Freitag, 31. Mai 2019

*Werbung* Rezension ~ The Opposite of You - Rachel Higginson

Titel: The Opposite of You 
Originaltitel: The Opposite of You 
Autorin: Rachel Higginson 
Reihe: Opposites Attract #1 
Seiten: 401 Seiten 
Verlag: LYX 
Genre: Liebesroman, Kochen



Inhalt:
Vera Delane hat nur einen Traum: Küchenchefin in einem angesagten Restaurant zu sein. Doch dieser Traum scheint nach einer gescheiterten Beziehung unmöglich zu realisieren. Nach einer Auszeit in Europa ist Vera zurück und zwar Küchenchefin, aber in ihrem eigenen Foodtruck, für den sie sich hoch verschuldet hat. Noch dazu parkt ihr Truck auf einem Parkplatz gegenüber des Lilou. Das Lilou ist ein angesagtes Restaurant mit monatelanger Warteliste und dem vielleicht besten wie arrogantesten Küchenchef in ganz Amerika. Aber da Vera sowieso an keiner Beziehung interessiert ist, kann ihr Killian Quinns ungehobeltes Benehmen ja sowieso egal sein. 

Inhalt:
Vera Delane hat nur einen Traum: Küchenchefin in einem angesagten Restaurant zu sein. Doch dieser Traum scheint nach einer gescheiterten Beziehung unmöglich zu realisieren. Nach einer Auszeit in Europa ist Vera zurück und zwar Küchenchefin, aber in ihrem eigenen Foodtruck, für den sie sich hoch verschuldet hat. Noch dazu parkt ihr Truck auf einem Parkplatz gegenüber des Lilou. Das Lilou ist ein angesagtes Restaurant mit monatelanger Warteliste und dem vielleicht besten wie arrogantesten Küchenchef in ganz Amerika. Aber da Vera sowieso an keiner Beziehung interessiert ist, kann ihr Killian Quinns ungehobeltes Benehmen ja sowieso egal sein. 

Meine Meinung:
Ich lese immer wieder gern Bücher, in denen die Protagonisten eine Leidenschaft haben, die ich so gar nicht teile. Meist handelt es sich dabei um Musik, aber diesmal ging es ums Kochen. Mit diesem Thema kann ich außerhalb von Büchern so gar nichts anfangen. Mit leerem Magen sollte man dieses Buch nicht unbedingt lesen. Ich habe zwar nur an einer Stelle großen Hunger bekommen, da ich mir unter einigen Speisen nicht mal etwas vorstellen konnte, aber es könnte doch sein, dass der Magen zu knurren beginnt. 

Vera als weiblicher Hauptcharakter war mir sehr sympathisch. Sie wird von vielen Selbstzweifeln geplagt und befindet sich in einer eher schwierigen Lage. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend, weil sie oft sehr negativ von sich denkt. Wenn man aber weiß, was sie in ihrer Vergangenheit erlebt hat, finde ich ihr kaum vorhandenes Selbstbewusstsein allerdings nachvollziehbar. Leider gibt es aber einen anderen Punkt in Bezug auf ihre Vergangenheit, den ich nicht nachvollziehbar finde. Es wird bereits im ersten Kapitel erwähnt, dass sie aufgrund ihres Namens vermutlich nie in einer Restaurantküche arbeiten wird, schon gar nicht in einer gehobenen Küche. Diese Sorgen passen aber überhaupt nicht zu dem, was ihr in ihrer Vergangenheit passiert ist.

Killian mochte ich ebenfalls, obwohl er zuweilen sehr arrogant daherkommt. Meistens war er dabei doch irgendwie sympathisch. Seine Vergangenheit ist wird nicht so groß thematisiert und aufgebauscht wie Veras, weshalb sie mich im Grunde noch viel mehr interessiert hat. 

Kurz erwähnt seien noch die Nebencharaktere, die man in den folgenden drei Bänden näher kennenlernen wird. Das sind Veras Bruder Vann, ihre beste Freundin Molly und Killians Souschef Wyatt. Letzterer gefiel mir übrigens besonders gut und ich freue mich auf seine Geschichte.

Die Handlung verläuft eher ruhig, vor allem in der ersten Hälfte, und nimmt erst später Fahrt auf. Nach etwa einem Drittel hat sich die Handlung für mich etwas gezogen, aber das war schnell wieder vorbei. Im Grunde war es ganz angenehm, dass Vera und Killian sich nicht gleich auf Seite 50 in den Laken wälzen, weil sie sich so attraktiv finden. 

Ein, zwei kleinere Aspekte in der Handlung waren für mich überflüssig, weil sie erstens offensichtlich waren (Stichwort James Q.) und zweitens nichts zur Handlung beitragen. 

Fazit:
The Opposite of You ist ein Wohlfühlliebesroman für Foodliebhaber. Schnell zu lesen und mit sympathischen Charakteren. Die Geschichte beginnt etwas langsam, kann dann aber im Großen und Ganzen überzeugen. 

Reihe fortsetzen?
Sehr gern. Ich denke, im zweiten Band werden noch mehr Fetzen zwischen den Charakteren fliegen als im Reihenauftakt.
Dieses Exemplar habe ich vom Verlag im Rahmen einer Leserunde der Lesejury kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hat keinen Einfluss auf meine Meinung. Vielen Dank an den LYX Verlag für das Ebook und die Print-Ausgabe.

Donnerstag, 30. Mai 2019

Rezension ~ How to be gay - James Dawson

Titel: How to be gay 
Originaltitel: This Book is Gay 
Autor: James Dawson 
Seiten: 304 Seiten 
Verlag: Fischer 
Genre: Sachbuch, LGBTQ*




Inhalt:
Schwul, lesbisch, bi, transgender, queer… Sexualität kann manchmal ganz schön verwirrend sein. In diesem Buch erfahren Jugendliche (aber auch erwachsene interessierte Leser) alles, was sie schon immer über Coming-Out, Sex, Gender, Liebe und vieles mehr wissen wollten. Der Fokus liegt dabei auf nichtheterosexuellen Beziehungen allgemein und nicht nur auf schwulen Beziehungen, wie man es vielleicht anhand des Titels vermuten könnte.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich auf Instagram entdeckt und weil es dort äußerst positiv besprochen wurde, habe ich es mir näher angeschaut. Ich lese gern Bücher mit LGBTQ* Charakteren und interessiere mich auch für das Thema Genderidentität, weshalb ich gleich neugierig auf das Buch wurde. Durch das knallige Cover fällt es zudem sofort ins Auge. Den Titel finde ich leider für den deutschsprachigen Raum etwas ungünstig, da hier „gay“ überwiegend mit „schwul“ gleichgesetzt wird. Im englischsprachigen Raum bedeutet es hingegen eine gleichgeschlechtliche Beziehung sowohl zwischen Männern wie auch zwischen Frauen. Möglicherweise fühlen sich einige Leser*innen vom Titel nicht angesprochen.

Das Buch beginnt ganz am Anfang. Welche Arten von Sexualität gibt es, was versteht man darunter, woher kommt der Begriff, welche Begriffe sind politisch korrekt usw. Wie merkt man, ob man schwul, lesbisch, bi, transgender, queer oder etwas anderes ist, ist es notwendig sich in eine der Kategorien einzuordnen, wie sagt man es Freunden und Familie. Es geht um Klischees, Sex, aber auch darüber hinaus um Beziehungen, Familiengründung und vieles mehr. Von den ersten Gefühlen bis hin zu einer dauerhaften monogamen Beziehung wird also eine ganze Bandbreite an Themen geboten.

Der Erzählstil ist dabei locker, sehr humorvoll und besonders auf Jugendliche ausgerichtet. An ein oder zwei Stellen war es mir zu flapsig und ich hätte mir etwas mehr Sachlichkeit und weniger betont aufgedrehte Art gewünscht. Das ist aber Geschmackssache und ich kann mir gut vorstellen, dass der Stil bei vielen Jugendlichen gut ankommt. Dawson betont, dass es vollkommen okay ist transgender zu sein, kritisiert die zwei-Geschlechter-Haltung der Gesellschaft, fordert die Leser auf transsexuelle Personen mit dem richtigen Pronomen anzusprechen usw., zieht das aber meiner Ansicht nach nicht konsequent durch. In seinem Inhalt wird zwar Gendersensibilität sichtbar, aber nicht in seiner Sprache. Es heißt sehr oft „dein Partner“, bisweilen so oft, dass ich mich, wäre ich eine lesbische Frau, schon ein bisschen auf den Arm genommen vorkäme.

Durch Zeichnungen, Tabellen und ein, zwei kleine Aufgaben wird das Buch aufgelockert und kommt so nicht wie ein trockener Ratgeber daher. Am Ende gibt es ein Glossar, sowie hilfreiche Internetseiten und Ansprechpartner. Dieser Anhang wurde für die deutsche Übersetzung speziell angepasst, sodass es sich um Organisationen und Gruppen in Deutschland, der Schweiz und Österreich handelt. Darüber hinaus gibt es immer wieder kurze Erfahrungsberichte von realen Personen zu den jeweiligen Themen.

Das Buch richtet sich vor allem an Jugendliche, enthält aber auch am Ende ein paar kurze Worte an Erwachsene bzw. Eltern von LGBTQ* Kindern. Im Grunde fassen diese alles vorher Genannte ganz kurz zusammen und fordern dann dazu auf, dass gesamte Buch zu lesen. Aus diesem Grund hätte man sich das Kapitel meiner Meinung nach auch schenken können. Etwas problematisch finde ich, dass der Autor wiederholt dazu aufruft, Spenden an LGBTQ* Organisationen zu tätigen. Ich gehe davon aus, dass die Zielgruppe des Buches schon ein gewisses Gespür für Geld hat, finde es aber dennoch nicht so toll, dass man in einem Jugendbuch bzw. einem Ratgeber für junge Menschen diese explizit auffordert, Geld loszuwerden.

Fazit:
Ein informatives Sachbuch über alles rund um LGBTQ* Sex, Beziehungen und Liebe. Ich teile nicht alle Aussagen des Autors und fand hier und da die Sprache etwas unschön, bin aber im Großen und Ganzen angetan von der Fülle an Themen und dem Informationsgehalt des Buches. Definitiv eine Empfehlung.


Dienstag, 28. Mai 2019

Filmkritik ~ Der Junge im gestreiften Pyjama

Titel: Der Junge im gestreiften Pyjama 
Originaltitel: The Boy in the Striped Pyjamas 
Regie: Mark Herman 
Hauptdarsteller: Asa Butterfield (Bruno), Jack Scanlon (Shmuel) 
Jahr: 2008 
Spieldauer: 94 Minuten 
Altersfreigabe: FSK 12

Inhalt:
"Bruno ist der achtjährige Sohn eines Offiziers im Dritten Reich. Als der Vater als Aufseher eines Vernichtungslagers aufs Land versetzt wird, muss ihm die gesamte Familie folgen. Bruno fühlt sich einsam und allein gelassen. Auf seinen verbotenen Streifzügen durch die Wälder, gelangt er an den Zaun des Arbeitslagers. Dort lernt er den gleichaltrigen Shmuel kennen und zwischen den ungleichen Jungen entsteht eine enge, aber auch gefährliche Freundschaft." (Quelle: DVD Rückseite)

Meine Meinung:
Das Buch habe ich 2015 gelesen und es am Ende des Jahres als größte Enttäuschung eingestuft. Es hat mich überhaupt nicht berührt, aber weil ich Buchverfilmungen mag und viele von dem Film schwärmen, habe ich ihn mir angesehen.

Normalerweise lese und sehe ich nicht gern traurige Geschichten. Daher habe ich mir den Film nach einem positiven Erlebnis eingelegt, damit er mich nicht runterzieht. Das wäre nicht nötig gewesen, da der Film nur unwesentlich emotionaler ist als das Buch.

Bruno mochte ich im Film ganz gern. Er hat sich wesentlich altersgemäßer verhalten als im Buch und war mir daher ein wenig sympathischer. Shmuel hat mir sehr gut gefallen.

Ich hatte das Gefühl, dass die Handlung im Film ein wenig vom Buch abweicht, aber da kann ich mich täuschen. Beispielsweise gibt es im Film eine Szene, in der Shmuel das Haus von Bruno und seiner Familie betritt, woran ich mich nicht mehr erinnern kann.

Einige Szenen haben mich schon schlucken lassen, allerdings habe ich bei der Thematik doch stärkere Gefühle erwartet. Besonders durch die Wortwahl und das Fehlen von musikalischer Untermalung wird eine Wirkung beim Zuschauer erzielt. Beispielsweise antwortet Shmuel auf die Brunos Frage, was er denn gemacht habe (also weshalb er hinter dem Zaun sitze), schlicht mit: „Ich bin Jude“. Daraufhin entsteht eine sehr lange Pause, die nur schwer auszuhalten ist. Auf die Frage nach dem Rauch und Gestank, der von den Baracken herüber weht, erhält Bruno von Shmuel die Antwort: „Da werden manchmal Abfälle verbrannt“. Diese doppeldeutige Aussage aus dem Mund des kleinen jüdischen Jungen ist sehr hart.

Das Ende hat es mir im Buch sehr angetan. Glücklicherweise haben sie es im Film so gelassen, sodass es mich auch hier überzeugen konnte. Der Effekt war im Buch ein bisschen größer, was aber natürlich daran liegt, dass ich damals nicht wusste, was auf mich zukommt.

Fazit:
Der Film ist gut anzusehen und wer das Buch mochte, wird sicher auch vom Film nicht enttäuscht werden. Mir konnte die Geschichte leider wenig geben, weder in filmischer, noch in schriftlicher Umsetzung. 

Montag, 27. Mai 2019

Aktion ~ Gänseblümchen #39

 Hallo zusammen, 

es wird endlich mal wieder Zeit für Gänseblümchen.
Entdeckt habe ich die Aktion bei Laberladen. Ursprünglich stammt sie von Hoffnungsschein.

 Ich war bei einem mündlichen Einstellungstest, der ziemlich gut gelaufen ist. Im Anschluss gab es direkt Feedback und die Prüfer haben mir gesagt, dass sie der Meinung sind, dass man mit mir gut zusammenarbeiten könnte. 

Ich fahre nicht gut Auto und auch nicht sonderlich gern. Schon gar nicht mit fremden Autos. Am Freitag musste ich aber mit dem Auto meines Bruders fahren und es hat ziemlich gut funktioniert. Das Auto lebt noch, andere Verkehrsteilnehmer kamen nicht zu Schaden, nur ich habe ein Schleudertrauma, weil ich so ruckelig gebremst habe :D Übrigens hat mich dieses Erlebnis so beflügelt, dass ich danach "Der Junge im gestreiften Pyjama" angesehen habe. Ich schaue ja traurige Filme eher selten, aber nach dem positiven Ereignis fühlte ich mich bereit dazu. 

Am Samstag war bei uns "Wunderland Kalkar on Wheels". 
Das ist eine Veranstaltung, bei der (schwer-)kranke Kinder in einem LKW-Konvoi durch den schönen Niederrhein fahren. Der Konvoi fährt auch bei uns über die Rheinpromenade und alle Teilnehmer freuen sich, wenn Menschen an der Promenade stehen und winken. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was das für ein Event für die Kinder ist. Sie dürfen vorn in einem LKW mitfahren und bei uns an der Promenade stand der THW und hat die Trucks mit Sirenen usw. begrüßt. Impressionen findet ihr hier

Gestern war Wahlsonntag. Ich habe in meinem Stimmbezirk die erste Stimme abgegeben, aber das war auch keine Kunst, schließlich habe ich als Wahlhelferin teilgenommen. Es war eine sehr interessante Erfahrung und zum Glück nicht so schwierig, wie ich befürchtet hat. Aber bei Kombinationswahlen oder Wahlen mit mehreren Stimmen, sieht das wohl ganz anders aus. 
Einer meiner früheren Lehrer hat mich bei seinem Wahlgang erkannt. Er wusste zwar meinen Namen nicht mehr, aber das er mich mal im Unterricht hatte. Das hat mich schon gefreut, weil ich eine sehr ruhige Schülerin war und es daher nicht selbstverständlich ist, dass ich in Erinnerung bleibe. 

Ich habe mit einer Freundin über meinen baldigen Umzug gespaßt und dann kam es zu der Situation, dass ich ihr (aus Spaß) meine neue Adresse nicht nennen wollte. Ihre Antwort: "Kein Problem. Ich stell mich einfach vor den Buchladen und warte bis du rauskommst. Dann kann ich dich verfolgen."
Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen...

Ich habe eine Entscheidung bezüglich meiner beruflichen Zukunft getroffen. Im Grunde war das schon länger klar, aber es ist jetzt mehr oder minder offiziell. Ich kann mich noch nicht so richtig darüber freuen, weil der Stress jetzt richtig losgeht. Aber ich bin froh, dass sich jetzt alles in eine Richtung bewegt und ich nicht mehr so dazwischen hänge.



Samstag, 25. Mai 2019

Gedankensammelsurium ~ Krimihotel in Hillesheim

Hallo zusammen,

wie ich hier und da schon erwähnte, habe ich ein Wochenende in einem/dem Krimihotel in der Eifel verbracht. Da das Interesse eurerseits groß war, möchte ich euch gern genauer von dem Wochenende erzählen. Falls ihr Fragen habt oder euch Informationen fehlen, schreibt mir gern. Ich spreche alles an, was mir in den Sinn kommt, manchmal sind das vielleicht auch nur Details. Bitte versteht das nicht falsch und haltet mich nicht für überkritisch oder nörgelig.


Allgemeine Informationen:
Ihr könntet euch die Informationen einfach auf der Homepage zusammensuchen, aber das wäre irgendwie langweilig, daher fasse ich das wichtigste zusammen. Das Krimihotel befindet sich in Hillesheim in der Eifel. Hillesheim selbst bezeichnet sich als Zentrum des Verbrechens. Vielleicht kennt ihr die Autoren Jacques Berndorf und Ralf Kramp, deren Bücher in dieser Region der Eifel spielen. Das Hotel verfügt über verschiedene Themenzimmer, wie zum Beispiel Miss Marple, Schwedenkrimi usw. Dazu später mehr. Des Weiteren bietet das Hotel verschiedene Events an. Termine entnehmt ihr am besten der Homepage. Es gibt zum Beispiel ein Holmes-Wochenende, ein Mitspiel-Dinner, ein Eifel-Krimi-Wochenende und vieles mehr. Unter der Woche könnte ihr (soweit ich weiß) auch nur ein Zimmer buchen, ohne an Aktionen/Events teilzunehmen. Das Hotel verfügt außerdem über einen Escape-Room.

Die Zimmer/das Hotel:
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Themenzimmer. Wir hatten das Doppelzimmer "Miss Marple" und das Einzelzimmer "Schwedenkrimi". Die Zimmer sind durch Mobiliar und Bilder an das Thema angepasst. Das Schwedenzimmer verfügt beispielsweise über einen riesigen Elchkopf direkt über dem Bett (meine Mutter war sehr froh, dass dieses Ding nicht bei uns im Zimmer hing), sowie über Bilder aus den Verfilmungen von Mankells Wallander und Stieg Larssons Millenium Trilogie (zum Glück der schwedischen Originalversion). Neben dem Bett hing übrigens Kenneth Branagh ♥


Auch das Miss Marple Zimmer war passend eingerichtet. Schrecklich schön geblümte Vorhänge, sehr plüschige Sessel. Ein großes Bild von Miss Marple über dem Bett. In einem Hängeschrank lag sogar ein Stück Wolle mit Stricknadeln darin, als sei Miss Marple nur kurz aus dem Zimmer gegangen, um einen Fall zu lösen. Überlegt euch gut, mit wem ihr dieses Zimmer teilen wollt... neben dem Bett hängt ein Golfschläger. 

Das Hotel selbst ist natürlich auch an das Thema angepasst. In allen Räumen hängen Gemälde von zwielichtigen Personen, in den Fluren stehen Schaufensterpuppen. Unten gibt es noch eine echte Kneipe mit Jukebox. Teilweise wirkt das Mobiliar (gewollt?) sehr alt. Im oberen Speiseraum  sind die Stühle beispielsweise so durchgesessen, dass ich Angst hatte mich großartig zu bewegen. Schwer zu sagen, ob damit das urig-plüschige Ambiente verstärkt werden soll, oder einfach kein Geld für neue Stühle da ist. Allerdings sind die Badezimmer auf den Zimmer neu. Darüber kann man sich also nicht beschweren. Das kann ich vom Internet aber nicht behaupten. Smartphoneabhängige und Netflixsüchtige kommen eher nicht auf ihre Kosten. Das WLAN funktioniert nur sporadisch und Internetempfang ist im ganzen Dorf nur schwer zu finden. Nur das wir mal drüber gesprochen haben.

Der Klassiker: Eifelkrimi-Wochenende
Wir haben das Eifelkrimi-Wochenende gebucht. Enthalten waren der Begrüßungsdrink "Blutrausch" (ich vermute, es war etwas in Richtung Roter Hugo, aber ich trinke nur sehr selten Alkohol, daher kenne ich mich da nicht aus. Es war jedenfalls was prickelndes rotes), zwei Abendessen (Freitag 3- und Samstag 4-Gänge), ein Five o'clock Tee (mit englischen Köstlichkeiten), ein Krimispaziergang (aka zweistündige Führung durch Hillesheim) und eine Kurzgeschichtensammlung pro Zimmer. Na ja und Übernachtung und Frühstück natürlich. 


Die Karten waren schön gestaltet und natürlich thematisch angepasst. Meine Mutter und ich hatte jeweils das vegetarische Menu und waren es uns einig, dass es okay, aber nicht berauschend war. Die Getränke sind übrigens nicht im Preis enthalten (außer dem Tee). Die Teeauswahl bestand aus grünem und schwarzen Tee. Ich trinke überwiegend Früchtetee und wenn Schwarztee, dann nur mit Zitrone und Holundersirup. Ich hatte einen Schwarztee, der ganz okay war, aber ich konnte davon keine ganze Kanne trinken. Mir hätte eine Tasse gereicht, aber jede*r bekommt seine eigene Kanne. Dazu gibt es kleine Häppchen, süß und herzhaft, die mir besser schmeckten als der Tee ;)




Der Krimispaziergang war mit einem kleinen Rätsel verbunden. In Teams konnte das Rätsel gelöst werden. Fürs Vorsagen oder abgucken gab es übrigens eine Strafe, in Form eines Stempels auf die Hand. Ich habe leider vergessen, was darauf stand. An jeder Station hat Dane Spur (Achtung Wortwitz! Die anderen beiden Damen die manchmal die Tour machen heißen Klara Fall und Hella Blick) uns etwas über Hillesheim erzählt und eine passende Anekdote aus einem Eifelkrimi erzählt. Danach gab es dann die Frage, die man beantworten konnte, wenn man vernünftig zugehört hatte. An der Stadtmauer haben wir einen Zwischenstopp eingelegt, es gab einen kleinen Schlehenlikör für die durstigen Ermittler und wir mussten unsere Fingerabdrücke abgeben. An der letzten Station haben wir ein Diplom bekommen und uns einen kleinen Fortsetzungskrimi erzählt. Einer fängt mit ein paar Sätzen an und der nächste muss weitererzählen. Dazu mussten die Begriffe aus dem Rätsel verwendet werden.
Der Rundgang war sehr liebevoll gestaltet, es passte thematisch alles wunderbar zusammen. Aber - ohne den Stadtbewohnern zu nahe treten zu wollen - Hillesheim hat touristisch nicht so viel zu bieten. Außer Gegend. Man erfährt also nichts ultraspannendes bei der Führung.


Die Kurzgeschichtensammlung taucht im Lesemonat noch auf. Ich habe schon oft erwähnt, dass ich kein großer Fan von Kurzgeschichten bin. Inhaltlich sind sie auch sehr... altmodisch. Es fängt schon mit den Protagonisten an. Sie heißen Änne, Manfred, Frank usw. Nichts gegen diese Namen, aber es zeigt schon, in welche Richtung diese Geschichten gehen. Auch das Gesellschaftsbild ist eher ... traditionell, um es wohlwollend zu formulieren. Aber grundsätzlich finde ich es eine schöne Idee so ein Buch zu verschenken und ich werde es trotzdem als Erinnerung im Regal behalten. 

Hillesheim & Umgebung:
Der Post ist schon recht umfangreich, aber ich muss euch noch von einem Gebäude erzählen. Das Café Sherlock ist ein Café, das ganz ins Krimimuster passt. Jeder Tisch ist nach einer bekannten Krimireihe gestaltet und die Wände sind voller Bilder von Krimistars und Filmuntensilien. Es wirkt teilweise sehr überladen und alt, aber irgendwie auch gemütlich. Eine Nische sieht übrigens aus wie ein Eisenbahnwaggon und ist damit dem Mord im Orient-Express nachempfunden (siehe Link unten). Sieht sehr klasse aus. Darüber befindet sich ein kleines Krimiantiquariat, in dem man gebrauchte Krimis kaufen kann. Für mich war nichts dabei, da die Krimis überwiegend sehr alt waren. Bezahlt werden können diese in der angrenzenden Buchhandlung (es gibt einen Durchgang vom Café zur Buchhandlung). Noch eine Etage höher befindet sich ein Kirmiarchiv. Etwa 30.000 Krimis und Thriller findet man dort. Es ist eine Sammlung, das heißt, die Bücher können nicht ausgeliehen oder gekauft werden, aber man kann darin schmökern. Außerdem gibt es eine kleine Sherlockholmes Ausstellung (also wirklich mini, ich mag es eigentlich nicht Ausstellung nennen), sowie ein Sammlung von Krimispielen (Cluedo, Scotland Yard usw.). Übrigens kann man diese Etagen auch besuchen, ohne das man im Café etwas essen oder trinken muss. 

Teil des Cafés (Themenbereich "Gasthaus an der Themse")
Speisekarte im Café, Grüner Salon, Antiquariat, Puppe im Antiquariat, Wanddeko

Kinderkrimis. Habe ich fasr alle gelesen.
Krimiarchiv
 


Auf der oberen Etage befindet sich außerdem das Geheimnis in der Dachkammer. Was das ist? Quasi ein Escape-Room, nur ohne das man eingesperrt wird. Es gibt dort ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Zwei Orte, die einem realen Tatort nachempfunden sind. Dort wurde ein Mann ermordet und Ziel ist es, den Mörder zu überführen. In der Buchhandlung kann man eine Fallakte kaufen, in der es Detailaufnahmen des Tatorts und weiterführende Informationen über Tatverdächtige/Zeugen enthalten sind. Die Fallakte kostet 26€ für zwei Personen, für jede weitere muss man noch etwas bezahlen (ich hab ehrlich gesagt vergessen wieviel). Diese "Regel" ist allerdings Unsinn und ich finde das schon ziemlich dreist. Die Akte ist zwar einigermaßen liebevoll gestaltet, aber es ist letztendlich nur Papier. Ob wir zu zweit oder zu sechst durch das Papier blättern, ist total egal und dementsprechend finde ich es nicht gerechtfertigt mehr Geld für mehr Personen zu verlangen. Zumal das eh kein Mensch merken würde. Generell finde ich die 26€ im Nachhinein teuer, aber das soll nicht das Thema sein.  Es gab für uns mehrere Probleme am Geheimnis in der Dachkammer. Die wichtigsten Hinweise bekommt man ohne die Akte. Es gibt einen Fernseher, der verschiedene Zeugenaussagen abspielt. Die waren klasse gemacht, da kann ich definitiv ein Kompliment aussprechen. Außerdem gibt es Kopfhörer, mit denen man eine Radiomeldung und den Anrufbeantworter des Toten (ab-)hören kann. Dazu kommen noch andere Hinweise wie Fotos, Schaukästen usw. Viele Hinweise bekommt man also ganz ohne die Akte, denn die Dachkammer kann jeder frei betreten. Kleine Zusatzinfos bekommt man durch einige Aktenblätter, aber andere wie eine Tatortskizze sind für die Lösung gar nicht relevant. Das größte Problem meiner Meinung nach ist aber, dass man im Grunde genommen nie an den Punkt kommt, an dem man weiß wer der Täter ist. Man hat alle Informationen gesammelt und theoretisch könnten es immer noch alle Personen sein. Eine Person hat vielleicht ein stärkeres Motiv als eine andere, eine die bessere Gelegenheit. Aber möglich sind alle. Das fand ich Schade, weil wir irgendwann beschlossen haben in die Lösung zu schauen, weil wir dachten wir haben irgendwelche Hinweise einfach übersehen und uns festgefahren. Tatsächlich hatten wir aber alle Hinweise gesammelt, hatten auch auf den richtigen Täter getippt. Aber wir haben geraten und nicht gelöst. Das hatte ich mir anders vorgestellt. 


Die Fallakte
Falls ihr euch nicht nur in Hillesheim aufhalten wollt, hat die Umgebung vor allem für Naturfreunde einiges zu bieten. Wir befinden uns mitten in der Vulkaneifel, weshalb man Steinbrüche, Maare (Mulden vulkanischen Ursprungs) besichtigen kann. Man kann dort gut wandern, aber auch Fahrradfahren, wenn man auf Berge steht. 

Wasserfall Dreimühlen
Fazit:
Es war ein schönes Wochenende, dessen Thema zurecht Krimi lautete. Das Hotel hat mir alles in allem gut gefallen (Unterkunft, Verpflegung etc.), aber es hat eher Kneipencharme als modernen Chic. Das Café Sherlock hat mir sehr gefallen und ich habe mich auch in den Etagen darüber gern umgeschaut. Das Geheimnis in der Dachkammer muss man meiner Meinung nach nicht lösen bzw. braucht dazu nicht zwingend die Akte. Allerdings findet man nur da die richtige Lösung... Ich kann einen Trip nach Hillesheim/ins Krimihotel empfehlen, aber man muss schon Freude an spannender Literatur haben, sonst kann man auch an die Ostsee fahren und dort Urlaub machen.

Informatives Sammelsurium: