Originaltitel: Trinity - Life
Autorin: Audrey Carlan
Reihe: Trinity #4
Seiten: 320 Seiten
Verlag: Ullstein
Reiheninformation:
Diese Rezension ist spoilerfrei. Es handelt sich hierbei um den vierten Band einer Reihe. Ich hatte keine Vorkenntnisse und konnte alles gut verstehen (mehr dazu in der Rezension). Aber, wer zuerst diesen Teil liest, spoilert sich in Bezug auf die Vorgänger.
Inhalt:
Maria de la Torre hat gerade erst ihren Freund Thomas bei einem Polizeieinsatz verloren, als ihr Leben schon wieder in Aufruhr gerät. Zuerst trifft sie bei Thomas Beerdigung dessen Zwillingsbruder Elijah, der ihr Blut in Wallung bringt und dann taucht auch noch ein Mann aus ihrer Vergangenheit auf, der nichts Gutes im Sinn hat.
Meine Meinung:
Diese Reihe im Allgemeinen und der erste Band im Besonderen, sind ziemlich kritisiert worden. Was ich darüber gehört habe, hat mir gereicht um zu entscheiden, dass ich die Reihe nicht beginnen will. Nachdem ich den vierten Band nun gewonnen habe, wollte ich mir selbst ein Bild machen, zumal ich gern in diesem Genre lese.
Vorkenntnisse braucht man meiner Ansicht nach nicht. Die Ereignisse aus der Vergangenheit werden ausreichend thematisiert, sodass ich nicht das Gefühl hatte irgendwo nicht mitzukommen. Im Gegenteil, manchmal hatte ich sogar das Gefühl es wurde zu viel aus den vorherigen Bänden erklärt und selbst ich, die ich die Vorgänger ja nicht gelesen habe, war genervt, weil ich die Zusammenhänge schon begriffen hatte.
Was die Protagonisten angeht, bin ich enttäuscht oder besser gesagt in meinen Erwartungen bestätigt worden. Elijah ist so was von herrisch und wenn er dieses Verhalten an den Tag legt, nimmt Maria sich vor ihn in seine Schranken zu weisen, tut dann aber doch nichts. Maria sagt sie seien kein Paar. Elijah sagt sie seien eins. Fertig. Maria sagt Elijahs Haus sei nicht ihr gemeinsames Zuhause. Elijah sagt sie wohne auch hier. Fertig. Ja und dann hat Maria etwas Traumatisches erlebt, möchte offensichtlich nicht darüber sprechen, ja sogar in Panik die Stadt verlassen (ob das klug ist, ist eine andere Sache) und was macht er? Lacht sie aus. Trotzdem fand ich ihn irgendwie sympathischer als Maria, weil er zu seinen Gefühlen steht. Verrückt, ich weiß, aber was soll ich machen…
Ich hätte vom Klappentext her eher erwartet, dass Elijah derjenige ist, der bei der Beziehung vorsichtig ist, da Maria ja mit seinem toten Bruder zusammen war. Stattdessen erkennt er, dass man sich nicht aussuchen kann, wen man liebt. Maria hingegen ist da widersprüchlich. Sie macht sich große Sorgen um ihren Ruf bzw. was andere darüber denken könnten, setzt aber durchaus ihre weiblichen Reize ein. Das war eben der Grund, warum ich dann doch mehr mit Elijah anfangen konnte.
Maria hat drei Seelenfreundinnen, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielen und spielten. Dafür das das Verhältnis als so eng beschrieben wird (die gewählte Familie etc.), ist Maria ganz schön knauserig mit Informationen. Der ersten erzählt sie nur, sie hat mit Elijah geschlafen, verschweigt aber, dass er Thomas Zwillingsbruder ist. Der zweiten erzählt sie von Thomas Zwillingsbruder, verschweigt aber ihre Gefühle und der dritten erzählt sie nichts. Am Rande bemerkt, die Männer der anderen Frauen sind auch nicht so doll. Gigi darf ja nicht mal allein aufs Klo gehen… das sagt schon alles was man über sie wissen muss.
Warum ich aber trotzdem drei Big Bens vergebe hat den Grund, dass ich die Idee eigentlich mochte. Ich lese gern Thriller und fand daher die spannende und in gewissen Maßen actionreiche Hintergrundstory klasse. Der stalkende Ex-Freund ist jetzt auch nicht brandneu, aber es ist mal was anderes als die wiedergefundene Jugendliebe, oder das schlechte Elternhaus. Nur schade, dass die eigentlich gute Idee so von den Charakteren kaputt gemacht wurde.
Fazit:
Man hätte aus der Handlung eine tolle New Adult Reihe machen können, wenn nicht die Charaktere so furchtbar gewesen wären. Die Vorgänger werde ich definitiv nicht mehr lesen, da ich mich vermutlich wieder furchtbar über die Charaktere aufregen muss und die grobe Handlung durch diesen Band ja schon kenne, sodass ich da auch keinen Bedarf habe. Der Folgeband könnte aber durch die neuen Protagonisten interessant sein. Zumindest macht der männliche Part bei seinem kurzen Gastauftritt hier einen vernünftigen Eindruck.
Hey :)
AntwortenLöschenSie verwendet das Motiv des stalkenden Ex-Freundes noch einmal? Den gab's ja schon in den ersten drei Teilen ... Oder meinst du jetzt den stalkenden Ex-Freund von Gigi?
Vergibst du eigentlich nun drei oder vier Big Bens? Ich frag nur, weil du in der Grafik vier abgebildet hast.
Ansonsten hast du meine absolute Hochachtung, dass du das durchgezogen hast, ich hätte wahrscheinlich schon wieder jede Menge Aggressionen bekommen.
Liebe Grüße
Ascari
Hey Ascari,
Löschennein, ich meine nicht den Freund von Gigi. Es ist ein bisschen anders als bei Gigi, kommt aber aufs selbe raus. Der Ex von Maria landete im Knast, weil er sie umbringen wollte. Jetzt ist er entlassen worden und versucht erneut sie umzubringen, aber dem geht quasi Stalking voraus, weil er ihr Nachrichten schickt und versucht sie abzupassen.
Ooooh, da habe ich mich verdrückt. Es sind gerade eben so drei Sterne geworden o.O Danke dir!
Ich glaube, mir kamen eure Abneigungen zugute. Daher wusste ich ja was da für Personen auf mich zukommen und konnte deren Verhalten einigermaßen ignorieren und mich stattdessen auf das Thrillerelement konzentrieren.
Liebe Grüße :)
Keine Ursache :)
LöschenStalkender Ex-Freund: Da muss ich mich aber jetzt schon fragen, ob der Verfasserin echt nichts anderes einfällt, um Spannung in ihre Geschichten reinzubringen ... Das klingt ja wirklich schon so, als ob sie von ihren eigenen Geschichten abschreibt??
Alter Schwede, was bin ich froh, dass ich diese Bücher eigentlich von meinem Radar verbannt habe, ich würde mich ja nur noch aufregen ...
Liebe Grüße und danke für die rasche Antwort!
Ascari
Ich glaube, bei Gigi nimmt das schon extremere Züge an und ich würde sie als klassisches Stalking-Opfer bezeichnen (jedenfalls schließe ich das aus dem, was ich so in diesem Band gelesen habe). Bei Maria ist das Stalking ja mehr Mittel zum Zweck. Aber grundsätzlich hast du natürlich recht. Sonderlich viel Varianz ist das nicht.
LöschenOh ja, die Autorin scheint nur ein einziges Schema für ihre Charakterisierung von Männern und Frauen zu haben, denn die verhalten sich alle ziemlich ähnlich wie in Band 1 - und noch dazu nicht besonders nachahmenswert. Wie schade, dass sie eine eigentlich nette Unterhaltungslektüre durch ihre Charaktere so versaut. Ich wusste schon, wieso ich die Reihe nach Band 1 nicht weitergelesen habe.
AntwortenLöschenVielen Dank übrigens für die Verlinkung - ich hab bei meiner Rezi zu Band 1 gleich mal auf diese Rezi hier verwiesen, denn so weiß man gleich, was man wahrscheinlich von der kompletten Serie zu erwarten hat.
LG Gabi
Ich finde das auch so Schade, denn wie ich schon in der Rezension sagte: Die Grundidee finde ich toll. Ich mag die Mischung gern, aber die Charaktere gehen halt gar nicht.
LöschenGern geschehen und ich danke auch fürs Verlinken :)
Liebe Grüße
Julia