Originaltitel: How I lost you
Autorin: Jenny Blackhurst
Seiten: 446 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Inhalt:
Susan Webster wird nach mehreren Jahren Haft entlassen. Sie
soll ihren drei Monate alten Sohn Dylan erstickt haben. Zu diesem Zeitpunkt
litt sie unter postnataler Depression und hat sämtliche Erinnerungen die Tat
verdrängt. Kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto von einem kleinen Jungen.
Auf der Rückseite steht: Dylan September 2013. Kann es sein, dass Dylan noch
lebt? Kann es sein, dass Susan nicht so verrückt ist wie sie glaubt zu sein?
Und wer hat ihr überhaupt das Foto geschickt?
Meine Meinung:
Schon lang hatte ich mal wieder Lust auf einen Thriller, bei
dem man nicht weiß was und wem man glauben soll. Mit „Die stille Kammer“ habe
ich ihn bekommen. Es ist sehr faszinierend wie die Autorin es schafft mit dem Leser
zu spielen. Auf der einen Seite will man Susan glauben, weil ihre Reaktionen,
ihre Gefühle so nachvollziehbar sind. Auf der anderen Seite machen sehr viele
Dinge keinen Sinn, wenn man Susan nicht verrückt hält und die Möglichkeit
ausschließt, dass sie sich das Bild selbst geschickt hat. Ich war mir lange
nicht sicher ob Susan ernsthaft psychisch krank ist oder jemand ein böses Spiel
mit ihr treibt und ich war mir auch nicht sicher, welche Möglichkeit ich davon
präferieren würde.
Zu Beginn braucht die Geschichte meiner Ansicht nach ein
bisschen bis sie in Fahrt kommt. Zwar bekommt Susan schnell das Foto von Dylan
und beginnt Nachforschungen zu betreiben, aber irgendwie habe ich ein bisschen
gebraucht um wirklich am Buch zu kleben. Das hat aber gegen Ende richtig gut
geklappt und ich konnte gar nicht schnell genug lesen. Das Buch entwickelt eine
zunehmende Sogwirkung und das Tempo der Geschichte zieht mächtig an. Einige
Dinge waren mir als Leser schneller klar als Susan, manche Dinge habe ich
zusammen mit ihr entdeckt. Es passiert am Ende schon ziemlich viel und man muss
sich natürlich fragen, wie realistisch das Ganze ist. Die einzelnen Aspekte für
sich betrachtet, halte ich für realistisch, in der Summe war es vielleicht ein
bisschen zu viel.
Was mich massiv störte war die Tatsache, dass ich ab dem
Zeitpunkt wo die ersten Puzzleteile zusammengesetzt wurden das Gefühl hatte, so
etwas schon gelesen zu haben. Nicht weil die Auflösung wenig innovativ ist,
sondern eher als läge der Geschichte eine filmische Umsetzung oder ein älteres
Buch zugrunde. All die Personenkonstellationen und das Geheimnis kamen mir so
bekannt vor, dabei habe ich das Buch noch nie gelesen. Das hat mich beim Lesen
sehr verwirrt und ich habe noch nicht herausgefunden warum ich das Gefühl so
stark hatte. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass ich so viele Thriller
lese und es bereits ähnliche Bücher gibt. Oder es war einfach zu spät.
Der Titel ist hier übrigens eher im übertragenen Sinn zu
verstehen und nicht wortwörtlich zu nehmen. Der Klappentext spricht von einer „fesselnden
Reise in die dunkelsten Kammern der menschlichen Psyche“.
Fazit:
Spannender Psychothriller, der gegen Ende nochmal richtig
auffährt. Nicht geeignet für Mamis und solche die es werden 😉
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