Titel: Guilty Pleasure - Heimliches Verlangen
Autorinnen: Stefanie Herbst, Juna Brock
Seiten: 152 Seiten
Verlag: Dead soft
Genre: Gayromance
Inhalt:
Dice ist das Gesicht einer angesagten Band. Und er ist schwul. Aber wer kauft schon Alben von einem schwulen Rockstar? So hält er seine Sexualität und seine Beziehung zu seinem Bodyguard Ceely geheim. Eigentlich ist es auch gar keine Beziehung, sondern nur Sex und damit sowieso nicht der Rede wert. Oder?
Meine Meinung:
So wenig ich bei Musik in der Realität empfinde, so sehr mag ich sie in Büchern. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber ich lese unglaublich gern Rockstargeschichten. Diese wurde mir empfohlen und ich war sehr neugierig auf die Geschichte. Ich kannte bisher keine Geschichte über einen schwulen Rockstar und das er ausgerechnet mit seinem Bodyguard zusammen ist, hat mich ebenfalls gereizt.
Leider konnte mich das Buch absolut nicht überzeugen und es ging schon los, bevor ich den ersten Satz gelesen hatte. Das Buch ist unglaublich dünn. Aber da ich diesen Umstand leicht hätte herausfinden können, möchte ich diese Enttäuschung den Autorinnen nicht anlasten. Doch nicht nur die wenigen Seiten haben mich negativ überrascht, auch die Aufmachung hat mir nicht zugesagt. Auf mich wirkte das Buch eher wie eine Broschüre eines Schultheaterstücks, auch wenn diese zugegebenermaßen vermutlich etwas dünner sind. Es tut mir Leid, wenn das hart klingt, aber ich hatte nicht das Gefühl ein hochwertiges Verlagsprodukt in den Händen zu halten.
Ich habe das Buch dann also aufgeschlagen und bereits nach wenigen Sätzen wurde der äußere Eindruck auch inhaltlich bestätigt. Man wird sofort in die Geschichte geworfen, ohne das man sich orientieren kann wo man sich befindet, wer die Protagonisten sind und so weiter. Man muss natürlich nicht seitenweise Charaktere und Schauplätz einführen, aber so eine kleine Einleitung hätte der Geschichte gutgetan.
Überhaupt hätten dem Buch zusätzliche Seiten gutgetan. Man lernt die Charaktere nicht richtig kennen, alles und alle bleiben blass und irgendwie fremd. Wenn etwas passiert, wird es viel zu schnell abgehandelt. Das alles wäre überhaupt nicht nötig gewesen, da das Buch gerade mal 150 Seiten hat und daher genug Spielraum für mehr Handlung und tiefere Charaktere gewesen wäre. Die Handlung an sich ist leider eher anstrengend. Dice und Ceely flirten öffentlich miteinander und spielen Spielchen, haben Sex, spielen Spielchen, haben Sex… ihr erkennt das Muster. Es gab kaum Abwechslung, keinen Erzählfluss, sondern eine Aneinanderreihung von ähnlichen Szenen.
Ich habe bereits erwähnt, dass dem Leser die Charaktere fremd bleiben. Das liegt mitunter auch daran, dass man wenig über ihr Innenleben erfährt. Mir ist zum Beispiel nicht klar, warum Ceely und Dice so ein Geheimnis aus ihrer Beziehung/Affäre machen. Die Welt will keinen schwulen Rockstar? Schön und gut. Aber sie erzählen wirklich niemandem davon und ich frage mich wieso. Ob ich den Grund nachvollziehen kann, spielt dabei keine Rolle, aber das Verhalten wird einfach nicht erklärt.
Besonders Dice hat dann auch Szenen in denen er mir nicht nur fremd, sondern auch richtig unsympathisch war. Ein Bandmitglied und damit auch ein Freund von ihm, ist (stark) übergewichtig. Dice nennt ihn Dickerchen und da dieser so aussieht wie er eben aussieht, sei es ja auch kein Wunder wenn er die Frau fürs Leben nicht findet. Es ist grundsätzlich unverschämt so mit jemandem zu sprechen, aber das dann auch noch zu einem Freund und Bandkollegen zu sagen, finde ich unmöglich… In der Art und Weise wie das Wort gebraucht und solche Sätze gesagt wurden, habe ich es auch nicht als freundschaftliche Neckerei empfunden.
Fazit:
Leider war das Buch für mich eine Enttäuschung. Es ist viel zu kurz, sodass weder die Charaktere noch die Handlung gut ausgebaut werden. Das ist sehr Schade, weil ich den Schreibstil der Autorinnen grundsätzlich gut finde und darüber hinaus auch die Idee mochte. Hier wurde meiner Ansicht nach viel Potenzial verschenkt. Schade.
Montag, 13. August 2018
4 Kommentare:
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Au weh, das war mal ein richtiger Fehlgriff. Grad in dem Genre schaue ich vor dem Kauf auch immer zweimal hin, weil mir da schon viel Ähnliches untergekommen ist. Schade!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nicole
Ja, leider. Aber das passiert manchmal. Es war eine Empfehlung von einem Blogger, den ich sehr lang und intensiv verfolgt habe. Ich war im Nachheinein überrascht, dass er sowas empfohlen hat. Aber gut, manchmal gibt es trotze ähnlichem Geschmack eben doch Unterschiede. Auf Amazon ist das Buch auch recht gut bewertet, also hätte mir das auch nichts genützt, wenn ich darauf was geben würde. Aber da verlasse ich mich aus Prinzip nicht drauf.
LöschenBei den Seitenzahlen hätte ich auf jeden Fall früher schalten müssen, aber sonst wäre das vermutlich so oder so schief gegangen.
Liebe Grüße
Julia
Oje, aber solche Bücher gibt es eben auch. Mir gefällt es auch immer nicht, wenn das Buch zu wenig Seiten hat. Dann kann sich einfach nichts so richtig entfalten und wirkt manchmal wie ein nicht fertiges Manuskript, das ausbaufähig wäre.
AntwortenLöschenDanke für Deine Rezension. Mir kommen 1-♥-Bücher zum Glück nicht so oft unter, weil ich liebe BloggerkollegInnen habe, die mir immer wieder tolle Bücher empfehlen ;) ♥
Bei mir kommt das mittlerweile auch nur noch selten vor, weil ich vorher abbreche. Aber das war zu dünn zum Abbrechen :D Tatsächlich war das sogar eine Empfehlung, nur offensichtlich keine gute... Leider.
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