Autor: Markus Mauthe
Seiten: 320 Seiten
Verlag: Knesebeck
Genre: Bildband, Menschen
Inhalt:
"Wenn der Naturfotograf und Umweltaktivist Markus Mauthe unterwegs ist,
geht es um die Lebensräume unserer Erde. Für sein neues Projekt reiste
der Ausnahmefotograf in die entlegensten Gebiete der Welt und besuchte
indigene Volksgruppen, deren Lebensräume durch die rasante Ausbreitung
des ressourcenverschwendenden westlichen Lebensstils und wirtschaftliche
Interessen gefährdet sind. Seine Expeditionen führten Markus Mauthe
durch den krisengeschüttelten Südsudan und er besuchte das abgeschiedene
Omo-Tal im äußersten Süden Äthiopiens. In Südostasien erkundete er das
lange vom Westen abgeschirmte Myanmar und in Indonesien fotografierte er
die als Seenomaden bezeichneten Bajau (...) Das Leben dieser
Menschen ist bis heute oft stark mit der Natur verbunden. Doch in der
globalisierten Welt reicht der Einfluss der Moderne inzwischen bis in
den letzten Winkel des Planeten, sodass sich auch das Leben der
indigenen Bevölkerungsgruppen in einem starken Wandel befindet." (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung:
Ich interessiere mich schon lange sehr für andere Kulturen
und war daher neugierig auf dieses Buch. Die Fotografien gefallen mir sehr gut,
weil sie das Leben der Menschen gut einfangen. Ihre traditionellen Kleider, ihr
Zuhause usw.
Die Begleittexte haben mir aber leider nicht so gut
gefallen. Oft waren mir die Informationen zu oberflächlich oder zu uninteressant.
Ich kann mir vorstellen, dass viele der Gruppen durch die moderne Welt in ihrer
Lebensweise bedroht sind, egal ob es durch Brandrodung, den Bau von Ölpipelines
oder ähnliches ist. Aber ich weiß nicht, weshalb sich manche Völker mit Narben
verzieren und ob die Muster eine Bedeutung haben.
Dieses Jahr habe ich schon einen Bildband aus dem gleichen
Verlag angeschaut und dort war zu etwa jedem zweiten Bild ein kleiner Text.
Texte über ganze Seiten gab es gar nicht. Hier wird jeder Abschnitt mit einem
zweiseitigen Text eingeleitet, danach folgen fast nur noch Fotos, mit wenig
Erklärungen. Das hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass ich das Gefühl
hatte, nicht ausreichend informiert zu werden.
Fazit:
Die Idee des Projekts ist toll und die Auswahl der Völker
gelungen. Leider war die Umsetzung nicht ganz so mein Fall. Ehrlich gesagt bin
ich froh, dass ich das Buch als Mängelexemplar und damit um die Hälfte reduziert
bekommen konnte.
Titel: Fifty Shades of Merkel
Autorin: Julia Schramm
Seiten: 240 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe
Genre: Sachbuch, Angela Merkel
Autorin: Julia Schramm
Seiten: 240 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe
Genre: Sachbuch, Angela Merkel
Inhalt:
"Angela Merkel scheint im Berliner Politikbetrieb vor allem eines zu
sein: alternativlos. Die größte Stärke der "Mutti der Nation" und
mächtigsten Frau der Welt ist das Arrangieren und Aushalten von
Widersprüchen. Darum muss ein Buch, das ihr gerecht wird, all diese
Widersprüche annehmen. In "Fifty Shades of Merkel" porträtiert Julia
Schramm die Bundeskanzlerin mit allen Untiefen und Zwischentönen. Was
macht für Angela Merkel Freiheit aus, was Kontrolle? Welche
epochemachenden Stunden verbrachte sie in der Sauna? Welche Rolle
spielen Richard Wagner und der Fußball? Und: Wie virtuos kann man
eigentlich schweigen? - In 50 pointierten Betrachtungen gelingt Julia
Schramm eine grandiose Annäherung an die Unnahbare und an den
bundesdeutschen Zeitgeist - analytisch und humoristisch, klug und
anekdotisch." (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch bei einer Bloggerin entdeckt, welche ich sehr schätze und war - natürlich - durch den Titel und das Cover gleich aufmerksam. Ich habe mich nie intensiv mit Angela Merkel beschäftigt, nicht intensiver als mit anderen Politikern jedenfalls, aber ich fand es ganz interessant, sich über 50 kurze Texte ihrer Person zu nähern.
Ich habe das Buch bereits vor zwei Wochen beendet und bin noch immer unentschlossen, wie ich es eigentlich finde. Einige Texte waren durchaus gelungen, weil sie mir einen anderen, neuen Blick auf die Kanzlerin eröffnet haben. Auch so mancher ironischer Kommentar der Autorin hat meinen Nerv getroffen.
Aber es gab eben auch die andere Seite. Da waren diese Texte, die so völlig zusammenhanglos erschienen. Die gefühlt keinen Anfang und kein Ende hatten und einfach nicht in einen Kontext gebettet wurden. Beispielsweise als es um Merkels Humor geht. Man merkt, dass die Autorin gern schreiben möchte, dass Angela Merkel durchaus eine humorvolle Person ist. Diese Ansicht teile ich übrigens. Aber diesem Kapitel fehlt es an einem Aufhänger. Stattdessen wird ein Vergleich zu einem Clown gezogen, der meiner Meinung nach nicht nicht passt und dadurch ziemlich irritierend wirkt.
Die Themenauswahl konzentriert sich einerseits auf die Kindheit/Jugend der Kanzlerin und andererseits auf die DDR und Ihre frühe politische Karriere. Natürlich darf auch ein Auftritt von Putin nicht fehlen, aber insgesamt fehlten mir neuere politische Themen. Das liegt vielleicht aber auch an meinem Alter, da ich viele Dinge nicht selbst miterlebt habe und mich daher neuere Politik mehr interessiert.
Fazit:
Bei 50 Texten kann einem nicht jeder gefallen. In der Summe waren die mittelmäßigen bis unterdurchschnittlich guten aber leider zahlreicher vertreten als die unterhaltsamen Texte, daher blieb das Buch hinter meinen Erwartungen zurück. Wer aber großes Interesse an Politik, insbesondere natürlich der von Angela Merkel hat, sollte sich das Buch mal näher anschauen.
Liebe Julia,
AntwortenLöschenich war eine Weile untergetaucht und bin wieder zurück.:)
Schade, dass beide Bücher nicht wirklich was waren.
Den Knesebeck Verlag mag ich persönlich sehr. Bildbände habe ich von ihm allerdings noch keine gelesen.
Den Titel "Fifty Shades of Merkel" finde ich ja wirklich doof. Es assoziiert natürlich "Fifty Shades of Grey" und das finde ich unter der Gürtellinie.
Der Klappentext hört sich interessant an, aber das war es dann auch schon.
Egal was man von Merkel denkt und ich bin sicher kein CDU-Anhänger, man sollte den Respekt nicht vergessen. Und der ist weder beim Titel da, noch bei dem Vergleich mit dem Clown (was für ein Quatsch!).
Wirklich schade.
Liebe Grüße
Petrissa
Hallo Petrissa,
Löschenich glaube, dass ich außer den Bildbänden gar nichts weiter aus dem Verlag habe. Müsste ich mal stöbern, was die sonst noch so verlegen.
Mh ja, über den Titel kann man sicher streiten. Mir ist er nicht negativ aufgefallen, weil er ins Auge springen soll und das ist bei mir definitiv passiert. Aber ich kann auch verstehen, warum du ihn kritisch findest.
Was den Respekt angeht, bin ich auch deiner Meinung. Das ist auf jeden Fall wichtig. Zu dem Clown muss man wahrscheinlich den Text im ganzen kennen. Die Autorin sagt nicht, dass Angela Merkel sich lächerlich macht und wir deshalb über sie lachen können/sollten (was man bei einem Clown vielleicht tun würde). Sondern sie meint, dass ein Clown durch die Missgeschicke die ihm passieren nahbar wirkt, weil wir alle mal zum Beispiel stolpern. Und das passiert Angela Merkel auch und deshalb sei sie durch ihren trockenen Humor, die Selbstironie und die Dinge die ihr manchmal passieren oder die sie sagt so nahbar wie ein Clown.
Ich finde den Vergleich wie gesagt nicht gelungen, aber ich habe es nicht als Abwertung empfunden.
Liebe Grüße
Julia