Originaltitel: Solitaire
Autorin: Alice Oseman
Seiten: 368 Seiten
Verlag: dtv
Genre: Jugendbuch, Weltschmerz
Inhalt:
Die 16-jährige Tori Spring ist am liebsten für sich. Sie hat
kein Interesse an der Schule, an Freundschaften oder auch nur an sozialen
Kontakten. Sie schaut gern Filme, bloggt und hasst Bücher. Während sich alle
weiterentwickeln, bleibt sie stehen. Doch dann begegnet sie Michael Holden, von
dem alle behaupten er sei verrückt. Ein Freak eben. Und dann ist da noch
Solitaire, eine Gruppe, die die Schule auf den Kopf stellt.
Meine Meinung:
Durch die Leseprobe bin ich auf das Buch aufmerksam
geworden. Das erste Kapitel konnte mich voll überzeugen, was möglicherweise mit
der Harry Potter Diskussion zusammenhängen könnte, die sich zwischen den
Charakteren entwickelt. Diese Szenen waren sehr unterhaltsam und die lustige
Stimmung setzte sich zunächst fort. Ich habe mich sehr oft in Tori
wiedererkannt und die Handlung hat mir wirklich Spaß gemacht.
Leider hat mir die Geschichte zunehmend weniger gefallen.
Ich glaube, ich habe einfach etwas anderes erwartet. Solitaire rückt ein
bisschen in den Hintergrund, auch wenn es schon noch präsent ist. Primär geht
es aber um Toris Gefühlschaos und ihre Beziehung zu Michael. Die Handlung hat
mich nicht mehr so richtig gefesselt und es war mir alles zu wirr, weil man
überhaupt nicht weiß wohin die Handlung führen soll.
Nachdem ich mich damit abgefunden habe, dass ich inhaltlich
blind durch die Gegend tappe, ging mir Tori sehr auf den Keks. Ich konnte ihre
Gedanken nicht mehr nachvollziehen, sie bekommt Ausraster ohne das ich richtig
verstanden habe wo ihr Problem ist und ihr Weltschmerz ist so düster, dass ich
auch ganz deprimiert wurde. Vielleicht muss man selbst 16 Jahre alt sein um sie
verstehen zu können.
Zwischendurch hatte ich starke Bedenken was die Auflösung
angeht. Es war alles so verworren und die Aktionen von Solitaire waren so
heftig, dass ich dachte da kann keine vernünftige Lösung bei rumkommen.
Letztendlich ist es irgendwie nachvollziehbar und logisch wer hinter Solitaire
steckt, aber ich fand es trotzdem nicht überzeugend. Mir eskalierte alles zu
sehr.
Positiv erwähnen möchte ich aber die Nebencharaktere und
Michael Holden. Michael wird von allen als Freak bezeichnet, dabei ist er
eigentlich nur nicht so angepasst. Statt Fußball zu spielen, ist er erfolgreich
im Eisschnelllauf. Er sucht Tori in einem Restaurant auf um sie etwas zu fragen,
nur um die Frage dann zu vergessen. Er stellt sich Sinnfragen, die sich seine
Mitschüler nie einfallen lassen würden. Er ist einfach ein bisschen anders.
Auch Toris Bruder Charlie und sein Freund haben mir sehr gut gefallen. Über die
beiden hätte ich gern mehr erfahren. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen,
aber Charlie ist psychisch krank, was Toris Sorgen nur vergrößert.
Fazit:
Die Geschichte begann toll, verlor für mich dann aber ihren
Reiz. Toris Weltschmerz war mir zu intensiv und die Handlung eskalierte für
mich zu sehr. Vielleicht ist das Buch eher etwas für Jugendliche um die 16, die
ähnliche Probleme wie Tori haben.
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