Originaltitel: The Mermaids Singing
Autorin: Val McDermid
Reihe: Tony Hill & Carol Jordan #1
Seiten: 480 Seiten
Verlag: Knaur
Genre: Thriller, GB
Inhalt:
In Bradfield werden im Abstand von je acht Wochen vier
männliche Leichen gefunden. Da alle im Schwulenviertel der Stadt gefunden
wurden, wir der Mörder intern als „Schwulenkiller“ bezeichnet, obwohl
öffentlich zunächst niemand von einem Serientäter sprechen will. Um die
Ermittlungen voran zu treiben, wird Tony Hill um Hilfe gebeten, der für das
Innenministerium eine Spezialeinheit aus Profilern zusammenstellen soll.
Meine Meinung:
Das Buch ist ungefähr so alt wie ich, was das Leseerlebnis
zu etwas ganz Besonderem macht. Es fängt schon damit an, dass es noch Disketten
gibt und die Polizistin sich zur nächsten Telefonzelle fahren lassen muss, wenn
sie angepiepst wird. Aber es geht noch weiter, denn so etwas wie Profiling
steckt noch in den Kinderschuhen und wird von Gesetzeshütern so gar nicht gern
gesehen. Von den meisten jedenfalls. Kein Wunder, dass es Tony Hill dadurch
nicht leicht hat, die neue Spezialeinheit aufzubauen.
Die Hauptprotagonisten sind einerseits Tony Hill und
andererseits die Polizistin Carol Jordan. Ich mochte beide sehr gern, auch wenn
ich zwischendrin etwas genervt war von Hills sexuellem Problem, dass immer und
immer wieder angesprochen wurde. Ja, es hat irgendwie eine Bedeutung für die
Geschichte, aber die hätte es auch, wenn man es dreimal weniger anspricht. Mir
gefällt die Dynamik zwischen Hill und Jordan sehr gut, da Jordan dem Profiling
sehr aufgeschlossen gegenübersteht und ein paar gute Gedanken beisteuern kann.
So gute Gedanken, dass Hill ihr rät sich bei der Einheit zu bewerben, ist sie
erstmal eingerichtet.
Mit den anderen Protagonisten hatte ich so meine
Schwierigkeiten, da sie häufig mit Dienstrang angesprochen wurden und ich nicht
so ganz verstanden habe, wer wem unterstellt ist. Ich hab zwar im Internet
recherchiert, aber bei der Art und Weise wie manche mit ihren Vorgesetzten
umgesprungen sind, war ich mir dann doch nicht sicher, ob der eine dem anderen
direkt unterstellt ist.
Worauf ich zuletzt explizit hinweisen möchte ist, dass
dieses Buch definitiv nichts beschönigt und nichts umschreibt. Wenn ihr mit
Gewalt und Sex nicht umgehen könnt, dann solltet ihr euch vielleicht nach
anderen Thrillern umschauen. Die Leichen werden brutal gefoltert und da wir
auch Kapitel aus Tätersicht lesen, bleibt dem Leser wenig bis gar nichts
erspart.
Fazit:
Auch wenn die Reihe schon einige Jahre auf dem Buckel hat,
lohnt sich der Reihenauftakt definitiv. Es ist nichts für zarte Gemüter, konnte
mich aber sehr gut unterhalten.
Reihe weiterverfolgen?
Definitiv. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
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