Dienstag, 28. April 2020

Gedankensammelsurium ~ Zuletzt gelesen

Hallo zusammen,

momentan fehlt mir wieder ein bisschen die Lust zu rezensieren (was unter anderem daran liegt, dass ich nicht dazu komme, Bücher direkt nach dem Lesen zu rezensieren und es später zu tun funktioniert bei mir einfach nicht), weshalb ich ein paar Kurzmeinungen zusammenfasse. Ich habe den festen Vorsatz es nächsten Monat wieder besser zu machen, aber ich verspreche nichts.


Libellen im Kopf - Gavin Extence
"Alles begann, wie es manchmal eben so ist, mit einem toten Mann. Er war ein Nachbar – niemand, den Abby gut kannte, dennoch: Einen Verstorbenen zu finden, wenn man sich nur gerade eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen möchte, ist doch ein bisschen schockierend. Oder sollte es jedenfalls sein. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist Abby von dem Ereignis zunächst seltsam ungerührt, aber nach diesem Mittwochabend gerät das fragile Gleichgewicht ihres Lebens immer mehr ins Wanken, und Abby scheint nichts dagegen unternehmen zu können …" (Quelle: Buchrückseite)

Ich glaube, ich bin mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen. Ich dachte, Simons Tod würde eine wesentlich größere Rolle einnehmen. Im Grunde ist Simons Tod der Auslöser für alles, weshalb er natürlich wichtig ist. Aber er ist nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Außerdem habe ich mir Abby anders vorgestellt. Flippiger und tatsächlich auch jünger. Sie ist 26 oder 27, aber ich dachte - warum auch immer - das sie so zwischen 18 und 20 sei. Die erste Hälfte des Buches hat sich für mich sehr gezogen. Ich kam mit Abby nicht zurecht, die Handlung hat mich nicht gereizt und ich wusste nicht, wohin die Geschichte führen soll. Danach wurde es besser, da das Erzähltempo sich gesteigert hat und mehr passierte. Der Sinn der Geschichte wurde klarer und das Leseerlebnis war insgesamt einfach besser, auch wenn einige Dinge für mich unklar geblieben sind.

3 Big Ben

Die letzten Tage der Nacht - Graham Moore
"New York, 1888. Thomas Edison hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung der Glühbirne ein Wunder gewirkt. Die Elektrizität ist geboren, die dunklen Tage der Menschheit sind Vergangenheit. Nur eine Sache steht Edison und seinem Monopol im Weg, sein Konkurrent George Westinghouse. Zwischen den beiden Männern entbrennt ein juristischer Kampf, es geht um die Milliarden-Dollar-Frage: Wer hat die Glühbirne wirklich erfunden? Und wer hat also die Macht, ein ganzes Land zu elektrifizieren?" (Quelle: Verlagsseite)


Thematisch hat mich das Buch von Anfang an sehr angesprochen und dennoch hat es eine ganze Weile in meinem Regal gestanden, seit ich es gekauft habe. Die Sorge war groß, dass es nicht mein Buch sein würde. Blödsinn. Es zieht sich tatsächlich hier und da ein wenig, aber insgesamt ist die Handlung sehr interessant. Ich habe mir noch die Gedanken über die Erfindung der Glühbirne und die Anfänge der Elektrizität gemacht, daher war der Themenbereich für mich völlig neu. Die Aufmachung mochte ich sehr gern. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat und der Einband enthält innen ein Originalfoto von Nicola Tesla, welches ich ziemlich cool finde. Ganz besonders möchte ich die Nachbemerkungen des Autors hervorheben. Moore legt sehr detailliert dar, welche Ereignisse Fakten sind und welche er für seine Zwecke angepasst hat. Wenn er Anpassungen vorgenommen hat, dann sind sie meist zeitlicher Natur, da Moores Geschichte rund zwei Jahre erzählt, die tatsächlichen Ereignisse sich aber über mehrere Jahre erstrecken. Außerdem führt er seine Quellen an und gibt noch einige Hintergrundinfos.

4 Big Ben

Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten - Jonas Jonasson
"Allan Karlsson ist wieder da! Bei einer Ballonfahrt geht der Treibstoff aus und Allan und sein Gefährte Julius müssen im Meer notlanden. Pech, dass sich ihr Rettungsboot als nordkoreanisches Kriegsschiff entpuppt und Pjöngjang ansteuert, wo Kim Jong-un im Atomkonflikt gerade seine Muskeln spielen lässt. Und schon steckt Allan, mitten in einer heiklen politischen Mission, die ihn von Nordkorea über New York bis in den Kongo führen wird. Dabei trifft er auch auf Donald Trump und Angela Merkel …"  (Quelle: Verlagsseite)

Den ersten Teil von Allan Karlssons kuriosen Erlebnissen mochte ich wahnsinnig gern. Es war zwar total skurril und drüber, was mir oft nicht gefällt, aber der Autor hat genau meinen Humor getroffen. Leider war es bei diesem Hörbuch nicht (mehr) der Fall. Allan trifft wieder auf bekannte politische Persönlichkeiten wie Kim Jong-Un, Donald Trump und Angela Merkel, aber diese Begegnungen haben mir leider nur ein müdes Lächeln entlockt. Ich kann gar nicht genau sagen, warum es mit dem zweiten Band nicht geklappt hat. Vielleicht war es einfach nicht die richtige Zeit für völlig überzogenen Humor. Oder vielleicht ist es auch andersherum und es war damals gerade der richtige Zeitpunkt für so etwas.

2 Big Ben

Der Preis deines Herzens - Mia Sheridan
"Kira ist jung, hübsch – und obdachlos. Aufgewachsen als Tochter aus reichem Hause, steht sie nach einem Streit mit ihrer Familie nun mittellos auf der Straße. Ihre einzige Hoffnung ist das Erbe ihrer Großmutter. Doch das wird erst ausgezahlt, wenn Kira dreißig Jahre alt wird oder heiratet. Da geht sie mit ihrer flüchtigen Bekanntschaft Grayson einen wagemutigen Deal ein — sie heiraten und ziehen auf ein altes Weingut. Doch dort drohen nicht nur Kiras Dämonen ihrer Vergangenheit alles durcheinanderzubringen, sondern auch leidenschaftlich aufflammende Gefühle." (Quelle: Verlagsseite)

Liebesromane gehen bei mir eigentlich immer. Für meinen Urlaub auf der Hollywoodschaukel habe ich mir diese romantische Geschichte aus dem Regal gezogen und damit einen echten Glücksgriff gelandet. Der Humor hat absolut meinen Nerv getroffen. Die Protagonisten gehen sich ständig gegenseitig auf die Nerven, aber auf eine Art und Weise, die bei mir sehr gut ankam. Von der Liebesgeschichte her ist es eigentlich nicht wirklich etwas neues. Das muss es aber für mich auch nicht sein, wenn ich die Protagonisten mag oder mir der Humor gefällt. Ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

5 Big Ben

Opfer 2117 - Jussi Adler-Olsen
"An Zyperns Küste wird eine tote Frau aus dem Nahen Osten angespült: Auf der Tafel der Schande in Barcelona, wo die Zahl der im Meer ertrunkenen Flüchtlinge angezeigt wird, ist sie ›Opfer 2117‹. Doch sie ist nicht ertrunken – sondern ermordet worden! Auf verschlungenen Wegen gelangt ihr Foto auch ins Sonderdezernat Q: Als Assad das Bild der toten Frau zu Gesicht bekommt, bricht er zusammen. Denn er kannte sie nur zu gut. Ein hochemotionaler Fall für Carl Mørck und sein Team, der nicht nur Assad an seine Grenzen bringt." (Quelle: Verlagsseite)


Was habe ich auf dieses Buch gewartet. Und dann natürlich ewig gebraucht, um es endlich zur Hand nehmen. Assad ist von Beginn an mein absoluter Lieblingscharakter und ich habe so lang gewartet, bis wir endlich seine Lebensgeschichte erfahren. Hier ist sie. Ich habe ein bisschen gebraucht, um wieder in die Geschichte reinzukommen, weil ich einige Dinge aus dem vorherigen Teil vergessen habe. Außerdem scheint ein ziemlich großer Zeitsprung zwischen den Teilen zu liegen, was mich ebenfalls irritiert hat. 

Thematisch trifft das Buch absolut meinen Geschmack. Ihr wisst mittlerweile, dass ich alles was mit Flucht und Migration zu tun hat sehr spannend finde. Dadurch ist die Handlung aber nicht einfach und das merkt man auch bei den Protagonisten. Assad spricht im Laufe der Reihe immer besser Dänisch, weshalb seine Sprache leider immer angepasst wird. Aber trotzdem findet man noch den ein oder anderen Schnitzer und auch mal ein Kamel. Das aber für meinen Geschmack viel zu wenig. Ein bisschen fehlt mir der alte Assad, aber der würde in diese Geschichte auch nicht reinpassen.

Betrachtet man das Buch als eigenständigen Thriller, hätte er wahrscheinlich volle Punktzahl bekommen. Als Teil der Reihe kann ich leider keine Bestnoten verteilen, weil mir das typische Sonderdezernat Q Flair fehlte. Es gibt keinen Cold Case, die Ermittlungen sind anders und auch die Personenkonstellation verändert sich teilweise. Das ist einerseits Schade, andererseits handelt es sich hierbei um eine Thrillerreihe, die wirklich eine Reihe ist, weil alle Figuren einen ausgearbeiteten Hintergrund haben. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den neunten Band, in dem wohl Carls Vergangenheit aufgearbeitet wird. Da gibt es ja auch Mysterium, das seit dem ersten Band gelöst werden will...

4 Big Ben 

Vier Pfoten und ein bisschen Zufall - N. R. Walker
"Als Griffin Burke kurz nach seinem Umzug beim Wandern einen kleinen Hund verlassen auf einem Parkplatz findet, ahnt er noch nicht, wie sehr die niedliche Fellnase sein Leben bald aus den Angeln heben wird. Denn hinter der Telefonnummer an seinem Halsband steckt Dane Hughes, besorgtes Herrchen auf Geschäftsreise und überglücklich, seinen entwischten Liebling wiedergefunden zu haben. Wie schnell vier Pfoten zwei Männer zusammenbringen können, hätten sich weder Griffin noch Dane träumen lassen, doch die Anziehung zwischen ihnen ist nicht zu leugnen. Und manchmal braucht es einfach nur ein bisschen Zufall für das große Glück." (Quelle: Verlagsseite)

Mir war mal wieder nach ein bisschen Liebe und da habe ich spontan meine Paybackpunkte für diesen Roman ausgegeben. Eigentlich kann ich gar nicht so viel zu dem Buch sagen. Ich mochte Griffin und Dane sehr. Sie sind bodenständig, sympathisch, ab und an ein bisschen unsicher und dann doch wieder offen. Die perfekte Mischung. Die Handlung ist nicht wahnsinnig aufregend, aber es gibt die ein oder andere überraschende und unterhaltsame Komponente. Dazu das kleine süße Fellknäuel namens Wicket... Ich weiß nicht, ob mir die Geschichte lang im Gedächtnis bleiben wird, aber ich bin mir sicher, dass ich sie immer mal wieder lesen werde, wenn ich an einem schlechten Tag ein bisschen Trost brauche.

5 Big Ben

6 Kommentare:

  1. Hey Julia,

    wie schön, dass es neue Beiträge von Dir gibt und Dein Internet funktioniert. Ich stöbere gleich mal hier ein bisschen :).

    Gut zu wissen, dass der Nachfolger vom Hundertjährigen nicht so Dein Ding war. Ich hatte ja auch überlegt, ob ich das noch lesen soll oder nicht. Das werde ich jetzt wohl lassen.

    Mit "Selfies", das ich abgebrochen hatte, war die Reihe von Jussi Adler-Olsen für mich schon Geschichte. Wobei ich Assad auch mochte :)

    Liebe Grüße Melli

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    1. Ich hab nochmal geschaut wie du das Buch damals bewertet hast und da du es ja nur schon mittelprächtig fandest, würde ich es auf jeden Fall lassen. Du verpasst nichts.

      Hach ja, Jussi Adler-Olsen. Ich trauere den ersten Bänden wirklich hinterher, aber dennoch ist er nach wie vor einer meiner Lieblingsautoren.

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  2. Hallo Julia,

    schade, dass dich "Libellen im Kopf" nicht so ganz überzeugen konnte - ich kannte das Buch bis gerade noch nicht, aber ich habe letztes Jahr "Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat" (langer Titel) von dem Autor gelesen und mochte die Erzählweise darin sehr gerne.

    Liebe Grüße
    Dana

    PS: Anna und ich veranstalten in zwei Wochen wieder einen Lesemarathon und würden uns freuen, wenn du wieder dabei wärst! :)

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    1. Hallo Dana,

      das Buch habe ich auch noch auf meiner Wunschliste und werde es mir sicher mal in der Bibliothek ausleihen. Vielleicht ist diese Geschichte eher was für mich.

      Danke für die Info. Bislang habe ich nichts vor und werde gern wieder dabei sein :)

      Liebe Grüße
      Julia

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  3. Liebe Julia

    Ich habe auch gerade den zweiten "Hundertjährigen" gelesen und fand den nicht ganz so schwach, wie du, aber auch nicht so stark, wie der Vorgänger. Kann man lesen, muss man aber nicht und das war meiner Meinung nach wieder einmal ein gutes Beispiel für ein Buch, das eigentlich keine Fortsetzung gebraucht hätte...

    Alles Liebe
    Livia

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