Titel: Oleg oder Die belagerte Stadt
Originaltitel: Boris
Autor: Jaap ter Haar
Seiten: 141 Seiten
Verlag: dtv
Genre: junge Leser, Krieg
Inhalt:
Leningrad 1942. Die Stadt widersetzt sich seit beinahe 500 Tagen den deutschen Soldaten. Es ist kalt, die Menschen hungern. Der 12-jährige Oleg und seine Freundin Nadja gehen jeden Tag zusammen zur Lebensmittelausgabe, bis Nadja ihm eines Tages ein Geheimnis verrät. Sie weiß, wo es außerhalb der Stadt Kartoffeln gibt. Gemeinsam machen sie sich auf den gefährlichen Weg, doch unterwegs treffen sie auf deutsche Soldaten…
Meine Meinung:
Ich liebe Schullektüren. Natürlich habe ich in der Schule auch Bücher gelesen, die mir nicht gefallen haben, aber ich finde das Thema einfach spannend. Mich interessiert, welche Bücher andere in der Schule lesen müssen, besonders wenn sie eine andere Schulform besuchen als ich. Dieses Buch zum Beispiel, las mein Bruder in der 7.Klasse der Realschule.
Für jüngere Leser, an die sich das Buch ganz klar wendet, ist dieses Buch sicher kein einfaches Buch. Ich meine nicht, dass es anspruchsvoll zu lesen ist, denn das ist es überhaupt nicht, sondern einfach thematisch. Das Buch beginnt mit einem Traum Olegs, in dem sein Vater in einem Lebensmittelkonvoi über einen zugefrorenen See fährt und dabei einbricht und ertrinkt.
Es gibt weitere schlimme Ereignisse, wie die vielen (Hunger-)Toten, Bombenangriffe usw. Meiner Ansicht nach, wurden all diese furchtbaren Dinge genau genug erzählt, damit die jungen Leser begreifen wie schrecklich dieser Krieg war und wie sehr die Menschen gelitten haben. Andererseits wird es nicht zu detailliert beschrieben, sodass die Kinder nicht mit durch Bomben abgerissenen Gliedmaßen konfrontiert werden.
Ein zentraler Aspekt dieses Buches ist, dass ein Feind auch ein Freund sein kann. Man sollte nicht alles glauben, was man so hört und man sollte nicht alle Menschen über einen Kamm scheren. Das wird am Beispiel von Oleg sehr deutlich, der zu Beginn hofft, dass der Krieg noch andauert, wenn er erwachsen ist, damit er auch Soldat werden und gegen die bösen Deutschen kämpfen kann. Im Verlauf der Geschichte lernt er, dass „die Deutschen“ nicht alle böse sind und das Krieg kein erstrebenswerter Zustand ist. Seine Wandlung und seine Taten sind vielleicht etwas idealistisch und ja, vielleicht auch etwas unrealistisch. Aber ich denke, dass gerade für die jungen Leser die Botschaften die das Buch vermitteln will, so sehr deutlich werden.
Fazit:
Nicht nur für Schulklassen empfinde ich das Buch als geeignet, um jungen Menschen einen Teilaspekt des zweiten Weltkriegs näherzubringen. Das Buch ist leicht verständlich und vermittelt Botschaften, die auch heute noch sehr wichtig sind.
Freitag, 13. April 2018
2 Kommentare:
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Hallo liebe Julia,
AntwortenLöschenich oute mich mal: ich mag diese Genre nicht gaaanz so gerne. Ich musste während der Schulzeit so viele Bücher lesen und quälte mich da wirklich richtig durch, mittlerweile lese ich es nur noch sehr selten:)
Trotzdem freut es mich, dass dieses Buch bei Dir so gut ankam.
Liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenich kann das schon verstehen, dass sich viele durch die Schullektüre gequält haben. Manchmal will man Bücher ja einfach nur aufnehmen und nicht jeden Satz interpretieren. Das ist okay. Ich finde es nur Schade, wenn ich bei manchen Leuten so eine grundsätzlich negative Meinung zu Schullektüren sehe.
Liebe Grüße
Julia