Originaltitel: Room
Autor: Emma Donoghue
Sprecher: Matthias Brandt
Verlag: Hörbuch Hamburg
Minuten: 388 Minuten (6h 28 Minuten)
Genre: Roman
Inhalt:
Jack ist fünf Jahre alt. Seine Welt besteht aus seiner Ma
und Raum. Raum ist 16 m² groß, ohne Fenster und mit nur einem Oberlicht. Raum
ist alles was Jack kennt. Hier wurde er geboren. Raum ist echt, Ma ist echt und
er ist echt. Alles andere ist nicht in echt, denn das ist im Fernsehen. Doch
dann kommt der Tag, an dem ihm seine Mutter von der Welt hinter Raum erzählt.
Davon, dass es ein noch viel Größeres in Echt gibt. Und plötzlich ist es an
Jack sie beide aus Raum zu befreien.
Meine Meinung:
Von diesem Buch haben sicher schon viele gehört, nicht
zuletzt durch die recht aktuelle Verfilmung. Mich hat die Thematik schon lange
interessiert, aber erstens habe ich ein Problem mit gehypten Büchern und
zweitens, habe ich von vielen gehört, dass sie mit Jack nicht zurechtkamen. Vor
einiger Zeit habe ich mal mit dem Hörbuch angefangen, bin aber gar nicht
reingekommen, sodass ich es schnell wieder unterbrochen habe. Im zweiten Anlauf
hat es dann geklappt.
Die Geschichte wird aus Jacks Sicht erzählt, wodurch man
einen ganz besonderen Blick auf die Geschehnisse hat. Er ist erst fünf Jahre
alt und hat sein ganzes Leben lang nur einen sozialen Kontakt und zwar zu
seiner Mutter. Klar, dass er da sonderbar wirken kann. Einerseits hat er einen
unglaublich großen Wortschatz und kennt sehr viele Dinge. Andererseits ist
seine Grammatik nicht immer korrekt, da er zum Beispiel Schwierigkeiten hat die
Vergangenheitsformen richtig zu bilden. So sagt er zum Beispiel „Ich habe
vergesst“. Das ist zum Lesen oder Hören sicher nicht ganz einfach, aber nach
einiger Zeit kam ich sehr gut damit zurecht.
Was mir größere Probleme bereitet hat, waren Jacks
Erinnerungen an frühere Erlebnisse. So erinnert er sich an die Zeit als er
zwei, drei oder vier Jahre alt war und weist den Hörer immer wieder darauf hin.
Das hat mich ziemlich genervt und ich fand es auch im Gegensatz zu der falschen
Grammatik recht unrealistisch.
Am Anfang ist es noch ganz interessant zu sehen, womit Jack
und seine Mutter sich die Zeit in Raum vertreiben. Sie denken sich Spiele aus
und leben nach einem recht strengen Rhythmus. Nach dem Aufstehen gibt es
Frühstück, wobei das Müsli abgezählt wird, da die Lebensmittel knapp sind. Es
gibt nur eine Stunde Fernsehen am Tag, damit Jack und Ma nicht zu Zombies
werden. Um sechs gibt es Abendessen und spätestens um neun muss Jack im Schrank
sein um zu schlafen.
Nach einiger Zeit zieht sich die Handlung für den Hörer
genauso sehr, wie sie sich für Jack und Ma ziehen muss. Die Tage verlaufen
immer gleich und es wird sehr eintönig. Richtig spannend wird es dann, als Ma
Jack vom Draußen erzählt und mit ihm eine Flucht plant. Hier wurde das Hörbuch
für mich für eine halbe Stunde bis Stunde richtig spannend. Ich wusste zwar
durch das Filmcover schon vorher, ob ihnen die Flucht gelingen würde oder
nicht, aber die Details kannte ich nicht.
ACHTUNG! AB HIER SPOILERWARNUNG, FALLS IHR NICHT WISSEN
WOLLT OB JACK UND MA SICH BEFREIEN KÖNNEN!!
Das danach ist wie der Anfang des Buches recht interessant,
weil man an so viele Dinge denken muss, wenn man so lang in Isolation gelebt
hat. Jack hatte nie einen Schnupfen, hat noch nie die Sonne gespürt. Er kennt
keine anderen Menschen, keinen Lärm, keine Treppen. Insofern war es
interessant, dass er keine Treppen steigen kann und sie wie Kleinkinder auf dem
Hintern runterrutscht, dass er nur mit Sonnenbrille und Sonnenschutz überhaupt
rausgehen kann und dass ihm viel zu oft alles zu laut erscheint.
Aber auch hier lies die Faszination sehr schnell wieder nach
und die Handlung wurde wieder eintönig und langweilig. Das ist sehr Schade,
weil es aus psychologischer Sicht ein sehr fesselndes Buch hätte sein können.
Gelesen wird das Hörbuch von Matthias Brandt. Er hat eine
sehr markante Stimme, weshalb ich das Hörbuch im ersten Anlauf auch nicht so
mochte. Aber er macht seine Sache meiner Ansicht nach sehr gut, da er sehr viel
mit seiner Stimme arbeitet. Er spricht mal schnell, mal langsam. Laut und
leise. Variiert die Stimmlage.
Fazit:
Ich persönlich kann den Hype um das Buch nicht
nachvollziehen. Das Buch beginnt recht eintönig, erreicht dann mit dem
Fluchtplan seinen Höhepunkt und flacht danach wieder stark ab. Kann man lesen
oder hören, muss man aber auch nicht.
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