Sonntag, 30. Juli 2017

Rezension ~ Die stille Kammer

Titel: Die stille Kammer
Originaltitel: How I lost you 
Autorin: Jenny Blackhurst 
Seiten: 446 Seiten 
Verlag: Bastei Lübbe 
Genre: Thriller 




Inhalt:
Susan Webster wird nach mehreren Jahren Haft entlassen. Sie soll ihren drei Monate alten Sohn Dylan erstickt haben. Zu diesem Zeitpunkt litt sie unter postnataler Depression und hat sämtliche Erinnerungen die Tat verdrängt. Kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto von einem kleinen Jungen. Auf der Rückseite steht: Dylan September 2013. Kann es sein, dass Dylan noch lebt? Kann es sein, dass Susan nicht so verrückt ist wie sie glaubt zu sein? Und wer hat ihr überhaupt das Foto geschickt? 

Meine Meinung:
Schon lang hatte ich mal wieder Lust auf einen Thriller, bei dem man nicht weiß was und wem man glauben soll. Mit „Die stille Kammer“ habe ich ihn bekommen. Es ist sehr faszinierend wie die Autorin es schafft mit dem Leser zu spielen. Auf der einen Seite will man Susan glauben, weil ihre Reaktionen, ihre Gefühle so nachvollziehbar sind. Auf der anderen Seite machen sehr viele Dinge keinen Sinn, wenn man Susan nicht verrückt hält und die Möglichkeit ausschließt, dass sie sich das Bild selbst geschickt hat. Ich war mir lange nicht sicher ob Susan ernsthaft psychisch krank ist oder jemand ein böses Spiel mit ihr treibt und ich war mir auch nicht sicher, welche Möglichkeit ich davon präferieren würde. 

Zu Beginn braucht die Geschichte meiner Ansicht nach ein bisschen bis sie in Fahrt kommt. Zwar bekommt Susan schnell das Foto von Dylan und beginnt Nachforschungen zu betreiben, aber irgendwie habe ich ein bisschen gebraucht um wirklich am Buch zu kleben. Das hat aber gegen Ende richtig gut geklappt und ich konnte gar nicht schnell genug lesen. Das Buch entwickelt eine zunehmende Sogwirkung und das Tempo der Geschichte zieht mächtig an. Einige Dinge waren mir als Leser schneller klar als Susan, manche Dinge habe ich zusammen mit ihr entdeckt. Es passiert am Ende schon ziemlich viel und man muss sich natürlich fragen, wie realistisch das Ganze ist. Die einzelnen Aspekte für sich betrachtet, halte ich für realistisch, in der Summe war es vielleicht ein bisschen zu viel.

Was mich massiv störte war die Tatsache, dass ich ab dem Zeitpunkt wo die ersten Puzzleteile zusammengesetzt wurden das Gefühl hatte, so etwas schon gelesen zu haben. Nicht weil die Auflösung wenig innovativ ist, sondern eher als läge der Geschichte eine filmische Umsetzung oder ein älteres Buch zugrunde. All die Personenkonstellationen und das Geheimnis kamen mir so bekannt vor, dabei habe ich das Buch noch nie gelesen. Das hat mich beim Lesen sehr verwirrt und ich habe noch nicht herausgefunden warum ich das Gefühl so stark hatte. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass ich so viele Thriller lese und es bereits ähnliche Bücher gibt. Oder es war einfach zu spät. 

Der Titel ist hier übrigens eher im übertragenen Sinn zu verstehen und nicht wortwörtlich zu nehmen. Der Klappentext spricht von einer „fesselnden Reise in die dunkelsten Kammern der menschlichen Psyche“.

Fazit:
Spannender Psychothriller, der gegen Ende nochmal richtig auffährt. Nicht geeignet für Mamis und solche die es werden 😉

 

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