normalerweise präsentiere ich euch meine gesehenen Filme und Serien in meinem Monatsrückblick oder schreibe Rezensionen zu Buchverfilmungen. Diesmal hatte ich für den Monatsrückblick zu viel zu sagen, aber da ich bei keinem der Filme die Buchvorlage kenne, wollte ich auch keine Filmbesprechung schreiben. Aus diesem Grund gibt es ausnahmsweise mal einen extra Filmpost zum Ende des Monats. Über meine im November gesehene Serie (Babylon Berlin) spreche ich dann im Rückblick.
Titel: Freedom Writers
Buchvorlage: The Freedom Writers Diary: How a Teacher and 150 Teens Used Writing to Change Themselves and the World Around Them
Wertung: Ohne
Wertung: Ohne
"Erin Gruwell ist Lehrerin an einer Schule, die von Gewalt und
rassistischen Spannungen förmlich zerrissen wird. Gegen ein
gleichgültiges System kämpft sie dafür, dass der Klassenraum im Leben
ihrer Schüler wieder an Bedeutung gewinnt. Da die "schwer erziehbaren"
Teenager nun ihre eigenen Geschichten erzählen können und die
Geschichten anderer hören, entdecken sie die Macht der Toleranz. Sie
nehmen ihr Leben wieder selbst in die Hand und verändern dadurch ihre
Welt."
(Quelle: Hüllenrückseite)
Der Film basiert auf echten Tagebüchern,
die unter dem Titel "The Freedom Writers Diarys" von der Lehrerin Erin Gruwell und ihren Schülern veröffentlicht wurden.
Ich wusste gar nicht so genau worum es in dem Film geht und kann mich auch nicht mehr daran erinnern, wo oder wie ich ihn entdeckt habe. Tatsächlich hat mich der Film positiv überrascht. Er handelt von einer ambitionierten Lehrerin, die
gerade ihre erste Stelle antritt. Sie bekommt eine Klasse, die in Asiaten, Lations und Schwarze gespalten ist. Die Zugehörigkeit zu Gangs
bestimmt das Leben, jeder Schüler hat mindestens einen Freund oder
Verwandten durch Gewalt verloren, viele wurden bereits selbst
beschossen. Niemand glaubt an diese Kinder, nicht einmal sie selbst.
Es
war so toll wie sich die Lehrerin für ihre Schüler eingesetzt hat und
wie sie es tatsächlich geschafft hat, Dinge zu verändern. Klar, es ist
alles sehr idealistisch und es wird vermutlich nicht funktionieren ihre
Art des Unterrichts flächendeckend anzuwenden. Aber es zeigt dennoch,
dass man einen Gewaltkreislauf durchbrechen kann, wenn man es wirklich
will. Es gab sehr viele berührende Szenen, zum Beispiel als die Schüler
auf Miep Gies trafen, die Frau, die Anne Frank und ihre Familie
versteckte. Lediglich Patrick Dempsey in seiner Rolle als Ehemann der
Lehrerin (Hilary Swank) fand ich schrecklich und es ist meiner Meinung
nach nicht nötig, ihn so groß aufs Cover zu packen.
Titel: The Best of Me - Mein Weg zu dir
Buchvorlage: Mein Weg zu dir - Nicholas Sparks
Wertung: 4 Big Ben
Wertung: 4 Big Ben
"THE BEST OF ME – MEIN WEG ZU DIR erzählt von Dawson und Amanda, die in
der High School ein unzertrennliches Liebespaar waren, bevor sich
Amandas Vater ihrem Glück in den Weg stellte. 20 Jahre später bringt der
Zufall sie in ihrer alten Heimatstadt wieder zusammen. Das Wiedersehen
lässt die Gefühle von damals aufleben, steht aber erneut unter keinem
guten Stern. Können Dawson und Amanda jemals gemeinsam glücklich werden" (Quelle: Hüllenrückseite)
The Best of Me steht schon ewig ungesehen in meinem Regal. Der Film basiert auf einem Roman von Nicholas Sparks und da
sind bei mir Tränen quasi vorprogrammiert, weshalb ich ihn nie
anschauen wollte. Die DVD enthält eine Kinfoassung und eine
True-Love-Fassung. Es ist vermutlich nicht schwer zu erraten, für welche
Fassung ich mich entschieden habe.
Der Film spielt auf zwei Zeitebenen.
Die Vergangenheit hat mir größtenteils besser gefallen, weil ich es
einerseits interessanter fand und andererseits Liana Liberato als junge
Amanda klasse fand. Die gegenwärtige Amanda, gespielt von Michelle
Monaghan, hatte für mich gar keinen Wiedererkennungswert. Dawson konnte
mich sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart überzeugen.
Die Handlung gefiel mir gut, aber ich muss sagen, dass Sparks schon
bessere Geschichten erzählt hat. Wobei ich das Buch nicht gelesen habe,
sodass ich nur von der Filmhandlung sprechen kann. Falls jemand das Buch gelesen hat, würde mich interessieren welches Ende der Roman hat. Ich vermute die Kinofassung, stimmt das?
Das True-Love-Ende
hat mir gefallen und es ist die Variante, die mir am wenigstens
Schmerzen bereitet hat. Die Kinofassung wollte ich eigentlich nicht
anschauen, weil ich schon geahnt habe wie es endet, aber ich konnte es
nicht lassen. Die Kinofassung ist dramatisch, traurig und bittersüß. Na
ja eher bitter als süß. Dieses Ende ist nicht unbedingt realistischer,
aber es konnte mich mehr überzeugen. Unglaublich, ich weiß. Ich habe
geweint, obwohl ich mich innerlich auf das vorbereitet habe was
passiert, ich habe Sparks gedanklich verflucht, weil er so gemein ist
und trotzdem würde ich die Kinofassung wählen, wenn ich mich für eine
Version entscheiden müsste. Verrückt.
Was ich an den Sparks Verfilmungen so gern mag, sind die Landschaftsaufnahmen. Deshalb ist und bleibt Safe Haven auch mein Lieblingsfilm. So arg viel Landschaft wird natürlich nicht gezeigt, aber das was man eben so mitbekommt, finde ich immer wahnsinnig schön. Okay, die Filme spielen auch oft im Sommer und im Sommer ist fast jede Landschaft schön. Jedenfalls mochte ich auch hier die Umgebung wieder sehr gern, aber da gibt es ebenfalls bessere Filme.
Die obige Zusammenfassung ist übrigens Müll. Ja, Amandas Vater findet die Beziehung nicht gut und ja, Amandas Vater gibt sich Mühe, die beiden auseinander zu bringen. Aber es hört sich an, als wäre die Aktion von ihm ein Wendepunkt der Geschichte und das ist zumindest im Film nicht der Fall.
Titel: The Danish Girl
Buchvorlage: The Danish Girl - David Ebershoff
Wertung: ohne
Wertung: ohne
"Kopenhagen in den zwanziger Jahren: Auf der Suche nach neuer Inspiration bittet die Malerin Gerda ihren Mann, ihr in Frauenkleidern Modell zu sitzen. Das Ergebnis ist bemerkenswert und so lassen sich die beiden immer häufiger auf dieses Rollenspiel ein. Eine außergewöhnliche Erfahrung, bei der Einar seine weibliche Seele entdeckt und letztendlich eine bahnbrechende Entscheidung trifft. Ermöglicht durch die bedingungslose Liebe und volle Unterstützung ihrer Ehefrau, kämpft Einar darum, ihre wahre Identität als Transgender-Pionierin Lili Elbe ausleben zu dürfen." (Quelle: Hüllenrückseite)
Den Film kannte ich bereits, da ich ihn mit einer Freundin im Unikino gesehen habe. Damals war der Film ein absolutes Highlight für mich und am Ende habe ich ziemlich geweint. Ihr merkt, bei Filmen bin ich eine echte Heulsuse :D Jedenfalls fand ich den Film so großartig, dass ich ihn in meiner Sammlung haben wollte und dann musste ich ihn natürlich nochmal sehen. Leider hat er mir beim zweiten Mal nicht mehr ganz so gut gefallen. Ich weiß nicht, ob es einfach nicht mein Tag war, oder ob mich der Film beim ersten Mal einfach nur in seiner Intensität überraschen konnte, oder was auch immer. Es ist noch immer ein toller Film, keine Frage und ich empfehle ihn euch allen. Aber es hat mich nicht mehr so umgehauen.
Ich bin kein Fan von Eddie Redmayne und würde nicht wegen ihm ins Kino rennen. Aber sowohl als Stephen Hawking, als auch als Lili Elbe, hat er mich absolut überzeugt. Blöd war nur, dass vor dem Film Werbung für "Die Entdeckung der Unendlichkeit" gemacht wurde und ich daher anfangs darauf gewartet habe, dass Eddie/Einar/Lili Muskelschwund bekommt. Aber auch Alicia Vikander, die für ihre Rolle als Einars/Lilis Frau einen Oscar bekam, fand ich großartig.
Thematisch ist der Film jedenfalls sehr interessant. Lili Elbe war eine real existierende Persönlichkeit und eine der ersten Personen, bei denen eine geschlechtsangleichende Operation vorgenommen wurde. Wenn ich das richtig recherchiert habe, war die echte Lili Elbe allerdings intersexuell, während die Film Lili eher als transgender dargestellt wird (zumindest wird nie deutlich gesagt, dass sie intersexuell ist). Der Film basiert auf einem Roman, der von David Ebershoff geschrieben wurde. Der Roman wiederrum basiert auf persönlichen Aufzeichnungen der echten Lili Elbe, welche zuerst auf dänisch und später auf deutsch erschienen. Der Roman hat einige Dinge im Vergleich zu den persönlichen Aufzeichnungen verändert und auch der Film weist Änderungen von dem Roman und den Tatsachen auf.
Auch wenn mich der Film beim zweiten Mal nicht mehr so umhauen konnte, bleibt das Thema spannend und wichtig und der Film ist wirklich toll. Ich lege ihn euch sehr ans Herz.