Originaltitel: Per sempre
Autorin: Susanna Tamaro
Seiten: 224 Seiten
Verlag: Piper
Genre: Roman, Gedanken
Inhalt:
Bei einem Unfall verliert Matteo seine Frau und seinen
kleinen Sohn und damit jeglichen Halt in seinem Leben. Erst als er nach vielen
Jahren in eine einsame Berghütte zieht, beginnt er wieder über sein Leben
nachzudenken und die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich gelesen, weil es das Lieblingsbuch
einer geschätzten Bloggerkollegin ist. Sie hat mich immer wieder neugierig auf
die Geschichte gemacht, auch wenn ich zugegeben skeptisch war, weil auf der
Rückseite von Spiritualität die Rede ist.
Ich war zunächst positiv überrascht davon, wie gut sich das
Buch lesen lässt. Nicht das ich eine schwierige Lektüre erwartet hatte, aber
ich habe nicht damit gerechnet so flüssig der Handlung folgen zu können.
Aufgrund der Thematik und der beworbenen „Weisheit, Spiritualität und Liebe“
bin ich davon ausgegangen, dass man das Buch gar nicht weglesen kann, sondern
es abschnittsweise lesen muss. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall, da der
leichte Schreibstil einen im Nu durch das Buch führt.
Inhaltlich hatte ich hier und da Schwierigkeiten. Matteo ist
relativ unsympathisch, vor allem weil er – wenn überhaupt – sehr spät über
seine Handlungen reflektiert. Nachdem er eine bestimmte Sache in der
Vergangenheit macht, geht es mehrere Kapitel lang um völlig andere Dinge, ohne
dass man überhaupt auf die Sache zurückkommt. Und als das passiert, wird das
überhaupt nicht kritisch hinterfragt. Dafür braucht es dann wieder mehrere
Kapitel. Bis er versucht seine Fehler wieder gut zu machen, war er mir dann
aber schon richtig unsympathisch, weil er so lang nichts tut und sein Handeln
für völlig normal hält.
Auch was den Unfall angeht, bin ich nicht so zufrieden. Ich
möchte nicht zu viel verraten, aber die Unfallursache ist nicht so richtig
geklärt. Matteo kam mir vor wie Wickie (die Zeichentrickfigur), weil er
urplötzlich mit dem Finger schnipst (im übertragenen Sinn) und die Ursache
kennt. Das finde ich weit hergeholt und ich hätte da lieber die Ursache nicht
gekannt.
Ich glaube, ich habe letztlich inhaltlich einfach was
anderes erwartet. Matteo lebt zwar in den Bergen, trifft dort auch auf
Menschen, aber von diesen Begegnungen wird oft nur in wenigen Sätzen berichtet.
Ich hatte erwartet, dass der Fokus darauf liegt. Stattdessen ist ein Großteil
der Handlung Rückblenden auf Matteos vorheriges Leben: Seine Kindheit, seine
Eltern, seine Frau (die ich übrigens auch sehr herrisch fand) und die Zeit nach
dem Unfall.
Fazit:
Ich tue mich schwer, das Buch (jemandem) zu empfehlen,
möchte aber auch nicht davon abraten. Wer gern tiefgründige Bücher liest,
Bücher mit vielen Gedanken und eher sekundärer Handlung, der kann sicher Freude
mit diesem Buch haben.
Ich habe dieses Buch damals geliebt. Hab es aufgrund zweier Rezensionen gelesen, denen ich relativ vertraue, denn wir haben einen ähnlichen Geschmack.
AntwortenLöschenIch fand vor allem die Zeilen zwischen den Zeilen sehr berührend.
Ich kann schon verstehen was Leute an dem Buch finden. Auch wenn ich manchmal gern tiefgründige und nicht direkt zu verstehende Bücher lese, war das hier wohl leider nicht meine Richtung. Aber das kommt vor :)
LöschenJeder hat einen anderen Geschmack.. und ich war diesem Buch anfangs sehr skeptisch gegenüber.
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