Autorin: Elizabeth George
Reihe: Whisper Island #4
Seiten: 342 Seiten
Verlag: Hodder
Genre: Jugendbuch, Mystery
Nicht auf deutsch verfügbar
Reiheninformation:
Es handelt sich um den vierten und letzten Band der Whisper
Island Reihe, weshalb eine Inhaltsbeschreibung entfällt. Man sollte die
Vorgänger gelesen haben, um diesen Band verstehen zu können. Wer die ersten
drei Bände gelesen hat, kann meine Rezension gefahrlos lesen. Alle anderen
könnten sich durch meine Rezension gespoilert fühlen, auch wenn ich natürlich
keine unerwarteten Wendungen vorwegnehmen werde. Dieser Band ist nicht auf
Deutsch erhältlich und wird vermutlich auch nicht mehr auf Deutsch erscheinen.
Meine Meinung:
Die ersten drei Bände der Whisper Island Reihe haben mir
sehr gut gefallen und ich habe mich sehr auf den vierten Band gefreut, der
zunächst unter dem Titel „Dornenpfad“ auch auf Deutsch angekündigt wurde.
Leider ist er nie erschienen und ich war mir nicht sicher, ob ich die Reihe auf
Englisch fortsetzen kann, da ich Angst hatte die mystischen Elemente nicht
verstehen zu können.
Meine Sorgen hinsichtlich der Sprache waren unbegründet, da
ich der Handlung sehr gut folgen konnte. Meine Probleme lagen eher in der
Beschreibung von Häusern oder Grundstücken oder dergleichen, wo mir manchmal
Vokabeln fehlten. Das Leseerlebnis ist sicher ein bisschen schöner, wenn man
sich alle Orte genau vorstellen kann, aber für mich war es wichtiger zu wissen wo
ich mich befinde und was dort passiert, als wie es dort aussieht.
Wenn ich meine Rezension in einem Satz zusammenfassen
müsste, würde ich vermutlich so etwas sagen wie: „Es war ein schlechter
Reihenband, ein katastrophales Reihenfinale, aber ein (sehr) gutes Buch“. Was
meine ich damit?
Die Geschichte hat mir absolut gefallen. Besonders Jenns
Geschichte hat mir Freude bereitet, aber auch Seth und seinen Großvater habe
ich gern begleitet. Die angesprochenen Themen wurden gut umgesetzt und sind
gerade für Jugendliche spannend und wichtig. Es geht um Sexualität, um
Akzeptanz, Drogenkonsum und die Familie. Beccas Geschichte hingegen nahm nicht
nur – gefühlt – weniger Raum ein, sondern war auch langweilig und brachte die
Geschichte nicht vorwärts. Damit sind wir bei dem Punkt schlechte Reihenfortsetzung
bzw. schlechtes Finale.
Im Mittelpunkt der Reihe steht Becca King, die vor ihrem
Stiefvater flüchten musste und die Gedanken anderer Menschen hören kann. Das
ist sehr knapp der Inhalt. Genauso knapp wird das Thema im Buch behandelt. Wenn
man Becca begleitet, trifft sie sich eher mit ihrem Freund und hilft ihm seine
Probleme zu lösen, als dass sie sich um ihren Stiefvater und ihre Mutter
kümmert. Wenn sie etwas in dieser Richtung unternimmt, dann eher halbherzig und
es bringt keine Veränderung, also auch keine Entwicklung für die Geschichte.
Das Ende ist dann im Grunde eine Frechheit. Ich kann nicht
richtig wütend sein, weil ich das Buch ja wie gesagt gern gelesen habe, aber
als Finale einer Reihe… Es wird keine der zentralen offenen Fragen beantwortet,
es gibt keine Hintergrundinformationen zu Becca (Warum kann sie das Whispern
überhaupt verstehen?) und an dem Punkt, an dem das Buch endet, käme eigentlich
der Wendepunkt in einem dickeren Roman.
Ich muss zugeben, dass ich mich an das Ende des dritten Bandes
nicht mehr erinnern kann und daher nicht weiß, ob es einen Cliffhanger gab.
Aber wenn ich darüber nachdenke, was ich in diesem Band neues erfahren habe und
was einen Beitrag zur übergeordneten Geschichte (nämlich Beccas Flucht vor
ihrem Stiefvater) liefert, muss ich sagen, dass dieser Band überflüssig war.
Ich habe mal ein Interview mit der Autorin gehört, in der sie die Whisper
Island Reihe auf ungefähr sechs (jedenfalls mehr als vier) Bände ausgelegt hat.
Das merkt man, wie ich finde. Sie musste aus irgendwelchen Gründen die Reihe
mit dem vierten Band beenden und hat daher die Geschichte mit der Journalistin
drumherum konzipiert. So jedenfalls mein Eindruck.
Fazit:
Das Buch taugt als Reihenfinale absolut nichts und dennoch
habe ich es gern gelesen. Ich habe Seth und Jenn gern begleitet, mochte ihre
Geschichten und die angesprochenen Themen. Daher bekommt das Buch vier Big Ben,
auch wenn ich es im Kontext der ganzen Reihe sehr viel schlechter bewerten
müsste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte beachtet, dass durch das Hinterlassen eines Kommentars möglicherweise Daten (z. B. IP-Adresse) gespeichert werden. Mit dem Absenden eures Kommentars erklärt ihr euch mit den Datenschutzbestimmungen einverstanden. Informationen zum Datenschutz findet ihr unter folgendem Link: Datenschutz.