Sonntag, 28. Februar 2021

Sammelsurium zum Monatsende

Hallo zusammen,

der schön ordentliche Februar ist Geschichte. Schade eigentlich. Zum Bloggen und Arbeiten finde ich es praktisch, wenn jeder Monat auf einem Montag beginnt. Im Januarsammelsurium habe ich erwähnt, dass ich noch Rezensionen schreiben möchte, aber nicht weiß, ob ich das Vorhaben einhalten kann. Ich habe sowohl die Klassiker, als auch das Sachbuch rezensiert.  Ich bin ein bisschen begeistert. Für Februar habe ich ebenfalls alle geplanten Rezensionen veröffentlicht, also blogtechnisch lief es richtig gut. Werfen wir jetzt aber mal den Blick auf meine gelesenen Bücher:

3 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com/2021/02/reihenvorstellung-dora-gumundsdottir.html
4 Big Ben
https://juliassammelsurium.blogspot.com/2021/02/abgebrochen-angelesen-11.html
Abgebrochen
4 Big Ben
3 Big Ben

3 Big Ben

4 Big Ben

4 Big Ben

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
Ein paar Worte zu meinem Lesemonat: 
Mein Lesemonat war sehr thrillerlastig, was vor allem daran liegt, dass ich aktuell motiviert meine Reihen angehe. Ich habe zwar Lust auf die ein oder andere Liebesgeschichte, aber die Bibliothek hat aus diversen Gründen geschlossen und deshalb hab ich gerade nur Thriller. Es begann irgendwie schleppend und ich dachte, ich gehe mit maximal sechs Büchern aus diesem Monat (inklusive dem Abbruch), aber dieses Wochenende bin ich ein bisschen in einen Leserausch gefallen. Mit Chris Carter. Keine Ahnung was da bei mir los war.

Das grobmaschige Netz von Håkan Nesser ist eines der Bücher aus dem Regal meiner Mutter. Sie hat eine Menge Bücher des Autors... Es handelt sich um den ersten Band der Van Veeteren Reihe, aus der ich vor Jahren mal ein Hörbuch gehört habe, was mir damals ganz gut gefiel. Der Reihenauftakt war auch nicht schlecht und ich kann mir durchaus vorstellen, sie nach und nach zu vervollständigen, aber das hat keine Priorität. Wahrscheinlich würde ich auch durchdrehen, wenn ich mehrere Bände hintereinander lesen würde. Der Autor ist Schwede und seine Bücher spielen in einem fiktiven Land in Europa, dass sowohl niederländische, als auch skandinavische (dänische?) und polnische Elemente enthält. Die Hauptstadt des Landes heißt Maardam und die Währung heißt Gulden. Die Tote heißt mit Nachnamen Ringmar. Der Kollege von van Veeteren heißt Münster. Ehrlich gesagt hat mich das beim Lesen verrückt gemacht, weil ich den Roman die ganze Zeit geographisch verorten wollte, das aber nicht konnte.

Die eisblaue Spur von Yrsa Sigurðardóttir habe ich gemeinsam mit Melli gelesen. Auch hier handelt es sich um eine Reihe, allerdings um den vierten Band. Nachdem mir der dritte Band nicht mehr so gefallen hat, habe ich eine lange Pause eingelegt, sodass ich den vierten Band dann mochte. Auch der Wechsel von den Hörbüchern auf die Bücher hat gut getan. Band fünf und sechs wollten wir eigentlich auch gemeinsam lesen, aber da ich diese aktuell nicht aus der Bibliothek ausleihen kann, musste ich die Leserunde dann doch leider absagen. Ich habe eine Reihenbesprechung vorbereitet, die dann erscheinen wird, wenn ich die letzten beiden Teile gelesen habe.

Das Hohelied des Todes von Faye Kellerman war ein richtiger Reinfall. Das ist vielleicht aber auch nicht schlecht, da die Reihe um die 25 Bände hat. Ich glaube, meine Mutter hat noch ein oder zwei Teile dieser Reihe. Die werde ich dann aussortieren, wenn ich das nächste Mal Zuhause bin. Ich habe zu dem Buch einen langen Text geschrieben, den ich auf dem Cover verlinkt habe. 

Zu Chris Carter hatte ich ursprünglich in diesem Post etwas geschrieben, aber das ganze hat Ausmaße angenommen, die ich euch in diesem Rahmen nicht zumuten wollte. Es wird dazu einen Post geben, der für die meisten von euch wahrscheinlich nicht so interessant sein wird, aber manche Dinge müssen einfach raus und deshalb habe ich meine Gedanken zu den Büchern einfach mal aufgeschrieben. Falls ich in ein paar Jahre nochmal wissen muss, was ich bei den Büchern gefühlt habe.

Neu im Regal:
Bei mir sind ein paar neue Bücher eingezogen, was ich auch diesen Monat nicht geplant habe. Aber die Leserunde und dann sind da irgendwie die restlichen Reihenfortsetzungen in meinem Warenkorb gelandet und schon war es passiert.
  • Die eisblaue Spur - Yrsa Sigurðardóttir - - Neu - gekauft
  • Blutrausch - Chris Carter - Neu - gekauft
  • Jagd auf die Bestie - Chris Carter - Neu - gekauft
  • Bluthölle - Chris Carter - Neu - gekauft
  • Lügenpfad - Brigitte Pons - Ebook - Prämienpunkte
 
Ein paar Worte zu meinem Film- und Serienmonat:
Endlich endlich endlich gibt es Mein Blinddate mit dem Leben auf Netflix. Ich wollte ihn schon ewig sehen, aber ich bin nicht dazu gekommen und habe mir immer gewünscht, dass er mal auf Netflix verfügbar ist. Wie oft ich mittlerweile das Wort Netflix verwende, ist auch nicht mehr normal. Ich, die ich jahrelang standhaft geblieben bin, bin dem Streaming verfallen. Egal. Der Film basiert auf dem Leben von Saliya Kahawatte und ich glaube, der Film zählt zu meinen neuen Lieblingen. Es gibt lustige Szenen, ernste Szenen, Szenen die mich zum Nachdenken gebracht haben. Als ich gesehen habe, dass der Film fast 2h dauert, war ich erst erschrocken, aber ich habe währenddessen nicht einmal auf die Restzeit geschaut und das mache ich sonst sogar bei meinen Lieblingsfilmen. Man merkt gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Saliya steckt mitten in den Abiturvorbereitungen, als sich seine Sicht rapide verschlechtert. Innerhalb kürzester Zeit ist er nahezu blind. Dennoch möchte er sein Abitur auf einer Regelschule machen und dann... eine Hotelfachausbildung. Zunächst geht er offen mit seiner Erkrankung um, doch als er aufgrunddessen immer wieder Absagen erhält, verschweigt er diese schließlich. Er bekommt einen Ausbildungsplatz in München. Im Hotel Bayrischer Hof. Es ist unglaublich mit welchen Tricks und Hilfsmitteln Saliya es schafft die verschiedenen Stationen seiner Ausbildung zu meistern, ohne das kaum jemand von seiner Blindheit erfährt. Das ist einerseits beeindruckend und andererseits lustig, wenn Saliya in die ein oder andere seltsame Situation gerät.

Ich hatte mir außerdem die zweite Staffel Mindhunter vorgenommen und tatsächlich habe ich es geschafft sie anzuschauen. Es gibt auch schon einen Post darüber, weshalb ich hier gar nicht mehr sagen möchte. Falls euch die Serie interessiert, schaut hier vorbei. 

Das Leben in seinen Facetten:
Ich hatte diesen Teil schon ein wenig mit Leben gefüllt, aber aus irgendwelchen Gründen ist der Text wohl nicht gespeichert worden. Ich weiß noch, dass ich über Corona gesprochen habe, der Rest ist mir entfallen. 
Ach ja, meine Fortbildung für März fällt leider aus. Ich hatte schon damit gerechnet, aber mich interessiert das Thema so und daher bin ich doch ein bisschen enttäuscht. Es sollte um gendergerechte und diskriminierungssensible Sprache gehen. Das Thema finde ich sowieso wichtig, aber gerade bei meiner Arbeit halte ich das für sehr relevant.

Mitte des Monats hatte ich dann ein ziemliches Tief. Ich habe daraufhin spontan einen Tag Überstunden abgebaut und das war die beste Entscheidung überhaupt. Wenn ich zur Arbeit gegangen wäre, hätte ich die ganze Woche diese negativen Gefühle mitgeschleppt und vermutlich nicht viel auf die Reihe bekommen, abgesehen von den Basics vielleicht. So aber habe ich einen Tag abgeschaltet und war am nächsten Tag wieder fit und motiviert und konnte den Rest der Woche produktiv arbeiten. Ich bin mir selbst dankbar, dass ich diesen Schritt gegangen bin und gesagt habe "Mir geht es nicht gut, ich brauche diesen Tag Pause", aber auch meinen Kolleg*innen, dass das so problemlos und kurzfristig möglich war. 

Das Wetter muss an dieser Stelle auch erwähnt werden. Rosenmontag musste ich dank Schneefall von der Arbeit nach Hause laufen, am Sonntag danach habe ich meinen Liegestuhl aus dem Keller geholt und mich im T-Shirt auf den Balkon gelegt. Wieder eine Woche später, sprich heute, ist es so nebelig, dass ich auf den Kalender schauen muss um zu erkennen, dass wir noch nicht im November angekommen sind. 

Corona - kann keiner mehr hören, aber es als "das große C" oder "das böse C" oder ähnliches zu bezeichnen, löst das Problem leider auch nicht. Während anderswo über Lockerungen gesprochen wird, steigen hier die Zahlen stark an. Das macht mir ein bisschen Sorgen, insbesondere deshalb, weil unser Amt bisher von Quarantänemaßnahmen oder sogar Erkrankten verschont geblieben ist und ich eigentlich nur darauf warte, dass es doch passiert. Ich hoffe es natürlich nicht, aber wenn ich bedenke, dass viele unserer Besucher bei Deutsche See und Frozen Fish arbeiten... Reden wir besser nicht weiter drüber und hoffe, dass es weiterhin gut geht.

Ausblick auf den März:
Im März wollte ich ursprünglich die Hunter & Garcia Reihe beenden. Da habe ich mein Soll schon erfüllt. Ich hoffe, dass die Bibliothek bald wieder öffnen kann, damit ich weitere Reihen beenden kann. Unter anderem Magisterium steht auf dem Plan. Vielleicht steht auch Urlaub an. Das hängt einerseits von Corona ab, andererseits auch von Entwicklungen auf der Arbeit. Aber aktuell gehe ich davon aus, dass ich zwei Wochen Urlaub haben werde. Schauen wir mal.

Habt einen schönen März ♥ Julia

Donnerstag, 25. Februar 2021

Serienkritik ~ Mindhunter

Titel: Mindhunter
Originaltitel: Mindhunter
Produzent: David Fincher
Hauptdarsteller*innen: Jonathan Groff (Holden Ford), Holt McCallany (Bill Tench), Anna Torv (Wendy Carr)
Jahr: 2017 - 2019
Episoden: 2 Staffeln mit insgesamt 19 Folgen
Genre: Thriller, Drama, True Crime


Ich habe schon öfter erwähnt, dass ich nicht sehr viele Serien schaue. Ich habe zwar einige angefangen, aber ich verliere sehr schnell die Lust und bringe daher kaum eine Serie zuende. Ab und zu gelingt es mir aber doch, zum Beispiel bei Mindhunter.

Auf Mindhunter bin ich durch Padi gestoßen, die die Serie irgendwann mal erwähnt hat. Ich weiß gar nicht mehr, ob sie überhaupt etwas zum Inhalt gesagt hat, aber ich war auf jeden Fall neugierig was das für eine Serie ist und habe mir die Beschreibung auf Netflix durchgelesen. 

Worum geht es?
Mindhunter basiert auf dem Buch "Mindhunter: Inside the FBI's Elite Serial Crime Unit" (dt.: Die Seele des Mörders) von John E. Douglas und Mark Olshaker. Es handelt sich dabei um einen Mix aus Thriller und Drama und es werden reale Ereignisse behandelt. Die Serie spielt in den 70ern und 80ern, was nicht so meine Zeit ist, wie ich besonders in der zweiten Staffel gemerkt habe. Die wichtigsten Charaktere sind Holden Ford, Bill Tench und Dr. Wendy Carr. 

Holden und Bill interviewen mehrfache Mörder, wie zum Beispiel Edmund Kemper oder Jerry Brudos, um dadurch Erkenntnisse für die Polizeiarbeit zu gewinnen und zukünftige Mordfälle schneller aufklären zu können. Dieses Wissen nennt man heute Profiling. Unterstützt werden Bill und Holden durch Dr. Carr, die die Arbeitsgruppe von der psychologisch-wissenschaftlichen Seite begleitet. 

Staffel 1:
Die Serie hat nur zwei Staffeln, daher werde ich kurz auf beide Staffeln eingehen. Die erste Staffel wird durch meine obige Beschreibung gut zusammengefasst. Einerseits verwendet die Serie sehr viel Zeit auf den Interviews mit den Mördern, andererseits aber auch auf die Entwicklung des Profiling. Dazwischen gibt es immer wieder Sequenzen einer bestimmten Person. Die Interviews mit den Mördern haben mir richtig gut gefallen. Die Mörder werden nach ihren Motiven gefragt, nach ihrer Kindheit, nach den Gefühlen, die sie vor, während und nach der Tat hatten. All die Dinge, die man in heutigen Thrillern wie selbstverständlich erklärt bekommt, wurden mühsam von den Mördern erfragt, ausgewertet, interpretiert. Manche reden gern über sich und ihre Taten, gestehen vielleicht sogar welche, die sie nie begangen haben. Andere beteuern ihre Unschuld, obwohl ihre Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde. Die Methoden, die Bill und Ford anwenden, sind nicht immer konventionell, aber wahrscheinlich haben sie nur deshalb die Erkenntnisse bekommen, die sie brauchten. 

Gleichzeitig wird auch deutlich, was für eine schwierige Angelegenheit Profiling ist. Da kommt plötzlich ein selbstbewusster, ja, vielleicht auch arroganter, Anzugträger Ende 20 und sagt den gestandenen Ermittlern, dass ihre Ansätze falsch sind. Sagt ihnen, dass sie nach einem weißen/schwarzen Mann zwischen 20 und 30 suchen. Ohne je eine der Leichen gesehen zu haben. Ohne einen Tatort betreten zu haben. Ohne mit Angehörigen gesprochen zu haben. Sondern einfach nur, weil er mit anderen Mördern gesprochen hat. Klar, dass das nicht immer mit Begeisterung aufgenommen wird. 

Die erste Staffel war für mich thematisch wahnsinnig interessant. Am besten gefielen mir die Interviews mit den Mördern, allen voran Ed Kemper, aber auch abseits der Interviews war ich sehr angetan. An manchen Stellen habe ich mich sogar ein wenig gegruselt und das passiert mir sonst nicht so oft. Die Atmosphäre wird übrigens durch die Musik sehr gut untermauert und auch mit Musik kann ich normalerweise nichts anfangen. 

Staffel 2:
Zwischen der ersten und zweiten Staffel habe ich drei Wochen Pause gemacht, weil ich es offensichtlich nichtmal schaffe, zwei Staffeln hintereinander zu schauen. In der zweiten Staffel ist das große Thema Kindermorde von Atlanta, bei denen Bill und Ford die Ermittlungen unterstützen sollen. 

Die Interviews mit den Serienmördern (und die daraus folgenden Analysen etc.) laufen eher nebenher und werden auch nicht von Bill und Ford durchgeführt. Das fand ich ein bisschen Schade, weil mir gerade dieser Aspekt ja so gefallen hat. Man muss sich bewusst sein, dass in der zweiten Staffel weit weniger Fokus auf den wissenschaftlichen Aspekt der Serie gelegt wird. 

Die Kindermorde von Atlanta nehmen sehr viel Raum in der zweiten Staffel ein. Diese Fälle sind schrecklich, zumal es auch diese Morde wirklich gegeben hat, aber auch spannend dargestellt. Neben diesem Punkt spielen auch die privaten Angelegenheiten von Dr. Carr und Bill eine größere Rolle, wobei der Schwerpunkt eher auf Bill liegt. In der ersten Staffel ging es im privaten Bereich überwiegend um Ford. 

Am Ende der zweiten Staffel bin ich nicht mehr so ganz begeistert. Die Kindermorde von Atlanta lösen sich für mich nicht befriedigend auf. Das ist allerdings kein Fehler der Serie, sondern Realität. Dennoch hinterlässt dieser Handlungsstrang einen faden Beigeschmack und macht mich sehr traurig. Als es auf das Ende zugeht, sprich in der letzten Episode, geht es fast ausschließlich um Atlanta. Das ist einerseits gut, damit dieser Fall beendet wird. Aber dadurch wird nur ganz am Ende in jeweils einer Sequenz erklärt, wie sich die privaten Angelegenheiten der Charaktere lösen bzw. an welchem Punkt sie gerade stehen. Das war mir fast ein bisschen zu knapp, weil vorher so viel Zeit auf diese Figuren verwendet wurde. Es gibt zwar nicht so richtig offene Fragen, aber ich habe trotzdem ein leichtes Gefühl von In-der-Luft-hängen. Auch das es kaum noch Interviews mit den Mördern gab und die Entwicklung des Profiling so vernachlässigt wurde, fand ich ein bisschen Schade. 

Kurz angesprochen hatte ich die Sequenzen einer bestimmten Person. Ich habe erst durch den Wikipedia-Artikel zur Serie erfahren, um wen es sich bei dieser Person handelt. Soweit ich weiß, wurde das zu keinem Zeitpunkt erwähnt. Wenn man sich in diesem Bereich auskennt, kann man vielleicht anhand der Geographie und der Dinge, die die Person tut wissen, um wen es sich handelt. Aber wenn man sich nicht intensiv mit Serienmördern auseinandersetzt, wird man hier leider ein bisschen im Regen stehen gelassen. 

Staffel 3?
Eine dritte Staffel ist aktuell nicht geplant, allerdings könnte es in einigen Jahren eine Fortsetzung geben. Ich würde mich darüber sehr freuen, da die Fälle doch sehr interessant sind.

Fazit:
Die erste Staffel finde ich nach wie vor großartig, die zweite beginnt zwar gut, verliert dann aber ein wenig den Faden. Insgesamt ist Mindhunter eine Serie, die mich sehr gut unterhalten hat und die ich Thrillerfans, inbesondere im Bereich True Crime, sehr empfehlen kann.



Dienstag, 23. Februar 2021

Abgebrochen & Angelesen #11

 
Titel: Das Hohelied des Todes
Originaltitel: Sacred and Profance
Autorin: Faye Kellerman
Reihe: Decker #2
Seiten: 381 Seiten
Verlag: btb
Genre: Spannungsroman, orthodoxe Juden Abgebrochen: S. 146 / 381
 
Inhalt:
"Ein schauriger Fund bedeutet das abrupte Ende eines Campingtrips. Dabei wollte Detective Peter Decker einfach nur einmal richtig ausspannen und ist mit den beiden Söhnen seiner Angebeteten, Rina Lazarus, über die Feiertage in die Berge gefahren. Doch dann entdecken sie in einem Laubhaufen zwei verkohlte Skelette. Die anschließende Obduktion ergibt, daß es sich bei den Opfern um zwei junge Mädchen handelte. Eine davon muß die 16jährige Lindsey sein, die vor drei Monaten spurlos aus dem Haus ihrer wohlhabenden Eltern verschwunden ist. Unvermutet gerät Peter Decker in eine dunkle Welt voller verdeckter Leidenschaften und schwelender Gewalt." (Quelle: Buchrückseite) 

Meine Meinung:
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich mit meinen Ausführungen anfangen soll. Das Buch ist schon sehr alt. Die Originalausgabe erschien 1987 und die deutschsprachige Erstausgabe erschien 1996. Ich habe versucht mir das beim Lesen bewusst zu machen, aber Alter bzw. die Zeit in der ein Buch entsteht, entschuldigt eben nicht alles. 

Das Buch habe ich von meiner Mutter übernommen und ihr wisst, dass ich dieses Jahr einige dieser Bücher anlesen möchte. Zu diesem hier habe ich gegriffen, weil es zustäzlich zu einer anderen Challenge passt. 

Am Anfang hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es beginnt direkt mit der auf dem Klappentext beschriebenen Szene, in der Decker und die Kinder seiner Freundin Rina verbrannte Leichen finden. Schnell wird man auch über den zweiten wesentlichen Aspekt des Buches informiert: das Judentum. Die Freundin von Decker ist (orthodoxe?) Jüdin, Decker allerdings nicht. Das führt zu vielen Problemen, da Rina unter anderem (noch) keine körperliche Beziehung zu Decker eingehen kann und möchte. Bei Decker führt das zu sehr viel sexuellem Frust. Er ist grundsätzlich scharf auf jede Frau, will aber eigentlich nur Rina, die kann er ja aber nicht haben. Nicht körperlich jedenfalls. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Decker schwierig und unangenehm ist, wenn er sexuelle Bedürfnisse hat, die nicht befriedigt werden. Aber ist es notwendig, das bei jeder weiblichen Person mit der er zu tun hat, zu erwähnen? 

Generell liegt ein großer Fokus auf Sexualität, vielleicht auch weil Decker eben in diesem Bereich frustriert ist. Da gibt es eine Patientin bei einer Zahnärztin: 

"Ihr Gesicht war nicht der Rede wert, aber sie war knackig gebaut. Sie hatte einen beachtlichen Busen und einen Dynamitpopo, der in strammen Designerjeans steckte." (S. 34) 

Überflüssig zu erwähnen, dass der Charakter der Dame, wenn überhaupt, nur negativ beschrieben wird. Die Zahnärztin selbst ist auch durchaus attraktiv und lädt Decker auf einen Drink ein. Dann gibt es da noch die 14-jährige, die auf ältere und reifere Männer steht und das gar nicht so witzig findet, dass auch eine Polizistin anwesend ist, während Decker sie befragt. Dem Straßenstrich wird auch ein Besuch abgestattet, abgesehen von "Nutte" fällt in diesem Zusammenhang kein anderer Begriff... Es war einfach zu viel. Es gibt sie sicher, die attraktiven Zahnärztinnen, die einen Ermittler auf einen Drink einladen. Oder die frühreifen 14-jährigen, die auf ältere Männer stehen. Aber alle zusammen in diesem Buch? Alle treffen sie ausgerechnet auf Decker? Oder zieht er sie gerade deshalb an, weil er eben gerade keinen Sex hat? Es war so anstrengend!

Ich war aber eigentlich dabei zu erzählen, warum ich das Buch anfangs mochte. Ich habe in der Schule einiges über das Judentum gelernt, ich war auch mal in einer Synagoge. Aber so viel ist ehrlich gesagt nicht hängen geblieben und ich frische mein Wissen insbesondere im religiösen und kulturellen Bereich gern auf. Decker setzt sich für Rina mit dem jüdischen Glauben auseinander. Er studiert die Tora, lernt hebräisch, nimmt regelmäßig Unterricht bei einem Rabbi. Es hat mir anfangs gefallen, Decker dabei zu begleiten. Leider war ich aber relativ schnell überfordert bzw. wurde es einfach zu viel. Jüdische Begriffe werden nicht übersetzt oder erklärt, was insbesondere die eigentlich interessanten Diskurse zwischen Decker und dem Rabbi schwer nachvollziehbar machen. Ich meine, Decker arbeitet bei der Polizei, sieht viel Leid und bearbeitet gerade den Tod eines 16-jährigen Mädchens. Natürlich fragt er sich, warum Gott so ein Leid zulässt. Natürlich macht er sich Gedanken über Gut und Böse. Seine Erfahrungen lassen sich nicht so einfach mit den Überzeugungen des Rabbi vereinbaren. Das daraus entstehende Gespräch war zwar sehr interessant, aber nur soweit ich es auch nachvollziehen konnte.

Normalerweise lege ich ein Buch sehr schnell weg, wenn ich zum ersten Mal auf den Gedanken komme, es abbrechen zu wollen. Dann ist es in der Regel einfach zu spät und ich kann mich für das Buch nicht mehr motivieren. Hier war es nicht so. Ich habe immer noch ein oder zwei Kapitel gelesen. Es versucht. Ich wollte mehr über das Judentum erfahren, ich wollte wissen wie es mit Rina und Decker weitergeht und der Fall an sich interessierte mich auch sehr. Aber es gab dann eine Szene, bei der ich das Buch mitten im Satz zugeklappt habe und nicht mehr weiterlesen wollte. 

Es geht um (Kinder-?)Pornographie. Ich habe eher wenig Probleme darüber zu lesen, vielleicht weil ich selbst keine Kinder habe. Das heißt natürlich nicht, dass ich das in irgendeiner Weise gut finde oder gern darüber lese. Es stellt nur für sich genommen für mich keinen Grund dar, ein Buch nicht (zu Ende) zu lesen. Aber: Decker und ein Kollege schauen sich Fotos von Personen beim Geschlechtsakt an. Decker findet das nicht sonderlich toll, möchte die Aufgabe so schnell es geht hinter sich bringen. Sein Kollege weist ihn darauf hin, dass das kein Problem sei. Vor der Tür stünden jede Menge Kollegen, die die Aufgabe gern von ihm übernehmen würden. Das fand ich schon sehr befremdlich, aber dann geht es weiter: eine Kollegin betritt den Raum und sagt: 

"Wißt ihr was? MacPherson hat mir angeboten, am Osterwochenende für mich Dienst zu schieben, wenn ich ihm diesen Job überlasse (...) Die Jungs sind der geilste Haufen, den ich je gesehen habe." ( S. 146) 

Über den Rest der Unterhaltung schweige ich lieber. Ich denke, ihr könnt nachvollziehen, warum ich an dieser Stelle aufgehört habe.

Samstag, 20. Februar 2021

Aktion ~ Lesemarathon

 

Guten Morgen zusammen,

heute startet der Lesemarathon zum Winterende, der von Anna und Dana organisiert wird.  Die letzten Male hat es mir sehr viel Spaß gemacht (auch wenn ich jetzt schon Angst vor dem Elfchen habe, das wir vielleicht schreiben müssen ;)) und daher bin ich dieses Wochenende gern wieder mit dabei. Das passt mir eh gut in den Kram, weil ich dieses Jahr bisher für meine Verhältnisse wenig gelesen habe.

Es geht um 10.00 Uhr mit der ersten Frage los. Bis dahin werde ich frühstücken, oder vielleicht frühstücke ich auch, während ich die Frage beantworte, aber Papierkram möchte ich auf jeden Fall vorher erledigen und vielleicht schaffe ich auch ein bisschen Blogarbeit.

[10.00 Uhr] 
Kurz nach 10 Uhr, der Lesemarathon beginnt. Ich habe schon ein bisschen Papierkram erledigt, gefrühstückt und auch schon einen Post geschrieben. Die Feinarbeit wie Korrekturlesen, formatieren etc. erledige ich später, aber meine Gedanken sind schonmal notiert. Da es gerade sehr gut läuft mit dem Bloggen, werde ich noch ein bisschen weiterarbeiten und erst später anfangen zu lesen. Mein Buch kann ich euch aber schonmal vorstellen.

Death Call - Er bringt den Tod - Chris Carter (Hunter & Garcia #8)
Tanya Kaitlin freut sich auf einen entspannten Abend. Plötzlich klingelt ihr Handy, ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an und der Alptraum beginnt: Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Tanya hat eine Chance, die Freundin zu retten, hört sie von einer tiefen, unheimlichen Stimme. Sie muss nur zwei Fragen richtig beantworten. Sie scheitert - und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet. Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia haben einen neuen Fall: ein Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. (Quelle: Verlagsseite)
 
Ich werde mir dieses Wochenende den 8. Fall für Hunter und Garcia vornehmen. Natürlich werde ich euch nichts aus den vorherigen Bänden vorweg nehmen, aber so viel gibt es da auch gar nicht zu spoilern. Den 7. Band habe ich am Donnerstag beendet und heute starte ich mit diesem. Ich habe mir vorgenommen, die Reihe jetzt endlich mal auf den neuesten Stand zu lesen.

[12.00 Uhr]
Ich hatte eigentlich geplant, noch einen Post vorzubereiten und mich dann mit meinem Buch gemütlich in den Sessel zu setzen. Nun ja, wie das mit Plänen so ist... Ich habe weiter Posts vorbereitet und mich dann spontan entschlossen, meine Bettwäsche zu waschen. Da ich sie in meiner Wohnung nicht trocknen kann, laufe ich gleich mit der Wäsche zum Waschsalon und trockne sie dort. Ich muss es einfach ausnutzen, dass ich mich noch nicht gemütlich hingesetzt habe, denn sonst wasche ich das Zeug in den nächsten drei Wochen nicht. Ich kenn mich ja. Die Frage beantworte ich wenn ich zurück bin und dann kann ich auch schon einen kurzen Einblick in das Buch geben. Das begleitet mich natürlich und ich werde ein bisschen lesen, während meine Wäsche ihre Runden im Trockner dreht. 

[14.00 Uhr]
Die Wäsche ist getrocknet und verräumt bzw. wieder aufgezogen. Die ersten Seiten sind gelesen. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen so produktiven Samstag hatte. Ich bin auf Seite 36 angekommen und dachte, ich erzähle euch mal von den im Klappentext angesprochenen Fragen. Tanya muss zwei Fragen beantworten, damit sie das Leben ihrer Freundin Karen retten kann. Die erste Frage lautet: "Wieviele Facebookfreunde hast du?". Diese Frage kann Tanya ohne zögern beantworten, weil sie kurz zuvor noch ihr Profil aufgerufen hat. Die zweite Frage lautet: "Wie lautet Karens Handynummer?". Meinen Facebookaccount habe ich erst diese Woche deaktiviert, aber die genaue Anzahl meiner Freundschaften dort... Keine Ahnung. 25 oder 30 vielleicht. Ich wäre an der ersten Frage schon gescheitert. Und die zweite... ich bin ja froh, wenn ich meine eigene Handynummer richtig aufsagen kann. Wie sieht es bei euch aus? Wisst ihr auswendig wieviele Leute euch auf Facebook/Twitter/Tiktok folgen? Und kennt ihr die Handynummer eures Freundes/eurer Freundin auswendig?

Zeige uns dein funkelndstes Buch!
Hier muss ich passen. Ich mag kein Glitzer und habe auch kein passendes Buch für die Aufgabe gefunden. Wenn ich ein Buch gern lesen möchte und es glitzert, würde ich es mir schon kaufen, aber es ist nicht so, dass mich glitzernde Bücher automatisch anziehen. Am nächsten kommt diesem Kriterium vielleicht Magisterium, da der Schriftzug metallisch glänzt. Mit was besserem kann ich nicht dienen.

Was sind typische Wohlfühlbücher für kalte Abende, eingekuschelt in warme Decken, für dich?
 

Da fällt mir sofort "Alles, was du suchst" von Marie Force ein. Das ist der erste Band der Green Mountain Reihe und die obige Beschreibung passt so perfekt, dass ich gar nicht mehr dazu sagen kann. Na ja ich würde vielleicht "Abend" durch "Tag" ersetzen, weil ich abends eher weniger lese, aber sonst passt dieses Buch für mich perfekt. 

 
 
Obwohl ich viel und gern Thriller lese, muss es bei mir für einen gemütlichen Lesetag eine Liebesgeschichte sein.

[16.00 Uhr]
Ich habe kurz auf dem Balkon gesessen, aber hier weht leider immer eine steife Briese, sodass es mir dann doch zu frisch war. Jetzt sitze ich also wieder gemütlich im Sessel. Ich bin aktuell auf Seite 77. Die Ermittler haben gerade mit Tanya, der Freundin des Mordopfers gesprochen. Sie ist verständlicherweise ziemlich fertig mit den Nerven. Sie musste den Tod ihrer Freundin live mitverfolgen und fühlt sich vermutlich auch ziemlich schuldig, da sie die zweite Frage falsch beantwortet hat. 
 
Ich hatte übrigens vor, euch jetzt endlich besuchen zu kommen. Ich werde jetzt aber doch erst eine Stunde lesen und dann meine Runde drehen, während das Essen kocht. Ich komme auf jeden Fall bei euch vorbei, keine Sorge ♥ 

Ich habe eine Stunde gelesen und bin in dieser Zeit auch nicht abgelenkt geworden. Meine Mutter ruft mich heute noch an, daher hätte es gut sein können, dass ich die Stunde gar nicht schaffe. Es kam aber nichts, daher habe ich 87 Seiten in dieser Stunde gelesen. Die Kapitel sind immer sehr kurz, das lädt zum schnellen lesen ein, finde ich.

[20.00 Uhr]
Ich habe irgendwie den Überblick verloren. Also so gegen 17.30 hatte ich meine 60 Minuten Lesezeit beendet (siehe oben). Danach habe ich Abendessen gemacht und wollte gerade bei euch kommentieren, da hat meine Mutter angerufen. Wir haben eine Stunde oder so telefoniert, dann habe ich meine Runde gedreht und jetzt ist der Abend fast vorbei. Aber ich sollte euch allen einen Besuch abgestattet haben. Falls ich jemanden vergessen haben sollte, bitte laut schreien. Das war keine Absicht.
 
Das Akrostichon (ohne Witz, ich habe dieses Wort in nahezu jedem Kommentar geschrieben und ich kann es immer noch nicht auswendig, sondern muss es jedes Mal aus der Aufgabe abschreiben!) hole ich nach. Vielleicht noch heute Abend, sonst aber auf jeden Fall morgen. 

Mit welchem Charakter aus deiner aktuellen Lektüre würdest du gern Schlitten fahren?
Die Frage ist: wer von denen würde gern mit mir Schlitten fahren? Der Killer sicherlich. Aber mit dem will ich nicht. Hunter und/oder Garcia? Ich weiß nicht... Sie leben beide in Los Angeles. Da ist tendenziell eher weniger Schnee. Sie werden wohl wissen was Schnee ist, aber ich glaube nicht, dass es ihnen sonderlich gefällt. Hunter kann ich mir auch so gar nicht auf einem Schlitten vorstellen und Garcia... der hätte daran vielleicht Spaß, aber der würde sicher lieber mit seiner Frau (die übrigens Anna heißt!) fahren wollen. Ich könnte ein Wettrennen gegen die beiden machen...

[22.00 Uhr]
Ich habe nach dem letzten Update noch ein bisschen gelesen, sodass ich den heutigen Lesetag auf Seite 210 beende. Damit habe ich die Hälfte des Buches geschafft. Morgen möchte ich es gern beenden. Der Fall ist bisher ganz interessant, haut mich aber (noch) nicht sonderlich vom Hocker. Mal sehen, was da noch kommt. Dafür gibt es gerade ein bisschen Privatleben von Hunter und das finde ich auch ganz nett.

Das A... A...krostichon habe ich schon geschrieben, aber das ist so schlecht, dass ich noch eine Nacht darüber schlafen muss. Das geht wirklich nicht. 

Für welche Buchreihe brennst du?
Ich lese überwiegend Thriller und Liebesromane. Mit Reihen kenne ich mich aus. Mein aktuelles Buch ist ja auch Teil einer Reihe, aber für die brenne ich nicht. Ich werfe einfach mal ein paar in den Raum, die mir aktuell so ins Auge springen:
  • Sonderdezernat Q - Jussi Adler-Olsen
  • Millenium-Trilogie - Stieg Larsson
  • Kate Burkholder - Linda Castillo
  • Sneijder & Nemez - Andreas Gruber
  • Rhyme & Sachs - Jeffery Deaver
  • Kathryn Dance - Jeffery Deaver
  • Cincinnati - Karen Rose
  • Green Mountain - Marie Force
  • RockKiss - Nalini Singh
  • Nuri & Calvin - Peer Martin
  • Someone - Laura Kneidl
  • Elias & Laia - Sabaa Tahir

Ne, ehrlich, das ist nicht meine Frage. 

Ich wünsche euch jetzt eine gute Nacht und bis morgen ♥  

[Sonntag, 10.00 Uhr]
Guten Morgen zusammen :) Ich bin schon eine Weile wach und habe zuerst eine halbe Stunde im Bett gelesen. Danach bin ich aufgestanden, habe einen Spaziergang gemacht, mich geärgert, dass ich kein Buch mitgenommen habe und unterwegs Brötchen geholt. Als ich wieder nach Hause kam, schien auf meinem Balkon so schön die Sonne, dass ich schnell meinen Liegestuhl aus dem Keller geholt habe. Jetzt sitze ich ganz gemütlich auf dem Balkon, erfreue mich an der Sonne und lese noch ein bisschen. Gefrühstückt habe ich noch nichts, dafür hab ich gerade keine Zeit. Das kann warten, bis die Sonne hinter dem nächsten Haus verschwunden ist... 

Bei welchem Buch bist du vor Spannung wie erfroren gewesen?
Tatsächlich lese ich viel schneller, wenn ein Buch spannend ist. Mit festfrieren ist da nichts :D Ich habe dann eher das Problem, dass ich beim Lesen stolpere, weil ich schneller lesen will, als ich es kann. Ich lese viele Thriller, daher passiert mir das regelmäßig. Zum Beispiel bei den Büchern von M. J. Arlidge (Helen Grace Reihe), da die Kapitel meistens nur zwei, drei Seiten lang sind. Das erhöht meine Lesegeschwindigkeit zusätzlich.

[Sonntag, 12.00 Uhr]
Ist es wirklich schon 12 Uhr? Da ist ja schon der halbe Tag wieder rum :( Ich habe mittlerweile auch gefrühstückt, der Hunger war dann irgendwann doch groß und jetzt sitze ich wieder im Sessel. Wenn ich mein Update gepostet habe, mache ich eine kleine Besuchsrunde und dann gehe ich entweder wieder auf den Balkon oder koche mein Essen für Montag und Dienstag vor. 

Ich bin in meinem Buch mittlerweile auf Seite 320 angekommen, damit fehlen mir noch knapp unter 100 Seiten. Irgendwie ist dieser Fall schon spannend, aber gefühlt ist noch gar nicht sooo viel passiert. Es zieht sich aber auch nicht richtig. Ganz komisch. Es ist auf jeden Fall nicht der beste Fall der beiden und ich hoffe, das der folgende Band wieder besser wird. Ich möchte ja die Reihe jetzt in einem Rutsch auf den aktuellen Stand lesen, daher würde ich mich über einen spannenderen Fall sehr freuen.

Mein Akrodings ist übrigen auch fertig. Ich habe aber gemogelt (mal wieder) und beziehe mich auf mein vorheriges Buch. Das war aber der 7. Fall für Hunter & Garcia, von daher ist das nicht so ein Problem. Ich nenne es: "Das Zwiegespräch". 

Wer bist du?
I am death!
Nur noch ein paar Puzzlestücke.
Tedd Robin...
Es darf keine Opfer mehr geben.
Robert Hunter, du kriegst mich nicht.
Es muss ein Ende haben.
Nie wirst du mich finden.
Das ist die Lösung!
Ende.
 
Baue einen Schneemann aus Büchern
Ich mogel schon wieder, da ich einfach ein Bild recycel, das ich mal vor Jahren für elektronische Weihnachtsgrüße gemacht habe. 
 
[Sonntag, 14.00 Uhr]
Gelesen habe ich seit dem letzten Update nicht mehr. Ich habe kommentiert und dann angefangen mein Essen vorzukochen. Während es auf dem Herd vor sich hin gart, werde ich jetzt spülen. Die neue Aufgabe erledige ich dann später. 

Ich bin übrigens empfänglich für soziale Kontrolle. Wenn ich zu Studienzeiten so gar keine Motivation fürs Lernen aufbringen konnte, hab ich Freundinnen geschrieben, dass ich lernen muss. Ich wollte mir nicht die Blöße geben und später gestehen, dass ich nicht gelernt habe, daher habe ich mich danach dann meistens tatsächlich mit meinen Unterlagen beschäftigt. Ich kündige daher hiermit an, dass ich nach dem Spülen Yoga machen möchte :D

[Sonntag, 16.00 Uhr]
Ich habe Yoga gemacht! Vielen Dank für eure Kontrolle. Duschen war ich auch schon, gerade ist mein Abendessen im Backofen. Und: ich habe mein Buch beendet. Das lief ziemlich gut heute... Die Helligkeit und Sonne dieses Wochenende haben mir echt einen Energiekick gegeben. Sich bei schlechtem Wetter auf dem Sofa einkuscheln ist zwar schön, aber für meine Motivation ist das jedes Jahr schlimmer.

Jedenfalls habe ich statt der 60 Minuten Lesezeit gestoppt, wie lang ich für den Rest des Buches benötige. Mir fehlten noch 93 Seiten und diese habe ich in einer Zeit von 1h 09 min gelesen. Allerdings musste ich dazwischen auch nochmal nach vorn blättern, weil ich eine Sache unlogisch fand. 

Abschließend war dieser Fall definitiv eher enttäuschend für mich. Ich bin eh niemand, der Chris Carter mega feiert. Er ist ein sehr guter Thrillerautor und ich mag seine Reihe. Aber ich kann mich diesem Hype nicht anschließen. Dieser Fall war insgesamt relativ langweilig und ich weiß gar nicht, mit was Chris Carter die 400 Seiten eigentlich gefüllt hat. Gefühlt ist gar nicht viel passiert. Die Motive des Killers konnte ich erschreckend gut nachvollziehen. Er hat sich die Opfer ausgesucht, weil sie alle etwas bestimmtes getan haben und das was sie getan haben war grob fahrlässig. Idiotisch. Natürlich zieht der Killer die falsche Konsequenz daraus, ich heiße seine Taten nicht gut. Aber das er einen Hass auf seine Opfer hatte, kann ich doch nachvollziehen. Die Auflösung selbst war eine große Enttäuschung und meiner Meinung nach unlogisch. Der Täter trug eine spezielle Maske, deren Augen komplett rot waren. Es wird auch deutlich gesagt, dass nicht nur die Iris rot war, sondern man nichts weißes mehr erkennen konnte. Der Täter wird dann überführt an - Achtung! - einer besonderen Einblutung im Auge. Versteh ich nicht. Wenn die Augen der Maske komplett rot sind, wie kann ich denn dann erkennen, ob ein Auge eine Einblutung hat, selbst wenn die Form noch so speziell ist. Die Einblutung ist ja auch rot...

Ich wollte eigentlich gar nicht so viel darüber sagen, aber das musste raus. Sorry. 

Wenn die Protagonist*innen der letzten fünf Bücher, die du gelesen hast, eine Schneeballschlacht veranstalten würden, wie würde die aussehen? Wer würde die gewinnen?

Meine letzten 5 Bücher waren:
  • Death Call - Chris Carter
  • I am death - Chris Carter
  • Das Hohelied des Todes - Faye Kellerman
  • Die eisblaue Spur - Yrsa Sigurdardottir
  • Das grobmaschige Netz - Hakan Nesser

Es handelt sich bei allen Büchern um Thriller (war nicht geplant, ich würde gern mal wieder einen Liebesroman lesen, aber die Bibliothek ist geschlossen :() und auch, wenn es nicht immer so brutale Serienkiller waren, wie bei Chris Carter, waren da doch sehr viele böse Menschen im Spiel und ich fürchte, die würden gewinnen. Einfach weil... es mir wahrscheinlicher erscheint, dass ein Haufen vollkommen irrer Sozio-/Psychopathen eine Schneeballschlacht gegen ein paar Ermittler und Anwälte gewinnt. Mögen sie auch noch so gut sein. Wahrscheinlich wären sie auch einfach gemeiner und würden Steine in die Schneebälle packen oder so. 

[Sonntag, 20.00 Uhr]
Leseupdates gibt es von mir heute nicht mehr. Ich hatte Death call ja beendet und hab dann nichts neues mehr angefangen. Als nächstes werde ich aber den 9. Band beginnen. Ich zieh die Reihe jetzt durch. Die Fragen beantworte ich natürlich noch, aber ich warne schon mal vor, dass ich wahrscheinlich heute keine Runde mehr drehen kann. Montage sind bei mir lange Arbeitstage, daher gehe ich früh ins Bett. Ich schau dann im Laufe der Woche nochmal vorbei.

Welche Geschichte kannst du immer und immer wieder lesen?
Wenn ich Bücher rereade, sind es in der Regel Kummerrereads. Sprich, wenn es mir schlecht geht, greife ich zu einem Wohlfühlbuch. Meistens lese ich also Liebesgeschichten erneut. Am häufigsten habe ich wahrscheinlich "Loving Silver" von M. S. Kelts gelesen. Darin lese ich auch gern einzelne Kapitel oder Seiten, wenn ich gerade eine literarische Umarmung brauche. 

Welche Bücher sind zuletzt von der Buchhandlung in dein Regal geschlittert?
Liegt die Betonung auf Buchhandlung oder auf Regal? Wobei das eigentlich egal ist, weil das, was nicht aus der Buchhandlung kommt, ein Ebook ist. Also als letztes eingezogen ist "Lügenpfad"von Brigitte Pons. Das habe ich in der lesejury gegen Punkte eingetauscht. Davor sind auf einen Rutsch Chris Carter Nummer 9 - 11 und "Die eisblaue Spur" von Yrsa Sigurdardottir eingezogen.

[Sonntag, 22 Uhr]
Ich habe dieses Wochenende ein komplettes Buch gelesen, mit 413 Seiten. Damit bin ich sehr zufriden, weil ich dieses Jahr bisher gefühlt noch nicht so viel gelesen habe. 
 
Vielen Dank an Anna und Dana für die tolle Organisation ♥ Es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht und ich bin gern wieder dabei. Danke an auch an alle anderen für eure lieben Kommentare. Schlaft gut und kommt gut in die neue Woche.

Sonntag, 14. Februar 2021

Aktion ~ Gänseblümchen #3

Hallo zusammen,

 ein bisschen spät, weil ich mal wieder nichts vorbereitet habe, aber immerhin pünktlich zum Sonntag, gibt es hier meine Gänseblümchen.

 

In vielen Gegenden gab es am vergangenen Sonntag und die Tage darauf ordentlich Schnee. Auch bei uns waren 30 bis 70 Zentimeter gemeldet. Glücklicherweise hat der Sturm irgendwo zwischen Bremen und Bremerhaven die Lust verloren, sodass wir nichts abbekommen haben. Ich finde Schnee hübsch, gehe dann auch gern spazieren, aber bei dem Wetter irgendwie zur Arbeit kommen zu müssen (ohne Schneestiefel, weil wer rechnet denn hier mit so was?)... Nein danke.

Am Dienstag habe ich kurzfristig Überstunden abgebaut, weil es mir bereits am Montag nicht gut ging. Das war die absolut richtige Entscheidung. Der freie Tag hat mir so gut getan. Mittwoch ging es mir dann wieder richtig gut und ich hab den Rest der Woche produktiv gearbeitet. Andernfalls hätte ich wahrscheinlich die ganze Woche nur Akten von rechts nach links geschoben, aber so konnte ich dann wieder vernünftig arbeiten. Ich bin sehr dankbar, dass solche Dinge bei meinem Arbeitgeber relativ problemlos möglich sind.

Heute habe ich beim Bäcker ein Erdbeercroissant geschenkt bekommen. Croissants esse ich nicht so gern, aber durch die Marmeladenfüllung war es richtig lecker. Da hat sich der Spazierganz zum Bäcker gelohnt.

Auf  Netflix gibt es endlich den Film "Mein Blinddate mit dem Leben". Ich wollte ihn schon so so so lang sehen, aber es hat sich nie ergeben. Der Film ist zwar ziemlich lang, aber ich habe das währenddessen kaum gemerkt. Er ist stellenweise richtig witzig, dann wieder emotional. Er ist motivierend, positiv, beeindruckend und basiert auf dem Leben einer real existierenden Person. Schaut euch den Film unbedingt an, wenn ihr ihn noch nicht kennt.


 

Ich habe diese Aktion bei Laberladen entdeckt. Ursprünglich stammt sie von Hoffnungsschein. Es geht im Grunde genommen darum, sich auf die guten Dinge zu konzentrieren. Was ist dir in der letzten Woche schönes passiert? Was hat dich glücklich gemacht? Was hat dich aufgemuntert? Was hat dir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?

Donnerstag, 11. Februar 2021

Rezension ~ Der veränderte Blick - Patrick Trevor-Roper

Titel: Der veränderte Blick - Über den Einfluß von Sehfehlern auf Kunst und Charakter
Originaltitel: The World Trough Blunted Sight
Autor: Patrick Trevor-Roper
Seiten: 240 Seiten
Verlag: dtv
Genre: Sachbuch, Kunst 

 
Inhalt:
"Das Sehvermögen ist der am höchsten entwickelte menschliche Sinn, derjenige, mit dessen Hilfe wir uns in erster Linie orientieren. Das ist ein Ergebnis der Evolution und gilt im visuellen Zeitalter mehr denn je.
Was bedeutet es für die Kunst, wenn das Sehvermögen beeinträchtigt ist oder sich verändert? Rembrandt und Tizian litten unter Altersweitsichtigkeit: Ist das der Grund dafür, daß in ihren späten Werken die Details mehr und mehr verschwimmen? Als Claude Monet im Alter eine Brille bekam, legte er sie bald wieder beiseite: So wolle er die Welt eigentlich gar nicht sehen."
  (Quelle: Buchinnenseite)

Meine Meinung:
Ich bin keine Kunstexpertin, gehe aber dennoch gern ab und an in Museen und schaue mir Kunst an. Außerdem habe ich mit meinen 27 Jahren vermutlich länger eine Brille getragen, als ich ohne rumgelaufen bin. Es ist also nicht ganz ungewöhnlich, dass ich auf dieses Buch neugierig geworden bin, als es mir mal über den Weg gelaufen ist.

Das Buch begann auch direkt sehr spannend, mit Informationen zu Kurz- und Weitsichtigkeit und dem Einfluss dieser Sehfehler auf den Charakter eines Menschen. So nimmt man zum Beispiel an, dass Kurzsichtige eher Nachtmenschen sind, weil nachts quasi alle Menschen kurzsichtig sind bzw. sich die Sicht für Kurzsichtige nachts weniger verschlechtert, als für Normalsichtige. Auch seien Kurzsichtige eher besser in der Schule und haben insbesondere eine höhere Lesekompetenz, während sie sich draußen (z. B. beim Sport), aber auch im Theater eher unwohl fühlen, weil sie die weit entfernten Dinge eben nicht sehen können.

Natürlich habe ich mich selbst mit den beschriebenen Persönlichkeitsmerkmalen verglichen und ich habe durchaus Parallelen feststellen können. Ich finde es auch nachvollziehbar, dass sich Sehfehler, insbesondere früher, als es noch nicht die heutigen Korrekturmöglichkeiten gab, auf die Kunst wie z. B. die Malerei auswirken. Wenn man die weit entfernten Dinge nur unscharf und verschwommen sieht, wie soll man sie scharf und klar umrissen auf eine Leinwand bringen?

Problematisch war für mich aber leider, dass ich oft nicht zwischen Hypothesen und belegbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen unterscheiden konnte. The Times urteilte über das Buch: „Man kann dieses Buch nicht zu Ende lesen ohne einigen Gewinn für die eigene Konversation“ Mal abgesehen davon, dass ich sowieso kaum jemanden wüsste, mit dem ich über dieses Thema/Buch sprechen könnte, hätte ich immer die Sorge etwas als wissenschaftliche Erkenntnis hinzustellen, was letztendlich nur die Vermutung eines Augenspezialisten, Optikers etc. darstellt. In der Schlussbemerkung heißt es: „Von den unterschiedlichen Interpretationen, die ich in diesem Buch versammelt habe, muß der Leser annehmen oder zurückweisen, was ihm gefällt, denn es liegt in ihrer Natur, daß sie nie vollständig bewiesen oder vollständig verworfen werden können“ (S. 205) Als Soziologin ist mir durchaus bewusst, dass es niemals die eine Wahrheit geben wird. Zu jeder guten Hypothese gibt es eine Gegenhypothese. Das ist vollkommen normal und nur so funktioniert Wissenschaft. Aber es macht einen Unterschied, ob eine Hypothese in 10 in 100 oder in 10.000 Fällen getestet und bestätigt oder widerlegt wurde.

Abgesehen von diesem großen Problem, gab es für mich auch noch weitere kleine Punkte, die das Lesen ein bisschen erschwert haben. Manchmal hat sich mir der Sinn einzelner Abschnitte nicht erschlossen (zum Beispiel, wenn es darum geht, ob und welche Farben Tiere wahrnehmen können) und Textstellen in Französisch oder Italienisch werden nicht übersetzt, bzw. wird nicht darauf hingewiesen, dass im Anhang zum Teil Übersetzungen zu finden sind.

Insgesamt hat das Buch aber immer wieder interessante Ansätze geboten und es gab auf jeden Fall genug Textstellen, die ich mir markiert habe, weil mir der Zusammenhang zwischen Sehfehler und Auswirkung auf die Kunst gefiel. Viele der besprochenen Werke waren auch im Buch abgebildet, nur war manchmal die Anordnung ungünstig. Wenn man dasselbe Bild mehrfach darstellt, um zu zeigen, wie das Bild mit und ohne Sehfehler aussieht, sollte es sich im Idealfall auf einer Doppelseite befinden, damit man nicht hin und her blättern muss.

Ich würde gern nochmal ein Buch zu diesem Thema unter Berücksichtigung des heutigen Wissensstands lesen. Meine Ausgabe dieses Buches ist von 2001, die Erstausgabe ist aber nochmal deutlich älter. Das merkt man unter anderem an der Wortwahl. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es heute neue Erkenntnisse gibt, sowohl im Bereich der Kunstgeschichte als auch in der Optometrie, sodass eine neue Zusammenschau der beiden Bereiche interessant wäre.

Fazit: 
Mir hat der Ausflug in den Bereich Kunst und Sehfehler Spaß gemacht, auch wenn das Buch bereits Jahrzehnte alt ist und daher vermutlich nicht mehr in allen Bereichen aktuell. Ich hätte mir eine stärke Abgrenzung von Hypothesen und wissenschaftlichen Erkenntnissen gewünscht, habe aber dennoch einige interessante Ansätze zum Nachdenken erhalten.