Donnerstag, 25. April 2019

Rezension ~ Konklave - Robert Harris

Titel: Konklave 
Originaltitel: Conclave 
Autor: Robert Harris 
Seiten: 352 Seiten 
Verlag: Heyne 
Genre: Roman, Vatikan



 
Inhalt:
Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist tot. Das bedeutet, dass 117 Kardinäle einen neuen Papst wählen müssen. Geleitet wird das Konklave von Dekan Lomeli, der aufgrund existenzieller Zweifel eigentlich von seinem Amt zurücktreten wollte. Sonderlich begeistert ist er nicht von seiner neuen Aufgabe, aber er ist pflichtbewusst und versucht sie daher nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen. Erste Probleme tauchen allerdings auf, als sich kurz vor dem Konklave ein 118. Kardinal meldet, den der heilige Vater kurz vor seinem Tod heimlich ernannte.

Meine Meinung:
Robert Harris wird seit Konklave immer häufiger in der Buchcommunity besprochen. Dadurch bin ich auf ihn und seine Bücher aufmerksam geworden. Besonders Konklave hat mich angesprochen, da ich es sehr interessant finde, mal in das geheime Prozedere der Papstwahl reinzuschnuppern und ich darüber hinaus erst letzten Monat in Rom war.

Der Einstieg war etwas schwerfällig, weil wenig passiert und die Thematik relativ trocken ist. Man lernt einige Kardinäle und ihre Absichten kennen, was etwas ermüdend sein kann. Danach nimmt die Handlung allerdings ein wenig Fahrt auf und ich habe sehr gern weitergelesen. Natürlich handelt es sich bei Konklave nicht um einen Thriller und daher sollte man auch keinen klassischen Pageturner erwarten. Für mich war es aber dennoch sehr spannend zu erfahren, was man bei einem Konklave alles beachten muss und wie der generelle Ablauf ist.

Lomeli war mir sehr sympathisch, wohingegen einige der anderen Kardinäle nicht gerade Sympathieträger sind. Ich habe mich bei jedem Wahlgang erneut gefragt, wen ich gerade auf dem Papstthron sehen wollen würde und auch, was es mit dem mysteriösen 118. Kardinal auf sich hat.

Das Ende lässt mich zwiespältig zurück. Fest steht, dass Harris hier (ob nun mit Absicht oder nicht) an einer Stelle ein wenig mit Erklärungen gespart hat. Die Kernbotschaft wird meiner Ansicht nach klar, aber es ist trotzdem etwas unglücklich, weil Fragen offen bleiben und man dadurch das Gefühl hat, es wäre nicht ganz logisch. Das finde ich Schade, weil es eigentlich eine ziemlich überraschende Wendung ist. Darüber hinaus ist das Ende etwas dick aufgetragen, was auch ein Grund für meine zwiespältigen Gefühle ist.

Mit ein bisschen Abstand kann ich sagen, dass mir Konklave gefällt und ich mir das Buch fürs Regal gekauft habe (ich hatte es vorher geliehen), weshalb das Ende zwar diskussionswürdig aber nicht ganz so schlecht ist. Es gab schon tolle Bücher, bei denen mir das Ende im Nachhinein so wenig gefiel, dass ich die Bücher nicht mehr mag, so toll ich sie auch vorher fand.

Fazit:
Nach einem langsamen Einstieg nimmt die Geschichte Fahrt auf und wurde für mich zu einem spannenden und lehrreichen Leseerlebnis. Das Ende kann nicht hundertprozentig überzeugen, was meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut.

 

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