Originaltitel: The Christmas Throwaway
Autorin: RJ Scott
Seiten: ca. 158 Seiten
Genre: Gayromance, Weihnachten
Inhalt:
Der 17-jährige Zach wurde von Zuhause rausgeschmissen und
fährt mit dem Bus soweit ihn sein mickriges Erspartes bringt. Weit ist das
nicht. Er landet in einer kleinen Stadt und weil er keinen Schlafplatz hat,
legt er sich auf eine Friedhofsbank. Doch es ist Winter, kurz vor Heiligabend
und im Freien zu schlafen scheint keine gute Idee. Der Polizist Benjamin findet
ihn und nimmt ihn mit in das Haus seiner Mutter. Zach und Ben fühlen sich
zueinander hingezogen, aber Zach ist minderjährig und schleppt so einige
Probleme mit sich herum.
Meine Meinung:
Ich habe schon länger Lust auf eine richtig schöne,
weihnachtliche Geschichte und habe mir daher am zweiten Advent dieses Ebook
gekauft, um etwas in Weihnachtstimmung zu kommen.
Das Weihnachtsfest wird thematisiert und es nimmt auch
relativ viel Raum ein. Allerdings ist das Buch für mich keine reine
Weihnachtsgeschichte und hat mich nicht unbedingt in weihnachtliche Stimmung
versetzt. Dennoch ist es geeignete Lektüre für einen gemütlichen Adventssonntag,
weil das Buch einfach relativ kurz ist.
Was mir nicht so gut gefallen hat, sind einige Fehler.
Teilweise sind das eher Übersetzungsfehler, teilweise sind sie vermutlich auf
die Autorin zurückzuführen. So ist Beispielsweise eine Servierplatte
„vollgeschlichtet“ mit Truthahn, oder die Nichte von Ben heißt mal Charlotte
und dann wieder Ella. Natürlich können Fehler immer passieren, aber grade wenn
das Buch eher dünn ist, sollte sich das schon in Grenzen halten.
Auch der Schreibstil konnte mich nicht hundertprozentig
überzeugen. An sich liest sich die Geschichte wunderbar. Alles ist verständlich
und Charaktere wie Erzählweise strahlen eine Ruhe aus, wie sie zu der
Jahreszeit passt. Aber manchmal gibt es Ausdrücke, die so gar nicht in die
Szene passen. Ein Beispiel: „Es verlangte Ben alles ab, ihn nicht zu berühren
und sich aufs Küssen, nur aufs Küssen zu beschränken. Heiße, atemberaubende,
zungenfickende, süß-schmeckende Küsse …“ (Pos. 1348). Da frage ich mich, wo auf
einmal dieser vulgäre Ausdruck herkommt, der weder zu den Charakteren noch zu
der Handlung passt.
Außerdem hat die Autorin meiner Ansicht nach den richtigen
Zeitpunkt für das Ende der Geschichte verpasst. Ich bin ja nun wirklich kein
Fan von Kurzgeschichten, aber hier wäre das definitiv besser gewesen. Die
Autorin hätte nach dem Weihnachtsfest oder meinetwegen etwas später Schluss
machen sollen und es wäre eine tolle weihnachtliche Kurzgeschichte gewesen.
Leider geht es danach noch weiter, aber eher in Episodenform. Man macht einen
Zeitsprung von mehreren Monaten, erlebt was bei Ben und Zach gerade los ist,
macht wieder einen Zeitsprung, erfährt wieder was gerade los ist und macht
wieder einen Zeitsprung. Es fehlte einfach der Erzählfluss. Das ist sehr
Schade, weil es mir ein bisschen den schönen Eindruck der ersten Tage zwischen
Ben und Zach verdorben hat.
Fazit:
Es ist eine ganz nette Geschichte für einen faulen
Adventssonntag, aber leider nicht das was ich mir erhofft hatte. Das Ende wurde
für mich nicht passend gewählt und auch der Ausdruck lässt hier und da zu
wünschen übrig.

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