Originaltitel: Zolang er Leven is: Het nieuwe geheime dagboek van Hendrik Groen, 85 jaar
Autor: Hendrik Groen (Peter de Smet)
Sprecher: Felix von Manteuffel
Reihe: Tagebücher #2
Minuten: 646 Minuten (10 h 46 Minuten)
Genre: Roman, Humor
Reiheninformation:
Hierbei handelt es sich um ein neues Tagebuch von Hendrik Groen. Man muss das erste Tagebuch nicht gelesen haben, könnte sich aber auf gewisse Ereignisse spoilern. Ich selbst habe das erste Tagebuch nicht gelesen.
Inhalt:
Hendrik Groen ist Mitte 80 und lebt in einem Altenheim in Amsterdam-Noord. Gemeinsam mit sechs Freunden hat er den Alt-aber-nicht-tot-Club gegründet. In seinen Tagebüchern erzählt er von ihren gemeinsamen Unternehmungen, dem Leben im Heim und was einen im Alter eben sonst so bewegt.
Meine Meinung:
Von „Eierlikörtage“, dem ersten Tagebuch von Hendrik Groen hatte ich schon gehört. Das zweite Tagebuch habe ich gewonnen und dachte, es könnte ganz lustig sein, da ältere Menschen einen ganz anderen Blick auf die Gesellschaft haben. Leider hatte ich das Gefühl, dass sich mein Leben zu sehr von dem Hendrik Groens unterscheidet, sodass ich nicht so richtig Spaß an dem Hörbuch hatte.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in das Hörbuch reinzufinden, weil ich den Alt-aber-nicht-tot-Club nicht kannte. Mir fiel es etwas schwer die Mitglieder auseinanderzuhalten und auch ein, zwei ehemalige Mitglieder, konnte ich nicht richtig zuordnen. Nach einiger Zeit hat das aber ganz gut funktioniert.
Inhaltlich hatte ich größere Probleme mit der Geschichte. Es war mir einfach zu langweilig. Das Buch ist tatsächlich wie ein Tagebuch gegliedert und es gibt schon einzelne Themen, die sich über Tage oder Wochen hinziehen, wie beispielsweise eine Erkrankung. Aber vieles war losgelöst vom vorherigen oder nächsten Tag. Anderes war in meinen Augen völlig belanglos. Es gibt auf dem Buchmarkt einige Geschichten die eher episodenhaft erzählt werden und keine oder kaum eine übergeordnete Geschichte erzählen. Das ist auch nicht schlimm, wenn dafür irgendwelche Emotionen geweckt werden, was in diesem Fall bei mir nicht passierte. Da wird dann an einem Tag von einer Bewohnerin erzählt, die sich einmal beim Essen eingenässt hat und dann einen nassen Fleck auf dem Kleid hatte. Daraufhin wurde sie von der Schreckschraube vom Dienst heruntergemacht, sodass die Dame beschämt den Speisesaal verließ. Das ist ein Beispiel von sicher alltäglichen Szenen in solchen Einrichtungen, aber es bietet mir als Leser keine Unterhaltung.
Allerdings möchte ich auch betonen, dass nicht alle Themen belanglos oder langweilig waren. Es dürfte nicht überraschen, dass auch der Tod ein zentrales Thema darstellt. Auch werden über einige Missstände in Pflegeeinrichtungen gesprochen, sowie über gesellschaftliche Themen die 2015 präsent waren. Die Terroranschläge von Paris zum Beispiel, aber auch speziell niederländische Themen.
Der Sprecher des Hörbuchs hat mir gut gefallen. Die Stimme war einem 85-jährigen angemessen und die niederländische Aussprache der Eigennamen war absolut überzeugend. Zumindest für mich, die ich es in der Schule gelernt habe und an der Grenze wohne. Wie das ein Muttersprachler beurteilt, weiß ich nicht.
Fazit:
Mich konnte Hendrik Groen mit seinen Geschichten aus dem Altenheim in Amsterdam-Noord leider nicht überzeugen. Mir waren viele Tagebucheinträge zu belanglos und nichtssagend. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Personen die älter sind als ich, interessant sein kann.
Reihe fortsetzen?
Eher nicht.
Hallo Julia,
AntwortenLöschenich habe Eierlikörtage damals gelesen und fand das Buch auch sehr unterhaltsam. Umso neugieriger war ich, als ich deine Rezension zu einem neuen Buch des Autors erblickt habe. Ich muss zugeben, dass ich auch etwas skeptisch war, ob die Spannung in einem weiteren Band noch so rüberkommen würde und ob die Themen da auch noch so interessant sein könnten. Du hast meine Vermutung dann auch bestätigt. Schade.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
Löschenvielleicht ist das Buch interessanter, wenn man die Senioren schon aus dem ersten Band kennt. Mir waren es insgesamt doch zu wenig Höhepunkte und wenn es sie gab, waren es eher traurige.
Liebe Grüße
Julia