Originaltitel: Helvete åpent
Autor: Gard Sveen
Reihe: Tommy Bergmann #2
Seiten: 416 Seiten
Verlag: List
Genre: Thriller, Norwegen
Reiheninformation:
Meine Rezension ist in allen Punkten spoilerfrei! Dies ist
mein erstes Buch des Autors. Ich kenne weder den ersten Band der Reihe noch
Folgebände. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass Bezug auf den ersten Fall
genommen oder gespoilert wird. Auch der Klappentext des ersten Bandes löst in
mir nichts aus. Allerdings habe ich das Gefühl, dass im Privatleben des
Ermittlers einiges passiert sein könnte, was man im ersten Band erfährt. Ich
hatte aber nie das Gefühl, diesbezüglich Wissenslücken zu haben. Lediglich die
Charaktere aus dem Umfeld der Polizei (Oberstaatsanwalt, andere Ermittler etc.)
konnte ich nicht auseinanderhalten.
Inhalt:
In einer Wohnung wird eine schwer verletzte Frau gefunden.
Alles erinnert an eine grausame Mordserie die rund 20 Jahre früher Norwegen in
Angst und Schrecken versetzte. Der Ermittler Tommy Bergmann war damals gerade
Anfang 20 und noch neu im Polizeidienst. Der Mörder wurde gefasst, aber der
Anblick eines der Opfer bleibt Tommy im Gedächtnis. Wer steckt hinter der neuen
Tat, denn der vermeintliche Täter von damals sitzt in einer psychiatrischen
Anstalt. Hat er einen Komplizen oder ist er am Ende gar unschuldig?
Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weil es ein
bisschen in Richtung Cold Cases geht. Klar, der Täter von damals wurde gefasst,
aber der Fall muss ja trotzdem neu aufgerollt werden. Das finde ich spannend.
Dennoch habe ich gezögert zum Buch zu greifen, weil ich doch lieber schwedische
statt norwegische Thriller lese. Es ist auf jeden Fall klar ein skandinavisches
Buch. Es spielt im November/Dezember, es ist eisig und kalt. Natürlich gibt es
auch da oben Sommer. Aber ich finde, die skandinavischen Thriller wirken oft
eher düster, dunkel und erzeugen häufig eine depressive Stimmung. So mein
subjektiver Eindruck. Das ist auch hier der Fall. Die Stimmung ist beklemmend,
man fühlt sich unwohl und niedergeschlagen.
Diese dunklen Gefühle werden durch die Charaktere verstärkt.
Jeder hat Probleme, keiner ist fröhlich (nicht mal einen Moment lang) und
sympathisch war mir auch keiner. Das macht das Lesen stellenweise schwierig,
weil man sich wünscht, dass es doch endlich mit der Handlung weitergehen möge,
weil man es in den kruden Gedanken der Protagonisten nicht mehr aushält.
Die erste Hälfte habe ich generell als sehr langatmig
empfunden und ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen soll.
Letztendlich bin ich drangeblieben, weil ich wissen musste, ob der Täter von
damals wirklich hinter den Taten steckt oder nicht und falls nicht, wer es
stattdessen war. In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann schneller
lesen, aber so richtig Freude hatte ich daran trotzdem nicht.
Das Ende des Buches ist mehr oder weniger offen, was ich
nicht ganz so toll finde. Wenn mir das Buch gefallen hätte, wäre das kein
Problem gewesen. Aber so bin ich in einer Zwickmühle. Meine Fragen hätte ich
gern beantwortet, aber bei dem Gedanken noch ein Buch mit dieser Stimmung und
diesen Charakteren lesen zu müssen, entsteht Widerstand in mir. Man kann das
Buch definitiv so stehen lassen, aber es sind eben nicht alle Sachen geklärt.
Fazit:
Für mich war es einerseits zu langatmig und andererseits
waren Charaktere und Stimmung zu düster und depressiv. Ich möchte aber auch
nicht von der Reihe abraten, weil es eine besondere Stimmung ist, die man nicht
so einfach erklären kann. Das muss man selbst ausprobieren.
Reihe fortsetzen?
Auch wenn noch Fragen offen sind, derzeit eher nein.
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