Autorin: Heike Wanner
Seiten: 364 Seiten
Verlag: Edel Elements
Genre: Jugendbuch
Kurzbeschreibung:
„Nika ist siebzehn, temperamentvoll und hat immer einen Plan
– bis sie den querschnittgelähmten Ben trifft. Der findet nach seinem schweren
Unfall gerade erst zurück in den Alltag und will eigentlich nur seine Ruhe
haben. Durch Zufall landet
Nika mitten in Bens Leben – und mischt es kräftig auf. Plötzlich ist alles
anders: Aus einem ersten Kuss wird die große Liebe und der Traum von einer
gemeinsamen Zukunft. Doch dann stellt sich
ihnen das Schicksal in den Weg ...“ (Quelle: Buchrückseite)
Meine Meinung:
Ich lese sehr gern Bücher mit besonderen Charakteren, um
ihre Lebenswelt besser zu verstehen. Dieses Buch beschreibt offen, aber
respektvoll, mit welchen Problemen man als querschnittgelähmter Mensch zu tun
haben kann.
“Wie machst du Pipi?“, will er [David, Nikas kleiner Bruder] nämlich wissen. “Da ist kein Loch in deinem Stuhl.“ (ca. S. 64)
Anfangs mochte ich Nika nicht, weil sie auf mich sehr
arrogant wirkte. Vielleicht kennt ihr aus sozialen Netzwerken die Lisa Sprüche,
über Personen, die ein Jahr im Ausland (meist Australien) waren. Daran musste
ich bei Nika sofort denken. Es fängt gleich mit einer Schwärmerei von Chicago
an und geht mit einer Sehnsucht nach einem Caramel macciato extra strong
weiter. Glücklicherweise hat sich meine Abneigung schnell gelegt, weil Nika
zugänglicher geworden ist, je mehr ich sie kennengelernt habe.
Mit Ben hatte ich keine Probleme. Ich war immer sehr
neugierig auf seine Perspektive, weil man viel über sein neues Leben lernt.
Besonders gefallen hat mir, dass er – obwohl er in vielen Bereichen ein anderes
Leben führt als seine Mitschüler – ein ganz normaler Teenager ist. Er wird
erwachsen, macht den Führerschein, möchte seine Angelegenheiten allein regeln,
sich mit Nika treffen und das alles, ohne von seiner Mutter begleitet zu
werden. Diese kann sich damit nur schwer abfinden. Durch seinen Unfall wird
ihre Besorgnis sicher verstärkt, aber dennoch können viele Jugendliche diese
Konflikte zwischen Eltern und Kindern gut nachvollziehen.
Ben: „Wir müssen zusammen eine Facharbeit für Physik erstellen. Sie [Nika] will wissen, wann ich Zeit habe.“
Seine Mutter: "Freitag wäre gut, da haben wir nichts vor.“ (ca. S. 28)
Überhaupt finde ich den Umgang mit Bens Querschnittlähmung
gelungen. Es gibt Personen, die ihn bemitleiden und nicht wissen wie sie mit
ihm umgehen sollen. Es gibt seine Mutter, die ihn in Watte packen möchte und
überfürsorglich ist. Und es gibt Nika. Im Nachhinein betrachtet, verhält sich
Nika vielleicht in einigen Dingen zu perfekt. Aber das hat mich gar nicht so
sehr gestört. Sie fragt nach, lässt sich Dinge erklären, aber vor allem ist sie
locker. Das hat mir sehr gefallen. Obwohl Nika und Ben beide recht offen damit
umgehen, wie Intimität zwischen ihnen stattfinden kann, merkt mach doch, dass
es für sie beide neu ist. Sie können nicht alles direkt aussprechen, sondern da
wird auch mal mit vielen ähs und mhs das was man gerade eigentlich sagen möchte
umrissen.
Neben Bens Unfall nimmt auch Nikas Familiengeschichte Raum
ein. Es geht um Trauer, um Depressionen. Um eine Familie, die ihr Leben nach
einem Schicksalsschlag völlig neu ordnen muss. Es gibt einen großen Wendepunkt
in der Geschichte, den ich leider schon sehr früh erahnt habe. Das war zwar ein
bisschen Schade, aber weil ich mich bei und mit Nika und Ben und allen
Nebencharakteren so wohl gefühlt habe, stört mich das nicht so sehr.
Fazit:
Eine klare Leseempfehlung für dieses Jugendbuch. Hier werden
wichtige Themen aufgearbeitet, ehrlich und ungeschönt, aber respektvoll.
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich freue mich so sehr, dass dir das Buch gefallen hat!
Ja, dieser Wendepunkt bzw. dieser extreme 'Zufall', der hat mich etwas gestört. Das hätte es für mich gar nicht gebraucht, damit die gesamte Geschichte gut funktioniert. Ich habe es wie du sehr gern gelesen. :)
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
Löschenich bin mir nicht sicher ob ich so ganz ohne Wendung ausgekommen wäre. Das wäre mir vielleicht zu langweilig gewesen. Keine Ahnung. Aber vorhersehbar war es halt schon.
Liebe Grüße
Julia
Hallo liebe Julia,
AntwortenLöschenach, ich freue mich gerade, dieses Buch bei dir auf dem Blog zu sehen. Ich habe die Geschichte auch vor einer Weile gelesen und ich fand sie einfach so schön. Mir hat auch sehr gut gefallen zu sehen, wie Ben mit seinem Handicap umzugehen weiß.
Eine sehr schöne Rezension <3
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
LöschenBens Einstellung war wirklich sehr überzeugend.
Danke dir :)
Liebe Grüße
Julia