Montag, 8. Oktober 2018

Rezension ~ Was ich dich träumen lasse

Titel: Was ich dich träumen lasse 
Autorin: Franziska Moll 
Seiten: 256 Seiten 
Verlag: Loewe 
Genre: Jugendbuch, Unfall



 
Inhalt:
Nach einem Autounfall liegt Rico im Koma. Niemand weiß, ob er je wieder aufwachen wird. Seine 17-jährige Freundin Elena weiß nicht wohin mit ihrer Trauer und den schmerzhaften Gefühlen. Wie kann es sein, dass ihr lebenslustiger Rico von einem auf den anderen Moment fort ist und nur seinen Körper als fleischliche Hülle zurücklässt? Sie findet eine Liste der Dinge, die er vor seinem Tod unbedingt noch machen möchte und beginnt sie abzuarbeiten. Für Rico und für sich selbst.

Meine Meinung:
Dieses Jugendbuch stand sehr lang auf meiner Wunschliste und ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Buch gestoßen bin. Es war auf jeden Fall eine Empfehlung, denn von allein hätte ich so ein trauriges Buch nicht auf meine Wunschliste gesetzt.

Der Erzählstil war für mich gewöhnungsbedürftig, sodass ich meine Zeit gebraucht habe, um wirklich damit warm zu werden. Das Buch wird aus Elenas Sicht erzählt, die allerdings Rico direkt anspricht. Zum Beispiel „Du hast immer…“ oder „Weißt du noch, als wir damals…“. Das ist natürlich mal etwas anderes, aber gerade deshalb fand ich es auch anfangs störend, weil diese Erzählform ungewohnt ist. Außerdem gibt es Dialoge zwischen Elena und Rico, die in folgender Form wiedergegeben werden:

.Rico
.Elena
.Rico
.Elena

Man weiß nicht, wer welchen Satz spricht und muss sich das mühsam aus kleinen Hinweisen zusammenreimen. Es lockert einerseits auf, weil die Autorin so nicht jedes Gespräch erzählerisch wiedergeben muss, aber andererseits fand ich es unschön zu lesen.

Elena war mir leider ganz selten sympathisch. Sie befindet sich in einer Ausnahmesituation und ich weiß nicht, wie ich mich an ihrer Stelle verhalten würde, das ist ganz klar. Aber selbst in den Rückblicken, als Rico noch gesund war, konnte ich sie nicht leiden. Rico dagegen ist ein ganz wundervoller Charakter. Lebenslustig, immer fröhlich, sympathisch und unaufgeregt. Ich fand es toll, wie offen er mit seinen Gefühlen umgeht und zum Beispiel keinen Hehl daraus macht, dass er mit Elena alt werden, sie heiraten und Kinder bekommen möchte.

Ricos Liste passt zu ihm und seinem Charakter, aber dennoch sehe ich sie kritisch. Drogen nehmen auf die Liste zu schreiben ist eine Sache, es dann aber tatsächlich zu tun eine andere. Ich finde, wenn man so etwas schreibt, dann muss es kritisch betrachtet werden (vor allem, da die Autorin bereits mit drogenabhängigen Jugendlichen gearbeitet hat) und das passierte hier leider nicht.

Das Ende war in Ordnung, hat es aber für mich auch nicht rausgerissen. Bereits wenn man den Klappentext liest, macht man sich ja Gedanken über das Ende. Möchte ich, dass die Person aus dem Koma aufwacht, oder möchte ich das sie stirbt? Vielleicht passt man während des Lesens seine Meinung an, aber ich denke, die meisten präferieren eine bestimmte Lösung. Ich habe das Ende irgendwann so erwartet, aber es hat nichts mit mir gemacht. Bei dem Thema würde man ja eine gewisse Emotionalität erwarten, sowohl falls Rico aufwacht, als auch falls er stirbt. Es gab eine Stelle bei der ich sehr schlucken musste und das war, als ein bestimmtes Lied gespielt wurde. Das liegt aber am Lied, weil ich es immer so empfinde wie an der Stelle im Buch. Ich kann dazu mehr nicht sagen, weil euch der Titel Aufschluss über das Ende geben könnte.

Fazit:
Wenn man sich einmal an den Schreibstil gewöhnt hat, lässt sich das Buch gut lesen. Rico ist ein toller Charakter, aber mit Elena konnte ich mich nicht anfreunden. Ich finde, man kann das Buch lesen, aber ich persönlich hätte auch nichts verpasst, wenn ich es nicht gelesen hätte.

2 Kommentare:

  1. Liebe Julia

    Wie schade, dass dieses Buch dich nicht komplett begeistert hat, es wirkt so wundervoll verträumt und romantisch.

    Aber zum Glück habe ich ja noch ganz viele andere Bücher bei mir auf dem SuB und auf der Wunschliste :-)

    Alles Liebe dir
    Livia

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    Antworten
    1. Hallo Livia,

      verträumt ist tatsächlich kein Adjektiv, dass mir zu der Geschichte einfällt. Romantisch schon eher, aber auch nicht so wirklich.

      Ich fand es auch sehr Schade, weil Rico wirklich klasse ist. Aber Elena... na ja. Es kann einem leider nicht immer alles gefallen.

      Liebe Grüße
      Julia

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