Montag, 25. Dezember 2017

Rezension ~ Unlike - Von Goldfischen und anderen Weihnachtskeksen

Titel: Unlike - Von Goldfischen und anderen Weihnachtskeksen 
Autorin: C. M. Spoerri 
Seiten: 384 Seiten 
Verlag: Sternensand Verlag 
Genre: New Adult, Weihnachten



Inhalt:
Evan hasst Weihnachten. Und Menschen. Insbesondere seine Nachbarn. Er hasst Fröhlichkeit, hasst, Überraschungen, hasst Abweichungen. Schlimmer kann es für ihn also nicht kommen, als sein Nachbar Hannes ihm eröffnet, dass die Londoner Studentin Sara für eine Woche Weihnachtsshopping bei ihm unterkommen soll. Das Problem daran? Sara denkt, dass sie seit Wochen mit Evan via Chat kommuniziert, jedoch ist es in Wahrheit Hannes mit dem sie chattet. Hannes wiederrum hat sich im Chat als Evan ausgegeben, da er den Gedanken nicht erträgt, dass sein griesgrämiger Nachbar schon so lang allein lebt. Das Vorweihnachtliche Chaos scheint also perfekt.

Meine Meinung:
Optisch ist das Buch sehr ansprechend und macht neugierig auf den Inhalt. Jede Seite ist mit einem Mistelzweig geschmückt und es gibt kleinere Zeichnungen im Buch. Mir gefällt so etwas immer sehr gut. 

Mit den Charakteren, vor allem mit Evan, hatte ich am Anfang wirklich Probleme. Außer rauchen, kiffen, trinken und Pizzaausliefern macht er nicht viel. Auch wenn manche mich da vielleicht kleinkariert finden, möchte ich das nicht gern lesen, wenn Protagonisten ständig kiffen und sich hemmungslos betrinken. Mich nervt das, aber das allein führt in Evans Fall nicht dazu, dass ich ihn nicht mag. Schlimmer finde ich seine Ansichten gegenüber Homosexuellen im Allgemeinen bzw. Hannes im Besonderen. Auch bei Sara blitzt in dieser Richtung etwas hervor, aber weniger als bei Evan.

Zum Beispiel geht es darum, dass Evan und Hannes sich vor dem Haus treffen, wobei Hannes den Eingang blockiert. Möglichst ohne Körperkontakt versucht Evan ins Haus zu gelangen, Hannes könne das ja sonst falsch verstehen (S. 17). Sara kommt plötzlich auf die Idee Evan und Hannes könnten in einer Beziehung sein und klar, Hannes sieht schwul aus, Evan nicht. Evan wird wohl im Falle eines Falles der Mann in der Beziehung sein (S. 55). 

Solche Ansätze findet man leider häufiger in der Geschichte, nicht nur bezogen auf Homosexualität. So ist Evan der heiße Bad Boy, der Sara eigentlich gar nicht dahaben will, aber wenn sie schon mal da ist, kann man das ja auch nutzen, denn sie sieht ja heiß aus. Sara ist gleichzeitig schüchtern und unsicher, aber dann wieder forsch und begeistert von Evans Kreativität im Bett. In dem Zusammenhang möchte ich kurz auf den ersten intimen Kontakt zwischen Evan und Sara eingehen. Die Szene an sich hat mir gefallen, nur leider passte sie absolut nicht in den Kontext. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin vorher festgelegt, dass sie auf Seite X unbedingt eine solche Szene platzieren möchte und das dann in die Tat umgesetzt hat, ob das nun passt oder nicht. Es wirkte leider eher willkürlich und ergab sich nicht aus der Handlung.

Im Verlauf der Geschichte bessert sich Evans Ansicht ein bisschen und ich mochte die Erlebnisse seiner Vergangenheit. Außerdem nimmt die Handlung an Fahrt auf, sodass ich dann in einen guten Lesefluss gekommen bin. Weihnachtliche Stimmung kommt ein bisschen auf, aber es ist für mich kein reines Weihnachtsbuch.

Fazit:
Die Handlung hat mir gefallen, aber leider mochte ich die transportieren Ansichten und Klischees nicht, weshalb ich Evan und Sara nicht wahnsinnig sympathisch fand. 


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