Autor: Thomas Brezina
Reihe: Die Knickerbockerbande 4immer
Seiten: 412 Seiten
Verlag: ecowin
Genre: Roman, Spannung
Inhalt:
20 Jahre ist es her, dass sich die vier Freunde Axel, Lilo, Poppi und Dominik zuletzt gesehen haben. 20 Jahre sind vergangen, seit ein Unglück und der daraus folgende Streit die Knickerbockerbande zerbrach. Durch eine Einladung nach Canon Island werden die vier wieder zusammengeführt. Raffen sie sich zusammen und geben sie ihrer Freundschaft einer neuen Chance? Können sie auch mit Anfang 30 noch ein Rätsel lösen?
Meine Meinung:
Ich war früher ein großer Fan von Thomas Brezinas Büchern und habe vor allem das Tiger Team verschlungen. Aber auch die Knickerbockerbande mochte ich unglaublich gern, sodass ich mich riesig über die erwachsenen Knickerbocker gefreut habe.
Nach den ersten Seiten war es ein bisschen wie nach Hause kommen. Die vertrauten Namen zu lesen, war ein wunderschönes Gefühl. Auch den Schreibstil habe ich gleich wiedererkannt. Und das ist schon der erste Punkt. So schön dieses vertraute Gefühl war, so schwierig fiel es mir auch in die Geschichte zu kommen. Ohne das abwertend zu meinen: man merkt, dass Brezina Kinder- und Jugendbuchautor ist. Die Sätze sind häufig sehr kurz, meist ohne Nebensatzkonstruktionen. Das finde ich als Erwachsene schwer zu lesen, zumindest dann, wenn man nicht oft Kinderbücher liest. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich ein Lesefluss eingestellt hat.
Nachdem das geklappt hat, konnte mich Brezina genau wie früher an der Stange halten und ich wollte unbedingt wissen was noch alles passiert. Der Fall ist schon irgendwie vorhersehbar und hat auch nicht so ganz meinen Geschmack getroffen, weil es ein bisschen unglaubwürdig und aufgebauscht erscheint. Dennoch ist eine gewisse Spannung da und vor allem auch viel Action, sodass es mir gut gefallen hat.
Ich muss zugeben, dass bei mir die Knickerbocker schon so lang her sind (und ich wie gesagt eh eher im Tiger Team dabei war), und ich daher nicht beurteilen kann, ob die erwachsenen Bandenmitglieder ihrem vergangenen Ich entsprechen. Ich fand sie aber als Protagonisten recht authentisch und manchmal habe ich sogar vergessen, dass sie eigentlich Anfang 30 sind. In meinem Kopf waren sie wieder elf, zwölf Jahre alte, zumindest so lang, bis Axel plötzlich unrasiert war. Lediglich Dominik war für meinen Geschmack manchmal zu arrogant und von oben herab. Aber das ändert sich im Laufe der Geschichte.
Was mich am meisten gestört hat, auch wenn es in diesem Fall meine Bewertung nicht nach unten beeinflusst, ist der Markenwahnsinn. Da wird nicht das Handy (oder Smartphone) aus der Tasche geholt und das Tablet zur Recherche genutzt, sondern es wird der Markenname und der exakte Produktname verwendet. Mich nervt das persönlich sehr, weil ich finde das es in der Geschichte nichts zu suchen hat. Es bringt die Geschichte nicht weiter, ob das Tablet jetzt von der Firma X oder Y ist. Wenn das so wäre, könnte ich eine Markennennung akzeptieren, aber so finde ich das überflüssig und nervig, zumal es eben nicht nur einmal erwähnt wird.
Fazit:
Es war ein schönes Gefühl auf den Spuren meiner Kindheit zu wandeln, auch wenn Brezina meiner Ansicht nach bessere Kinderbücher als Erwachsenenromane schreibt. Wer die Knickerbocker früher gelesen hat, kann sich das Buch bei Interesse anschauen, für Neueinsteiger würde ich es eher nicht empfehlen.
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