Donnerstag, 31. Januar 2019

Aktion ~ Top Ten Thursday (Unter Staub begraben)


Hallo zusammen,

heute bin ich spontan mal wieder beim TTT dabei. Das Thema finde ich interessant und als ich dann gesehen habe, dass ich exakt zehn Bücher habe, die 2017 bei mir eingezogen und noch ungelesen sind und alles andere aus 2018 und 2019 stammt, war alles entschieden. Auf Platz 1 findet ihr das Buch, das am längsten ungelesen Staub ansetzt. Alles weitere zur Aktion findet ihr bei Weltenwanderer.

Platz 10: Die 7 Farben des Blutes - Uwe Wilhelm (Helena Farber #1)
Ungelesen seit März 2018

"Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben „Heilungen“ erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit – nur nicht für Staatsanwältin Helena Faber, die davon überzeugt ist, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht „geheilt“ wurde …" (Quelle: Verlagsseite)

Auf diesen Thriller habe ich total Lust, aber es ist ein Reihenauftakt und wenn er mir gefällt, möchte ich mir gleich Band zwei und drei kaufen und habe dann wieder Neuzugänge und keine Zeit für die SuB Bücher. Oder ich lese dann doch erst andere Bücher und verschiebe die Fortsetzungen auf nächsten oder übernächsten Monat und plötzlich ist die Reihe seit drei Jahren offen, in der Zwischenzeit gab es 25 neue Teile und ich werde sie nie beenden. Aber wem sag ich das?

Platz 9: Die Stunde des Reglers - Max Landorff (Regler #2) 
Ungelesen seit Dezember 2017

Kein Klappentext, da Spoilergefahr!

Den ersten Band habe ich 2011 oder 2012 gelesen. Ich muss ihn nochmal lesen, bevor ich den zweiten Band lesen kann und das ist definitiv eine Reihe, die ich schnell hintereinander lesen muss. Mittlerweile hat sie vier oder fünf Teile und das ist der Grund, warum der zweite noch immer ungelesen ist.

Platz 8: Das zweite Gedächtnis - Ken Follett
Ungelesen seit Juli 2017

 "Ein Mann erwacht in einem dunklen, kalten Raum. Er öffnet die Augen und stellt fest, dass er auf dem Fußboden einer öffentlichen Toilette liegt. Und dass er sich an nichts mehr erinnern kann. Ohne einen Cent in der Tasche macht Luke, der Mann ohne Gedächtnis, sich daran herauszufinden, was mit ihm geschehen ist. Bald wächst in ihm der schreckliche Verdacht, dass der Verlust seiner Erinnerung nicht auf natürlichen Ursachen beruht. Hat er etwas gewusst, das so brisant war, dass man ihm die Vergangenheit raubte, um ihn zum Schweigen zu bringen?" (Quelle: Verlagsseite)

Dieses Buch habe ich geschenkt bekommen, weshalb es mir sehr peinlich ist, dass ich es hier zeigen muss. Ich kenne von Ken Follett nur "Die Säulen der Erde" und fand das Buch toll. Der Klappentext dieses Buches spricht mich auch an, aber das Buch selbst lädt nicht so zum Lesen ein. Es sieht recht dick aus und beim durchblättern sieht es aus wie ein einziger Text. Kaum Absätze, Kapitel oder was weiß ich und das schreckt mich ein bisschen ab. 

Platz 7: Schwert und Krone - Meister der Täuschung - Sabine Ebert (Schwert und Krone #1)
Ungelesen seit Juli 2017

"Dezember 1137: Kaiser Lothar ist tot, und sofort bricht ein erbitterter Kampf um die Thronfolge aus. Machtgierigen Fürsten und der Geistlichkeit ist jedes Mittel recht, um den Welfen nicht nur ihren Anspruch auf die Nachfolge streitig zu machen, sondern ihnen auch Bayern und Sachsen zu entziehen. Durch eine ausgeklügelte Intrige gelangen die Staufer, die selbst Jahre zuvor durch Ränke an der Machtübernahme gehindert wurden, in den Besitz der Krone. Konrad von Staufen wird in die Königsrolle gedrängt, obwohl ihm dieser Weg missfällt. Bald muss er erkennen, dass sogar sein Bruder und sein junger Neffe, der künftige Friedrich Barbarossa, ihm nur bedingt die Treue halten. Es beginnt ein jahrelanger Krieg – und raffiniertes Intrigenspiel, in dem Welfen, Askanier, Wettiner und viele andere mächtige Häuser mitmischen – und auch so manche Frau.
Bestseller-Autorin Sabine Ebert entführt ihre Leser in die faszinierende Zeit des 12. Jahrhunderts und entfaltet ein grandioses, erschütterndes und schillerndes Panorama, das auf verbürgten Ereignissen beruht. In ihrer neuen epischen Mittelalter-Serie beleuchtet sie den Aufstieg Barbarossas zu einem der mächtigsten Herrscher des Mittelalters."
(Quelle: Verlagsseite)

Dieses Buch ist aus zwei Gründen noch ungelesen. Erstens: es ist ein historischer Roman. Zweitens: es ist ein eingeschweißtes Hardcover. Was ich bisher an historischen Romanen gelesen habe, fand ich zwar sehr interessant, aber ich lese in dem Genre zu selten und muss mich daher mehr motivieren. Ja und dann denke ich mir tatsächlich, dass dem armen Buch ja nicht so viel passieren kann, weil es ja noch eingeschweißt ist. Lese ich also lieber eins der Taschenbücher, denn die sind schutzlos Staub, Feuchtigkeit und was auch immer ausgesetzt. Bescheuert, ich weiß, aber die Wahrheit.

Platz 6: Das Haus der schönen Dinge - Heidi Rehn
Ungelesen seit Juli 2017

"Der neue große Roman von Erfolgs-Autorin Heidi Rehn über Aufstieg und Fall einer jüdischen Münchner Warenhaus-Dynastie über 100 Jahre - opulent, dramatisch, emotional!
Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Zwar begegnet seine Frau Thea Jacobs Enthusiasmus mit einer gewissen Skepsis, doch der Erfolg des Kaufhauses belehrt sie eines Besseren.
Tochter Lily übernimmt das Kaufhaus am Münchner Rindermarkt in den goldenen 20ern und wähnt sich am Ziel aller Wünsche. Eine glückliche Zukunft scheint auf die Familie zu warten, doch als die Nazis die Macht ergreifen, müssen die Hirschvogls erleben, wie sich Bayern und München, das für sie stets Heimat war, plötzlich gegen sie wendet …"
(Quelle: Verlagsseite)

Hört sich toll an, sieht schön aus (ich mag das Cover sehr gern), aber ist mit über 600 Seiten recht umfangreich. Nur deshalb habe ich es noch nicht gelesen.

Platz 5: Aimées geheimer Wunsch - Kelly Doust 
Ungelesen seit Juli 2017

"Maggie ist Auktionatorin und lebt mit ihrer Familie in London. Eines Tages stößt sie auf einen aufwändig gearbeiteten Kragen und ist wie elektrisiert: Wer hat diese Kostbarkeit gefertigt, und wie kam sie nach London? Die Geschichte des Kragens beginnt in der Normandie 1891, wo Aimée ihn als Schmuck für ihr Hochzeitskleid anfertigt. Er gelangt dann in die Hände der Pariser Trapezartistin Lexi, von dort an die Tänzerin Zephyr in Shanghai, und über Rom und Istanbul schließlich nach London. Hinreißende Episoden, die das Lebensgefühl von Frauen zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Metropolen beschreiben, wechseln ab mit der Geschichte Maggies, die in der heutigen Zeit vor allem mit den Problemen einer berufstätigen Mutter kämpft." (Quelle: Verlagsseite)

Warum das noch ungelesen ist, weiß ich nicht genau. Da waren wohl bisher einfach immer andere Bücher wichtiger.

Platz 4: Portugiesische Rache - Louis Sellano (Henrik Falkner #2)
Ungelesen seit Juli 2017

Kein Klappentext, da Spoilergefahr!

Ich kenne den ersten Teil der Reihe nicht und bin immer noch unentschlossen, ob ich einfach mit dem zweiten Band anfangen soll, oder ob ich mir irgendwo den ersten Band besorge. So lange diese Frage ungeklärt ist, bleibt das Buch wohl ungelesen. Armes Buch. 

Platz 3: Glaube, Liebe, Tod - Gallert & Reiter (Martin Bauer #1)
Ungelesen seit Juli 2017 

"Ein Polizist steht auf der Duisburger Rheinbrücke und will sich in die Tiefe stürzen. Der Seelsorger Martin Bauer soll ihn daran hindern. Er klettert einfach über das Geländer und springt selbst. Überrumpelt springt der Beamte hinterher, um Bauer zu retten. Gemeinsam können sie sich aus dem Wasser ziehen. Bauer hat hoch gepokert, aber gewonnen. Doch wenige Stunden später ist der Polizist tot, nach einem Sturz vom Deck eines Parkhauses. Ein klarer Fall von Selbstmord, gegen den Beamten wurde wegen Korruption ermittelt. Bauer weiß nicht, was er glauben soll. Und er sieht die Verzweiflung in der Familie des Toten. Auf der Suche nach der Wahrheit setzt er alles aufs Spiel ..." (Quelle: Verlagsseite)

Dieses Buch ist vermutlich dasjenige, welches ist schon am häufigsten lesen wollte. Es ist nicht so dick, als dass ich die Seitenzahl als Ausrede nehmen könnte. Es ist zwar ein Reihenauftakt, aber ich habe den zweiten Band bereits (bzw. meine Mutter). Es spielt in meiner Nähe und ich finde es interessant, dass es um einen Polizeiseelsorger geht. Julia, warum hast du dieses Buch noch nicht gelesen?!

Platz 2: Ich bin die Nacht - Ethan Cross (Sheperd #1)
Ungelesen seit April 2017

"Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen." (Quelle: Verlagsseite)

Bei diesem Buch habe ich ein ähnliches Problem wie bei Platz 10 und 9. Es ist ein Reihenauftakt und wenn er mir gefällt... Mittlerweile habe ich aber Sorge, dass er mir nicht gefällt und mich das McFadyen-Schicksal ereilt. Vielleicht kennt ihr die Smoky Barrett Reihe, die ja sehr viele, sehr gut fanden. Ich mochte sie überhaupt nicht und ich habe das Gefühl, dass es hier auch so sein könnte. Ich könnte es leicht herausfinden, aber... 

Platz 1: Ein Lied für meine Tochter - Jodi Picoult
Ungelesen seit Frühjahr 2017 


"Zoe Baxter wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Sie und ihr Mann Max tun alles, um endlich eine Familie zu gründen. Vergeblich. Als ihre Ehe zerbricht, findet Zoe Trost in der Musik - und in einer neuen Liebe.
Mit der Psychologin Vanessa will sie noch einmal von vorne beginnen. Sie träumt von einem gemeinsamen Kind mit ihr. Doch Max ist fest entschlossen, dieses Familienglück zu verhindern. Er gerät in die Fänge einer radikalen christlichen Gemeinde, die seit Jahren gegen Homosexualität kämpft ..." (Quelle: Verlagsseite)

 Ich habe eine zeitlang Bücher der Autorin gemeinsam mit anderen Bloggerinnen gelesen und es daher erstmal zur Seite gelegt, weil ich dachte, wir lesen es vielleicht mal irgendwann gemeinsam. Unser letztes Buch ist aber schon sehr sehr lang her, daher könnte ich es mal langsam selbst angehen. Ich liebe die Autorin und möchte mich unbedingt durch ihr Gesamtwerk lesen. Thematisch sind all ihre Bücher speziell, aber dieses spricht mich besonders an.



Das waren die zehn Bücher, die am längsten ungelesen neben meinem Bett stehen. Wenn ich ein Buch auswählen müsste, dass ich am dringendsten loswerden will, ist es wohl "Ich bin die Nacht". Allerdings habe ich sowieso den Vorsatz, Bücher nicht mehr länger als ein Jahr auf dem SuB zu haben. Ende 2019 soll mein SuB also nur noch aus Büchern bestehen, die erst 2019 bei mir eingezogen sind. Wenn das klappt, sollten also alle genannten Bücher bis Ende des Jahres gelesen sein. Ob das was wird?

Kurzmeinungen ~ Jetzt geht's zur Sache #1

Hallo zusammen,

wie ich euch hier erzählt habe, heißt mein Lesemotto für 2019 "Jetzt geht's zur Sache". Ich möchte euch natürlich erzählen wie es mit dem Lesemotto läuft und vor allem, was ich gelesen habe und wie es mir gefiel. In der Vergangenheit hatte ich bei Sachbüchern und Biographien häufig das Gefühl, nicht genug für eine ganze Rezension zu sagen zu haben. Daher habe ich mich entschieden, euch regelmäßig kurz über die Bücher zu informieren. Wenn ich mal mehr zu einem Buch zu sagen habe, bekommt es natürlich eine übliche Rezension. Bücher, die das Leben von real existierenden Personen ganz oder teilweise beschreiben, bekommen von mir keine Big Ben. Ich habe sie daher nicht vergessen, sondern sie bewusst weggelassen.

*~*

Titel: The Atlas of Beauty - Frauen der Welt 
Originaltitel: The Atlas of Beauty - Women of the World in 500 Portraits 
Autorin: Mihaela Noroc 
Seiten: 352 Seiten 
Verlag: riva 
Genre: Bildband, Frauenportraits



In diesem Buch begegnen wir 500 Frauen aus einer Vielzahl Ländern. Manche werden mit ihrem Namen und einer kleinen Geschichte vorgestellt. Andere bleiben namenlos, oder werden nur mit einem Satz vorgestellt.

Die meisten Fotos gefallen mir sehr. Hin und wieder hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Fotos an die Texte angepasst worden wären, oder umgekehrt. Beispielsweise ist von einer Frau die Rede, die der Autorin aufgrund ihrer Kleidung auffällt. Leider sieht man davon aber nicht viel, da die Frau nur bis zu den Schultern abgebildet ist. Das fand ich doch sehr Schade.

An anderer Stelle gelingt die Zusammenstellung der Bilder sehr gut. Eine Doppelseite beispielsweise stellt auf der einen Seite eine Frau dar, die sich schon immer als androgyn (gleichzeitig Mann und Frau) empfunden hat, während auf der anderen Seite eine Frau ihr Geschlecht gern durch einen passenden Kleidungsstil unterstreicht. In dieser Hinsicht könnte der Unterschied zwischen beiden Frauen nicht größer sein und doch, sind sie beide auf ihre Art schön und besonders.

Die Auswahl der Länder ist sehr vielfältig. Viele europäische Länder, von Ost nach West und Nord nach Süd. Auch die anderen Kontinente werden alle abgedeckt. Ich habe keine genaue Liste wie viele Länder von welchem Kontinent bereist werden, aber gefühlt war Mihaela Noroc in Afrika nur in Äthiopien und Südafrika, was ich ein bisschen schade finde, aber ich kenne natürlich nicht die Grundlagen, auf denen die Fotografin ihre Reiseroute entwirft.

Fazit:
Eine Empfehlung für Liebhaber von Bildbänden, für Kultur- und Menscheninteressierte. 


Titel: Ich kam mit dem Wüstenwind 
Originaltitel: Taking Flight - From War-Torn Orphan to Star Ballerina 
Autorinnen: Michaela und Elaine DePrince 
Seiten: 272 Seiten 
Verlag: cbj  
Genre: Biographie, Kindheit/Jugend, Adoption


In Ich kam mit dem Wüstenwind erzählt Michaela DePrince, die als Mabinty Bangura in Sierra Leone zur Welt kam, wie ihr Traum Ballerina zu werden, wahr wurde. Im Alter von vier Jahren kam Mabinty in ein Waisenhaus. Mit einem anderen Mädchen aus dem Waisenhaus wurde sie von einem amerikanischen Ehepaar adoptiert und heißt seitdem Michaela. Seit sie in Sierra Leone eine Ballerina auf einem Zeitschriftencover sah, war es ihr großer Traum auch Profitänzern sie werden. Ihre Mitwirkung an dem Film „First Position“ machte sie einem breiteren Publikum bekannt.

Ich bin vor Jahren durch einen Blog auf dieses Buch gestoßen und war gleich fasziniert von Michaelas Geschichte, auch wenn ich keine Ahnung vom Ballett habe. Zwar kenne ich einige Begriffe, aber ich kann sie nicht mit Inhalt füllen, weshalb ich einige Stellen im Buch überflogen habe. Es waren aber immer nur kurze Passagen, in denen Michaela über die Positionen des Balletts oder ihre Rolle in Stücken spricht. Man muss sich also nicht beim Ballett auskennen, um das Buch lesen zu können.

Michaelas Geschichte (und auch die ihrer afrikanischen und amerikanischen Familie) hat mich sehr berührt. Ihre afrikanischen Eltern hatten sehr moderne Ansichten, so haben sie ihrer Tochter das Lesen und Schreiben beigebracht, was ganz gewiss keine Selbstverständlichkeit war. Ihre amerikanischen Eltern haben so ein großes Herz und scheinen so starke Persönlichkeiten zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, wie sie die schlimmen Schicksalsschläge verkraftet haben, die sie ereilten und wie sie dennoch so viel Liebe und Herzlichkeit für ihre sechs adoptieren Töchter und fünf leiblichen Söhne übrig haben.

Das Buch ist mit Fotos aus Michaelas Leben angereichert. Einige stammen aus Ballettaufführungen, andere zeigen sie und die Familie ganz privat.

Fazit:
Michaelas Geschichte ist eine Empfehlung für Menschen, die mehr über das Mädchen aus First Position wissen wollen. Aber auch für jene, die sich für die Geschichte eines kleinen Mädchens aus Sierra Leone interessieren, das es geschafft hat, dem Tod zu entfliehen und seinen Traum zu verwirklichen.


Titel: Risse in der Großen Mauer - Gesichter eines neuen China 
Autor: Jan-Philipp Sendker
Seiten: 240 Seiten 
Verlag: Heyne 
Genre: Portrait Sammlung, China




In 12 Portraits stellt Jan-Philipp Sendker verschiedene Chinesen vor. Ein Mädchen vom Land, das als Wanderarbeiterin in die Stadt kommt. Einen katholischen Priester, der um das Überleben seiner Kirche kämpft. Eine Prostituierte, die sich mit dem Geld ihr Studium finanziert. Durch diese und andere Menschen zeigt der Autor, welchen Stellenwert die Kommunistische Partei in China einnimmt und welchen Wandel das Land durchlebt(e).

Durch einen Blog bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und ich weiß gar nicht mehr genau, was mich daran gereizt hat. China ist kein Land, für das ich mich besonders interessiere. Vielleicht hat mich die Rezension deshalb angesprochen, weil ich mehr über Personen aus diesem Land erfahren wollte, gerade weil es mich sonst nicht interessiert.

Das führt mich zu meinem ersten Kritikpunkt, sofern man es überhaupt als Kritik bezeichnen kann. Die Portraits sind sehr stark auf die Politik und Wirtschaft bezogen. Zwar werden die Personen und ihr Leben kurz beschrieben, aber irgendwie läuft alles auf die Kommunistische Partei und die politische Führung Chinas hinaus. Für Interessierte ist das sicher spannend, aber ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Mehr über die Personen und ihr alltägliches Leben.

Das Problem ist außerdem, dass die aktualisierte Auflage (welche ich gelesen habe) 2007 veröffentlicht wurde und somit schon veraltet ist. Das ist natürlich kein Problem des Autors, er kann weder in die Zukunft blicken noch jedes Jahr eine aktualisierte Fassung veröffentlichen. Aber es ist eben fraglich, inwieweit man sich durch das Buch ein Bild von dem heutigen China machen kann. Zumal ich den Eindruck habe, dass die Portraits unverändert sind und nur ein zusätzliches Vorwort und Nachwort mit aktuelleren Zahlen eingefügt wurde.

Im vorderen Teil des Buches findet man eine Karte, die zwar etwas unübersichtlich ist, sich aber dennoch zur groben Orientierung eignet. Für mich wäre außerdem ein Zeitstrahl oder eine Chronik mit den wichtigsten Ereignissen hilfreich gewesen. Dazu hätte ich mir manchmal genauere Informationen über das Geburtsjahr bzw. das Alter der porträtierten Personen gewünscht. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten den Hintergrund der Personen einzuordnen, weil ich mich in chinesischer Geschichte nicht auskenne und auch nicht wusste, wie alt die Personen sind. Für einige Personen waren Parteimitglieder in ihrer Kindheit Helden, weshalb es für sie klar war, dass sie ebenfalls der Partei beitreten würden. Für andere hatte die Partei erst später einen Einfluss auf ihr Handeln. Das konnte ich zeitlich nie so richtig einordnen, was mich vor allem gegen Ende genervt hat.

Fazit:
Wann immer es um das alltägliche, private Leben der porträtierten Personen ging, habe ich das Buch gern gelesen. Allerdings hatte ich falsche Erwartungen an das Buch, da es sehr viel um Wirtschaft und Politik, insbesondere der Einfluss der Kommunistischen Partei ging. Außerdem muss beim Lesen berücksichtigt werden, dass die aktualisierte Auflage bereits 2007 erschien und dadurch viele Informationen veraltet sind.

*~*

Ich freue mich, dass ich bereits im ersten Monat drei Bücher von meiner Liste lesen konnte. Momentan habe ich noch ein bisschen Sorge, dass ich mich zu sehr auf die Biographien konzentriere, was ich eigentlich nicht wollte. Ich habe das Lesemotto vor allem für die Sachbücher ausgewählt. Aber natürlich kommen noch elf Monate und es kann sich noch alles ändern, daher schenke ich meinem Gefühl nicht zu viel Beachtung. 

Mittwoch, 30. Januar 2019

Reihenvorstellung ~ Kaspary & Wenninger - Ursula Poznanski

Titel: Fünf (#1), Blinde Vögel (#2), Stimmen (#3), Schatten (#4) 
Reihe: Kaspary & Wenninger 
Autorin: Ursula Poznanski 
Sprecherin: Nicole Engeln (#1), Andrea Sawatzki (#2 - #4) 
Minuten: zwischen 7 und 8 Stunden (autorisierte Lesefassung) 
Verlag: Argon Hörbuch 
Genre: Thriller, Salzburg/Österreich


Worum geht es in der Kaspary & Wenninger Reihe?
Beatrice Kaspary und Florin Wenninger arbeiten zusammen in der Abteilung „Leib und Leben“ der Salzburger Polizei. Immer wieder bekommen sie es mit grausamen Morden zu tun, die es schnell aufzuklären gilt. Beatrice muss sich allerdings auch noch mit ihrem egoistischen Ex-Mann herumschlagen, mit dem sie zwei Kinder hat.

Fünf:
Eine Frau wird tot auf einer Kuhweide gefunden. An der Leiche finden die Ermittler Koordinaten und damit beginnt für Kaspary und Wenninger ein Geocaching der ganz besonderen Art.

Auf der Suche nach einer neuen Hörbuchreihe, habe ich mich spontan für Ursula Poznanski entschieden. Ich habe bereits Jugendbücher der Autorin gelesen, wollte aber auch mit ihrer Ermittlerreihe beginnen. Das Thema Geocaching hörte sich für mich spannend an, auch wenn ich das Hobby selbst nicht betreibe.

Ich hatte keinerlei Erwartungen an das Hörbuch, was in diesem Fall sicher gut war, denn so wurde ich vollkommen überrascht. Nicole Engeln hat die Geschichte super vertont und ich finde es sehr Schade, dass ab dem zweiten Band die Sprecherin wechselt. Es gelingt ihr hervorragend, die Charaktere individuell und gleichzeitig authentisch darzustellen. Auch Männer und Kinder vertont sie ansprechend.

Durch die einzelnen, sogenannten Stages des Caches (man könnte auch sagen Etappen der Jagd/Suche) wird Spannung aufgebaut, die zu einer logischen Lösung des Falls führt. Zwar wusste ich früher als Beatrice und Florin, wer und was hinter allem steckt, aber es war nicht so früh, dass ich mich gelangweilt hätte.

Gelangweilt habe ich mich erst ganz zum Schluss, da dort in einem Gespräch nochmal alle Spuren durchgegangen werden, damit auch ja jeder versteht, wer was wann und warum gemacht hat. Es wird sozusagen eine Komplettlösung des Falls angeboten. Da ich die Geschwindigkeit beim Hörbuch nicht erhöhen kann, hat es sich für mich an dieser Stelle etwas gezogen.

Beatrice und Florin sind mir als Ermittler sehr sympathisch, auch wenn Florin noch etwas blass bleibt. Ich hoffe, in den Folgebänden wird man auch ihn näher kennen lernen. Im ersten Fall steht doch Beatrice im Fokus der Erzählung.

Blinde Vögel:
Ein Mann und eine Frau werden tot auf einem Campingplatz gefunden. Hinweise deuten auf eine Verbindung zu einer Lyrikgruppe auf Facebook. Unter falschem Namen tritt Beatrice Kaspary der Facebookgruppe bei.

Der zweite Band hat mir wieder unterhaltsame Hörstunden geschenkt. Thematisch fand ich das Buch schwächer als den ersten Band, aber da hat jeder andere Vorlieben. Für mich war das Geocachingthema spannender als Lyrik auf Facebook. Dafür habe ich den Schluss als weniger langatmig empfunden, als es noch im ersten Band der Fall war.

Der Fokus liegt weiterhin eher auf Beatrice als auf Florin, aber das stört mich nicht mehr so richtig. Man lernt ihn auf jeden Fall genug kennen, um ihn sympathisch zu finden.

Die Sprecherin wechselte von Nicole Engeln zu Andrea Sawatzki. Darüber habe ich mir erst Sorgen gemacht, weil ich einerseits die Sprecherin des ersten Teils klasse fand und andererseits mit Sawatzki nicht viel anfangen kann. Der Wechsel hat aber doch gut funktioniert und ich freue mich sehr auf den dritten Band.

Stimmen:
Auf einer psychiatrischen Station eines Krankenhauses wird ein toter Mann gefunden. Er galt als äußerst korrekt und hatte einen guten Draht zu den Patienten. Hat einer von ihnen den Mann in einem psychotischen Wahn ermordet, oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Ich war überrascht, als die Hörzeit des dritten Bandes bei über 12 Stunden lag, denn Band eins und zwei bewegen sich zwischen 7 und 8 Stunden. Mir war vorher nicht klar, dass die ersten beiden Teile autorisierte Lesefassungen waren. Das habe ich tatsächlich nicht gemerkt und ich hatte nie das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Allerdings hatte ich auch bei diesem Band nicht das Gefühl, dass es mir zu langatmig wurde und ich lieber wieder die autorisierte Lesefassung gehabt hätte.

Andrea Sawatzki als Sprecherin, hat mir in diesem Band wieder sehr gut gefallen. So wenig ich sie als Schauspielerin mag, so sehr schätze ich sie als Hörbuchsprecherin. Absolut klasse.

Die Handlung spielt größtenteils in der psychiatrischen Klinik. Das hat mir wieder besser gefallen, als die Lyrikgruppe auf Facebook. Man erfährt ein bisschen über verschiedene Krankheitsbilder und alternative Therapiemethoden.

Zu Beatrice und Florin sage ich nichts weiter, weil ich natürlich niemanden spoilern möchte. Was passiert, gefiel mir von Anfang an gut, daher war ich über die Entwicklung in diesem Teil natürlich glücklich. Weniger glücklich bin ich mit der Situation mit ihrem Ex-Mann. Er ist ein Charakter, der mir große Selbstbeherrschung abverlangt, weil er Tatsachen verdreht, unfair ist und sich nur selbst positiv darstellen möchte. Situationen werden immer subjektiv erlebt und wenn zwei Menschen denselben Autounfall beobachten, heißt das noch lange nicht, dass sie auch dasselbe gesehen haben. Aber der Ex-Mann macht einen Vorschlag, dem Beatrice zustimmt und stellt es im Verlauf so hin, als habe Beatrice ihn um diese Sache gebeten und weil er ja so großzügig ist, hat er diesem Vorschlag zugestimmt. Das frustriert mich sehr.

Die Auflösung habe ich so nicht vorausgeahnt, was natürlich ein absoluter Pluspunkt ist. Allerdings verhält sich Beatrice an einer Stelle so dämlich, dass ich ein bisschen beleidigt war. Eine Sekunde vorher geht sie bewusst einer Gefahrensituation aus dem Weg und ist sich der (möglichen) Falle bewusst und zack, bei der nächsten Aktion läuft sie voll rein.

Schatten:
Ein toter Mann, den niemand leiden konnte. Eine tote, unfreundliche Hebamme. Dies sind die neuen Fälle, mit denen sich Bea und Florin rumschlagen müssen. Zu Beginn ahnen sie nicht, dass dieser Fall ihnen mehr abverlangt, als sie je vermutet hätten.

Zum Glück gefiel mir auch der (vorerst?) letzte Band dieser Reihe wieder sehr gut, auch wenn ich ihn von allen Teilen am schwächsten fand.

Zu Beginn hatte ich ganz große Sorge, dass mir dieser Teil gar nicht gefallen würde. Bea hat Ansätze von Aktionen gezeigt, die mir vermutlich sehr auf den Geist gegangen wären, aber tatsächlich haben sich diese Sachen dann doch anders gelöst und meine Befürchtungen wurden nicht wahr.

Viele Dinge haben mir inhaltlich gut gefallen, aber darauf kann ich nicht näher eingehen. Ich kann aber verraten, dass Florin in diesem Band ebenfalls einen Erzählstrang bekommen hat, was ich sehr mochte.

Ich hatte schon relativ früh einen Verdacht, wer hinter allem steckt. Später habe ich eine weitere Person in Betracht gezogen und tatsächlich hatte ich mit einer meiner Vermutungen recht. Dennoch war es für mich nicht langweilig, weil ich mir nicht sicher war und ein paar Hintergrundinformationen fehlten.

Fazit:
Was für eine positive Überraschung. Ich habe natürlich gehofft, dass mir die Reihe gefällt, aber das sie mir so sehr zusagt, dass ich gleich alle vier (!) Teile in einem Monat (!) hören (!) muss, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Man darf keine Actionthriller erwarten, die an jeder Ecke mit einer dramatischen Wendung aufwarten. Aber wenn man thematisch spannende und abwechslungsreiche Thriller sucht, deren Protagonisten sympathisch und herrlich normal sind, dann sollte man sich die Reihe unbedingt mal ansehen.