Dienstag, 30. Oktober 2018

Rezension ~ Mamma Carlotta #11 ~ Vogelkoje

Titel: Vogelkoje 
Reihe: Mamma Carlotta #11 
Autorin: Gisa Pauly 
Seiten: 496 
Verlag: Piper 
Genre: Krimi, Sylt




Reiheninformation:
Meine Rezension ist spoilerfrei! Es handelt sich um den 11. Band einer Reihe. Ich kannte die Vorgänger nicht und hatte kein Problem der Geschichte zu folgen. Hinsichtlich der vorherigen Kriminalfälle gab es keine Spoiler, jedoch entwickeln sich die Figuren weiter und ihre Beziehungen zueinander verändern sich. Daher könnte es sein, dass man hier von einem Liebespaar erfährt, dass es in den anderen Büchern noch nicht gibt oder ähnliches.

Inhalt:
Auf Sylt findet ein illegales Autorennen statt. Als wäre das nicht schlimm genug, gibt es bei dem Rennen nicht nur einen Toten, sondern auch eine falsche Leiche. Klingt seltsam? Ist es auch. Die Polizei, namentlich Mamma Carlottas Schwiegersohn Erik, tappt im Dunkeln, weshalb die italienische Nonna die Sache selbst in die Hand nimmt.

Meine Meinung:
Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich wirklich mit dem 11. Band einer Reihe anfangen möchte. Grundsätzlich macht mir das nicht so viel aus und schon gar nicht bei Krimis. Aber man kann ja nie wissen. Letztendlich hat mich dann aber das Autorennen auf Sylt neugierig gemacht und es war kein Problem mitten in der Reihe zu starten. Man kann das Buch auch sehr gut als Einzelband lesen.

Der Kriminalfall oder besser gesagt die Kriminalfälle, haben mir gut gefallen. Zwar liegt der Fokus mehr auf den Leichen, als auf dem Autorennen, aber da beides irgendwie zusammenhängt, war das in Ordnung. Als geübter Krimi- und Thrillerleser wird man von der Auflösung vermutlich wenig überrascht sein. Ich jedenfalls war es nicht. Etwas sonderbar fand ich, dass sich die Polizei manchmal sehr trottelig angestellt hat. Ich kann kein Beispiel nennen, da ich dadurch etwas verraten würde, aber sie haben sich bisweilen schon sehr dumm angestellt. Mich würde interessieren, ob das von der Autorin beabsichtigt war, zum Beispiel um ein bisschen Humor in die Geschichte zu bringen. Für mich als Thrillertante war das eher nervig.

Mamma Carlotta ist eine Nummer für sich. Sie erfüllt jedes Klischee einer italienischen Mamma, was ich okay finde, wenn man bedenkt das es sich um einen unterhaltsamen Urlaubskrimi handelt. Dementsprechend habe ich versucht, sie als Person nicht allzu ernst zu nehmen, aber das ist mir nicht immer gelungen. Für meinen Geschmack wird manchmal zu sehr auf übergewichtigen Personen rumgehackt. Oder auf Veganern.

Fazit:
Als Urlaubskrimi sicher eine schöne Lektüre, aber für geübte Leser des Genres ist schnell klar, wie der Hase läuft. Mamma Carlotta als wandelndes Klischee ist unterhaltsam, könnte aber manchmal etwas weniger Vorurteile gegenüber ihren Mitmenschen haben.

Reihe fortsetzen?
Eher nicht. Dazu habe ich zu viele andere offene Krimi- und Thrillerreihen.
 

Montag, 29. Oktober 2018

Reihenvorstellung ~ Redwood Love

Titel: Es beginnt mit einem Blick, Es beginnt mit einem Kuss, Es beginnt mit einer Nacht
Originaltitel: Puppy Love | Tracking You | New Tricks
Autorin: Kelly Moran
Reihe: Redwood Love
Seiten: 384 | 368 | 384
Verlag: Rowohlt
Genre: Liebesroman
 

Worum geht es in Redwood Love?
Redwood ist eine Kleinstadt in Oregon und hat etwa 1500 Einwohner. Unter ihnen sind auch die O’Grady Jungs Drake, Flynn und Cade. Ihnen gehört die Tierarztpraxis Animal Instincts, welche sie nach dem Tod ihres Vaters übernahmen. Redwood Love erzählt die Liebesgeschichten der Jungs und nimmt den Leser dabei mit in die nervig schöne oder schön nervige Kleinstadtidylle.

Meine Meinung:
Es beginnt mit einem Blick zwischen Cade und Avery. Allerdings keinem freundlichen. Avery hat sich von ihrem Mann getrennt und zieht mit ihrer 8-jährigen, autistischen Tochter nach Redwood, wo ihre Mutter Ferienhäuser besitzt. Als ihre Tochter einen schwer verletzten Hund findet, lernt sie Cade kennen und der ist anfangs gar nicht begeistert von ihr…

Was man vielleicht wissen sollte, bevor man meine Meinung zu der Reihe liest: Ich bin in diesem Fall ein absolutes Marketingopfer. Jeder zweite in meinem Instagramfeed zeigte die Reihe und ausnahmslos jeder mochte sie. Ich musste diese Bücher also auch haben, auch wenn meine Erwartungen enorm hoch waren und das oft genug schief gegangen ist.

Die Geschichte von Cade und Avery hat mir gut gefallen. Es ist ein solider Liebesroman, mit sympathischen Protagonisten, in wunderbarer Kleinstadtidylle. Aber es ist weder mein Jahreshighlight, noch ein Liebesroman wie er noch nie da gewesen ist, sondern vielmehr ein Liebesroman unter vielen. Versteht mich nicht falsch, es hat mir wirklich gefallen und ich möchte niemandem von dem Buch abraten. Ich muss nur für mich (!) die Jubelrufe in den sozialen Medien relativieren.

Cade wird ziemlich oft als Playboy beschrieben, der alles mitnimmt, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Tatsächlich habe ich ihn selbst aber nie so gesehen. Ja, die ledigen Frauen kommen sehr oft in die Praxis, weil sich ihr Tier „seltsam“ verhält und zufällig haben sie dann Lasagne oder Brownies dabei. Aber Cade ist davon eher genervt, als begeistert. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, dass er ständig in die Kneipe rennt um das neueste Angebot zu checken. Seine Beschreibung passt für mich jedenfalls nicht zu seinem Auftreten.

Zu Avery habe ich nichts besonderes zu sagen, aber mir hat ihre Tochter Hailey gefallen. Sie ist Autistin und spricht nicht. Ich finde es schön, dass die Reihe besondere Charaktere enthält (dazu bei Band 2 mehr) und man ein bisschen über Autismus erfährt. Allerdings war mir alles ein bisschen zu… einfach. Hailey kann ein bisschen Gebärdensprache, nutzt sie aber nicht. Viele Charaktere können ebenfalls Gebärdensprache, was bei den meisten nachvollziehbar ist, aber auch nicht immer. Außerdem gibt es eine Betreuungsgruppe für Kinder und die Erzieher betreuen mehrere Kinder mit Autismus. Ich erinnere daran, dass etwa 1500 Leute in der Stadt leben.

Es beginnt mit einem Kuss zwischen Flynn und Gabby. Aber davon erzählen die beiden besser selbst.

Flynn ist gehörlos. Das sorgt manchmal für Probleme, aber im Großen und Ganzen kommt er gut zurecht. Er kann Lippenlesen und seine Familie, sowie die Mitarbeiter in der Praxis beherrschen die Gebärdensprache. Seinen Beruf als Tierarzt kann er trotzdem ausüben, da Gabby, seine Assistentin und Freundin seit Kindheitstagen, alle Untersuchungen übernimmt, bei denen man hören muss. Beide sind ein perfektes Team, bis ein Tanz alles verändert…

Flynn und Gabby haben mir als Personen noch besser gefallen als Cade und Avery. Sie sind so lieb und witzig und ich mochte ihre Freundschaft sehr. Okay, vielleicht habe ich auch wegen seiner Gehörlosigkeit eine kleine Schwäche für Flynn gehabt. Aber… ich habe absolut nicht verstanden wo ihr Problem liegt. Es ist ein Liebesroman, daher ist es zu erwarten, dass sie sich näher kommen, es aber dann doch nicht so einfach ist und dann … na ja. Ich konnte ihren Gedankengängen leider nicht nachvollziehen. Sie küssen sich und alles ist super und dann will Gabby plötzlich gehen und ich verstehe nicht wieso.

Es beginnt mit einer Nacht zwischen Drake und Zoe. Auch wenn mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz klar ist, welche Nacht gemeint ist.

Drake war bereits einmal verheiratet, mit seiner Highschoolfreundin Heather. Nach Heathers Tod versank Drake in tiefer Trauer, die erst nach und nach verschwindet. Zoe war Heathers beste Freundin und darüber hinaus ist sie eine enge Vertraute von Drake. Sie wirkte auf mich immer sehr flippig, weil sie ihre Haare immer bunt färbt, ohne das jemand wusste warum. Der Grund ist viel banaler als ich gedacht habe, aber dennoch hat das Färben eine wichtige Bedeutung, was ich sehr mochte.

Zoes Mutter ist noch recht jung, aber schwer dement. Ich hätte erwartet, dass die Demenz noch ein bisschen mehr Raum einnimmt, aber dennoch wurde das Thema nicht unter den Tisch fallengelassen oder verharmlost.

Die Geschichte von Drake und Zoe ist irgendwie nett, aber über weite Strecken auch nicht mehr. Die erste Hälfte des Buches war gut, aber ich hatte das Gefühl, dass wenig passiert. Erst gegen Ende kam ein bisschen Schwung in die Geschichte. Die Entwicklung von Drake und Zoe bzw. von ihrer Beziehung zueinander mochte ich sehr. Besonders am Ende hat Drake mir unglaublich gut gefallen.

Was ich bereits angesprochen habe, sind die kleinen Unsauberheiten, die es in jedem Band gibt. Es ist nichts schlimmes, aber ich finde es trotzdem ein bisschen nervig, weil es meiner Ansicht nach leicht zu behebende Fehler sind. Zum Beispiel fahren Flynn und Gabby zu einem Hof, kümmern sich um die Hälfte der Tiere (inklusive Katzen) und nehmen sich beim nächsten Mal den Rest vor (inklusive Hunde). Beim nächsten Mal behandeln sie wen? Die Katzen. Oder Cade besitzt einen schwarzen Hund, der dann einmal doch gold ist und später dann wieder schwarz. Im dritten Band sind es dann eher kleine Buchstabendreher oder falsche Worte, die mich irritierten.

Fazit:
Ich mag die Reihe und werde sie ganz sicher immer mal wieder zur Hand nehmen. Wenn es mir schlecht geht, neige ich dazu einige Liebesromane erneut zu lesen und ich bin mir sicher, dass auch Redwood Love dazu zählen wird. Allerdings ist diese Reihe für mich kein Jahreshighlight. Meine Bewertung liegt zwischen 4 und 5 Big Ben.

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Aktion ~ Lesemarathon

Hallo zusammen,

ich möchte von morgen (Freitag, 26.10) bis Sonntag (28.10) am Lesemarathon von Kati von Katis Bücherwelt teilnehmen. Ich habe das schon viel zu lang nicht mehr gemacht, also wird es Zeit. Bisher habe ich außer einer Einladung zu einem Geburtstag am Samstagabend auch nichts vor. Falls ihr ebenfalls teilnehmen wollt, könnt ihr euch noch bis 21 Uhr bei Kati melden. Ihr könnt sicher auch noch spontan einsteigen, nur werden dann vielleicht eure gelesenen Seiten nicht in Katis Zählung aufgenommen :) Meine Updates findet ihr ab morgen hier.

[Freitag, 8.30 Uhr]
Guten Morgen :)
Bei Kati gibt es bereits die Tagesfrage, die ich allerdings später beantworten werde. Jetzt stelle ich euch nur kurz meine aktuelle Lektüre vor, lese ein paar Seiten und schwinge dann den Putzlappen.


Gisa Pauly - Vogelkoje - Mamma Carlotta #11
"Schon lange ist Mamma Carlotta der Meinung, dass ihr Schwiegersohn, Kriminalhauptkommissar Erik Wolf, viel zu langsam Auto fährt. Sie selbst ist eher von der schnellen Sorte. Aber illegale Rennen auf Sylt? Das geht der resoluten Italienerin dann doch zu weit. Erst recht, als bei einem dieser Rennen ein Leichenwagen verunglückt. Und ein Sarg herausfällt, dessen Inhalt sogar für Eriks an sich gute Nerven zu viel ist. Natürlich ist die Neugier seiner Schwiegermutter prompt geweckt. Mamma Carlotta beginnt sogleich Erkundigungen einzuholen – ohne zu ahnen, dass sich hinter diesem Sarg ein gefährliches Geheimnis verbirgt ..."
Seite 101/494

Normalerweise starte ich gern mit einem neuen Buch in eine solche Aktion, aber das hat sich diesmal leider nicht ergeben. Das Buch ist der 11. Teil einer Krimireihe, von der ich die Vorgänger nicht gelesen habe. In dem Genre ist das ja meistens nicht so schlimm und auch hier scheint es kein Problem zu sein. Ich kann der Geschichte bisher gut folgen. Inhaltlich gefällt mir das Buch bisher ganz gut, weil der Fall recht spannend ist. Aus einem Leichenwagen fällt eine Leiche, die dort möglicherweise gar nicht hingehört. Leider hat das Buch keine Kapiteleinteilung und das mag ich überhaupt nicht. So etwas verlangsamt meinen Lesefluss enorm und ich habe nie Lust zum Buch zu greifen. Das Lesewochenende kommt also wie gerufen, da es mich hoffentlich zum Lesen motiviert.

[Freitag, 13.00 Uhr]
 Ich habe mittlerweile geputzt, an einem Geschenk für die Cousine meiner Mutter gearbeitet und zu Mittag gegessen. Jetzt werde ich ein bisschen bloggen, weil ich gleich meinen Bruder zum Bahnhof bringen muss und es sich für mich nicht lohnt, das Buch vorher aufzuschlagen. Wenn ich zurück bin, lege ich dann aber richtig los. Ich will Vogelkoje unbedingt bis morgen Abend beenden, weil ich für Sonntag eigentlich ein anderes Buch geplant habe.
Bisher gelesen: 18 Seiten

Welches Buch habt Ihr zuletzt gelesen? 

Umberto Eco - Der Name der Rose
"Im Jahre 1327 kommt Bruder William von Baskerville in eine Abtei im Apennin, um ein Treffen zwischen den ketzerischen Minoriten und Abgesandten des Papstes zu organisieren. Er und sein Gehilfe werden jedoch bald mit allerlei wunderlichen Ereignissen konfrontiert; mehrere Mönche kommen auf befremdliche Art ums Leben. William untersucht geheime Schriften, findet ein gespenstisches Labyrinth und schließlich den Mörder - jedoch zu spät, um die Abtei zu retten." (Quelle: Verlagsseite)
Meine Rezension

Zuletzt gelesen habe ich "Der Name der Rose" von Umberto Eco. Das ist ein Klassiker, der eine ganze Weile bei mir im Regal stand. Thematisch fand ich das Buch immer sehr spannend, weil ein Kloster ein ganz eigenes System darstellt, zudem nicht jeder Zugang hat. Allerdings habe ich häufig gehör, dass das Buch seeeehr trocken sein soll, weshalb ich mich nie rangetraut habe. Letztendlich stimmt beides. Es ist trocken und manchmal zu langatmig. Aber gleichzeitig ist der Handlungsstrang um die toten Mönche sehr interessant. Meine Rezension habe ich oben verlinkt, falls ihr ausführlicheres über das Buch und meine Meinung wissen möchtet.

[Freitag, 19.30 Uhr]
Bei mir ist jetzt Schluss für heute. Meine Augen brennen schon den ganzen Tag ein bisschen und mittlerweile bin ich so müde, dass ich das Gefühl habe über meinem Buch einzuschlafen. Gelesen habe ich heute insgesamt 153 Seiten, sodass ich ungefähr bei der Hälfte meines Buches angekommen bin. Ich hätte schon gern ein bisschen mehr geschafft, aber ich bin auch froh, dass es überhaupt so gut lief. Ich hatte ja schon erwähnt, dass Vogelkoje keine Kapitel hat und mich das beim Lesen stört. Bisher steht für morgen nicht so viel an, sodass ich Vogelkoje eventuell beenden kann. Ich muss nur zu einem Geburtstag, aber erst abends.
Bisher gelesen: S. 101 - S. 253 (153 Seiten)

[Samstag, 10.45 Uhr]
Guten Morgen :)
Ich bin wieder mit ein paar Seiten Vogelkoje in den Tag gestartet. Allerdings habe ich mein Buch gerade nicht zur Hand, daher kann ich nicht genau sagen, wieviel es war. 20 oder 30 Seiten etwa. Das Buch gefällt mir weiterhin gut, sodass ich die fehlenden Kapitel einigermaßen ignorieren kann. Es gab mittlerweile eine weitere Leiche und Mamma Carlotta läuft zu Hochtouren auf. Allerdings gefällt mir ihre Einstellung leider nicht immer. Eine ihrer neuen Bekanntschaften ist zum Beispiel (stark?) übergewichtig, was sie nicht müde wird zu betonen.

[Samstag, 14.45 Uhr]
Zeit für ein weiteres Update. Mittlerweile haben wir gegessen und ich sitze wieder in meinem Sessel, indem ich vor dem Mittagessen schon gelesen habe. Aktuell bin ich auf Seite 359. Ich würde das Buch wie gesagt gern heute beenden, möchte aber auch noch bei euch vorbei schauen. Außerdem bin ich um 19.00 Uhr eingeladen. Es wird also knapp. Das Buch legt gerade an Tempo zu, da die Ermittlungen Fortschritte machen bzw. neue Hinweise auftauchen. Die Ermittler verwirrt das noch sehr. Mir sind einige Zusammenhänge schon längst klar, aber da das Buch auch einen großen Fokus auf Mamma Carlotta und Sylt legt, ist es nicht verwunderlich, dass mir als Thrillertante einiges gleich klar ist. Die Beleidungen gegenüber der bereits erwähnten übergewichtigen Frau gehen leider weiter, was ich sehr daneben finde. Es ging darum, dass der Mann dieser Frau sie betrügt. Als der Kommissar den Mann und seine Geliebte bei einem Abendessen kennenlernt, vergleicht er beide Frauen miteiander und kommt zu dem Schluss, dass diese Affäre kein Wunder ist. Wenn man die Wahl zwischen einer jungen, attraktiven und einer ungepflegten, übergewichtigen Frau hat, scheint es ja klar, welche man wählt. Nicht nur, dass das ziemlich abwertend ist. Ich finde es auch unverschämt, dass so die Affäre legitimiert wird. Meine Frau (oder mein Mann) ist zu dick? Da ist es vollkommen in Ordnung, wenn ich eine Affäre habe. Und das finde ich einfach falsch.

Lest Ihr an Halloween etwas themenbezogenes? Oder feiert Ihr dieses Spektakel mit Verkleidung und Co.?
Früher habe ich tatsächlich Freundinnen eingeladen und dann haben wir alles dekoriert, es gab gruseliges Essen und wir sind tatsächlich auch rumgegangen. Wir waren die ersten, die das bei uns im Viertel gemacht haben, was ganz lustig war. Es wohnen viele Holländer bei uns, die das gar nicht kannten. Da mussten wir an jeder Tür erklären, was wir wollen :D
Heute interessiert mich das nicht mehr. Ich dekoriere nicht entsprechend, schaue keine Horrorfilme und lese auch keine bestimmten Bücher. Wenn ich zufällig an Halloween einen blutigen Thriller lese, okay, aber wenn es gerade New Adult ist, stört mich das auch nicht.

[Samstag, 17.00 Uhr]
Ich habe es tatsächlich geschafft und Vogelkoje beendet. Das ging schneller als erwartet, da am Ende noch ein großer Rezeptteil enthalten ist. Das Ende wurde ziemlich rasant, aber die Auflösung war für mich nicht überraschend. Insgesamt ist es für mich ein netter Urlaubskrimi.
Lesen werde ich heute nichts mehr, aber ich fange schon mal einen kleinen Rundgang bei euch an. Falls ich nicht alle schaffe, mache ich natürlich morgen weiter :)
Bisher gelesen: S. 253 - S. 479 (227 Seiten)
Insgesamt: 380 Seiten

[Sonntag, 11.30 Uhr]
Guten Morgen :)
Der Geburtstag gestern Abend war sehr schön. Es ging auch nicht allzu lang, sodass ich heute morgen gut wieder aus dem Bett gekommen bin. Gestern hatte ich mit meiner Mutter kurz überlegt, heute noch auf die SPIEl '18 zu fahren, aber das lassen wir. Ich habe also den ganzen Sonntag zum Lesen zur Verfügung und möchte das unbedingt ausnutzen :) Da ich Vogelkoje gestern beenden konnte, habe ich mir für heute ein neues Buch gesucht, auf das ich mich schon sehr freue.

Es beginnt mit einer Nacht - Redwood Love #3 - Kelly Moran
"Tierarzt Drake O‘Grady ist in Redwood aufgewachsen. Dieser kleine Ort an der Küste von Oregon ist sein Zuhause, hier hat er die schönsten, aber auch die schlimmsten Erfahrungen seines Lebens gemacht. Zoe Hornsby stand ihm dabei immer zur Seite. Sie ist die wichtigste Person in seinem Leben, auch wenn sie ihn öfter zur Weißglut bringt, als er zählen kann. Sie raubt ihm einfach den Verstand. Sodass er etwas vollkommen Verrücktes tut. Wie Zoe zu küssen ..."
Seite: 0/384


Viele von euch kennen das Buch sicher, zumindest vom Sehen. Die Reihe wird ziemlich stark beworben und ja, auch bei mir hat die Marketingmasche hervorragend funktioniert. Den ersten Band fand ich gut. Nicht überragend, aber gut. Den zweiten fand ich sehr gut. Und jetzt beim dritten? Ich weiß es nicht. Die Charaktere versprechen ähnlich spannend zu werden, wie in den Vorgängern.

Was mir an dieser Reihe gut gefällt, sind nämlich die besonderen Figuren. Im ersten Band gibt es ein autistisches Mädchen. Im zweiten Band einen gehörlosen Tierarzt. Im dritten Band ist die Mutter der Protagonistin dement, allerdings ist sie erst 55 Jahre alt. Man wird gleich zu Beginn mit diesem Thema konfrontiert, weil die Mutter ihre Tochter beschimpft ("Ich bring dich um") und mit Gegenständen nach ihr wirft. Natürlich gibt es in der Reihe auch diese typischen Liebesromanprobleme (Sollen wir nicht besser Freunde bleiben? Ist er wirklich eifersüchtig, ach nein, das kann ja gar nicht sein...), aber insgesamt haben die Protagonisten doch wichtigere Probleme, als Lieb-mich-lieb-mich-nicht.
Biser gelesen: S. 0 - 48 (48 Seiten)

[Sonntag, 17.30 Uhr]
Es wird Zeit für ein Update :) Ich befinde mich auf Seite 226 von Es beginnt mit einer Nacht und habe damit schon mehr als die Hälfte gelesen. Das Buch gefällt mir gut, ich mag Zoe und Drake, aber auch dieser Band ist für mich nicht herausragend. Momentan muss ich sagen, dass mir die Reihe gut gefällt und ich sie definitiv nochmal lesen würde, allerdings teile ich den riesen Hype nicht unbedingt. Die Protagonisten sind wie mir wie gesagt sympathisch, aber es passiert relativ wenig, sodass ich euch gar nicht mehr erzählen kann. Daher beantworte ich noch fix die heutige Tagesfrage.

Was haltet Ihr von Protagonisten, die absichtlich unsympathisch / soziopathisch / merkwürdig sind?
Ich überlege schon seit Freitag wie diese Frage zu verstehen ist und was ich darauf antworten soll. Erstmal weiß ich nicht, wessen Absicht gemeint ist. Geht es um die Protagonisten selbst, die bewusst unsympathisch handeln? Oder geht es um die Autoren, die bewusst gemeine Charaktere in ihre Geschichten einbauen? Grundsätzlich bin ich eher Team Good Guy anstatt Bad Boy. Personen die sich bewusst negativ verhalten und zum Beispiel andere vorsätzlich verletzen gehen gar nicht. Aber ich denke, da es geht wohl jedem so. Oder würdet ihr jemanden mögen, der die Schwäche anderer ausnutzt und sie bewusst gegen die andere Person verwendet?
Verständlich finde ich, dass Autoren auch Protagonisten entwickeln, die sich wie oben beschrieben verhalten. Dadurch wird ja häufig Spannung erzeugt. Dann mag ich die Charakter zwar immer noch nicht, aber vom technischen Standpunkt finde ich es zumindest nachvollziehbar.
Bisher gelesen: S. 0- 226 (226 Seiten)

[Sonntag, 20.00 Uhr]
Dies wird mein letztes Update. Ich habe nämlich Redwood Love beendet. Zwischenzeitlich habe ich nicht mehr damit gerechnet, da ich doch sehr Kopfschmerzen hatte, aber ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Gegen Ende hat es mir dann auch richtig gut gefallen, sodass ich dem Buch doch fünf Big Ben geben werde. Es ist ein bisschen Schade, dass die Trilogie jetzt vorbei ist, aber ich finde es auch toll, eine Reihe so zugügig hintereinander gelesen zu haben.

Ich danke Kati herzlich für die Organisation! Es war ein schönes Lesewochenende :)
Bisher gelesen: S. 0 - 363 (363 Seiten)
Insgesamt: 153 + 227 +  363 = 743

Rezension ~ Der Name der Rose

Titel: Der Name der Rose 
Originaltitel: Il nome della rosa 
Autor: Umberto Eco 
Seiten: 655 Seiten 
Verlag: Hanser 
Genre: Klassiker




Inhalt:
1327 in einem entlegenen Kloster in den italienischen Bergen. Ein Mönch stürzt aus einem Fenster und stirbt. Wenige Tage nach dem Todesfall erreichen der Franziskanermönch William von Baskerville und sein Gehilfe Adson die Abtei. William ist ein kluger und geschätzter Mönch und wird vom Abt beauftragt, den Todesfall zu untersuchen. Allerdings führten William und Adson ganz andere Dinge in die Abtei. William soll als Vermittler fungieren, zwischen einer päpstlichen Delegation und einer Gruppe Minoriten, welchen Ketzerei vorgeworfen wird. Kein leichtes Unterfangen und weit weniger interessant, als der seltsame Todesfall…

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein Klassiker, was mich per se schon neugierig macht. Auch inhaltlich war ich sehr gespannt, mag ich doch Kriminalfälle und einer aus dem Jahr 1327 ist mir noch nicht untergekommen.

Ich bin anfangs nur schwer ins Buch gekommen, weil man mit vielen Namen, Glaubensgemeinschaften und lateinischen Ausdrücken konfrontiert wird. Wenn man sich allerdings daran gewöhnt bzw. beschlossen hat nicht alles genau verstehen zu wollen, kann man das Buch recht gut lesen.

Die Handlung ist sehr durchwachsen. Alles was direkt mit Williams Ermittlung zu tun hat, gefällt mir sehr gut. Es hat mich ein wenig an „Die Päpstin“ erinnert, weil sowohl William als auch Johanna sehr logisch denkende Menschen sind. William stellt eine Reihe Hypothesen auf und wann immer er neue Informationen erhält, verwirft er nichtzutreffende Hypothesen, entwickelt neue oder passt bestehende an. Seine ganze Arbeitsweise folgt logischen Muster und das gefiel mir außerordentlich gut.

Williams vorrangige Aufgabe ist es allerdings, das Treffen zwischen den Minoriten und einer päpstlichen Delegation zu moderieren, was politisch sehr brisant ist. Das Treffen selbst ist gar nicht mal so lang, aber es führt dazu, dass viele Debatten über die politische Lage und die verschiedenen Glaubensrichtungen geführt werden. Damals gab es noch sehr viele Kaiser und Könige in Europa, sodass man als Laie den Diskussionen kaum folgen kann. Viele Passagen waren daher für mich uninteressant.

Hinzu kommen endlose Auflistungen von mystischen Wesen, oder lange Beschreibungen von wirren Träumen. Die geführten Glaubensdebatten (zum Beispiel ob Jesus arm und demzufolge besitzlos war und ob das ein Verhalten ist, das jeder gläubige Christ an den Tag legen sollte, oder ob Jesus je gelacht hat) fand ich grundsätzlich spannend, aber auch diesen konnte man nur schwer folgen. Das liegt daran, dass sehr häufig lateinische Ausdrücke verwendet werden, oft sogar ganze Sätze. Viele davon werden im Anhang erläutert (allerdings ist es mühsam hin und her zu blättern, Fußnoten wären komfortabler gewesen), aber nicht alle. Buchtitel (und davon gibt es eine Menge) beispielsweise werden nie übersetzt, häufige Ausdrucke wie zum Beispiel die Position des Cellerars werden im Glossar erklärt. So muss man teilweise Glossar und Anhang durchsuchen und stellt dann fest, dass in keinem von beiden das gesuchte Wort auftaucht.

Fazit:
Ein Klassiker, den ich auf einer Unbedingt-Lesen-Liste allerdings nicht ganz oben ansiedeln würde. Der Mordfall war spannend erzählt, alles andere war leider viel zu langatmig und oft zu ausschmückend. Trotz vielen lateinischen Aussagen, die nicht immer übersetzt wurden, las es sich ab dem zweiten Tag allerdings sehr flüssig.

Informatives Sammelsurium:
Ich habe das Buch in einer Leserunde mit Melli gelesen.
Das Buch wurde 1986 mit Sean Connery verfilmt