Hallo zusammen,
momentan fehlt mir wieder ein bisschen die Lust zu rezensieren (was unter anderem daran liegt, dass ich nicht dazu komme, Bücher direkt nach dem Lesen zu rezensieren und es später zu tun funktioniert bei mir einfach nicht), weshalb ich ein paar Kurzmeinungen zusammenfasse. Ich habe den festen Vorsatz es nächsten Monat wieder besser zu machen, aber ich verspreche nichts.
Libellen im Kopf - Gavin Extence
"Alles begann, wie es manchmal eben so ist, mit einem toten Mann. Er war
ein Nachbar – niemand, den Abby gut kannte, dennoch: Einen Verstorbenen
zu finden, wenn man sich nur gerade eine Dose Tomaten fürs Abendessen
ausleihen möchte, ist doch ein bisschen schockierend. Oder sollte es
jedenfalls sein. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist Abby von dem Ereignis
zunächst seltsam ungerührt, aber nach diesem Mittwochabend gerät das
fragile Gleichgewicht ihres Lebens immer mehr ins Wanken, und Abby
scheint nichts dagegen unternehmen zu können …" (Quelle: Buchrückseite)
Ich glaube, ich bin mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen. Ich dachte, Simons Tod würde eine wesentlich größere Rolle einnehmen. Im Grunde ist Simons Tod der Auslöser für alles, weshalb er natürlich wichtig ist. Aber er ist nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Außerdem habe ich mir Abby anders vorgestellt. Flippiger und tatsächlich auch jünger. Sie ist 26 oder 27, aber ich dachte - warum auch immer - das sie so zwischen 18 und 20 sei. Die erste Hälfte des Buches hat sich für mich sehr gezogen. Ich kam mit Abby nicht zurecht, die Handlung hat mich nicht gereizt und ich wusste nicht, wohin die Geschichte führen soll. Danach wurde es besser, da das Erzähltempo sich gesteigert hat und mehr passierte. Der Sinn der Geschichte wurde klarer und das Leseerlebnis war insgesamt einfach besser, auch wenn einige Dinge für mich unklar geblieben sind.
3 Big Ben
Die letzten Tage der Nacht - Graham Moore
"New York, 1888. Thomas Edison hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung
der Glühbirne ein Wunder gewirkt. Die Elektrizität ist geboren, die
dunklen Tage der Menschheit sind Vergangenheit. Nur eine Sache steht
Edison und seinem Monopol im Weg, sein Konkurrent George Westinghouse.
Zwischen den beiden Männern entbrennt ein juristischer Kampf, es geht um
die Milliarden-Dollar-Frage: Wer hat die Glühbirne wirklich erfunden?
Und wer hat also die Macht, ein ganzes Land zu elektrifizieren?" (Quelle: Verlagsseite)
Thematisch hat mich das Buch von Anfang an sehr angesprochen und dennoch hat es eine ganze Weile in meinem Regal gestanden, seit ich es gekauft habe. Die Sorge war groß, dass es nicht mein Buch sein würde. Blödsinn. Es zieht sich tatsächlich hier und da ein wenig, aber insgesamt ist die Handlung sehr interessant. Ich habe mir noch die Gedanken über die Erfindung der Glühbirne und die Anfänge der Elektrizität gemacht, daher war der Themenbereich für mich völlig neu. Die Aufmachung mochte ich sehr gern. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat und der Einband enthält innen ein Originalfoto von Nicola Tesla, welches ich ziemlich cool finde. Ganz besonders möchte ich die Nachbemerkungen des Autors hervorheben. Moore legt sehr detailliert dar, welche Ereignisse Fakten sind und welche er für seine Zwecke angepasst hat. Wenn er Anpassungen vorgenommen hat, dann sind sie meist zeitlicher Natur, da Moores Geschichte rund zwei Jahre erzählt, die tatsächlichen Ereignisse sich aber über mehrere Jahre erstrecken. Außerdem führt er seine Quellen an und gibt noch einige Hintergrundinfos.
4 Big Ben
Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten - Jonas Jonasson
"Allan Karlsson ist wieder da! Bei einer Ballonfahrt geht der Treibstoff aus und Allan und
sein Gefährte Julius müssen im Meer notlanden. Pech, dass sich ihr
Rettungsboot als nordkoreanisches Kriegsschiff entpuppt und Pjöngjang
ansteuert, wo Kim Jong-un im Atomkonflikt gerade seine Muskeln spielen
lässt. Und schon steckt Allan, mitten in einer heiklen politischen
Mission, die ihn von Nordkorea über New York bis in den Kongo führen
wird. Dabei trifft er auch auf Donald Trump und Angela Merkel …" (Quelle: Verlagsseite)
Den ersten Teil von Allan Karlssons kuriosen Erlebnissen mochte ich wahnsinnig gern. Es war zwar total skurril und drüber, was mir oft nicht gefällt, aber der Autor hat genau meinen Humor getroffen. Leider war es bei diesem Hörbuch nicht (mehr) der Fall. Allan trifft wieder auf bekannte politische Persönlichkeiten wie Kim Jong-Un, Donald Trump und Angela Merkel, aber diese Begegnungen haben mir leider nur ein müdes Lächeln entlockt. Ich kann gar nicht genau sagen, warum es mit dem zweiten Band nicht geklappt hat. Vielleicht war es einfach nicht die richtige Zeit für völlig überzogenen Humor. Oder vielleicht ist es auch andersherum und es war damals gerade der richtige Zeitpunkt für so etwas.
2 Big Ben
Der Preis deines Herzens - Mia Sheridan
"Kira ist jung, hübsch – und obdachlos. Aufgewachsen als Tochter aus
reichem Hause, steht sie nach einem Streit mit ihrer Familie nun
mittellos auf der Straße. Ihre einzige Hoffnung ist das Erbe ihrer
Großmutter. Doch das wird erst ausgezahlt, wenn Kira dreißig Jahre alt
wird oder heiratet. Da geht sie mit ihrer flüchtigen Bekanntschaft
Grayson einen wagemutigen Deal ein — sie heiraten und ziehen auf ein
altes Weingut. Doch dort drohen nicht nur Kiras Dämonen ihrer
Vergangenheit alles durcheinanderzubringen, sondern auch
leidenschaftlich aufflammende Gefühle." (Quelle: Verlagsseite)
Liebesromane gehen bei mir eigentlich immer. Für meinen Urlaub auf der Hollywoodschaukel habe ich mir diese romantische Geschichte aus dem Regal gezogen und damit einen echten Glücksgriff gelandet. Der Humor hat absolut meinen Nerv getroffen. Die Protagonisten gehen sich ständig gegenseitig auf die Nerven, aber auf eine Art und Weise, die bei mir sehr gut ankam. Von der Liebesgeschichte her ist es eigentlich nicht wirklich etwas neues. Das muss es aber für mich auch nicht sein, wenn ich die Protagonisten mag oder mir der Humor gefällt. Ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.
5 Big Ben
Opfer 2117 - Jussi Adler-Olsen
"An Zyperns Küste wird eine tote Frau aus dem Nahen Osten angespült: Auf
der Tafel der Schande in Barcelona, wo die Zahl der im Meer ertrunkenen
Flüchtlinge angezeigt wird, ist sie ›Opfer 2117‹. Doch sie ist nicht
ertrunken – sondern ermordet worden! Auf verschlungenen Wegen gelangt
ihr Foto auch ins Sonderdezernat Q: Als Assad das Bild der toten Frau zu
Gesicht bekommt, bricht er zusammen. Denn er kannte sie nur zu gut. Ein
hochemotionaler Fall für Carl Mørck und sein Team, der nicht nur Assad
an seine Grenzen bringt." (Quelle: Verlagsseite)
Was habe ich auf dieses Buch gewartet. Und dann natürlich ewig gebraucht, um es endlich zur Hand nehmen. Assad ist von Beginn an mein absoluter Lieblingscharakter und ich habe so lang gewartet, bis wir endlich seine Lebensgeschichte erfahren. Hier ist sie. Ich habe ein bisschen gebraucht, um wieder in die Geschichte reinzukommen, weil ich einige Dinge aus dem vorherigen Teil vergessen habe. Außerdem scheint ein ziemlich großer Zeitsprung zwischen den Teilen zu liegen, was mich ebenfalls irritiert hat.
Thematisch trifft das Buch absolut meinen Geschmack. Ihr wisst mittlerweile, dass ich alles was mit Flucht und Migration zu tun hat sehr spannend finde. Dadurch ist die Handlung aber nicht einfach und das merkt man auch bei den Protagonisten. Assad spricht im Laufe der Reihe immer besser Dänisch, weshalb seine Sprache leider immer angepasst wird. Aber trotzdem findet man noch den ein oder anderen Schnitzer und auch mal ein Kamel. Das aber für meinen Geschmack viel zu wenig. Ein bisschen fehlt mir der alte Assad, aber der würde in diese Geschichte auch nicht reinpassen.
Betrachtet man das Buch als eigenständigen Thriller, hätte er wahrscheinlich volle Punktzahl bekommen. Als Teil der Reihe kann ich leider keine Bestnoten verteilen, weil mir das typische Sonderdezernat Q Flair fehlte. Es gibt keinen Cold Case, die Ermittlungen sind anders und auch die Personenkonstellation verändert sich teilweise. Das ist einerseits Schade, andererseits handelt es sich hierbei um eine Thrillerreihe, die wirklich eine Reihe ist, weil alle Figuren einen ausgearbeiteten Hintergrund haben. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den neunten Band, in dem wohl Carls Vergangenheit aufgearbeitet wird. Da gibt es ja auch Mysterium, das seit dem ersten Band gelöst werden will...
4 Big Ben
Vier Pfoten und ein bisschen Zufall - N. R. Walker
"Als Griffin Burke kurz nach seinem Umzug beim Wandern einen kleinen Hund
verlassen auf einem Parkplatz findet, ahnt er noch nicht, wie sehr die
niedliche Fellnase sein Leben bald aus den Angeln heben wird. Denn
hinter der Telefonnummer an seinem Halsband steckt Dane Hughes,
besorgtes Herrchen auf Geschäftsreise und überglücklich, seinen
entwischten Liebling wiedergefunden zu haben. Wie schnell vier Pfoten
zwei Männer zusammenbringen können, hätten sich weder Griffin noch Dane
träumen lassen, doch die Anziehung zwischen ihnen ist nicht zu leugnen.
Und manchmal braucht es einfach nur ein bisschen Zufall für das große
Glück." (Quelle: Verlagsseite)
Mir war mal wieder nach ein bisschen Liebe und da habe ich spontan meine Paybackpunkte für diesen Roman ausgegeben. Eigentlich kann ich gar nicht so viel zu dem Buch sagen. Ich mochte Griffin und Dane sehr. Sie sind bodenständig, sympathisch, ab und an ein bisschen unsicher und dann doch wieder offen. Die perfekte Mischung. Die Handlung ist nicht wahnsinnig aufregend, aber es gibt die ein oder andere überraschende und unterhaltsame Komponente. Dazu das kleine süße Fellknäuel namens Wicket... Ich weiß nicht, ob mir die Geschichte lang im Gedächtnis bleiben wird, aber ich bin mir sicher, dass ich sie immer mal wieder lesen werde, wenn ich an einem schlechten Tag ein bisschen Trost brauche.
5 Big Ben