Mittwoch, 6. September 2017

Filmkritik ~ Gone Girl

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer
Originaltitel: Gone Girl
Regie: David Fincher
Hauptdarsteller: Ben Affleck (Nick Dunne), Rosamund Pike (Amy Dunne), Carrie Coon (Margo Dunne)
Jahr: 2014
Spieldauer: 143 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16



Inhalt:
Wie gut kennt man den Menschen, den man liebt, wirklich? Diese Frage stellt sich Nick Dunne an seinem fünften Hochzeitstag, dem Tag, an dem seine schöne Frau Amy spurlos verschwindet. Unter dem Druck der Polizei und des wachsenden Medienspektakels, bröckelt Nicks Darstellung einer glücklichen Ehe. Durch seine Lügen, Täuschungen und sein merkwürdiges Verhalten stellt sich jeder bald dieselbe unheimliche Frage: Hat Nick Dunne seine Frau ermordet? (Quelle: Hüllenrückseite)


Meine Meinung:
Vor zwei Jahren habe ich das zugrundeliegende Buch gelesen, welches mir leider nicht gefallen hat. Es war über weite Strecken langweilig und nahm erst gegen Ende Fahrt auf. Allerdings wurde es mir dann zu abstrus und krank. Da ich aber gern Buchverfilmungen schaue, habe ich die Gelegenheit genutzt, als ich günstig an den Film gekommen bin. 

Mit 144 Minuten ist der Film wahnsinnig lang. Am Anfang fand ich das aber noch okay und die Zeit verging recht schnell. Es wurde dann aber zunehmend langatmiger und bei etwa zwei Stunden konnte ich mich gar nicht mehr auf die Handlung konzentrieren. 

Ich kann nicht mehr beurteilen inwieweit sich die Handlung von Film und Buch unterscheiden. Ich kann nur sagen, dass ich das Finale in beiden Medien gleichermaßen schrecklich fand. Es war übertrieben, krank und vollkommen unlogisch. Sicher, einige Sachen wurden vermutlich aus dramaturgischen Gründen so gemacht, verdeutlicht es doch wie krank Nick und Amy sind, aber ich fand es leider zum Augen rollen.

Es gibt mehrere Plottwists in der Handlung und natürlich kannte ich diese schon aus dem Buch. Dennoch habe ich diese im Film als sehr vorhersehbar empfunden und ich bin mir recht sicher, dass ich auch ohne Buchvorlage gewusst hätte was passiert. 

Anfangs waren mir Amy und Nick sympathischer als am Buch, aber letztendlich sind sie doch beide schrecklich. Die Rollen waren für mich gut besetzt, aber nicht überragend. Richtig gut gefallen haben mir Nicks Schwester Go (Carrie Coon) und die Polizistin (Kim Dickens)


Fazit:
An dem Film (und dem Buch) scheiden sich die Geister. Einige finden beides klasse, andere mögen das Buch, aber nicht den Film. Ich mochte beides leider nicht. Zu abgedreht, zu krank zu „abgefuckt“ um nochmal ein Wort aus dem Buch zu verwenden.

Informatives Sammelsurium:

6 Kommentare:

  1. Indirekt Spoiler im Kommentar!

    Krank und abgefuckt sind auch Worte, mit denen ich den Film (das Buch hab ich nicht gelesen) beschreiben würde. Ich bin über das Ende nicht weggekommen, so gestört fand ich das.
    Deswegen fand ich es auch schwer zu sagen, der Film ist gut. Dass er mich mitnimmt, ist eigentlich ein gutes Zeichen, aber er war auch irgendwie einfach zu gestört. Ich habe Amy danach so gehasst.

    Nick fand ich eigentlich okay. Klar, nicht perfekt, aber krank fand ich ihn nicht.

    Ich weiß nicht mehr, ob ich die Wendung damals überraschend fand. Ich glaube, ich habe damit gerechnet, weil es irgendwie keinen Sinn ergeben hätte, einen über 2h langen Film zu machen, in dem alles so ist, wie man es am Anfang erwartet.

    Im Nachhinein ist die Handlung auch ziemlich unlogisch. Ich hab mich seitdem etwas mehr mit Kriminalistik befasst und bei keinem guten Rechtsmediziner hätte das durchgehen dürfen. Aber naja.

    Auch wenn ich den Film etwas besser fand als du, kann ich deine Kritikpunkte größtenteils verstehen.

    Liebe Grüße :)

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    1. An sich ist es natürlich ein gutes Zeichen, wenn der Film einen irgendwie packen kann. Aber wenn es bei mir dazu führt, dass ich kopfschüttelnd dasitze und nicht weiß wohin mir, weil es so bescheuert ist, ist das auch wieder nicht gut.

      Im Vergleich zu Amy ist Nick natürlich viel harmloser. Aber er hat auch schon so seine psychopathischen Momente. Diese ganze Ehe ist ja verkorkst und sie reiten sich gegenseitig immer tiefer rein.

      Ich fand vor allem was am Ende so passiert unlogisch. Angefangen bei dem Moment, wo Amy vor den Kameras theatralisch in Nicks Arme fällt, über ihre Aussage über ihre Vergewaltigung, wo fünfzehn Leute vom FBI um sie herum stehen, bis hin zu der Rückfahrt nach Hause, noch mit Blut besudelt. Spätestens da hätte ich die Geschichte sowieso nicht mehr ernst genommen.

      Ich war ja auch schon vorgeschädigt durch das Buch. Das hat meine Meinung sicher negativ beeinflusst :D

      Hab ein schönes Wochenende:)
      Julia

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  2. Einen wunderschönen guten Abend :)
    Mensch nach Deiner Rezi will ich jetzt den Film sehen, sofort - jetzt gleich auf der Stelle:-D
    Jetzt ärgere ich mich gerade, dass ich bei meinem letzten Flohmarktbesuch nicht das Buch mitgenommen habe, um mitzureden...Gr..
    Übrigens gefällt mir diese Film vs. Buch richtig gut!
    Bin gespannt was Du als nächstes vorstellen wirst :)
    Liebste Grüße
    Andrea

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    1. Hey Andrea,

      erstaunlich, dass dich meine Besprechung nicht abgeschreckt hat. :D
      Ich würde ja sagen, spar dir beides, aber wenn es dich interessiert lies es. Oder schau den Film. Bei beidem wünsche ich dir viel Spaß. Vielleicht gehörst du auch zu denen, die die Geschichte mögen.

      Danke sehr :) Gleich kommt noch eine Filmkritik und danach war es das erstmal. Zumindest so lang, bis ich wieder eine Buchverfilmung kaufe.

      Liebe Grüße
      Julia

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  3. Hallo Julia,

    ich habe gerade deinen Blog entdeckt und bleibe gerne als Leserin hier!

    Von "Gone Girl" habe ich natürlich schon gehört, aber es ist nicht ganz mein Genre, deshalb habe ich es weder gelesen noch gesehen. Wie es scheint, habe ich da auch nicht allzu viel verpasst. ;)

    Vielen Dank für deine Rezension!

    Liebe Grüße
    Tessa

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    1. Hallo Tessa,

      danke für deinen Kommentar.
      Ich hoffe, es wird dir in meinem Sammelsurium weiterhin gefallen :)
      Meiner Ansicht nach, hast du da wirklich nichts verpasst.

      Liebe Grüße
      Julia

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