Mittwoch, 11. April 2018

Filmkritik ~ Wüstenblume

Titel: Wüstenblume
Originaltitel: Desert Flower
Regie: Sherry Hormann
Hauptdarsteller: Lyia Kebede (Waris Dirie), Sally Hawkins (Marilyn) 
Jahr: 2009
Spieldauer: 122 Minuten 
Altersfreigabe: FSK12



Inhalt:
„Geheimnisvoll, stolz, wunderschön: Als die junge Somalierin Waris Dirie in einem Londoner Fastfood-Restaurant von Starfotograf Terry Donaldson entdeckt wird, feiert die internationale Modewelt begeistert die Geburt eines neuen Top-Models. Doch hinter der glamourösen Fassade verbirgt sich ein zutiefst bewegendes Schicksal. Geboren in der Wüste Afrikas, flieht die 13-jährige Waris vor einer Zwangsehe in die somalische Hauptstadt Mogadischu. Die Familie ihrer Mutter verschafft ihr eine Stelle in der somalischen Botschaft in London – wo sie jahrelang das Haus nicht verlassen darf (…) Waris Dirie wird zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg holen die Schatten der Vergangenheit sie immer wieder ein. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erzählt sie in einem Interview von der grausamen Tradition der Frauenbeschneidung, deren Opfer sie selbst als kleines Mädchen wurde.“ (Quelle: DVD Hülle)

Meine Meinung:
Dieser Film basiert auf der gleichnamigen Biografie von Waris Dirie, die ich im letzten Jahr gelesen habe. Das Buch hat mir weniger zugesagt, aber ich nehme mal vorweg, dass es mir bei dem Film ganz anders ging. 

Der Anfang war großartig. Ich habe fünf Minuten geschaut und war absolut begeistert. Zwar wurde es danach ein bisschen ruhiger, aber ich hatte weiterhin viel Spaß. Anders als das Buch wird die Geschichte im Film nicht chronologisch erzählt. Die Handlung beginnt in Somalia, aber dann wechselt sie sehr schnell nach London. Da musste ich einige Male wirklich lachen, weil die kaum Englisch sprechende Waris für mich schon Unterhaltungswert hatte. 

Nach einiger Zeit in London haben mich zwei Dinge gestört. Erstens wird permanent nur von Waris Erfolgen als Model berichtet. Sie ergattert einen Job nach dem anderen und wird von allen geliebt. Der Titel des Films hätte zu diesem Zeitpunkt auch „Waris Dirie – Die Erfolgsstory“ sein können. Damit einher geht, dass ein zentrales Thema der Geschichte Beschneidung - oder nennen wir es beim Namen: Genitalverstümmelung – ist. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wann dieses Thema endlich aufgegriffen wird. Nicht, dass ich Freude am Leid anderer Menschen habe, aber wenn es nun Mal das Hauptthema ist, dann wartet man darauf. 

Als dieses Thema dann aber aufgegriffen wurde, war es sehr heftig. Man muss sich bewusst sein, dass Blut fliest und das Blut gezeigt wird. Und was für mich eigentlich noch schlimmer war, waren die Schreie der jungen Waris. Das waren schreckliche Szenen, aber ich fand es sehr gut gemacht. Überhaupt haben mir die Szenen in Somalia sehr gut gefallen. Die Musik war toll und auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:
Falls ihr euch für die Geschichte von Waris Dirie interessiert, würde ich euch eher den Film als das Buch empfehlen. Musik und Atmosphäre waren in Somalia toll und die Zeit in London unerwartet witzig. 

2 Kommentare:

  1. Liebe Julia,

    den Film habe ich vor ganz langer Zeit schon gesehen. Das Buch subbt aber noch in meinen Regalen. Ich möchte es unbedingt mal lesen. Vor kurzem habe ich ein weiteres Buch von ihr ertauscht. Es ist ein langer Brief an ihre Mutter. Ich bin sehr gespannt, was sie ihr darin so alles sagen wird.

    GlG, monerl

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    1. Hallo monerl,

      der Brief an ihre Mutter ist bestimmt auch sehr spannend.
      Was ich so in "Wüstenblume" über das Verhältnis zu ihrer Mutter erfahren habe, klang jedenfalls sehr faszinierend. Scheint kein einfaches Verhältnis zu sein, aber Mutter bleibt eben Mutter.

      Liebe Grüße
      Julia

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