Originaltitel: The Calling | Sky Key | Rules of the Game
Autor: James Frey
Seiten: 592 | 592 | 410 Seiten
Verlag: Oetinger
Genre: Jugendbuch, Dystopie
Worum geht es in der Endgame-Trilogie?
Das Endgame hat begonnen. 12 sogenannte Spieler versuchen das Spiel (Endgame) zu gewinnen, um so das Überleben ihres Geschlechts zu sichern. Alle anderen Spieler, alle anderen Geschlechter, werden sterben. Um das Spiel zu gewinnen, müssen die Spieler drei Schlüssel finden. Sie können überall auf der Erde versteckt sein. Nur wer die Hinweise richtig zusammensetzt, wird den Schlüsseln auf die Spur kommen.
Meine Meinung:
Den ersten Band habe ich mir direkt am Erscheinungstag gekauft (bzw. war sogar einen Tag zu früh im Laden), weil die Marketingstrategie bei mir aufgegangen ist. Leider war ich von dem Buch dann doch recht enttäuscht. Neben kleineren Kritikpunkten war es mir vor allem zu langweilig. Nicht so langweilig, dass ich gar nicht hätte weiterlesen wollen, aber auch nicht so spannend, dass ich alles dafür hätte liegen lassen.
Da die Geschichte einigermaßen komplex ist und viele Charaktere enthält, habe ich den ersten Band nochmal gelesen, damit ich gut in die Fortsetzung finde. Ich bin sehr überrascht, aber tatsächlich fand ich das Buch diesmal sehr spannend. Ich konnte mich nur noch grob an die Handlung erinnern und hatte nur das Ende noch recht genau im Kopf. Das war aber ziemlich gut, weil ich so wusste, in welche Richtung die Dreiecksgeschichte gehen wird und ich mich von vorneherein darauf einstellen konnte. Beim ersten Lesen war das natürlich anders und ziemlich nervig, da ich keine Dreiecke mag.
Im zweiten Band werden einige neuen Figuren eingeführt, sodass zusätzlich zu den Spielern andere Parteien ins Geschehen eingreifen. Einerseits bleibt die Geschichte dadurch spannend, andererseits war es für mich dann irgendwann zu viel des Guten. Es ist schwierig einen Überblick zu behalten, welche Partei für welches Ziel kämpft und ich hatte Zweifel, ob der Autor alle losen Fäden zusammenbringen kann.
Leider hatte ich das Gefühl, dass eben das am Ende nicht funktionierte. Der dritte Band hat rund 200 Seiten weniger als die Vorgänger. Das ist grundsätzlich kein Problem, wenn man auf den verbliebenen Seiten ein gutes Ende entwickelt, bei dem die Leser nicht das Gefühl haben, dass die Ereignisse schnell abgearbeitet werden müssen. Das ist dem Autor für meine Begriffe nicht wirklich gelungen. Ich hatte das Gefühl, dass er die Geschichte jetzt irgendwie zu Ende bringen muss und weil es vorher immer brutal und groß war (statt ein, zwei Toten und vielen Verletzten gibt es immer 100 Tote und 1000 Verletzte), dürfen auch am Ende nicht viele überleben, weshalb man unterwegs nochmal schnell ein paar Leute beseitigen muss.
Dieses Beseitigen von wichtigen Charakteren stört mich eigentlich am meisten. Da werden Charaktere die wichtig sind und die man vielleicht sogar mag, innerhalb von zwei kurzen Sätzen aus dem Weg geräumt. Wenn sie dem Autor überhaupt einen Satz wert sind und sie nicht in einer Beschreibung von mehreren toten Menschen enthalten sind. Das finde ich Schade und vermiest mir die Geschichte mit einem Tag Abstand noch mehr als nach dem Beenden.
Generell finde ich das Buch recht brutal. Empfohlen wird das Buch ab 16 Jahren und das ist definitiv sinnvoll. Es sterben Menschen, es fließt Blut und sowieso wird lieber erstmal draufgehauen, bevor man miteinander redet. Ich lese ja auch viele Thriller und kann das auch gut ab. Aber in dieser Reihe wird permanent vollkommen grundlos Gewalt angewendet, einfach weil der- oder diejenige es kann.
An den Schreibstil des Autors muss man sich ein bisschen gewöhnen, da er in der Gegenwart schreibt. Das ist für mich im ersten Moment ungewohnt gewesen, aber ich bin dann gut damit zurechtgekommen. Leider sind mir immer wieder einige Fehler aufgefallen, vor allem was doppelte oder falsche (Autokorrektur) Worte betrifft und in ein, zwei Sätzen fand ich die Übersetzung etwas seltsam.
Fazit:
Nach meinem Reread des ersten Bandes hätte ich die Geschichte auf jeden Fall empfohlen. Mit kleinen Einschränkungen auch noch nach dem zweiten Band, denn spannend ist die Geschichte allemal. Aber das Ende hat mich doch sehr enttäuscht und einen faden Beigeschmack hinterlassen.
Finde es super dass du auch Bücher beschreibst die dir weniger gefallen haben. Das schützt einen vor schlechten Büchern:))
AntwortenLöschenDanke dir :)
LöschenIch finde, man kann das ruhig sagen, wenn einem ein Buch nicht gefällt. Es hat eben jede/r einen anderen Geschmack. Außerdem möchte ich authentisch sein und dazu gehört eben auch mal nicht so unterhaltsame Lektüre.
Hallo Julia,
AntwortenLöschenEine interessante Rezension! Ich fand, dass die Reihe eigentlich mega gut klang, hat mich etwas an Hunger Games erinnert. :D Schade, dass du es nicht so gut fandest, ich glaub die von dir erwähnten Punkte würden mich auch stören!
Liebe Grüße, Aurora
Hallo Aurora,
Löschendanke für deinen Kommentar :)
Tatsächlich ist der erste Band den Hungergames sehr ähnlich. Das hatte ich in meiner ersten Rezension auch kritisiert. Es wird dann später doch anders, aber vom Grundprinzip gibt es definitv Ähnlichkeiten.
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia, :)
AntwortenLöschenden Hype um die Bücher habe ich zwar mitbekommen, aber ich bin nie auf den Zug aufgesprungen und hatte kein Interesse an den Büchern. (Gab es nicht ein Rätsel mit Gewinnmöglichkeit zum ersten Band?) Bei deiner Meinung zu den ersten beiden Bänden hätte ich das wohl bereuen müssen, allerdings finde ich es auch immer anstrengend, zu viele Personen zu haben. Und vor allem, wenn das Ende dann nicht funktioniert.
Liebe Grüße
Marina
Hallo Marina,
LöschenGenau, es gab da die Rätsel mit Hinweisen in den Büchern und irgendwo auf der Erde war Gold versteckt. Oder so ähnlich. Ich müsste eigentlich mal googeln, ob das Rätsel jemand gelöst hat.
Es sind wirklich sehr viele Personen, ähnlich wie bei den Tributen von Panem, wobei da ja schon der Fokus auf Peeta und Katniss liegt. Hier bekommt halt (fast) jeder Spieler auch eine eigene Erzählperspektive. Das Ende ist schon logisch, aber stell dir vor, du liest drei Bände Tribute von Panem und am Ende gewinnen nicht Peeta und/oder Katniss die Spiele, sondern... Finnick oder so. Kann man machen, muss man sich aber nicht wundern, wenn das nicht gut ankommt :D
Liebe Grüße
Julia