Dienstag, 11. Februar 2020

Kurzmeinungen ~ meine letzten 3 Sachbücher


Titel: Lists of Note - Aufzeichnungen, die die Welt bedeuten 
Originaltitel: Lists of Note 
Herausgeber: Shaun Usher  (Hrsg.)

Seiten: 344 Seiten 
Verlag: Heyne 
Genre: Sachbuch, Listen berühmter Personen


Inhalt:
"Seit der Mensch auf Erden wandelt, macht er sich alle möglichen Arten von Listen – in dem beruhigenden Wissen, dass sämtliche Dinge klassifiziert, sortiert, hierarchisiert und geordnet werden können. So erschreckend der Gedanke auch sein mag: Man muss sich wohl eingestehen, dass eine Welt ohne Listen ziemlich chaotisch wäre. Ohne To-do-Listen, Einkaufslisten, Wunschzettel, Wörterbücher, Lieblingslisten, Register, Maßnahmenkataloge, Adressbücher, Checklisten und Inhaltsverzeichnisse wäre die Welt nur ein überbordendes Durcheinander von Dingen und unser Leben ohne Sinn oder kollektive Identität. Nach seinem Weltbestseller »Letters of Note« hat Shaun Usher erneut die Archive dieser Welt durchstöbert, um in diesem prächtigen neuen Band die ungewöhnlichsten und großartigsten Listen der Weltgeschichte zu präsentieren." (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung:
Ich liebe Listen. Sehr. Kein Wunder also, dass ich bei Lists of Note schwach geworden bin, obwohl ich eigentlich Letters of Note vom selben Herausgeber auf dem Wunschzettel hatte.

Ich schreibe selbst gern und häufig Listen, manchmal auch über seltsame Dinge. Aber nach diesem Buch weiß ich: Man kann über alles Listen führen. Aber nicht jedes Thema ist sinnvoll. 

Die Listen decken eine sehr große Bandbreite ab. Sie sind mehrere tausend Jahre alt oder ganz aktuell. Sie wurden von Frauen und Männern geschrieben. Sie wurden getippt oder von Hand geschrieben, sind mal kurz und prägnant oder lang und ausschweifend. 

Auch thematisch sind die Listen sehr vielseitig. Schaut euch mal das Inhaltsverzeichnis an. Beispiele sind: Personen, die möglicherweise JFK ermordet haben könnten, eine Liste britischer Prostituierten, Truthahnrezepte, Ausdrücke, die den Zustand des Betrunkenseins beschreiben und viele mehr. Einige gefielen mir sehr gut, wie zum Beispiel die Liste mit Namen, die Disney für die Sieben Zwerge im Kopf hatte. Andere Listen waren mir zu lang und hätten für mich durchaus gekürzt werden können. So zum Beispiel die 222 Punkte umfassende Liste von Romanideen von H. P. Lovecraft. 

Ergänzt wird jede Liste durch Abbildungen der (meistens) originalen Listen oder der Listenschreiber. So kann man die Liste in der Originalsprache lesen und sehen, auf was für einem Papier und mit welcher Handschrift sie verfasst wurde.

Fazit:
Ein unterhaltsames Schmökerbuch für Listefans.


Titel: Berühmte Kinderbuchautorinnen und ihre Heldinnen und Helden 
Autorin: Luise Berg-Ehlers 
Seiten: 160 Seiten 
Verlag: Elisabeth Sandmann Verlag 
Genre: Sachbuch, Literatur



Inhalt:
"Ob Beatrix Potters liebenswerter Peter Hase, Enid Blytons fünf Detektiv-Freunde, Johanna Spyris herzenskluge Heidi, Tove Janssons freundliche Mumin-Trolle oder Astrid Lindgrens unangepasste Pippi: Viele der erfolgreichsten Kinderbücher wurden von Frauen verfasst und sind noch heute beliebte Klassiker, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Luise Berg-Ehlers erzählt begeisternd, detailreich und klug, unter welchen Umständen diese Autorinnen schrieben, was ihre Beweggründe waren: vom Aufbrechen der Konventionen bei Astrid Lindgren, gezeichneter Natur- und Tierliebe bei Beatrix Potter zur Erschaffung fantastischer Abenteuer bei Cornelia Funke oder J.K. Rowling." (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung:
In der Bücherei habe ich dieses Buch entdeckt und es spontan mitgenommen. Ich habe schnell festgestellt, dass ich den Titel falsch interpretiert habe, was mich anfangs sehr irritiert hat. Ich dachte, es geht um die Personen, die die Autorinnen zum Schreiben inspiriert haben (literarische Vorbilder oder ähnliches), aber natürlich sind mit Held*innen die Protagonisten in den Geschichten der Autorinnen gemeint. 

Nachdem ich diesen Irrtum überwunden hatte, mochte ich das Buch ganz gern. Jede Autorin wird kurz vorgestellt. Wo sie herkommt, wie sie aufgewachsen ist und damit auch, was sie zum Schreiben ihrer Geschichten inspiriert hat.

Die Kurzbiografien einiger Autorinnen fand ich sehr interessant, andere weniger. Meist gehörten diejenigen zur letzten Kategorie, wo ich noch nie von den Büchern gehört hatte. 

Fazit:
Lesenswert, wenn man sich durch den Titel angesprochen fühlt.


Titel: Ich bin mal eben wieder tot - Wie ich lernte mit der Angst zu leben 
Autor: Nicholas Müller 
Seiten: 272 Seiten 
Verlag: Knaur 
Genre: Biografie, Angststörung




Inhalt:
"Zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Angsterkrankung und Panikattacken. Nicholas Müller, der ehemalige Sänger von Jupiter Jones („Still“), erzählt über seine Umwege aus der Krankheit.Der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, der Atem wird schneller, kalter Schweiß bricht aus. Ein Herzinfarkt? Ein Schlaganfall? Ein Tumor?
Nicholas Müller kann die Symptome nicht deuten, als sie zum ersten Mal auftreten. Nach vielen medizinischen Untersuchungen erst die Diagnose: generalisierte Angststörung mit starken Panikattacken, Hypochondrie und depressiven Episoden. Zehn Jahre lebt er mit starken Ängsten und Panikattacken, bis gar nichts mehr geht. Sein Song „Still“ ist zu diesem Zeitpunkt das meistgespielte Lied im Radio, da begibt er sich endlich in Therapie und zieht sich aus allem raus. In seinem Buch erzählt Nicholas Müller offen und mit kraftvoller Sprache über seine Angst. Der Sänger macht all den Menschen Mut, die ebenfalls an einer Angststörung leiden."
(Quelle: Amazon)

Meine Meinung:
Ich weiß nicht mehr, wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Vielleicht durch das Radio, schließlich war der Autor Sänger bei Jupiter Jones und deren bekanntestes Lied „Still“ wurde im Radio rauf und runter gespielt.

In diesem Buch erzählt Nicholas Müller unter anderem, worum es in Still wirklich geht und warum er in seinem jungen Leben schon sicherlich tausend Mal (beinahe) gestorben ist. Das was er erzählt, was er erlebt hat, war nicht immer einfach zu lesen. Es hat mich nicht nur einmal getriggert und ich habe mehr als einmal weinen müssen. Sehr offen und ehrlich wird über die Angst erzählt und wie scheiße dieses Gefühl ist.

Das Buch ist nicht immer leicht zu verarbeiten und leider auch nicht immer leicht zu lesen. Damit meine ich den Schreibstil, der zwar bisweilen fast poetisch ist (ich liebe auch die Songtexte von Jupiter Jones) aber manchmal auch sehr umständlich. Die Wortwahl war nicht immer meins und manchmal wusste ich auch gar nicht wirklich, was Nicholas Müller gerade ausdrücken möchte.

Fazit:
Schonungslos. Ehrlich. Nicht immer leicht zu lesen, sowohl emotional als auch den Schreibstil betreffend. Aber auch Mutmachend und so wichtig.

2 Kommentare:

  1. Liebe Julia

    Vor allem auf "Brühmte Kinderbuchautorinnen und ihre Heldinnen und Helden" hast du mich neugierig gemacht, ich fühle mich gleich total angesprochen und kann mir vorstellen, dass es auch ein schönes Geschenk für Familien ist, damit die Kinder auch noch ein wenig mehr über ihre literarischen Vorbilder erfahren können. Was denkst du?

    "Ich bin mal eben wieder tot" klingt inhaltlich schon heftig, aber dass es dann noch eher zäh geschrieben ist, spricht mich so gar nicht an. Ich denke mir immer wieder, dass gewisse Geschichten einfach unbedingt erzählt werden müssen, Erfahrungsberichte sind soooo wichtig. Aber dass man sich dann doch bitte jemanden zur Seite holen soll, die/der auch wirklich schreiben kann, alles andere macht doch keinen Sinn...

    Ganz liebe Grüsse an dich
    Livia

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    1. Hallo Livia,

      das Buch über die Kinderbuchautorinnen richtet sich eher an Erwachsene. Ich denke, dass es für Kinder nicht sehr verständlich ist.

      Nicholas Müller kann schon sehr gut schreiben und mit Worten umgehen, finde ich. Allerdings ist es ein Unterschied ob man ein guter Songwriter ist, oder ein guter Autor. Müller ist meiner Meinung nach ersteres.

      Liebe Grüße
      Julia

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