Samstag, 29. Mai 2021

Rezension ~ Wo Frauen nichts wert sind - Maria von Welser

Titel: Wo Frauen nichts wert sind
Autorin: Maria von Welser
Seiten: 320 Seiten
Verlag: Ludwig
Genre: Sachbuch, Frauen




Inhalt: 
In vielen Teilen dieser Erde ist die Situation für Frauen und Mädchen nicht leicht. Kein Recht auf Bildung, unzureichende medizinische Versorgung, Zwangsverheiratung und Prostitution sind nur einige Schlagworte, die einem dazu in den Sinn kommen können. Die Journalistin Maria von Welser ist nach Afghanistan, Indien und in den Ostkongo gereist, um mit Frauen und Mädchen zu sprechen und die Situation direkt vor Ort zu betrachten. Aber sie erzählt nicht nur von ihren Erlebnissen, sondern lässt auch die Frauen zu Wort kommen und berichtet darüber, wie die Frauen und ihre Unterstützer versuchen, ihre Situation zu verbessern. 
 
Meine Meinung: 
Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, aber es war ein echter Glücksgriff. So hart das Buch manchmal zu ertragen ist, so wichtig und informativ ist es auch.

Nach einem kurzen Vorwort entlässt uns die Autorin direkt in die große weite Welt. Zunächst geht es nach Afghanistan, dann nach Indien, dann in den Ostkongo. Anschließend folgt ein Kapitel über die weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C) und eines über die Massenvergewaltigungen während des Balkankriegs. Abschließend folgen erneut ein paar Gedanken der Autorin.

Die Kapitel sind insgesamt sehr lang, da jeder Themenbereich im Grunde nur aus einem einzigen Kapitel besteht. Allerdings sind diese in Abschnitte unterteilt, die oft nur zwei bis drei Seiten lang sind. So hat sich bei mir ein schneller Lesefluss entwickelt, obwohl die beschriebenen Momente bisweilen nur schwer zu ertragen waren. Auch gibt es in jedem Kapitel Zitate von betroffenen Frauen und ein paar Fakten zu dem jeweiligen Land.

Afghanistan: 
Ich habe bereits mehrere Bücher über Afghanistan gelesen, wenngleich auch nur eine Biografie einer afghanischen Frau darunter war. Afghanistan war also das Land, zu dem ich bereits im Vorfeld die meisten Problemfelder hätte benennen können.

An diesem Kapitel hat mir besonders gefallen, dass es auf vielfältigen Themen eingeht. So geht es um die mangelnden Bildungsmöglichkeiten für Frauen, um die Verheiratung minderjähriger Mädchen, um die Scharia und so weiter. Die Situation der Frauen und Mädchen in Afghanistan wird von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet und es wird deutlich, dass an vielen Aspekten gearbeitet werden muss, um eine Verbesserung herbeizuführen.

Auch wenn der Weg noch lang ist, macht die Autorin Hoffnung. Sie berichtet von Frauen, die zur Wahlurne gehen, von Politikerinnen und anderen mutigen Frauen.

Problematisch fand ich – nicht nur an diesem Kapitel – das Frauen insbesondere dann, wenn sie sich ihrem Schicksal entgegenstellen und sich wehren, auf Äußerlichkeiten reduziert werden. Da ist beispielsweise eine Frau, die einen Radiosender gegründet hat und sich als Mitglied im Provinzrat der Stadt politisch engagiert. Zu ihr fallen mir sehr viele starke Adjektive ein, aber das erste was die Autorin zu ihr zu bemerken hat ist, dass sie „bildhübsch“ ist. Auch an anderer Stelle fand ich die Wortwahl der Autorin nicht angemessen: 

„Die „Gärtnerin“ heißt Usha – eine Businessfrau mit einem unaussprechlichen, absolut nicht schreibbaren Nachnamen“ (S. 198)

Wenn die Autorin den Nachnamen nicht aussprechen kann, ist das eine Sache. Aber sie spricht ja nicht das Hörbuch ein, sondern verschriftlicht ihre Begegnung mit der Frau. Sie wird ja wohl in der Lage sein, den Nachnamen abzutippen oder sich buchstabieren zu lassen.

Indien: 
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hätte eher nicht vermutet, dass Indien zu den Ländern gehört, in denen die Situation für Frauen und Mädchen weltweit am schlimmsten ist. Ich habe vom Kastensystem und von den zunehmenden Vergewaltigungen gehört, aber darüber hinaus, waren mir keine Problemfelder bekannt.

Leider hat sich das nach diesem Kapitel auch nur geringfügig geändert. Es werden ein paar Problemfelder angesprochen, aber einen wesentlichen Teil des Kapitels machen die (Massen-) Vergewaltigungen aus. Vergewaltigungen sind immer schlimm und was man über dieses Thema in Bezug auf Indien lesen muss ist so furchtbar, dass man eigentlich gar nicht darüber nachdenken will. Aber wenn ein Land zu den weltweit gefährlichsten für die weibliche Bevölkerung zählt, dann muss das doch auf mehr als einen Aspekt begründet sein.

So habe ich dieses Kapitel zwar auch als informativ, aber eben auch sehr einseitig und wiederholend empfunden.

Kongo: 
Ich glaube, dieses Kapitel war für mich das am schlimmsten zu lesende. Auch hier spielt das Thema Vergewaltigung eine große Rolle und die Beschreibungen sind so grausam, dass ich das Buch ein paar Mal zur Seite legen musste. Es ist unvorstellbar, was diese Frauen erleiden mussten. Welche körperlichen und seelischen Schäden sie erlitten haben.

Wie bereits erwähnt, erhält man viele Informationen über die jeweiligen Länder, sodass man verstehen kann, warum die Situation ist wie sie ist. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass diese Informationen besser in den Text eingebettet worden wären. So erfährt man beispielsweise etwas über die Geschichte des Kongo und dann folgt: 

„Das alles geht mir durch den Kopf, während ich auf meinen Koffer warte.“ (S. 209) 

Jetzt ist so ein 5-Sterne-all-inclusive-Pauschalurlaub nicht mit der Reise zu vergleichen, die die Autorin unternommen hat, aber auch sie betet am Gepäckband sicher nicht die Geschichte des Kongos gedanklich herunter. Überhaupt gehen ihr sehr viele Dinge durch den Kopf und häufig wird auch darauf verwiesen, dass sie für das Magazin Mona Lisa im ZDF bereits früher die Länder bereist hat. Gerade von einer Journalistin hätte ich mir weniger Wiederholungen insgesamt, aber vor allem auch Wiederholungen von ganzen Phrasen gewünscht.

Genitalverstümmelung (FGM/C – female genital mutilation / cutting): 
Dieses Thema wird länderübergreifend behandelt. Nicht zuletzt durch Waris Dirie denke ich zunächst an Somalia, wenn ich den Begriff FGM/C höre. Das Problem scheint eher ein zentralafrikanisches zu sein, vielleicht denkt man auch noch an einige Länder Nordafrikas. Mir war gar nicht bewusst, dass es auch in Asien einige Länder gibt, in denen die weibliche Genitalverstümmelung sehr verbreitet ist.

Überhaupt war dieses Kapitel für mich das vielleicht informativste, aber auch schmerzhafteste von allen, obwohl ich durch andere Bücher und Themenreihen auf Social Media bereits einiges davon gehört habe. Es werden die unterschiedlichen Arten der FGM/C erläutert, wie Frauen, Männer, der Islam und Europa zu diesem Thema stehen und welche Folgen die Verstümmelung für die Frauen und Mädchen hat.

Ein bisschen… seltsam fand ich den Abschnitt, in dem beschrieben wird, wie man weibliche Genitalverstümmelung verhindern kann. So soll es – angeblich – erfolgreich sein, traditionellen Beschneiderinnen alternative Berufsmöglichkeiten zu bieten. Natürlich verdienen diese Frauen ihren Lebensunterhalt damit. Aber es ist doch vor allem auch ein kulturelles und kein wirtschaftliches Problem, dass bereits kleine Mädchen diesen Grausamkeiten ausgesetzt werden.

Bosnien: 
In diesem Kapitel geht es um den Balkankrieg, der für viele Frauen mit Vergewaltigungen und sexueller Gewalt einhergeht. Es kommen hier ebenfalls Frauen zu Wort und berichten von ihren schrecklichen Erlebnissen. Aber es wird auch ein wissenschaftlicher Blick auf das Thema geworfen. Beispielsweise fand ich es sehr aufschlussreich, dass sowohl Täter als auch Opfer eine Vergewaltigung eher als Gewaltakt wahrnehmen, denn als sexuelle Handlung. 
 
Fazit: 
Trotz kleinerer Schwächen in der Ausdrucksweise, hat mir das Buch sehr gefallen. Nicht nur, dass es schnell und angenehm zu lesen war, es war darüber hinaus – und das ist am wichtigsten – informativ und aufrüttelnd. Wer sich für das Thema interessiert, sollte unbedingt einen Blick in das Buch werfen.

Informatives Sammelsurium:

  • Meine Rezension ist Teil der Linkparty von monerl



 

Donnerstag, 27. Mai 2021

Rezension ~ Der Atem einer anderen Welt - Seanan McGuire

Titel: Der Atem einer anderen Welt
Originaltitel: Every Heart a Doorway | Down Among the Sticks and Bones | Beneath a Sugar Sky
Autorin: Seanan McGuire
Seiten: 464 Seiten
Verlag: Fischer Tor
Genre: Fantasy
 

 

Inhalt: 
„Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen“ – was klingt wie ein Internat für schwererziehbare Jugendliche, ist in Wahrheit ein ganz besonderer Ort. Hier landen Kinder, die durch eine winzig kleine Tür in der Veranda gekrochen oder die eine Treppe in einem Koffer herabgestiegen sind und dort eine völlig neue Welt entdeckt haben. Eine Welt, die vielleicht ganz anders ist als die, die sie kannten und in der sie sich dennoch Zuhause gefühlt haben. Viel mehr noch als in der Welt ihrer Geburt. Doch irgendwann müssen sie diese Welt womöglich verlassen und dann landen die meisten in Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen. Hier sind sie unter Gleichgesinnten, denn fast alle wünschen sie sich, ihren Weg zurückzufinden. 
 
Meine Meinung: 
Der Atem einer anderen Welt umfasst in der deutschen Übersetzung im Grunde genommen die ersten drei Teile der Bücher von Seanan McGuire. Warum ich das erzähle? Ich bin ursprünglich dank YouTube auf den ersten Band im englischen Original aufmerksam geworden. Das Cover hat mich sofort angesprochen, dann war ich fasziniert von der Idee und begeistert von der positiven Besprechung. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Wie das mit mir und englischen Büchern nun mal so ist: Ich bin dafür zu faul und traue mir zu wenig zu. Die Jahre vergingen und das Buch wurde doch auf Deutsch übersetzt und ich bin mir selbst irgendwie dankbar, dass ich es auf Deutsch gelesen habe. Ich fürchte, ich hätte auf Englisch nicht so viel verstanden (es ist einfach nicht mein Genre) und es deswegen vermutlich auch nicht so geliebt.

Ich liebe die Grundidee. Und das, obwohl ich für Fantasy ja nur sehr wenig übrighabe und Alice im Wunderland für eine der überbewertetsten Geschichten überhaupt halte. Anderes Thema. Habt ihr euch mal gefragt, was mit Alice passiert, nach dem sie aus dem Wunderland zurückgekommen ist? Wie kommt sie in der Welt ihrer Geburt zurecht? Diese Reihe greift diese Idee auf. Nicht speziell in Bezug auf Alice, sondern ganz allgemein. Ich meine, wenn Alice durch ein Kaninchenloch fallen kann, warum soll es dann nicht noch andere Welten, andere Tore, andere Kinder geben? Was haben diese Kinder erlebt und wie geht es ihnen nach ihrer Rückkehr?

Der Atem einer anderen Welt – Every Heart a Doorway 
In der ersten Geschichte wird man in die Thematik eingeführt. Wir begleiten Nancy, die in Eleanor Wests Haus zieht. Da Nancy neu ist, lernen wir durch sie das Haus, deren Bewohner und alles drumherum kennen, ohne dass es besonders große Verständnisschwierigkeiten oder Unklarheiten gibt.

Ich mochte die Charaktere wahnsinnig gern. Einigen möchte ich zwar ungern begegnen, aber sie waren so vielschichtig, so realitätsnah, so individuell, so divers. Ich hätte am liebsten jeden in einem 600 Seiten Roman verfolgt.

Das Ende dieser Geschichte ging mir persönlich viel zu schnell. Vermutlich liegt das daran, dass der Großteil eine Art Einführung ist (auch wenn es sich währenddessen nicht so liest), um die Welt(en), die Protagonisten usw. kennenzulernen. Daher kommt dann der eigentliche Plot bzw. die Auflösung dessen am Ende ein wenig zu kurz.

Unter einem roten Mond – Down Among the Sticks and Bones 
Bei der zweiten Geschichte hatte ich leichte Startschwierigkeiten. Ich bin überhaupt nicht gut in die Handlung gekommen und hatte zusätzlich das Gefühl, dass die zweite Geschichte gar nichts mit der ersten zu tun hat. Klar, es ist sozusagen die Vorgeschichte zu Charakteren, die wir im ersten Teil treffen, aber es waren eben doch in sich abgeschlossene Geschichten.

Nach ein paar Seiten haben sich meine unguten Gefühle aber gelegt und ich war absolut gefesselt von der Geschichte. Der Schreibstil hat eine richtige Sogwirkung entfaltet und ich musste einfach immer weiterlesen.

Die beschriebene Welt war sehr düster und damit das krasse Gegenteil zur Welt der dritten Geschichte.

Süßer Unsinn – Beneath a Sugar Sky 
Wie der Titel schon verrät, ist die Welt in diesem Teil klebrig, zuckrig, süß. Gut, eigentlich sind wir sogar in mehreren Welten, aber am längsten halten wir uns in einer Welt auf, die mich sehr an das Schlaraffenland erinnert hat. Obwohl ich wirklich gern Süßigkeiten esse, war mir das teilweise zu viel und ich habe beim Lesen fast Zahnschmerzen bekommen.

An dieser Geschichte gefiel mir aber einerseits, dass wir Charakter aus dem ersten Band wiedertreffen, die ich in der zweiten Geschichte vermisst habe und andererseits, wird hier ein Bogen gespannt, der die erste und zweite Geschichte gewissermaßen miteinander verbindet.

Fazit: 
Für mich eine positive Überraschung und ein absolutes Highlight. Die Idee der Geschichte(n) ist meiner Meinung nach noch nicht häufig beschrieben worden und die Welten wurden sehr kreativ umgesetzt. Die Charaktere sind wunderbar, nicht zuletzt, weil Diversität eine große Rolle spielt. Dies aber immer eher im Hintergrund, nicht aufdringlich, nicht belehrend, sondern einfach DA. Ganz so, wie es in der Realität auch der Fall ist.


Dienstag, 25. Mai 2021

Reihenvorstellung ~ Dóra Guðmundsdóttir - Yrsa Sigurðardóttir

Hinweis: Meine Besprechungen beziehen sich bei Teil eins bis drei auf die Hörbücher, bei Teil vier bis sechs auf die Bücher.

Inhalt:  

Hauptprotagonistin ist Dóra, die als Anwältin eine eigene Kanzlei in Reykjavík betreibt. Üblicherweise befasst sie sich mit Scheidungen oder ähnlichem, aber eigentlich steckt in ihr eine Detektivin. Sie gerät immer mal wieder in Fälle, bei denen es um Leben und Tod und alles dazwischen geht. Neben Dóra gibt es weitere wiederkehrende Protagonisten, über die ich an dieser Stelle nichts verrate. 

Das letzte Ritual: 

Ich hatte meine Schwierigkeiten mit der Protagonistin Dóra. Sie ist manchmal ziemlich beleidigend, vor allem, wenn es um das Gewicht bzw. das Aussehen allgemein von manchen Menschen geht. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten, die seltener auftauchenden Personen auseinanderzuhalten, weil isländische Namen für mich ungewohnt sind. 

Die Handlung war stellenweise etwas langatmig, wobei ich aber auch häufig nur kurze Passagen hören konnte. Das ist vermutlich auch ein Grund, warum ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte manchmal nicht vom Fleck bewegt. 

Thematisch war das Buch allerdings sehr spannend. Es geht um Hexerei, alte Runen und so weiter. 

Das gefrorene Licht: 

Band eins und zwei unterscheiden sich – abgesehen vom Inhalt – für mich nur unwesentlich. Oder besser gesagt, meine Meinung zu den Büchern ist ähnlich. Ich höre mittlerweile den dritten Band, was deutlich macht, dass ich die Reihe nicht total schlecht finde. Aber bisher ist es auch absolut kein Highlight in diesem Genre. 

An Dóra habe ich mich einigermaßen gewöhnt, auch wenn ich ihre Sicht auf andere Menschen nach wie vor nicht mag. 

In diesem Band geht es einerseits um Geistersichtungen und die Frage, ob es diese Geister tatsächlich gibt oder nicht. Andererseits geht es um eine Familiengeschichte, zur Zeit des Nationalsozialismus. Beides interessiert mich eher weniger. 

Das glühende Grab:

Der dritte Band hat mich leider wieder sehr ermüdet. An Dóras Art habe ich mich gewöhnt, auch wenn ich sie nicht gut finde. 

Die Handlung war in Ordnung, aber weniger interessant als in den beiden Vorgängern. Daher werde ich hier erstmal eine Pause machen. 

Die eisblaue Spur: 

Die Pause hat ungefähr zwei Jahre gedauert und hätte vermutlich auch noch weitere Jahre gedauert, wenn Melli mich nicht gefragt hätte, ob wir diesen Band gemeinsam lesen wollen. Daher vielen Dank an Melli, dass ich dank dir die Reihe fortsetzen konnte. 

Mit dem Hören klappt es bei mir ja aktuell nicht und ich glaube, ich könnte auch kein Buch für eine Leserunde hören, daher habe ich mir das Buch gekauft. Das war eine gute Entscheidung. Aber auch die Pause hat wohl gutgetan. 

Das Setting mochte ich in diesem Band sehr. Wir befinden uns in einer Forschungsstation in Grönland. Drum herum ist nichts. Nur Schnee und vielleicht mal ein Eisbär. Furchtbar. Das ist so gar nichts für mich, weshalb ich mich an der ein oder anderen Stelle fast schon ein bisschen gegruselt habe. 

Die Handlung hat mir auch gut gefallen, auch wenn sie mir am Ende fast ein bisschen zu sehr verknotet war. Die Todesursache(n) haben mir gefallen und ich fand die Erklärungen plausibel. Aber man musste ein bisschen entwirren, wer wann durch wen gestorben ist oder vielleicht auch nicht und das war schon ein bisschen verwirrend. 

Mit den Charakteren bin ich glücklicherweise wieder ganz gut klargekommen. Wie gewohnt habe ich über Dóra und Bella ab und an die Augen verdreht, aber da ich jetzt so eine lange Pause hatte, war das auszuhalten. 

Ich muss jetzt eine kleine Zwangspause machen, bis ich die beiden restlichen Bände lesen kann, aber die möchte ich dann hintereinander lesen, damit ich unter diese Reihe auch einen Haken machen kann. 

Feuernacht: 

Die Zwangspause hat länger gedauert als geplant, weil die Bücher zunächst in der Bibliothek nicht verfügbaren waren, dann war sie dank Corona mal zu, mal auf, mal wieder zu und ich habe die wenigen Öffnungstage immer wieder verpasst. Aber dann habe ich den Bestellservice genutzt, weil ich Sorge hatte, dass ich die Reihe sonst wieder vergesse. 

Wie auch immer, der vierte Band hat mich wieder gut unterhalten. Diesmal geht es um Jakob, einen jungen Mann mit Down-Syndrom, der das Behindertenwohnheim, in dem er lebte, angezündet haben soll. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Die Handlung war für mich spannend und ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, wer oder was hinter dem Brand (und einigen anderen Vorkommnissen) steht. 

Allerdings gab es hier mehrere Kleinigkeiten, die ich nicht gut erklärt und schlichtweg unlogisch fand. Beispielsweise ist die Schwester eines Verstorbenen zunächst felsenfest überzeugt, dass Jakob der Täter ist. Später verteidigt sie ihn jedoch und kann sich das eigentlich nicht vorstellen. Es wurde nicht deutlich, warum sie ihre Meinung geändert oder zumindest etwas anderes behauptet hat. Gar nicht verstanden habe ich, warum in dem Wohnheim nachts offensichtlich keine Pflegekräfte anwesend sind. Dort lebten schwerkranke Menschen, die intensive Betreuung und Pflege benötigen, aber nachts waren nur Nachtwächter dort. Das klang für mich eher nach Sicherheitsdienst als nach medizinischem Personal, was überhaupt keinen Sinn macht und auch nie erklärt wurde. 

Manche Aspekte haben mich wenig interessiert, wie zum Beispiel die Thematik der Wirtschaftskrise oder die (vermeintlich) Übernatürlichen Vorkommnisse. Allerdings sind das Themen, die für die isländische Gesellschaft relevant sind, daher konnte ich insbesondere über die Geisterthematik ganz gut hinwegsehen. 

Das Ende hat mir insgesamt gefallen, auch wenn es ein oder zwei kleine offene Fragen gibt. Die letzten zwei Seiten hätten für mich allerdings nicht sein müssen, da es der Geschichte nochmal eine Wendung gibt, die ich nicht (mehr) gebraucht hätte. 

Todesschiff: 

Den letzten Band habe ich unmittelbar nach dem fünften begonnen und er hat mich wieder sehr gut unterhalten. Zuerst hat es mich irritiert, dass es in diesem Band, anders als in den vorherigen, keine Zeitangaben gibt, aber ich hatte mich dann doch schnell daran gewöhnt. Behandelt wird die Frage, was mit sieben Personen geschehen ist, die sich auf einer Yacht auf dem Weg von Lissabon nach Reykjavík befunden haben. Als das Schiff im Hafen einläuft, befindet sich nämlich niemand mehr an Bord. 

Es wechseln sich Kapitel aus der Gegenwart, das heißt nach Einlaufen des Schiffs, mit Kapiteln aus der Vergangenheit ab, das heißt der Zeit auf dem Schiff. Man ist also live bei den Geschehnissen auf der Yacht dabei, begleitet aber gleichzeitig Dóra beim Versuch, die Hintergründe zu entschlüsseln. 

Anfangs hat sich die Handlung ein wenig gezogen, aber insgesamt war es für mich sehr spannend. Insbesondere die letzten 80 bis 100 Seiten mochte ich sehr. Je näher das Boot der isländischen Küste kommt, desto mehr fragt man sich, wer oder was hinter den ganzen Ereignissen steht. Ich hatte zwar hier und da so meine Vermutungen, aber es gab dann doch immer wieder neue Hinweise, die nicht so richtig in meine Theorie gepasst haben. 

Auch hier gab es wieder ein paar kleinere offene Fragen und einen minimal übernatürlichen Touch. Aber wie schon oben erwähnt, empfinde ich das als typisch isländisch und daher war es für mich in Ordnung. 

Die Auflösung hat mir gut gefallen und es gab dann noch eine Szene, die mich wirklich fertig gemacht hat. Damit habe ich aus Gründen so gar nicht gerechnet. 

Fazit zur Reihe insgesamt: 

Ich glaube, mir hat die Pause inklusive Wechsel des Mediums sehr gutgetan. Die letzten drei Bände der Reihe haben mir besser gefallen als noch die Vorgänger. Wer gern spannende Bücher aus Nordeuropa liest, sollte sich diese Reihe unbedingt anschauen. 

Soweit ich weiß, ist die Reihe nicht offiziell abgeschlossen, aber da es keine fortlaufende Rahmenhandlung gibt, kann man nach diesem Band genauso gut aufhören, wie nach jedem anderen. Wenn irgendwann noch ein siebter Band erscheint, würde es mich freuen, aber wenn das nicht passiert, freue ich mich auch über eine weitere abgeschlossene Reihe. 

Ich vergebe je nach Band zwischen drei und vier Big Ben.

Samstag, 22. Mai 2021

Aktion ~ Mädelsabend #11

 

Hallo zusammen,

es wird mal wieder Zeit für einen Leseabend. Wenn ich gestern schon nicht bei Livias gemütlichem Lesemiteinander dabei sein konnte, dann möchte ich heute wenigsten beim Mädelsabend von Leni und Tanja dabei sein. Falls ich nicht einschlafe. Ich bin in letzter Zeit soooo müde. Los geht es heute um 18.00 Uhr.

Erst heute Mittag habe ich Das Mädchen auf den Klippen von Lucinda Riley beendet. Für ein neues Buch habe ich mich noch nicht entschieden und ich dachte, ihr könnt mir vielleicht helfen. Ich bin aktuell so unentschlossen. Zur Auswahl stehen zwei Bücher:

 
 Dornenpakt - Karen Rose
"Michael hat sich schon immer um seinen kleinen Bruder Joshua gekümmert. Ihre Mutter ist drogenabhängig, der Stiefvater gewalttätig. Eines Tages wird der 14-Jährige Zeuge, wie sein Stiefvater von einem Fremden brutal ermordet wird. Michael flieht mit Joshua, doch er weiß nicht, wem er sich anvertrauen kann. Er ist gehörlos und außer sich vor Sorge. Fußballtrainer Diesel Kennedy ahnt, dass etwas nicht stimmt. Gemeinsam mit der Ärztin Dani Novak, für die er mehr als nur Freundschaft empfindet, gewinnt er langsam das Vertrauen von Michael. Doch inzwischen weiß der Killer, dass es einen Zeugen gibt – und eröffnet eine tödliche Jagd ..." (Quelle: Verlagsseite)

Ich mag die Bücher von Karen Rose sehr sehr gern und war total überrascht, als ich Dornenpakt im April auf Instagram gesehen habe. In Deutschland erscheinen die Bücher der Autorin jährlich im November. Vielleicht hatte sie durch Corona mehr Schreibzeit, denn im November soll wohl ein weiteres Buch von ihr erscheinen. Wie auch immer, ich mag ihre Bücher sehr gern und freue mich auf einen neuen Thriller inklusive Liebesgeschichte.

Du oder das ganze Leben - Simone Elkeles 
"Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …" (Quelle: Verlagsseite) 
 
Bei Du oder das ganze Leben handelt es sich um den Auftakt der Perfect Chemistry Reihe. Ich habe ihn vor vielen Jahren mal auf englisch gelesen und sehr gemocht. Die beiden Fortsetzungen habe ich allerdings nie gelesen (ich bin leider super faul, was das englische Lesen angeht). Jetzt habe ich mir alle drei Teile auf deutsch in der Bibliothek ausgeliehen und möchte endlich einen Haken dahinter machen.

Wenn ihr Lust habt, stimmt in den Kommentaren gern für ein Buch ab :)

18 Uhr: Du bekommst von uns heute eine besondere Einladungskarte:

~ Einladung zum Mädelsabend ~

Geladen bist du + 1 Buchcharakter

Welchen buchigen Charakter würdest zum Quatschen mit in die Runde bringen?
 
Ich denke jetzt seit über eine Stunde über die Frage nach und es ist wirklich schwierig. Für viel Gesprächsstoff wurde auf jeden Fall Maarten S. Sneijder vom BKA aus den Büchern von Andreas Gruber sorgen. Er hätte zwar überhaupt keine Lust zu kommen (sorry Leni und Tanja, ist nichts persönliches), aber einladen kann man ihn ja mal. Übrigens gibt es zu diesem Thema auch einen TAG, den ich vor Jahren mal gemacht habe.

Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für Du oder das ganze Leben als Lektüre entschieden, weshalb ich die folgenden Fragen nun in Bezug auf dieses Buch beantworten werde.

19 Uhr: Vervollständige die folgenden Sätze:

Meine Protagonistin ist nicht so perfekt, wie sie vorgibt zu sein. 
Mein Protagonist ist nicht so hart, wie er vorgibt zu sein.
In der Welt meines Buches scheint die Kluft zwischen Arm und Reich unüberwindbar.
Die Autorin von meinem Buch hat bereits einige Jugendbücher veröffentlich.
Das Cover gefällt mir.
Verschenken würde ich mein Buch an meine beste Freundin.
Besonders mag ich die Schlagfertigkeit der Protagonistin.
Was den Titel meines Buches betrifft, wünsche ich mir mal wieder, die englischen Titel ("Perfect Chemistry") würden öfter übernommen (nicht zwingend auch in englischer Sprache, aber wenigstens übersetzt).
Wenn ich das Buch durchgelesen habe, greife ich entweder direkt zu Band zwei oder lese doch erst Dornenpakt von Karen Rose.

20 Uhr: Stell uns den ersten Satz deines Buches vor. Was hältst du von dem Einstieg? 
 
"Alle wissen, wie toll ich bin."

Super erster Satz, oder? Es geht auch so weiter: 

"Mein Leben ist toll. Meine Klamotten sind toll. Und meine Familie ist es erst recht."

Wenn man diese Sätze so liest, erscheint Brittany eher nicht so sympathisch. Aber es folgt dann: 

"Ich reiße mir jeden Tag den Arsch auf, damit alle glauben, mein Leben wäre perfekt. Dabei ist alles nur Fassade. Der schöne Schein, hinter dem sich die eigentliche Wahrheit verbirgt, muss um jeden Preis gewahrt werden. Denn sonst wäre die Illusion von der perfekten Brittany dahin."

Wie ich oben schon erwähnt habe, gibt Brittany nur vor perfekt zu sein. Die spannende Frage ist, warum sie das tut. Vielleicht, weil sie dann ein Gefühl der Kontrolle hat. Oder weil für ihre Mutter alles perfekt sein muss. Ihr Leitsatz ist: "Das richtige Auftreten ist entscheidend."

21 Uhr: Du brauchst eine Begleitung. Welchen deiner Buchcharaktere würdest du bei den folgenden Events an deiner Seite wissen wollen. Begründe deine Wahl.

a) Vorstellungsgespräch
b) Schwiegermutterbesuch
c) Umzugshelfer
d) Shoppingausflug
e) Aufbau einer Rebellenorganisation für den Endkampf

Ihr stellt mal wieder Fragen. Da brauche ich ja eine ganze Stunde, um mir meine Antworten zu überlegen ;)

Zu einem Vorstellungsgespräch würde ich vermutlich Brittany mitnehmen. Sie hat gelernt eine perfekte Fassade zu entwickeln. Vielleicht würde mich das positiv beeinflussen und ich würde in dem Vorstellungsgespräch besser abschneiden. 

Zu meiner nicht vorhandenen Schwiegermutter würde ich Brittanys aktuellen Freund Colin mitnehmen. Hieße das dann, dass er mein Freund wäre und wir zu seiner Mutter fahren? Egal. Jedenfalls ist er der Typ, der betuchten älteren Damen, die Wert auf die äußere Fassade legen (wie Brittanys Mutter), gefallen würde. Ich mag ihn nicht. Er ist so aalglatt und hält sich für den Obermacker. Schrecklich. 

Als Umzugshelfer hätte ich gern Alex und seine Brüder. Ich weiß nicht, ob sie gut mit Werkzeug umgehen können, aber ich denke sie können anpacken. Wenn sie wollen. Hoffentlich mögen sie mich und sind daher gern bereit mir zu helfen.

Zum Shopping würde ich vielleicht Brittanys Mutter mitnehmen. Ich hasse shoppen und mag auch ihre Mutter nicht. Passt also. Sie scheint auf jeden Fall sehr gern einzukaufen, am liebsten Designerkleidung. Sie bringt Brittany gern Sachen mit (ihrer anderen (behinderten) Tochter bringt sie allerdings nie etwas mit) und hat Stilbewusstsein. Aber vermutlich würde sie mir stinknormale Jeans und T-Shirts nicht durchgehen lassen...

Ich würde ungern am Endkampf teilnehmen. Ob ich wohl stattdessen was anderes machen könnte? Also... das ist echt schwer. Wahrscheinlich würde meine Wahl auch hier auf Alex fallen. Er ist nun mal Mitglied in einer Gang. Zwar eher widerwillig, aber dennoch kommt er einem Charakter, den es in so einer Situation braucht, am nächsten.

Ich habe bis jetzt 75 Seiten gelesen und mag es wieder sehr gern. Gerade eben habe ich die Stelle hinter mir, an der Alex sich auf die Wette einlässt. Ich würde ihn zwar liebend gern schütteln, weil er so etwas dummes tut, aber nun ja, fürs Happy End muss man arbeiten. Oder so. 

22 Uhr: Zum Abschluss haben wir noch eine Mädelsabend spezifische Frage: Welche Frage/n wollt ihr unbedingt mal beim Mädelsabend dabei haben?

Ich bin sehr schlecht im Fragen ausdenken. Mh... ich finde es eigentlich immer am spannendsten durch den SuB anderer Bücherwürmer zu stöbern. Vielleicht also mal ein kleines SuB-Voting? 

Gelesen habe ich heute Abend 98 Seiten. Ich stecke gerade mitten in einer Prügelei zweier rivalisierender Gangs und dabei fiel mir auf, dass ich eigentlich dieses ganze Bandenzeug gar nicht mag. Aber dennoch gefällt mir das Buch :D 

Danke an Leni und Tanja für den schönen Mädelsabend. Es war wieder sehr nett ♥

Samstag, 1. Mai 2021

Sammelsurium zum Monatsende

Hallo zusammen,

es ist jetzt Mai. Ich wiederhole: Mai. Ich habe das Gefühl, dass eines Nachts jemand einige Kalenderblätter abgerissen hat und mir weismachen will, dass jetzt wirklich schon Mai ist, obwohl wir eigentlich noch mitten im März stecken. Oder so. 

Mein Lesemonat war... also... von den Covern sieht es super aus. Aber wenn man sich genauer ansieht, was ich gelesen habe und wieviele Seiten die Bücher haben.... Ich hatte mindestens den halben Monat eine sehr große Leseunlust. Keine Ahnung, woran das lag. Mittlerweile geht es aber wieder bergauf und ich bin mir sicher, dass meine Leselust vollständig wieder da sein wird, wenn man wieder draußen lesen kann. 

https://juliassammelsurium.blogspot.com/2021/03/abgebrochen-angelesen-12.html
Abgebrochen
https://juliassammelsurium.blogspot.com
4 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
4 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
4 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
3 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
3 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
3 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
3 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com
Ohne






 

 

 

 

 
Ein paar Worte zu meinem Lesemonat:
Ich habe mir zu Beginn des Jahres kleinere Leseziele gesetzt. Unter anderem wollte ich ein paar Bücher rereaden, um sie dann ggf. auszusortieren. Aufgrund meiner Leseunlust wollte ich etwas dünnes und schnell zu lesendes, weshalb mir die beiden Lernbücher in den Sinn gekommen sind. Ich mochte sie damals super gern, weil sie sehr gut zu mir gepasst haben. Der Englischunterricht hat mir immer Spaß gemacht, ich habe schon immer gern gelesen und alles begann mit Kinderkrimis. Die Bücher sind auf Deutsch geschrieben, aber die wörtliche Rede ist auf englisch. Schwierige Vokabeln werden markiert und noch auf derselben Seite übersetzt. Falls ihr junge Leseratten kennt, die ihr Englisch ein bisschen trainieren wollen, schaut euch unbedingt diese Bücher an. Es gibt nicht nur Krimis, sondern auch Liebesgeschichten und sicher auch noch andere Genre.

Die Arme ausbreiten und fliegen hat jahrelang auf meiner Wunschliste Staub angesetzt. Sehr viele Jahre. Für eine Challenge habe ich mir das Ebook gekauft und es hat sich herausgestellt, dass manche Bücher vielleicht doch ein Haltbarkeitsdatum haben. Es war nicht schlecht und behandelt ein sehr sehr wichtiges Thema. Aber ich fühlte mich zu alt für das Buch. Oder für die Protagonisten. Ich plane noch eine Rezension, aber mein Rückstand diesbezüglich ist riesig.

Ob ich die Verrückt nach New York Reihe rezensiere, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich eher nicht. So viel habe ich nicht dazu zu sagen, obwohl ich die komplette Reihe (die Bücher sind aber echt dünn) im April gelesen habe. Es geht um Maxi, die für ein Praktikum von Deutschland nach New York zieht. Sie ist das Chaos in Person und da es heißt gleich und gleich gesellt sich gern, landet sie in einer absolut chaotischen WG. Das Haus der WG-Bewohner soll aber abgerissen werden und es gilt, Pinkstone (so heißt das Haus aus gutem Grund) zu retten. Die Protagonisten sind toll, weil sie alle großen Wiedererkennungswert haben und sehr eigen sind. Auch die Aufmachung gefällt mir gut, da es ab und an Blogbeiträge zu lesen gibt und einige Kapitel speziell gegliedert sind. Leider fühlte ich mich auch hierfür ein bisschen zu alt (ist vielleicht auch gerade einfach eine Phase, keine Ahnung) und die Struktur der Bände ist doch sehr gleichförmig. Alles ist super, Pinkstone ist in Gefahr, Pinkstone muss gerettet werden, Pinkstone wird (vorerst) gerettet. Ende. Das finale Ende wartet dann nochmal mit riesiger Action auf und was dann mit Pinkstone passiert, wird zwar ganz gut, aber in zwei Sätzen gelöst.

Eines meiner Lieblingsthemen im SoWi Unterricht in der Schule war der Nahost-Konflikt. Gut, wir hatten in den zwei Jahren vier Themen und ich mochte eigentlich alle außer Wirtschaft, aber egal. Ich bin dann durch eine Blogaktion (vermutlich TTT) auf Das Gelobte Land aufmerksam geworden und habe es mir auf die Wunschliste gesetzt. Ich habe den kompletten März und April an dem Buch gelesen, weil es schon sehr anspruchsvoll ist. Mich interessiert vor allem die neuere Geschichte Israels, so ab dem 2. Weltkrieg. Diese Zeit nimmt aber nur einen sehr sehr geringen Raum in dem Buch ein. Hinzu kommt, dass es sich um wissenschaftliche Fachtexte handelt (wusste ich aber vorher) und mir bei den meisten Beiträgen einfach so gut wie alles an Wissen fehlte, um die Texte verstehen zu können. Ich habe mich wie gesagt mit dem Nahost-Konflikt beschäftigt, aber alles davor ist mir unbekannt und daher war das Buch für mich leider zu anspruchsvoll.

Ein paar Worte zu meinem Filmmonat:
Ich habe diesen Monat fast gar nichts gesehen. Außer Ninja Warrior. Natürlich. Bald beginnen die Dreharbeiten für die reguläre Staffel im Herbst und ich freu mich schon voll. Hoffentlich wird auch dann der Freitags- (oder Samstags-) Sendeplatz wieder frei, denn Sonntags ist mal so ziemlich die dümmste Zeit für mich. 

Einen Film habe ich aber doch gesehen und zwar Raum. Oder Room. Ich weiß gar nicht genau, ob der Filmtitel übersetzt wurde. Ist ja auch egal, ich rede jedenfalls von der Buchverfilmung von Emma Donoghues gleichnamigen Roman. Den Roman fand ich damals eher mittelmäßig. Ich mochte das Buch ab Punkt X gern, davor war es ... okay. Ich habe den Film anfang April gesehen und ehrlich gesagt, weiß ich jetzt schon nicht mehr viel. Also ich kann mich noch an viele Szenen erinnern und es waren auch ein paar echt harte Szenen dabei, aber es fällt mir schwer eine Meinung zu formulieren. Es war ganz gut und ich freue mich, dass ich wieder eine Buchverfilmung abhaken kann. Aber mir bleibt der Film nicht sonderlich im Gedächtnis. Vielleicht ist das einfach insgesamt nicht meine Geschichte. 

Neu im Regal:
Im März hatte ich nur einen Neuzugang. Im April... da waren es vielleicht ein oder zwei mehr. Bei Arvelle gab es sehr viele Bücher meiner Sachbuchwunschliste und da musste ich dann zuschlagen. Aus diesem Bereich habe ich sowieso nur noch ein Buch auf dem SuB, daher brauchte ich Nachschub. Außerdem sind noch zwecks Reihenvervollständigung und Challenge zwei Ebooks bei mir eingezogen. 
  • Die Arme ausbreiten und fliegen - Karo Stein - Gekauft
  • Kleine Fehler, große Folgen - Katrin Lankers - Gekauft
  • Jenseits der blauen Grenze - Dorit Linke - Gekauft
  • Der Atem einer anderen Welt - Seanan McGuire - Gekauft
  • Der Mann meines Bruders - Gengoroh Tagame - Gekauft
  • Das Testbuch - Mikael Krogerus und Roman Tschäppler - Gekauft
  • Spiel um dein Leben, Fahim! - Fahim Mohammad und Xavier Parmentier - Gekauft
  • Psychopathinnen - Lydia Benecke - Gekauft
  • Warum die Zeit verfliegt - Alan Burdick - Gekauft
  • Die schwarze Macht - Christoph Reuter - Gekauft
  • Einfach leben - Lina Jachmann - Gekauft
  • Meine schöne Buchhandlung - Andreas Licht - Gekauft
  • The Europe Travel Book - Gekauft 
 
Das Leben in seinen Facetten: 
Ich glaube, beim letzten Mal hatte ich noch gesagt, dass sehr wenig passiert und ich daher auch nichts zu erzählen habe. Ich habe allerdings im letzten Sammelsurium eine wichtige Begebenheit vergessen. Vielleicht deshalb, weil sie direkt am 1. März passiert ist und das schon wieder so weit weg war, bis ich meinen Rückblick geschrieben habe. Jedenfalls ist mir das Fahrrad geklaut worden.

War natürlich im ersten Moment ärgerlich, weil es gewisse Unannehmlichkeiten mit sich bringt, aber ehrlich gesagt habe, ich mich nicht so lang darüber aufgeregt. Es war ein sehr altes und gebraucht gekauftes Fahrrad, weshalb der materielle Verlust nicht sehr hoch war. Ich habe das Fahrrad auch in Bamberg benutzt und es ist in der ganzen Zeit nie geklaut oder beschädigt worden. Ich hatte noch ein zweites Fahrrad im Keller, das ich allerdings erst reparieren lassen musste. War nervig, Corona und so weiter und so fort, aber es hat alles geklappt. 

Was mir das ganze gebracht hat? Ich bin zur Arbeit gelaufen, was gar nicht so mal schlecht war. Ich war sehr erstaunt, wie schnell ich auf die Arbeit laufen kann und ich habe dadurch wieder angefangen Podcasts zu hören. Eine zeitlang habe ich das sehr häufig gemacht, dann nicht mehr so und durch das Laufen habe ich wieder angefangen (wobei ich mittlerweile wieder weniger höre). Ich habe fast ausschließlich Menschen & Monster gehört, einen True-Crime Podcast. Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man morgens kurz nach sechs über eine Brücke geht, das Wetter ist Anfang März um die Zeit nebelig und feucht, besonders am Meer und man hört sich eine Folge über Ted Bundy an. Für Angsthasen nicht unbedingt zu empfehlen.

Ansonsten war der Monat nach meinem Urlaub geprägt von dem wechselnden Wetter, Kopfschmerzen und viel Arbeit. Schnee, Regen, Sonne, heiß, kalt und hier in Küstennähe auch viel Wind. Ich hatte diesen Monat an sehr vielen Tagen Kopfschmerzen und ich vermute, dass viele Tage dem wechselhaftem Wetter geschuldet sind. Ich hoffe, der Mai wird wärmer, auch wenn es heute (am 1. Mai) nass und kalt ist.

Auf der Arbeit war für ein paar Tage wirklich Stress, weil der Bremer Senat einen neuen Erlass veröffentlicht hat. Wir sind mit Mails und Briefen zugeschüttet worden. Jetzt ist es wieder ruhiger, aber ich fürchte, wenn wir die Informationen zur praktischen Umsetzung des Erlasses erhalten, wird es nochmal anstrengend, Es ist natürlich super, wenn man ankündigt dies und das zu tun und es gilt für diese und jene Menschen, aber die Details WIE das ganze umgesetzt werden soll, hat man noch nicht ausgearbeitet. Aber lassen wir das.

Ausblick auf den Mai:
 
Der Ausblick fällt wieder kurz aus. Am Montag fängt nun die neue Kollegin an, die uns schon seit längerem angekündigt wurde. Ich werde sie zum Teil einarbeiten und bin ein biiiiiisschen aufgeregt, weil ich das noch nie gemacht habe. Aber ich freue mich auch und bin vielleicht auch ein wenig stolz, dass man mir diese Aufgabe zu- und anvertraut.

Lesetechnisch hoffe ich auf besseres Wetter, damit ich vielleicht auch wieder draußen lesen kann. Ich habe mir einige (viele) Bücher vorgenommen. Mal sehen, wieviel ich letztendlich schaffe.

Habt einen schönen Wonnemonat Mai ♥ Julia