Autorin: C. M. Spoerri
Seiten: 384 Seiten
Verlag: Sternensand Verlag
Genre: New Adult, Weihnachten
Inhalt:
Evan hasst Weihnachten. Und Menschen. Insbesondere seine
Nachbarn. Er hasst Fröhlichkeit, hasst, Überraschungen, hasst Abweichungen.
Schlimmer kann es für ihn also nicht kommen, als sein Nachbar Hannes ihm
eröffnet, dass die Londoner Studentin Sara für eine Woche Weihnachtsshopping
bei ihm unterkommen soll. Das Problem daran? Sara denkt, dass sie seit Wochen
mit Evan via Chat kommuniziert, jedoch ist es in Wahrheit Hannes mit dem sie
chattet. Hannes wiederrum hat sich im Chat als Evan ausgegeben, da er den Gedanken
nicht erträgt, dass sein griesgrämiger Nachbar schon so lang allein lebt. Das
Vorweihnachtliche Chaos scheint also perfekt.
Meine Meinung:
Optisch ist das Buch sehr ansprechend und macht neugierig
auf den Inhalt. Jede Seite ist mit einem Mistelzweig geschmückt und es gibt
kleinere Zeichnungen im Buch. Mir gefällt so etwas immer sehr gut.
Mit den Charakteren, vor allem mit Evan, hatte ich am Anfang
wirklich Probleme. Außer rauchen, kiffen, trinken und Pizzaausliefern macht er
nicht viel. Auch wenn manche mich da vielleicht kleinkariert finden, möchte ich
das nicht gern lesen, wenn Protagonisten ständig kiffen und sich hemmungslos
betrinken. Mich nervt das, aber das allein führt in Evans Fall nicht dazu, dass
ich ihn nicht mag. Schlimmer finde ich seine Ansichten gegenüber Homosexuellen
im Allgemeinen bzw. Hannes im Besonderen. Auch bei Sara blitzt in dieser
Richtung etwas hervor, aber weniger als bei Evan.
Zum Beispiel geht es darum, dass Evan und Hannes sich vor
dem Haus treffen, wobei Hannes den Eingang blockiert. Möglichst ohne
Körperkontakt versucht Evan ins Haus zu gelangen, Hannes könne das ja sonst
falsch verstehen (S. 17). Sara kommt plötzlich auf die Idee Evan und Hannes
könnten in einer Beziehung sein und klar, Hannes sieht schwul aus, Evan nicht.
Evan wird wohl im Falle eines Falles der Mann in der Beziehung sein (S. 55).
Solche Ansätze findet man leider häufiger in der Geschichte,
nicht nur bezogen auf Homosexualität. So ist Evan der heiße Bad Boy, der Sara
eigentlich gar nicht dahaben will, aber wenn sie schon mal da ist, kann man das
ja auch nutzen, denn sie sieht ja heiß aus. Sara ist gleichzeitig schüchtern
und unsicher, aber dann wieder forsch und begeistert von Evans Kreativität im
Bett. In dem Zusammenhang möchte ich kurz auf den ersten intimen Kontakt
zwischen Evan und Sara eingehen. Die Szene an sich hat mir gefallen, nur leider
passte sie absolut nicht in den Kontext. Es kam mir so vor, als hätte die
Autorin vorher festgelegt, dass sie auf Seite X unbedingt eine solche Szene
platzieren möchte und das dann in die Tat umgesetzt hat, ob das nun passt oder
nicht. Es wirkte leider eher willkürlich und ergab sich nicht aus der Handlung.
Im Verlauf der Geschichte bessert sich Evans Ansicht ein
bisschen und ich mochte die Erlebnisse seiner Vergangenheit. Außerdem nimmt die
Handlung an Fahrt auf, sodass ich dann in einen guten Lesefluss gekommen bin.
Weihnachtliche Stimmung kommt ein bisschen auf, aber es ist für mich kein
reines Weihnachtsbuch.
Fazit:
Die Handlung hat mir gefallen, aber leider mochte ich die
transportieren Ansichten und Klischees nicht, weshalb ich Evan und Sara nicht
wahnsinnig sympathisch fand.
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