Originaltitel: Desert Flower
Regie: Sherry Hormann
Hauptdarsteller: Lyia Kebede (Waris Dirie), Sally Hawkins (Marilyn)
Jahr: 2009
Spieldauer: 122 Minuten
Altersfreigabe: FSK12
Inhalt:
„Geheimnisvoll, stolz, wunderschön: Als die junge Somalierin
Waris Dirie in einem Londoner Fastfood-Restaurant von Starfotograf Terry
Donaldson entdeckt wird, feiert die internationale Modewelt begeistert die
Geburt eines neuen Top-Models. Doch hinter der glamourösen Fassade verbirgt
sich ein zutiefst bewegendes Schicksal. Geboren in der Wüste Afrikas, flieht
die 13-jährige Waris vor einer Zwangsehe in die somalische Hauptstadt
Mogadischu. Die Familie ihrer Mutter verschafft ihr eine Stelle in der
somalischen Botschaft in London – wo sie jahrelang das Haus nicht verlassen darf
(…) Waris Dirie wird zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem
Erfolg holen die Schatten der Vergangenheit sie immer wieder ein. Auf dem Höhepunkt
ihrer Karriere erzählt sie in einem Interview von der grausamen Tradition der
Frauenbeschneidung, deren Opfer sie selbst als kleines Mädchen wurde.“ (Quelle:
DVD Hülle)
Meine Meinung:
Dieser Film basiert auf der gleichnamigen Biografie von
Waris Dirie, die ich im letzten Jahr gelesen habe. Das Buch hat mir weniger
zugesagt, aber ich nehme mal vorweg, dass es mir bei dem Film ganz anders ging.
Der Anfang war großartig. Ich habe fünf Minuten geschaut und
war absolut begeistert. Zwar wurde es danach ein bisschen ruhiger, aber ich
hatte weiterhin viel Spaß. Anders als das Buch wird die Geschichte im Film
nicht chronologisch erzählt. Die Handlung beginnt in Somalia, aber dann
wechselt sie sehr schnell nach London. Da musste ich einige Male wirklich
lachen, weil die kaum Englisch sprechende Waris für mich schon
Unterhaltungswert hatte.
Nach einiger Zeit in London haben mich zwei Dinge gestört.
Erstens wird permanent nur von Waris Erfolgen als Model berichtet. Sie
ergattert einen Job nach dem anderen und wird von allen geliebt. Der Titel des
Films hätte zu diesem Zeitpunkt auch „Waris Dirie – Die Erfolgsstory“ sein
können. Damit einher geht, dass ein zentrales Thema der Geschichte Beschneidung
- oder nennen wir es beim Namen: Genitalverstümmelung – ist. Ich habe mich die
ganze Zeit gefragt, wann dieses Thema endlich aufgegriffen wird. Nicht, dass
ich Freude am Leid anderer Menschen habe, aber wenn es nun Mal das Hauptthema
ist, dann wartet man darauf.
Als dieses Thema dann aber aufgegriffen wurde, war es sehr
heftig. Man muss sich bewusst sein, dass Blut fliest und das Blut gezeigt wird.
Und was für mich eigentlich noch schlimmer war, waren die Schreie der jungen
Waris. Das waren schreckliche Szenen, aber ich fand es sehr gut gemacht.
Überhaupt haben mir die Szenen in Somalia sehr gut gefallen. Die Musik war toll
und auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen.
Fazit:
Falls ihr euch für die Geschichte von Waris Dirie
interessiert, würde ich euch eher den Film als das Buch empfehlen. Musik und
Atmosphäre waren in Somalia toll und die Zeit in London unerwartet witzig.
Liebe Julia,
AntwortenLöschenden Film habe ich vor ganz langer Zeit schon gesehen. Das Buch subbt aber noch in meinen Regalen. Ich möchte es unbedingt mal lesen. Vor kurzem habe ich ein weiteres Buch von ihr ertauscht. Es ist ein langer Brief an ihre Mutter. Ich bin sehr gespannt, was sie ihr darin so alles sagen wird.
GlG, monerl
Hallo monerl,
Löschender Brief an ihre Mutter ist bestimmt auch sehr spannend.
Was ich so in "Wüstenblume" über das Verhältnis zu ihrer Mutter erfahren habe, klang jedenfalls sehr faszinierend. Scheint kein einfaches Verhältnis zu sein, aber Mutter bleibt eben Mutter.
Liebe Grüße
Julia