Autorin: Sabine Kuegler
Reihe: West Papua #2
Seiten: 384 Seiten
Verlag: Knaur
Genre: Biografie
Reiheninformation:
Es handelt sich sozusagen um die Fortsetzung von
„Dschungelkind“, das heißt dort wird Sabine Kueglers Kindheit im Dschungel
beschrieben, während sie hier als Erwachsene in den Dschungel zurückkehrt. Ich
denke es macht Sinn, vorher „Dschungelkind“ gelesen zu haben, da dort viel mehr
auf das Leben im Dschungel eingegangen wird.
Inhalt:
Den Großteil ihrer Kindheit verbringt Sabine Kuegler im
Dschungel West-Papuas, bei einem Stamm der Fayu-Indianer. Mit 17 geht sie auf
ein Internat in der Schweiz und erst als sie Mitte 30 ist und bereits Mutter
von vier Kindern, kehrt sie für eine kurze Zeit nach West-Papua zurück. Doch
das Leben dort hat sich geändert und Sabine Kuegler muss sich die Frage
stellen, ob ein einzelner Mensch etwas bewegen kann.
Meine Meinung:
Als ich über Sabine Kueglers Kindheit im Dschungel las, war
ich sehr begeistert. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass mir
„Dschungelkind“ so gut gefallen würde. Ihr Buch über ihre Zeit in Europa und
ihren Kulturschock, mochte ich leider nicht so gern. Ich habe daher lange mit
diesem Buch gezögert.
Ich habe sehr lang gebraucht, um überhaupt in die Geschichte
hinein zu finden. Im Oktober 2005 reist Sabine Kuegler zum ersten Mal seit
ihrem 17. Lebensjahr wieder nach West-Papua. Zunächst berichtet sie von ihren Gefühlen,
die sie in der ersten Zeit hat. Identitätsprobleme, aber auch Freude, ein
Gefühl von Heimat und Freiheit überkommen sie Dann belasten sie wieder die
Frage wo sie hingehört und die Sorge, weil sich so viel verändert hat. Nach
einiger Zeit berichtet sie dann allerdings von einer weiteren Reise, die sie im
Frühjahr 2006 unternimmt. Die Kapitel wechseln sich ab, aber es wird nicht
durch Überschriften kenntlich gemacht in welchem Jahr man sich gerade befindet.
Die Farbfotos haben mir sehr gut gefallen und auch die
Karten im Einband waren hilfreich. Prinzipiell finde ich es auch gut, dass der
Text mit Bildern gespickt wird und es stört auch grundsätzlich nicht, dass sie
nur in schwarzweiß gedruckt werden können. Einige Fotos waren jedoch sehr
schlecht zu erkennen, wie zum Beispiel der grüne Dschungel oder teilweise
Menschen. Die Fotos hätte man weglassen können, da sowieso nichts zu erkennen
ist.
Der Erzählstil hat mir nicht immer so gut gefallen, da
Sabine Kuegler sehr viele Andeutungen auf spätere Ereignisse macht. Das finde
ich als Leser sehr anstrengend und nervig. Sätze im Stil von „… diese
Geschichte sollte ich später noch hören“ oder „… da wussten wir noch nicht, was
uns heute bevorstehen würde“ (frei zitiert) findet man recht häufig.
Inhaltlich mochte ich das Buch allerdings sehr. Einerseits
wird von der Rückkehr zu den Fayu berichtet und man findet sich wieder mitten
im Dschungel. Andererseits geht es sehr viel um die politische Lage in
West-Papua, was durchaus interessant ist. Von diesem entlegenen Fleck Erde
bekommt man sehr wenig mit, vor allem wenn man noch jung ist. Ich konnte
einiges lernen.
Fazit:
Wer sich mehr für den politischen und geschichtlichen
Hintergrund West-Papuas interessiert, sollte sich dieses Buch unbedingt
ansehen. Wer nur auf weitere Zeit mit den Fayus aus ist, könnte vielleicht
enttäuscht werden.
Auf dieses Buch bin ich total gespannt! Habe erst kürzlich entdeckt, dass es eine Art Fortsetzung vom "Dschungelkind" gibt. Habe es mir bestellt und nun wartet es darauf, gelsen zu werden. Freue mich, dass es dir inhaltlich sehr gut gefallen hat und mal viel über die Menschen und die Politik zu lesen bekommt.
AntwortenLöschenWarum hast du deinen Bewertung ausgelassen? Hatte das nen Grund?
GlG, monerl
Es gibt sogar noch ein drittes Buch, aber das befasst sich eher mit ihrer Zeit in Europa und dem Kulturschock den sie erlitten hat.
LöschenBiografien und Erfahrungsberichte verfasse ich grundsätzlich ohne Bewertung. Ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn ich die persönliche Geschichte von jemandem mit fünf oder zwei Big Bens belege. Klar kann man sagen, dass die Bewertung sich nur auf den Schreibstil oder dergleichen bezieht, aber ich finde das trotzdem unpassend und möchte das daher nicht machen.