Originaltitel: Simon vs. The Homo Sapiens Agenda
Von: Becky Albertalli
Seiten: 344 Seiten
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch, LGBTQ*
Inhalt:
Simon mag Blue. Simon mag die E-Mails die sie austauschen, Simon mag, dass Blue ihn versteht, Simon mag, das Blue ist wie er. Nämlich schwul. Sie wissen beide, dass sie auf dieselbe Highschool gehen, aber das ist alles. Sie wissen nicht, wer der andere ist. Eigentlich soll das auch so bleiben, bis eine E-Mail in die falschen Hände gerät und sich Simons Leben vollkommen ändert…
Meine Meinung:
Dieses Jugendbuch wird sehr gelobt und gemocht und es hat mich inhaltlich gleich angesprochen. E-Mails? Hallo, hier bin ich. Schwule Charaktere? Gib mir mehr. Ich weiß gar nicht, warum ich so lange mit dem Lesen gewartet habe. Angst vor zu hohen Erwartungen vielleicht, weil ich das Buch unbedingt mögen wollte.
Anfangs habe ich mich direkt in die nächste Katastrophe schlittern sehen (zuvor hatte ich „George“ von Alex Gino gelesen und es leider nicht so gemocht). Ich bin mit Simon nicht richtig warm geworden und auch die Handlung konnte mich so gar nicht packen. Tatsächlich kann ich aber auch nicht ausschließen, dass es an meiner Stimmung lag, da ich den Kopf nicht so richtig frei hatte.
Glücklicherweise gab es irgendwann einen Punkt, an dem mir die Geschichte Spaß gemacht hat. Plötzlich mochte ich die Charaktere, konnte ich über den Humor lachen und wollte ich vor allem endlich wissen, wer Blue ist. Ich hatte von Anfang an zweieinhalb Vermutungen und ihr könnt es euch denken: Es war die Person, die ich irgendwann doch wieder ausgeschlossen habe.
Ehrlich gesagt bin ich mit der Wahl von Blue richtig richtig glücklich. Danach kommt nicht mehr viel, aber ab da gefiel mir das Buch eigentlich am besten. Seine Mails sind schön, aber wenn man Blue dann als Person erlebt, verliebt man sich auch ein bisschen in ihn. Ich jedenfalls. Gut, es wurde ab diesem Zeitpunkt auch ein bisschen kitschig und klebrig süß, aber hach, irgendwie hat mich alles nach dem Jahrmarkt mit dem vorherigen Teil versöhnt.
Die Handlung bildet im Grunde ziemlich gut ein typisches Teenager-Highschool-Leben ab. Es gibt kleinere und größere Sinnkrisen, Streit mit Freunden, Fragen nach der eigenen Identität und wer man eigentlich sein will. Plötzlich bilden sich neue Freundschaften, die Familie nervt noch mehr, aber irgendwie liebt man sie ja doch und alles verändert sich, obwohl es doch gleichbleiben soll. Durch die Thematik geht es natürlich auch um Toleranz und um Mobbing, ein bisschen um Social Media und darum, dass es okay ist so zu sein, wie man ist.
Gelesen habe ich die Filmversion und ich muss an dieser Stelle ein Kompliment an die Menschen aussprechen, die die Bildauswahl getroffen haben. Es wurde nicht gespoilert! Ich habe schon ein paar Filmversionen gelesen und wurde gnadenlos gespoilert, weil die Bilder ja immer in der Mitte sind. Hier kann man sich die Bilder ganz beruhigt sogar schon vor dem ersten Satz anschauen.
Fazit:
Ein typisches Buch für Jugendliche, über Jugendliche an einer amerikanischen Highschool. Aber irgendwie auch nicht. Es ist witzig, ehrlich und wirbt für Toleranz und Akzeptanz. Auch wenn man sich am Anfang etwas einfinden muss und es am Ende vielleicht ein bisschen klebrig süß wird, möchte ich das Buch gern empfehlen.
Ahoi Julia,
AntwortenLöschenich fand das Buch auch klasse - genauso wie das Spinoff um Leah.
Genau wie du sagst, klebrig süß, aber irgendwie auch cute und schon auch tiefsinnig...
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Hallo Ronja,
Löschengut, dass du mich an das Spinoff erinnerst. Ich hab damals davon gehört, aber da ich dieses Buch noch nicht kannte, hab ich es das wieder verdrängt :D Ich werde es mir gleich mal auf die Wunschliste setzen.
Liebe Grüße
Julia
Uih, na dann viel Spaß mit Leah & Co :)
LöschenIch bin gespannt ^^