Samstag, 30. September 2017

Abgebrochen & Angelesen #3

Hallo zusammen,

es ist mal wieder soweit. Ich zeige euch, welche Bücher ich in den letzten Wochen abgebrochen habe. Es ist eine bunte Mischung von Horror, Kurzgeschichten und Klassiker.

"Michael Connelly ist ein Rastloser, und er durchquert das Land mit nur einem Ziel: Rache zu üben. Denn dort draußen, zwischen den ratternden Zügen, den Lagern der Landstreicher und der endlosen Prärie verbirgt sich der Mann, der Michaels Tochter ermordet hat. Michael kennt weder den Grund für die Tat, noch weiß er, wohin er sich wenden soll. Aber er wird seine Suche zu Ende führen, und sie wird in Blut enden. Denn niemand kennt den Täter, und doch flüstert jeder seinen Namen: Mr. Shivers …" (Quelle: Verlagsseite)
Abgebrochen auf Seite 120/398.


Bei diesem Buch fing es schon mit falschen Erwartungen meinerseits an. Laut Klappentext bin ich von einem Thriller ausgegangen (so wird auch das Ebook aktuell bei Piper beworben), aber es ist Horror (was man an den Zitaten auf der Rückseite erkennt) mit einem Anteil Fantasy (erschienen bei Piper Fantasy). Ich lese wirklich querbeet, aber ratet mal welche Genre ich gar nicht lese? Richtig. Horror und Fantasy. Dann gab es eine Szene, in der jemand ein Schweineherz gegessen hat. Ich meine ein rohes Herz, von einem frisch geschlachteten Tier. Da wollte ich zum ersten Mal abbrechen, aber weil ich das in letzter Zeit so oft gemacht habe, hab ich die Szene überblättert. Die Handlung ist aber weiterhin nicht spannend, da die Charaktere nur unterwegs sind und den ominösen Mr. Shivers suchen. Es erinnert an einen Roadtrip, nur eben zu Fuß und das find ich ja sowieso langweilig. Außerdem wird für meinen Geschmack zu wenig erklärt. Die Geschichte beginnt sofort mit Connelly (der im Buch übrigens Marcus und nicht Michael heißt), der auf der Suche nach Mr. Shivers ist. Ein direkter Einstieg ist ja nicht unbedingt schlecht, wenn man wenigstens danach Erklärungen bekommt. Aber man weiß nur, dass er jemanden verloren hat und diese Person Molly heißt. Alles andere musste ich mir bisher aus dem Klappentext zusammenreimen. Hinzu kommen Begriffe die nicht erklärt werden (z.B. Hobos - eine Gruppe von Menschen, aber welcher Art? Bauern? Landstreicher? Ein bestimmter Herkunftsort?) und auch die Umgebung ist rätselhaft. Es spielt in Amerika, aber in einigen Teilen des Landes herrscht Dürre und niemand will in den Westen. Ist das ein dystopischer Anteil, sprich ist in der Vergangenheit mal was passiert? Oder spielt die Geschichte einfach nur 1800 irgendwas? Nach 120 Seiten war dann leider Schluss, hauptsächlich weil mich das Buch einfach nicht fesseln konnte.



"Mathilde, 24, verliert ihre Handtasche, nachdem sie in einem Café in Paris einen Drink zu viel hatte. Darin steckt eine Menge Geld, das ihr nicht gehört. Yann, 26, fühlt sich in einem langweiligen Beruf und in einer spießigen Beziehung gefangen. Die eine sucht nach dem richtigen Mann, der andere hat den verkehrten Job, der dritte trauert um sein Kind, bei keinem läuft es richtig rund. Aber: „Ab morgen wird alles anders“. Das ist das Motto von Anna Gavaldas neuen Geschichten. In ihnen erzählt die Bestsellerautorin aus Frankreich mit Witz und Leichtigkeit von der unzerstörbaren Hoffnung der Menschen und der altmodischen Macht der Liebe in unseren modernen Zeiten." (Quelle: Verlagsseite)
Abgebrochen auf Seite 80/223 (diese Angaben beziehen sich auf das Ebook)

Ich habe es ja sowieso nicht mit Kurzgeschichten und ein Roman der Autorin konnte mich nicht überzeugen. Dennoch wollte ich dem Buch eine Chance geben, weil es in meinem Lesekoffer war.
Die erste Geschichte habe ich komplett gelesen, die zweite ungefähr zu dreivierteln. "Mein Hund muss sterben" war zwar gut zu lesen, aber es hat mir persönlich nichts gegeben. Es hat mich nicht begeistert, aber ich hatte auch nichts konkretes zu meckern. Außerdem war es ein bisschen melancholisch und depressiv und das brauche ich gerade gar nicht.
Die zweite Geschichte "Mathilde" hat mich dann aber genervt. Die Protagonistin ist irre unsympathisch und die Erzählweise konnte mich auch nicht begeistern. Seitenweise Beschreibungen eines Frauenkörpers, der mit sämtlichen bekannten Lebensmitteln verglichen wird, brauche ich zum Beispiel nicht:
"Deine geschlossenen Lider, Mathilde, ähnelten, sobald du in meinen Armen lagst, der inneren Schale einer Litschifrucht." (S. 64)
"Die Spitzen deiner Brüste? Zwei Ackerbohnen aus der Provence, die ersten, die man im Februar erntet und die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, weil sie in rohem Zustand zu schälen sind, solange die geschwungene Form in meinen Händen noch ihre bernsteinfarbene, glatte, zarte und nach Frühlingsbirnen duftende Sahnigkeit besitzt." (S. 65)
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich quasi schon aufgefordert werde, die Geschichte nicht zu beenden, dann habe ich dazu auch überhaupt keine Lust.  
"Doch leider kommt man gegen sein Naturell nicht an, darum werde ich mich als das brave Mädchen, das ich bin, zwingen, die Geschichte bis zum Ende zu erzählen, und ich sage es gleich vorweg: Sie können gern die Taste für den Schnellvorlauf drücken, Sie werden nicht viel verpassen." (S. 69)

Deutschstunde - Siegfried Lenz
"Siggi Jepsen, Insasse einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, soll im Deutschunterricht einen Aufsatz über das Thema "Die Freuden der Pflicht" schreiben. Nicht, dass ihm nichts dazu einfiele - das Thema ist ihm vertraut wie keinem sonst: sein Vater, der "nördlichste Polizeiposten Deutschlands", war den Pflichten seines Amtes so rückhaltlos ergeben, dass er nicht zögerte, seinem Jugendfreund, dem international bekannten Maler Nansen, das von den Nazis über ihn verhängte Malverbot eigenhändig zu überbringen und seine Einhaltung persönlich zu überwachen. Siggi, zu dieser Zeit noch ein Kind, wird Zeuge eines stillen, aber erbitterten Kampfes. (Quelle: Verlagsseite)
Abgebrochen auf Seite 122/480 

Diesen Klassiker habe ich mal von meiner Tante bekommen, einfach weil ich gern mal Bücher lese von denen man öfter hört. Ich hatte überhaupt keine Vorstellung davon worum es in diesem Buch geht und ich glaube, das war das erste Mal, dass ich so an ein Buch herangegangen bin. Es war nicht gerade erfolgreich, aber ich hätte das Buch auch angelesen, wenn ich gewusst hätte worum es geht.

Ich bin froh, dass relativ schnell deutlich wird, dass der Protagonist Schüler auf einer Art Anstaltsinsel ist. Ich musste also nicht lang rätseln worum es in der Geschichte im groben geht. Leider bin ich aber überhaupt nicht reingekommen. Die Sätze sind teilweise sehr lang und mit Einschüben gespickt, weshalb ich Schwierigkeiten hatte der Handlung zu folgen. Auch die Kapitel sind sehr lang und das stört meinen Lesefluss immer ein wenig.
Wie ihr der Beschreibung entnehmen könnt, verfasst Siggi einen Aufsatz, der quasi biografisch aus seiner Vergangenheit erzählt. Ich hatte oft Schwierigkeiten nachzuvollziehen, was wirklich passiert ist, oder was Siggi vielleicht aus erzählerischen Gesichtspunkten ein bisschen anders darstellt. Nicht nur, dass ich der Handlung nicht so richtig folgen konnte, sie hat mich auch einfach wenig interessiert. Zwar passiert in Siggis Vergangenheit das ein oder andere, aber davon war nichts super spannend. Mich reizt es  überhaupt nicht, das Buch weiterzulesen.

Ich muss ergänzend sagen, dass ich das Buch im Zug gelesen habe und nicht in bester Verfassung war. Vielleicht kann ich zu einem anderen Zeitpunkt mehr mit dem Buch anfangen. Normalerweise mache ich das ja nicht, Bücher unterbrechen, aber da ich dieses Buch sowieso nicht abgeben kann/möchte, werde ich es behalten und vielleicht mal weiterlesen. Momentan ist es aber definitiv abgebrochen.

6 Kommentare:

  1. Hallo Julia,

    der Einblick in dein Leserverhalten und wie du die Bücher warum abgebrochen hast, fand ich sehr interessant.

    Das eine Beispiel fand ich auch seltsam, dass der Leser quasi aufgefordert wird, abzubrechen oder Teile zu überblättern. Seltsam :D

    Gruß
    Daniela

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    1. Hallo Daniela,

      danke für deinen Kommentar :)
      Das ist wirklich seltsam. Vielleicht habe ich das Stilmittel einfach nicht verstanden, aber da hatte ich dann auch wirklich keine Lust mehr zu lesen.

      Liebe Grüße
      Julia

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  2. Hahahah, oh Mann, welcher Mensch möchte denn bitte nicht, dass seine Augen mit den "inneren Schalen eine Litschifrucht" verglichen werden xD?
    Oder die Brustwarzen mit Bohnen, wobei gleich danach davon geredet wird, wie diese Bohnen geschält werden...

    Und wenn die Figur dann auch noch selber sagt, dass in der Geschichte nichts passiert, würde mir auch die Lust vergehen, sie weiterzuverfolgen...


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    1. Hey Charlie,

      Wahnsinn oder? Da schmerzen meine entsprechenden Körperstellen direkt, weil es so komisch klingt :D

      Es beruhigt mich, dass dieser Eindruck auch bei anderen entsteht.

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  3. Hallo Julia, :)
    wirklich interessant zu lesen, aus welchen Gründen du Bücher abgebrochen oder erst einmal beiseitegelegt hast.
    Bei dem ersten Buch wäre es mir ähnlich ergangen. Ich hätte auch gedacht, dass es ein Thriller ist. Fantasy hätte mich persönlich gefreut, aber Horror mag ich gar nicht und wenn ich schon das mit dem rohen Schweineherzen lese… Aber auch das danach klingt nicht besonders vielversprechend.

    Die Textbeispiele aus dem zweiten Buch. :D Das mit den Lebensmitteln ist furchtbar. :D
    Aber auch der Satz, der sagt, dass man nichts verpasst, wenn man die Geschichte nicht liest, ähm, ja, dann hätte ich auch nicht weiter gelesen, vor allem nicht, wenn ich eh schon darüber nachdenke, es nicht weiterzulesen. :D

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Hey Marina,

      dazu kommt noch, dass ich weder Horror noch Fantasy bei der Person erwarte, von der ich das Buch übernommen habe. Es schien auch nicht zu Ende gelesen zu sein :D

      Und das sind nur zwei Ausschnitte. Das ging über mehrere Seiten! Aber die Autorin wird sehr gefeiert, also muss was tolles dran sein. Ich weiß leider nicht was ;)

      Liebe Grüße
      Julia

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