Samstag, 30. Mai 2020

Aktion ~ Lesemarathon

Hallo zusammen,

Anna und Dana veranstalten heute und morgen wieder einen Lesemarathon, an dem ich sehr gern teilnehmen möchte. Ich weiß noch nicht, wann ich aktiv einsteigen werde, aber ich wollte mich schon mal melden ;) Mein Onkel und meine Tante machen bei mir in der Gegend Fahrradurlaub und schauen später bei mir vorbei, um sich meine neue Wohnung anzusehen. Vorher muss ich noch ein paar Kartons in den Keller bringen, damit es wenigstens halbwegs aufgeräumt aussieht. Den Einkauf habe ich heute schon erledigt, in den Waschsalon müsste ich aber noch. Vielleicht verschiebe ich das aber auch auf Montag. Ansonsten habe ich nichts geplant und kann daher hoffentlich viel lesen. Ich hab mir tatsächlich auch lesetechnisch viel vorgenommen, weil ich ein kleines Projekt am Laufen habe und da weiterkommen möchte. Dazu vielleicht später mehr.

[Samstag, 09.05 Uhr]
Ich zeige euch jetzt schon mal meine ersten Bücher, da ich gerade noch ein bisschen Zeit habe. Dann kann ich später direkt mit den Fragen anfangen und muss nicht erst noch meine Bücher vorstellen.

Die Macht der Geographie - Tim Marshall
"Weltpolitik ist auch Geopolitik. Alle Regierungen, alle Staatschefs unterliegen den Zwängen der Geographie. Berge und Ebenen, Flüsse, Meere, Wüsten setzen ihrem Entscheidungsspielraum Grenzen. Um Geschichte und Politik zu verstehen, muss man selbstverständlich die Menschen, die Ideen, die Einstellungen kennen. Aber wenn man die Geographie nicht mit einbezieht, bekommt man kein vollständiges Bild." (Quelle: Verlagsseite)



Dieses Buch lese ich zusammen mit Monerl in einer Leserunde. Es gefällt mir zwar, aber ich bin nicht so begeistert, wie ich es erwartet hätte. Ich habe mir vorgenommen, dieses Wochenende mindestens ein Kapitel (entspricht einem Land/einer Region) pro Tag zu lesen.

Passgenau - Ryan Loveless
"Als geouteter Profifußballer zu seiner Sexualität zu stehen und sie provokant zu leben, ist für den selbstbewussten Adam eigentlich kein Thema – seine Zwangsversetzung in ein Team, das am unteren Ende der Liga spielt, dagegen schon. Bisher vom Erfolg verwöhnt, fällt Adam die Integration in die neue Mannschaft nicht gerade leicht, denn nicht nur interne Anfeindungen, sondern auch intolerante Fans und Mediendruck machen ihm das Leben schwer. Und dann ist da noch Stürmer Colin, bei dem Adams „Pässe“ scheinbar nicht ins Leere gehen …"  (Quelle: Amazon)

Ich lese total gern Bücher aus dem Gaybereich, aber kaufe sie mir selten. Meine Wunschliste ist daher voll von Büchern aus diesem Genre und ich habe mir letztens ein paar gebraucht gekauft. Ich hab ein bisschen die Befürchtung, dass mir das Buch nicht (mehr) so gut gefällt und es ist leider auch ziemlich dünn, was eh nicht so mein Fall ist. Aber vielleicht kann es mich auch überraschen. Mal sehen.

[Samstag, 11.30 Uhr]
Die Verwandtschaft ist bereits wieder unterwegs zur Fähre. Ich werde gleich mal versuchen, ob ich im Park einen netten Platz ergattern kann. Auf meinem Balkon ist es mir aktuell zu trubelig, da ich gegenüber vom Marktplatz wohne und hier dadurch sehr viel Verkehr ist.

Die erste Frage hatte ich ja unwissentlich schon vorher beantwortet. Springen wir also gleich zur nächsten Frage.

Sommerfeeling – Welches Buch in deinem Regal schreit förmlich nach Sommer? Hast du es bereits gelesen?

 Love & Gelato - Jenna Evans Welch
"Das Land von Gelato und Amore! Doch Lina ist nicht in Urlaubsstimmung. Sie ist nur in die Toskana gereist, um ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen. Aber dann findet sie das alte Tagebuch ihrer Mom, das von deren Zeit in Italien erzählt. Plötzlich erschließt sich Lina eine Welt aus romantischen Kunstwerken, magischen Konditoreien - und heimlichen Affären. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte und ein Geheimnis, das nicht nur ihr Leben verändern wird …"  (Quelle: Verlagsseite)

Ich wollte zuerst einen Liebesroman wählen, bin dann aber über dieses Jugendbuch gestolpert. Es hat mich so in Urlaubsstimmung versetzt, dass ich am liebsten sofort nach Florenz fahren wollte, mit kleinem Zwischenstopp bei meiner Lieblingseisdiele. Ich habe sogar eine Rezension geschrieben.

[Samstag, 14.30 Uhr]
Wo befindest du dich in deiner aktuellen Lektüre? Wäre es ein Ort, an dem du gerne Urlaub machen würdest?
Passgenau spielt in St. Louis/Missouri/USA, wobei die letzte Szene in New York City spielte. NYC reizt mich überhaupt nicht und auch die USA allgemein reizen mich eher wenig. Wenn, dann würde ich eher Vermont oder Maine bevorzugen. Irgendwas mit schöner Gegend.

In meinem Sachbuch habe ich zuletzt das Kapitel über Europa gelesen. Das gefällt mir schon sehr viel besser. Ob ich Europa jemals verlassen werde (und möchte) - keine Ahnung. Aber ich möchte definitiv alle europäischen Länder bereisen. Ich bin nicht der Typ für Roadtrips, daher wird es eher auf Städtetrips hinauslaufen, aber auch da hat Europa schönes zu bieten.

Im Park konnte ich bereits die Hälfte von Passgenau lesen. Das Büchlein ist ja wirklich schmal, daher geht das recht schnell. Das Buch gefällt mir besser als erwartet, aber einige Dinge gehen recht zügig. Außerdem geht es (zumindest bisher) gar nicht so darum, ein schwuler Fußballer zu sein, sondern eher darum, ein schwuler Mann zu sein. Ich hab etwas anderes erwartet, aber es fällt mir aktuell noch nicht so negativ auf.

Im Sachbuch habe ich ein Kapitel geschafft. Das Kapitel über Europa beinhaltete ein paar interessante Fakten, hat mir aber sonst nicht viel gegeben. Das nächste Kapitel behandelt Afrika. Dort kenne ich mich gar nicht aus, daher wird das Kapitel hoffentlich ansprechender.

[Samstag, 15.25 Uhr]
Lies 45 Minuten ohne Ablenkung. Wie viele Seiten hast du geschafft?
Ich habe mich auf meinen Balkon gesetzt und 42 Seiten in Passgenau gelesen. Jetzt bin ich aber wieder in die Wohnung gegangen, weil es mir doch zu frisch war. In dem Buch gab es gerade eine Szene, die mir zunächst nicht ganz so gefiel. Es hat sich dann aber anders entwickelt und mit dieser Entiwcklung bin ich doch einverstanden.

[Samstag, 18.35 Uhr]
Wenn du in fremde Welten abtauchst, was ist dir beim World Building wichtig?
Ich lese so gut wie gar kein Fantasy/Dystopie, daher werde ich die Frage nicht beantworten.

Wäre der Sommer eine Jahreszeit für deinen Protagonisten? Wenn ja, warum? Wenn nein, was wäre seine Lieblingsjahreszeit und warum?
Die Protagonisten in meinem Buch sind ja Fußballer und lustigerweise gibt es da ja die Sommerpause, wenn nicht gerade internationalie Turniere stattfinden. Einerseits ist das verständlich, da wohl niemand gern bei 40 Grad kickt. Auf der anderen Seite sind Schnee und - 10 Grad Außentemperatur auch nicht soooo gutes Fußballwetter. Wie dem auch sei, ich denke für meine Protagonisten wäre der Sommer genauso gut oder schlecht wie jede andere Jahreszeit.

Ich habe Passgenau beendet und fand es besser, als ich vor dem Lesen befürchtet habe. Zwar gab es in der zweiten Hälfte ein paar Ereignisse, die ich nicht so mochte und es war insgesamt recht kurz, aber im großen und ganzen hat es mir gefallen.

Jetzt werde ich endlich eure Kommentare beantworten und bei euch vorbei schauen. Ich hatte damit bereits angefangen, aber dann klingelte das Telefon und ich musste mir etwas zu machen... Ob ich heute noch etwas lesen werde, weiß ich nicht. Später kommt Love, Simon im TV und den möchte ich gern sehen. Das Buch habe ich Anfang des Jahres gelesen und es sehr gemocht.

[Sonntag, 09.50 Uhr]
Eigentlich hatte ich schon ein Update für euch vorbereitet, aber ich dumme Nuss habe es nicht gespeichert (keine Ahnung was ich da veranstaltet habe). Ich habe keine Lust alles nochmal zu tippen, daher beantworte ich nur noch die letzte Frage von gestern, weil die zu dem Buch passt, das ich heute morgen angefangen habe.

Love, Simon hat mich gestern Abend sehr verwirrt. Ich habe den Film erst gar nicht verstanden, obwohl ich ja die Buchvorlage kenne. Nach der Hälfte hab ich es dann geschnallt, aber da war eh schon alles gelaufen. Ich muss mir den Film nochmal in Ruhe und vor allem mit voller Aufmerksamkeit bei dem Film anschauen.

 Marthas Widerstand - Kerry Drewery
"Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in eine kleinere Zelle verlegt wird. Die siebte und letzte Zelle ist klaustrophobisch klein, und genauso klein sind Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will ... Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert. Um dem Volk zu zeigen, dass es nicht in einer perfekten Demokratie lebt, sondern von den Machthabern perfide manipuliert wird? Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem viel mehr als ein einzelnes Menschenleben auf dem Spiel steht ..."  

Welches Buch jagte dir einen leichten Schauer über den Rücken? 
Ich habe heute schon die ersten 20 Seiten in diesem Buch gelesen und obwohl ich noch nicht viel zu dem System sagen kann, passt es für mich gut zu der Frage. Stellt euch mal vor, ihr sitzt in einer Zelle, weil ihr - angeblich - etwas schlimmes getan habt. Und jeder Mensch kann, sagen wir 5€, bezahlen und damit via Twitter, Instagram oder Facebook abstimmen und euch zum Tod verurteilen. Und wenn genug Leute euch für schuldig halten....

Es gab bereits eine Szene, in der ein Wärter Martha an den Kragen wollte. Er hat das System gepriesen, weil jetzt keine Mörder mehr wegen Formfehler freigesprochen werden. Und keine Kinderschänder mehr frei rumlaufen, weil es nicht genug Beweise gibt. Aber wie ist es denn bei den verrückten Serienmördern? Sieht man denen an, was in ihren Köpfen vorgeht? Viele von ihnen gliedern sich perfekt in die Gesellschaft ein. Sie sind hilfsbereit, charmant und niemand traut ihnen etwas böses zu. Durch Beweise wie zum Beispiel DNA könnten sie überführt werden. Aber sie hätten die Menschen durch ihr Charisma wahrscheinlich schon in der ersten Zelle davon überzeugt, dass sie unschuldig sind. Ich denke, ich werde im Laufe des Buches noch erfahren, dass das System bei weitem nicht unfehlbar ist.

Liest du Bücher aus verschiedenen Genres oder bleibst du bei einigen wenigen? Aus welchem Genre stammt deine aktuelle Lektüre?
Allein wenn ihr euch diesen Beitrag anschaut, könnt ihr euch die Antwort auf die Frage vermutlich denken. Ich lese sehr gern und aus Überzeugung in verschiedenen Bereichen. Natürlich habe ich auch meine Schwerpunkte (Thriller und Liebesgeschichten), aber ich lese auch Jugendbücher, Klassiker, Sachbücher, ab und zu mal Jugendbücher und ganz selten mal Fantasy. Die letzten beiden aber nur im Jugendbuchbereich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mal Fantasy oder Dystopie für Erwachsene gelesen hätte. Außer in der Schule. Am Freitag war ich in der Bibliothek und habe mir einen Manga ausgeliehen. Das ist ein vollkommen neues Genre für mich, aber ich probiere mich literarisch sehr gern aus.

Abgesehen von Fantasy, lese ich kein Horror (hab es einmal mit Stephen King versucht, war mir zu langweilig und reizt mich ansonsten nicht), keine Lyrik und kein Sci-Fi (habe da ein, zwei Titel auf der Wunschliste, aber ebenfalls nur im Jugendbuchbereich).

Was sind die ungewöhnlichsten (realen) Orte, an die du mit Büchern gereist bist?
Mir fallen da sofort zwei Bücher ein. Zum einen ist das Sri Lanka mit Corina Bomanns Schmetterlingsinsel. Zum anderen sind das die Falklandinseln mit Sharon Boltons Böse Lügen. Gerade Sri Lanka ist seit dem Buch mein Nummer 1 Reiseziel, sobald das Beamen gesellschaftsfähig wird.

Ich bin mal so frei und verweise in diesem Zusammenhang auch auf die Literarische Weltreise, welche von Petrissa organisiert wurde. Diese Blogparade hat mir so unglaublich viel Spaß gemacht. Es ging darum, Bücher nach ihrem jeweiligen Handlungsort bzw. Land vorzustellen. Ach, ich kann es so schlecht erklären. Schaut euch unbedingt mal Petrissas ersten (und gern auch die weiteren) Beitrag dazu an (oben verlinkt). Exemplarisch verlinke ich euch auch meinen ersten Beitrag zu Asien, aber ich habe zu allen Kontinenten Beiträge gemacht. Falls euch also Europa/Afrika... mehr interessieren, schaut auch dort gern vorbei. Und falls euch das zu eigenen Beiträgen inspirieren sollte, gebt mir bitte unbedingt Bescheid, damit ich zum stöbern kommen kann.

In Marthas Widerstand habe ich mittlerweile 100 Seiten gelesen und muss meine Ansichten von vorher korrigieren. Das Buch gruselt mich nicht, es macht mich wütend!

Ich möchte zwei Sätze zitieren, die sehr gut zeigen, warum das System einfach bescheuert ist.

"Vergessen Sie bitte nicht, Ihre Stimme im Fall Martha Honeydew abzugeben. Halte Sie sie für schuldig, den schrecklichen Mord, an unserem prominenten Unterstützer wohltätiger Organisationen, Jackson Paige, begangen zu haben, oder glauben Sie, wie unser umstrittener Gast heute, dass sie unschuldig ist?" (S. 94)


"...nach der Werbung begrüßen wir den ehemaligen Arbeitgeber unseres Bewohners von Zelle 6 in unserem Studio. Er wird uns erklären, warum er der Meinung ist, dass dem hingebungsvollen Vater dreier Kinder ein Mord angehängt wurde." (S. 95)

Allein diesen beiden Sätze zeigen schon, wie sehr in dem System manipuliert werden kann und wird. Die Unterstreichungen sind übrigens von mir. Alles was Martha entlasten könnte, wird klein gehalten oder gar als lächerlich dargestellt, alles was auf schuldig deutet, wird betont bzw. man manipuliert die Gedanken und Gefühle der Wähler. Zum Beispiel wird Marthas Alltag in der Zelle ganz anders beschrieben, als er tatsächlich ist. Sie hätte ein eigenes Badezimmer, mit Waschbecken und Toilette, bekäme Karamellpudding zum Nachtisch und könne lesen und Fernsehschauen. Natürlich wählen die Leute dann gleich doppelt ihren Tod.

Das zweite Beispiel beschreibt einen Banker. Über den Fall weiß man nicht viel, aber man erfährt, dass es wohl auf einen Freispruch bzw. ein Freivotum hinauslaufen wird. Allein das Wort "Bewohner" finde ich schon eine Frechheit.

Hinzu kommt, dass man für jedes Votum Geld bezahlen muss. 5 Pfund. Wer viel Geld hat, hat die Macht. Macht über Leben und Tod. Und die Medien beeinflussen wie eben erwähnt das Bild, das man von den Todeskandidaten hat. Super demokratisch das Prinzip, oder?

Ich wollte euch eigentlich gar nicht so zutexten, sorry, aber ich finde das System so spannend!

[Sonntag, 18.05 Uhr]
Stelle einen bunten Salat aus Büchern zusammen.

Ich präsentiere: Meinen Obstsalat. Bei so einem Grillabend muss man ja auch was gesundes essen. Zum Nachtisch ;) Der Salat besteht aus: Brombeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Keine-Ahnung-was, Erdbeeren (wahlweise Himbeeren), Ananas und Mandarinen (Orangen stehen nicht zur Auswahl, die mag ich nicht im Obstsalat).

Noch ein kurzes Update zu Marthas Widerstand. Ich mag das Buch immer noch sehr, rege mich nach wie vor auf und werde mir direkt den zweiten Band in der Onleihe leihen. Ich hoffe, der ist noch verfügbar... Mir fehlen noch etwa 200 Seiten und ehrlich gesagt, würde ich die heute auch gern noch schaffen. Ich nehme total ungern angefangene Bücher mit in den neuen Monat.

[Sonntag, 22.00 Uhr]
Hier darfst du einmal alles schreiben, was dir noch auf der Seele brennt, und erwähne doch auch gerne, wie viel du insgesamt gelesen hast.  

Ich habe ungefähr 30 Seiten in meinem Sachbuch gelesen, Passgenau hatte um die 190 Seiten und Marthas Widerstand hat ca. 450 Seiten. Letzteres habe ich allerdings noch nicht ganz beendet. Mir fehlen noch ca. 100 Seiten und da morgen ja glücklicherweise noch ein Feiertag ist, werde ich die letzten Seiten wohl heute auch noch schaffen. Die Fortsetzung gibt es übrigens ab kommendem Wochenende wieder in der Onleihe :(
 
Vielen vielen Dank an Anna und Dana für die Organisation. Es war wieder ein sehr schönes LesewochenendeMorgen drehe ich dann nochmal eine Abschlussrunde.

Mittwoch, 27. Mai 2020

Rezension ~ Just two hearts - Iris Fox

Titel: Just two hearts - Ole & Leon
Autorin: Iris Fox
Reihe: Just Love #2
Seiten: 296 Seiten
Verlag: Forever by Ullstein
Genre: Gayromance




Inhaltsangabe:
"Als Ole und Leon sich das erste Mal treffen passiert nichts. Jedenfalls nach außen hin. In Leons Innerem passiert eine ganze Menge. Schmetterlinge, Feuerwerke, das ganze Programm. Leider steht Ole auf Frauen, ganz eindeutig sogar. Und deswegen ist es umso besser, dass die Wege der beiden sich schon bald wieder trennen. Als sie sich nach einem halben Jahr wieder gegenüber stehen hat sich an Leons Gefühlen nichts geändert. Doch leider auch nichts von Oles Vorliebe für Frauen. Erst ein Kuss verändert alles. Plötzlich finden sich die beiden in der Liebesgeschichte ihres Lebens wieder. Die Frage ist nur, ob sie auch ein Happy End hat…" (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung:
Ich bin in der Onleihe über das Buch gestolpert und habe es mir kurzerhand auf die Merkliste gesetzt. Geschichten mit queeren Charakteren lese ich immer wieder gern, mal ganz abgesehen davon, dass ich sowie den ersten Band dieser Reihe auf der Wunschliste habe.

Leider hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, was vor allem daran lag, dass ich nicht einordnen konnte, wie alt die Protagonisten sind. Natürlich kommt es nicht unbedingt auf ein, zwei Jahre an. Aber wenn ich an meine eigene Vergangenheit denke, dann war mein 22-jähriges Ich ein ziemlich anderes als mein 18-jähriges Ich. Ich weiß, die Protagonisten sind um die 20, aber ob sie nun 18, 20 oder 22 sind… keine Ahnung. Dadurch konnte ich Ole und Leon nicht so recht einschätzen und keinen wirklichen Bezug zu ihnen aufbauen.

Hinzu kommen Verhaltensweisen, die ich absolut nicht nachvollziehen kann und die erst recht nicht in ein Buch gehören, dass sich an jüngere Leser wendet (Stichwort Alkohol am Steuer!), sowie holprige Sexszenen in denen wenig bis gar kein Wert auf Vorbereitung gelegt wird. Positiv hervorheben muss ich allerdings, dass Ole relativ locker damit umgeht, plötzlich in Leon verliebt zu sein. Ja, es ist eine große Sache, aber irgendwie auch nicht…

In den Bereichen, in denen ich mich literarisch bewege, muss man die Reihenfolge von Büchern selten einhalten. Seien es nun Thriller oder Liebesromane. Klar, man spoilert sich hier und da (aber sind wir ehrlich, in wie vielen Liebesromanen kommen die Protagonisten am Ende nicht zusammen?), aber es ist egal ob man mit Band fünf oder eins anfängt. Die Protagonisten sind immer andere und wenige Dinge ziehen sich durch die ganze Reihe. Leider hatte ich hier das Gefühl, dass ich den ersten Band hätte lesen sollen/müssen. Ja, es geht um ein anderes Pärchen und grundsätzlich konnte ich ihrer Geschichte folgen. Aber es wird mehrfach Bezug auf Band eins genommen, und zwar so, dass man als unwissender Leser ziemlich dumm aus der Wäsche guckt.

Fazit:
Die Geschichte von Leon und Ole lässt sich an einem oder zwei Nachmittagen ganz gut weg lesen, konnte mich aber insgesamt leider nicht wirklich überzeugen. Die Verhaltensweisen der Protagonisten konnte ich nicht immer nachvollziehen und erst recht nicht gutheißen und die Verlinkung zum ersten Band ist für mich nicht gelungen. Diesen werde ich wohl eher nicht nachholen.

Dienstag, 26. Mai 2020

Rezension ~ Erdbeeren, Zimt & Einsamkeit - Marie Sexton

Titel: Erdbeeren, Zimt und Einsamkeit 
Originaltitel: Strawberries for Dessert 
Autorin: Marie Sexton 
Seiten: 277 Seiten 
Verlag: Cursed 
Genre: Gayromance




Inhalt:
"Für Jonathan steht seine Karriere an erster Stelle und auch sein Privatleben hat sich dem unterzuordnen. Kein Platz für komplizierte Beziehungen und kein Verständnis für Menschen, die wie Cole vollkommen sorglos und unbekümmert durchs Leben schweben. Doch was, wenn hinter Coles klischeehaft schwuler Fassade mehr schlummert, als auf den ersten Blick zu sehen ist?" (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung:
Zimt ist vielleicht eher ein Weihnachtsgewürz, aber wenn man den Titel hört und sich das Cover anschaut, denkt man doch an eine locker leichte Sommerlektüre, oder nicht? So ging es mir jedenfalls, weshalb ich mir das dünne Büchlein für einen sonnigen Feiertag auf dem Balkon (natürlich mit einer Schale Erdbeeren) aufgehoben habe.

Leider waren meine Erwartungen vollkommen falsch und auch zu hoch. Einsamkeit spielt in dem Buch eine Rolle, aber Erdbeeren und Zimt könnte man durch jedes beliebige Obst bzw. Gewürz ersetzen.

Die Protagonisten Jonathan und Cole blieben mir beide leider zu blass und waren zum Teil auch unsympathisch. Jonathan lebt für seine Arbeit, ist ständig am Handy und will immer weiter aufsteigen. Was er sonst noch so macht? Keine Ahnung, allerdings ist er sowieso nie Zuhause.

Cole ist im Grunde gar nicht blass, sondern eine schillernde Persönlichkeit. Oder so was ähnliches. Für mich als Leserin war er sehr durchschaubar, aber manchmal war dennoch nicht nach ganz klar, was er mit seinem Verhalten bezwecken wollte. Am Ende treffen beide Protagonisten eine Entscheidung für ihr Leben, die ich nicht so richtig nachvollziehen kann. Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass diese Situation sehr weit von meinem Leben entfernt ist.

Die Handlung war leider auch nicht wirklich sommerlich oder zumindest fröhlich. Mir fehlte Leichtigkeit, mir fehlte Zärtlichkeit, mir fehlte positiver Umgang zwischen Cole und Jonathan. Sie gehen nicht schlecht miteinander um und die fehlende Zärtlichkeit ist auch in gewisser Weise ein Charakterzug. Aber wenn ich einen Liebesroman lese, dann erwarte ich auch Momente, in denen die Liebe spürbar ist, in denen man nachvollziehen kann, wieso sich die Protagonisten ineinander verliebt haben.

Fazit:  
Erdbeeren, Zimt und Einsamkeit lässt sich schnell und flüssig lesen, bietet aber leider nicht die erwartete sommerlich leichte Lektüre.