Donnerstag, 15. November 2018

Rezension ~ The Edge of the Light - Elizabeth George

Titel: The Edge of the Light
Autorin: Elizabeth George
Reihe: Whisper Island #4 
Seiten: 342 Seiten 
Verlag: Hodder 
Genre: Jugendbuch, Mystery 
Nicht auf deutsch verfügbar



Reiheninformation:
Es handelt sich um den vierten und letzten Band der Whisper Island Reihe, weshalb eine Inhaltsbeschreibung entfällt. Man sollte die Vorgänger gelesen haben, um diesen Band verstehen zu können. Wer die ersten drei Bände gelesen hat, kann meine Rezension gefahrlos lesen. Alle anderen könnten sich durch meine Rezension gespoilert fühlen, auch wenn ich natürlich keine unerwarteten Wendungen vorwegnehmen werde. Dieser Band ist nicht auf Deutsch erhältlich und wird vermutlich auch nicht mehr auf Deutsch erscheinen. 

Meine Meinung:
Die ersten drei Bände der Whisper Island Reihe haben mir sehr gut gefallen und ich habe mich sehr auf den vierten Band gefreut, der zunächst unter dem Titel „Dornenpfad“ auch auf Deutsch angekündigt wurde. Leider ist er nie erschienen und ich war mir nicht sicher, ob ich die Reihe auf Englisch fortsetzen kann, da ich Angst hatte die mystischen Elemente nicht verstehen zu können. 

Meine Sorgen hinsichtlich der Sprache waren unbegründet, da ich der Handlung sehr gut folgen konnte. Meine Probleme lagen eher in der Beschreibung von Häusern oder Grundstücken oder dergleichen, wo mir manchmal Vokabeln fehlten. Das Leseerlebnis ist sicher ein bisschen schöner, wenn man sich alle Orte genau vorstellen kann, aber für mich war es wichtiger zu wissen wo ich mich befinde und was dort passiert, als wie es dort aussieht. 

Wenn ich meine Rezension in einem Satz zusammenfassen müsste, würde ich vermutlich so etwas sagen wie: „Es war ein schlechter Reihenband, ein katastrophales Reihenfinale, aber ein (sehr) gutes Buch“. Was meine ich damit?

Die Geschichte hat mir absolut gefallen. Besonders Jenns Geschichte hat mir Freude bereitet, aber auch Seth und seinen Großvater habe ich gern begleitet. Die angesprochenen Themen wurden gut umgesetzt und sind gerade für Jugendliche spannend und wichtig. Es geht um Sexualität, um Akzeptanz, Drogenkonsum und die Familie. Beccas Geschichte hingegen nahm nicht nur – gefühlt – weniger Raum ein, sondern war auch langweilig und brachte die Geschichte nicht vorwärts. Damit sind wir bei dem Punkt schlechte Reihenfortsetzung bzw. schlechtes Finale.

Im Mittelpunkt der Reihe steht Becca King, die vor ihrem Stiefvater flüchten musste und die Gedanken anderer Menschen hören kann. Das ist sehr knapp der Inhalt. Genauso knapp wird das Thema im Buch behandelt. Wenn man Becca begleitet, trifft sie sich eher mit ihrem Freund und hilft ihm seine Probleme zu lösen, als dass sie sich um ihren Stiefvater und ihre Mutter kümmert. Wenn sie etwas in dieser Richtung unternimmt, dann eher halbherzig und es bringt keine Veränderung, also auch keine Entwicklung für die Geschichte.

Das Ende ist dann im Grunde eine Frechheit. Ich kann nicht richtig wütend sein, weil ich das Buch ja wie gesagt gern gelesen habe, aber als Finale einer Reihe… Es wird keine der zentralen offenen Fragen beantwortet, es gibt keine Hintergrundinformationen zu Becca (Warum kann sie das Whispern überhaupt verstehen?) und an dem Punkt, an dem das Buch endet, käme eigentlich der Wendepunkt in einem dickeren Roman. 

Ich muss zugeben, dass ich mich an das Ende des dritten Bandes nicht mehr erinnern kann und daher nicht weiß, ob es einen Cliffhanger gab. Aber wenn ich darüber nachdenke, was ich in diesem Band neues erfahren habe und was einen Beitrag zur übergeordneten Geschichte (nämlich Beccas Flucht vor ihrem Stiefvater) liefert, muss ich sagen, dass dieser Band überflüssig war. Ich habe mal ein Interview mit der Autorin gehört, in der sie die Whisper Island Reihe auf ungefähr sechs (jedenfalls mehr als vier) Bände ausgelegt hat. Das merkt man, wie ich finde. Sie musste aus irgendwelchen Gründen die Reihe mit dem vierten Band beenden und hat daher die Geschichte mit der Journalistin drumherum konzipiert. So jedenfalls mein Eindruck.

Fazit:
Das Buch taugt als Reihenfinale absolut nichts und dennoch habe ich es gern gelesen. Ich habe Seth und Jenn gern begleitet, mochte ihre Geschichten und die angesprochenen Themen. Daher bekommt das Buch vier Big Ben, auch wenn ich es im Kontext der ganzen Reihe sehr viel schlechter bewerten müsste.


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