Dienstag, 29. Januar 2019

Rezension ~ Teufelskälte - Gard Sveen

Titel: Teufelskälte 
Originaltitel: Helvete åpent 
Autor: Gard Sveen 
Reihe: Tommy Bergmann #2 
Seiten: 416 Seiten 
Verlag: List 
Genre: Thriller, Norwegen



Reiheninformation:
Meine Rezension ist in allen Punkten spoilerfrei! Dies ist mein erstes Buch des Autors. Ich kenne weder den ersten Band der Reihe noch Folgebände. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass Bezug auf den ersten Fall genommen oder gespoilert wird. Auch der Klappentext des ersten Bandes löst in mir nichts aus. Allerdings habe ich das Gefühl, dass im Privatleben des Ermittlers einiges passiert sein könnte, was man im ersten Band erfährt. Ich hatte aber nie das Gefühl, diesbezüglich Wissenslücken zu haben. Lediglich die Charaktere aus dem Umfeld der Polizei (Oberstaatsanwalt, andere Ermittler etc.) konnte ich nicht auseinanderhalten. 

Inhalt:
In einer Wohnung wird eine schwer verletzte Frau gefunden. Alles erinnert an eine grausame Mordserie die rund 20 Jahre früher Norwegen in Angst und Schrecken versetzte. Der Ermittler Tommy Bergmann war damals gerade Anfang 20 und noch neu im Polizeidienst. Der Mörder wurde gefasst, aber der Anblick eines der Opfer bleibt Tommy im Gedächtnis. Wer steckt hinter der neuen Tat, denn der vermeintliche Täter von damals sitzt in einer psychiatrischen Anstalt. Hat er einen Komplizen oder ist er am Ende gar unschuldig?

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weil es ein bisschen in Richtung Cold Cases geht. Klar, der Täter von damals wurde gefasst, aber der Fall muss ja trotzdem neu aufgerollt werden. Das finde ich spannend. Dennoch habe ich gezögert zum Buch zu greifen, weil ich doch lieber schwedische statt norwegische Thriller lese. Es ist auf jeden Fall klar ein skandinavisches Buch. Es spielt im November/Dezember, es ist eisig und kalt. Natürlich gibt es auch da oben Sommer. Aber ich finde, die skandinavischen Thriller wirken oft eher düster, dunkel und erzeugen häufig eine depressive Stimmung. So mein subjektiver Eindruck. Das ist auch hier der Fall. Die Stimmung ist beklemmend, man fühlt sich unwohl und niedergeschlagen. 

Diese dunklen Gefühle werden durch die Charaktere verstärkt. Jeder hat Probleme, keiner ist fröhlich (nicht mal einen Moment lang) und sympathisch war mir auch keiner. Das macht das Lesen stellenweise schwierig, weil man sich wünscht, dass es doch endlich mit der Handlung weitergehen möge, weil man es in den kruden Gedanken der Protagonisten nicht mehr aushält. 

Die erste Hälfte habe ich generell als sehr langatmig empfunden und ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen soll. Letztendlich bin ich drangeblieben, weil ich wissen musste, ob der Täter von damals wirklich hinter den Taten steckt oder nicht und falls nicht, wer es stattdessen war. In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann schneller lesen, aber so richtig Freude hatte ich daran trotzdem nicht. 

Das Ende des Buches ist mehr oder weniger offen, was ich nicht ganz so toll finde. Wenn mir das Buch gefallen hätte, wäre das kein Problem gewesen. Aber so bin ich in einer Zwickmühle. Meine Fragen hätte ich gern beantwortet, aber bei dem Gedanken noch ein Buch mit dieser Stimmung und diesen Charakteren lesen zu müssen, entsteht Widerstand in mir. Man kann das Buch definitiv so stehen lassen, aber es sind eben nicht alle Sachen geklärt. 

Fazit:
Für mich war es einerseits zu langatmig und andererseits waren Charaktere und Stimmung zu düster und depressiv. Ich möchte aber auch nicht von der Reihe abraten, weil es eine besondere Stimmung ist, die man nicht so einfach erklären kann. Das muss man selbst ausprobieren.


Reihe fortsetzen?
Auch wenn noch Fragen offen sind, derzeit eher nein.
 

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