Hallo zusammen,
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. So ist das auch bei Büchern. Es kommt öfter mal vor, dass mir Bücher gefallen die andere nicht mochten. Oder umgekehrt. Und um diesen umgekehrten Fall soll es heute gehen. Wie geht man damit um, wenn andere ein Buch lesen möchten, dass einem selbst so gar nicht gefallen hat?
Ich schaue mir gern Neuzugängevideos oder -posts an. Auch die Wunschzettel und der SuB anderer Büchermenschen interessieren mich immer sehr. Da kann es leicht passieren das ich auf Bücher stoße, mit denen ich so gar nichts anfangen konnte. Schon öfter habe ich mich gefragt was ich in so einem Fall mache. Ist es richtig/sinnvoll diesen Umstand anzusprechen? Oder sollte ich darüber schweigen, dass ich besagtes Buch kenne und nicht mochte und mich stattdessen auf andere Bücher konzentrieren? Aber was wenn ich keine der anderen Bücher kenne? Sollte ich dann lieber keinen Kommentar hinterlassen? Erst als ich ein Video von Franzi vom Kanal "DieBücherseelen" gesehen habe, kam ich auf die Idee ein Gedankensammelsurium zu diesem Thema zu verfassen. Franzi sagte sinngemäß, dass sie auf ein bestimmtes Buch keine große Lust mehr hat, weil unter einem anderen Video viele kommentierten die das Buch nicht mochten, obwohl sie vorher gute Bewertungen gesehen hatte.
Im Grunde genommen wünscht sich doch jeder von uns Kommunikation mit seinen Followern. Aber es ist doch irgendwie Schade, wenn das dazu führt, dass einem die Lust an einem Buch vergeht. Wenn ich irgendwo etwas kommentiere wie "Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen, weil..." ist das von meiner Seite eher der Versuch eines Austauschs, als das ich demjenigen die Lust auf das Buch nehmen möchte. Mir ist dabei nie in den Sinn gekommen, dass ich damit aber vermutlich eher letzteres erreiche. Bei mir ist das nämlich eher anders...
Als Beispiel nehme ich das Buch "Die Wahrheit über Alice" von Rebecca James. Das Buch verweilte relativ lang ungelesen bei mir und ich war nie so richtig motiviert es zu lesen, obwohl es mich inhaltlich sehr angesprochen hat. Dann kam Melli. Sie hat das Buch rezensiert und mit zwei Herzen bewertet. Jetzt ist so eine Rezension etwas anderes als ein Kommentar, aber es geht ja in die gleiche Richtung. Zuerst hat mich Mellis Rezension nicht gerade motiviert, natürlich nicht. Aber gleichzeitig musste ich immer wieder daran denken. Und irgendwann wurde mir klar, dass ich das Buch bei nächster Gelegenheit lesen muss, weil ich sonst immer Mellis Meinung im Hinterkopf habe und das Buch nie lesen werde. Man könnte also sagen, dass mich eine negative Meinung dazu gebracht hat das Buch zu lesen. Und das ist mir nicht nur einmal aufgefallen. Im ersten Moment demotiviert eine schlechte Meinung schon sehr, aber es kann ein Anreiz sein, dass Buch endlich zu lesen um seine eigene Meinung zu der anderer Personen ins Verhältnis zu setzen. Mich haben "Ich mochte das Buch nicht" Kommentare noch nie sonderlich gestört, aber seit ich mir klar gemacht habe, dass mich das sogar eher motiviert, stört es mich noch weniger (wir reden jetzt nur über bereits gekaufte Bücher!). Aber ob ich deshalb anderen solche Kommentare zumuten sollte? Ich weiß es nicht. Ich möchte schließlich niemandem bewusst die Freude auf ein Buch nehmen.
Was denkt ihr und wie handhabt ihr das selbst? Möchtet ihr bei ungelesenen Büchern lieber nicht wissen, wenn jemand das Buch nicht mochte? Und schreibt ihr selbst solche Kommentare, oder lasst ihr das (z.B. aus Motivationsgründen) weg? Ich habe aus dem ganzen für mich kein Fazit ziehen können und habe daher ganz bewusst einfach meine Gedanken für sich gelassen. Aus diesem Grund würde ich mich besonders über Kommentare von euch freuen.
Sonntag, 3. Dezember 2017
8 Kommentare:
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Hallo Julia,
AntwortenLöschenich habe noch nie darüber nachgedacht. Es kommt wohl drauf an, von wem dieses "Mir hat's nicht gefallen" kommt. Bei manchen Lesern weiß ich, dass wir einen ähnlichen Geschmack haben und da könnte es schon demotivierend wirken. Bei anderen hingegen wäre mir klar, dass es genau deshalb etwas für mich sein kann, weil die Geschmäcker eben so unterschiedlich sind.
Im Endeffekt freue ich mich über jeden Austausch zu 'meinen' Büchern, auch wenn besprochen wird, warum einem ein Buch nicht gefallen hat.
In Zukunft werde ich bei meinen Kommentaren aber besser drauf achten, nicht, dass ich jemanden den Lesespaß verderbe.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole,
Löschenstimmt, es ist natürlich von der Person abhängig. Aber man ist sich ja selten in allem einig ;)
Mir geht es auch so wie dir. Lieber ein Austausch, auch wenn das Buch nicht gefallen hat, als gar keinen Austausch.
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia, :)
AntwortenLöschenein sehr interessantes Thema. Ich habe tatsächlich auch noch nicht darüber nachgedacht, dass ein Kommentar im Sinne von „Ich mag dieses Buch nicht, weil…“ auch dazu führen könnte, dass der andere das Buch überhaupt nicht mehr lesen mag, aber es könnte natürlich passieren.
Wenn ich solche Kommentare zu einem gerade neu gekauften Buch selber bekomme, dann bin ich eher gespannt, wie mir das Buch gefallen wird, ob ich es genauso sehen werde usw. Ich habe mir das Buch ja gekauft, weil es mich interessiert, und da ändert ein Kommentar, in dem geschrieben wird, dass jemand das Buch nicht mochte, nicht mein Interesse an dem Buch. Das passiert dann eher bei Büchern, bei denen ich mir unsicher bin, ob ich sie haben möchte, und mich vor dem Kauf informiere, wie es so angekommen ist.
Ich werde aber auf jeden Fall jetzt erst mal darüber nachdenken, ob ich wirklich schreibe, ob mir das Buch nicht gefallen hat. Wenn jemand nach der Meinung fragt, dann würde ich auch eher schreiben, dass ein Buch mir nicht gefallen hat und warum.
Zu meinen Posts würde ich mich allerdings immer mehr über diese Kommentare freuen als wenn derjenige dann lieber gar nichts schreibt.
Liebe Grüße
Marina
Hallo Marina,
Löschendu hast Recht, der Kaufgrund sollte davon eigentlich nicht beeinflusst werden. Vielleicht ist das Phänomen bei YT auch einfach stärker, weil da ja oft viel mehr kommentiert wird als auf einem Blog. Und wenn man dann fünf "Mochte ich nicht" Kommentare bekommt, ist das sicher demotivierender als wenn ein einsamer Blogger kommentiert.
Mir geht es auch so, dass ich lieber einen "Mochte ich nicht" Kommentar habe als keinen ;)
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia
AntwortenLöschenGerade wenn jemand ein Buch noch nicht gelesen hat, bin ich eher vorsichtig mit Kommentaren. Wenn ich sage, dass mir ein Buch nicht gefallen hat, sage ich aber immer auch gleich, warum. War es der Inhalt? Der Stil? Konnte ich mich mit den Protas nicht anfreunden? Meiner Meinung nach sollte dies immer möglich und erlaubt sein, weil ja so viele Punkte Geschmacksache sind. Aber: wenn ich das Gefühl habe, vor einem Buch "warnen" zu müssen, bringe ich dies mit meiner Rezension oder auch mit Kommentaren klar zum Ausdruck. Dies ist aber zum Glück noch nicht oft geschehen.
Bei mir findet der Austausch aber ehrlich gesagt oft erst dann statt, wenn bereits Rezensionen vorhanden sind. Ich weiss ganz genau, wie viel Zeit eine Rezension in Anspruch nehmen kann und kommentiere deshalb gerne und oft Rezensionen von anderen Bloggern, weil ich es auch mag, wenn ich eine Rückmeldung auf eine Rezension erhalte. Dort sage ich immer ganz klar, was ich denke, welche Erfahrungen ich mit einem Buch gemacht habe oder - wenn ich das Buch noch nicht gelesen habe - warum mich ein Buch anspricht oder eben nicht. Dort ist das Buch ja dann schon gelesen, ich kann niemanden mehr verunsichern, dort findet dann ein Austausch statt.
Alles Liebe dir, ich stöbere gerade ein wenig, muss und darf endlich fast eine Woche Bloggerzeit aufholen, die ich komplett verpasst habe :-)
Livia
Hallo Livia,
Löschenich begründe das definitiv auch, aber das kann unter Umständen genauso oder vielleicht noch mehr demotivieren.
Bei einer Rezension ist der Austausch immer am einfachsten, stimmt. An dieser Stelle muss man dann sicher auch zwischen den Medien differenzieren. Für Blogs stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Bei YT gibt es weniger Rezensionen finde ich und da bleiben dann eben nur Lesemonat oder Neuzugänge um über das Buch zu sprechen.
Liebe Grüße
Julia
Ich habe mich bisher auch ganz ungeniert in Kommentaren geäußert, wenn mir ein Buch nicht gefallen hat. Ich sage ja immer dazu, was mir nicht gefallen hat und dann kann der andere immer noch überlegen, ob ihn das auch stören würde. Wenn ich z. B. lese, dass ein Buch nicht gut ankommt, weil der Hauptcharakter eine sehr schwierige oder gar unsympathische Persönlichkeit ist, finde ich das eher animierend, mir das Buch zuzulegen, weil ich weiß, dass ich das ziemlich gerne lese. Ausufernde Landschafts-, Wetter- oder Stimmungsbeschreibungen langweilen mich, andere finden das wunderbar atmosphärisch und möchten gerade das. Man sollte also eigentlich mehr Wert auf das "weil" hinter dem "gefällt mir nicht" legen. Und das ist dann der Beginn eines Austausches, wie Du ihn auch mit solchen Kommentaren beabsichtigst.
AntwortenLöschenIch wäre nie auf die Idee gekommen, dass jemand ein Buch nicht mehr lesen möchte, nur weil es anderen Leuten nicht gefallen hat. Es gab ja Gründe, sich dafür zu interessieren, z. B. weil einen das Thema fasziniert oder man den Schreibstil des Autors liebt etc. Das bleibt doch so, auch wenn andere genau das nicht mögen.
Ich kriege aber auch immer mal wieder den Eindruck, dass Leute es als "das Buch madig machen" empfinden, wenn man sagt, dass und warum man es nicht mochte. Vielleicht steckt das gleiche Missverständnis dahinter, dass man sich nur konstruktiv über ein Buch austauschen kann, wenn man der gleichen Meinung ist. Das ist aber überhaupt nicht so. Man sollte sich gegenteilige Meinungen anhören und sie auch gelten lassen, aber am Ende zählt nur das eigene Urteil.
Ich hoffe, in dem Sinne werden meine kritischen Kommentare zu einem Buch dann auch richtig aufgefasst und verderben niemandem den Spaß daran. Denn das wäre wirklich schade.
LG Gabi
Grundsätzlich stimme ich dir zu. Die Geschmäcker sind verschieden und daher ist ein negativer Kommentar mit Begründung erstmal nichts schlechtes. Aber auch dann besteht ja die Möglichkeit, dass man sich von zu vielen solcher Kommentare beeinflussen lässt und das Buch nicht mehr lesen möchte.
LöschenJa, ich weiß was du mit dem madig machen meinst. Ich überlege ab und auch, ob ich jetzt wirklich sagen soll, dass ich Buch X ganz furchtbar fand, wenn es der andere doch so mochte. Ich möchte halt niemandem unabsichtlich die Freude an einem Buch nehmen. Aber so kann dann natürlich auch kein Meinungsaustausch stattfinden und daher versuche ich dann nicht zu sagen ich fand Buch X richtig schlecht, sondern sage nur, dass ich es nicht gut fand ;)
Liebe Grüße
Julia