Freitag, 30. Juni 2017

Hörbuchrezensionen ~ Voll streng, Frau Freitag ~ Komm, ich erzähl dir eine Geschichte

Titel: Voll streng, Frau Freitag
Autorin: Frau Freitag
Sprecherin: Carolin Kebekus
Reihe: Frau Freitag #2
Minuten: 226 Minuten
Verlag: Hörbuch Hamburg
Genre: Humor, Schule



Frau Freitag und ihre Schulklasse sind zurück. Zwar konnte mich die erste Begegnung mit Frau Freitag und den lieben Kleinen nicht nachhaltig beeindrucken, aber ich mochte die Art wie Carolin Kebekus die Geschichten erzählt hat. Auch hier hat mir das wieder sehr gut gefallen.

Manche Erzählungen haben mir sehr gut gefallen, aber es gab auch wieder welche, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Natürlich muss nicht jede Anekdote mit einem tieferen Sinn aufwarten, aber so manches Mal war ich doch irritiert. Zwei Beispiele:
In einem Kapitel spricht Frau Freitag mit ihren Schülern über Fukushima. Was ist dort passiert, warum ist das passiert etc. Es endet mit dem Gedanken Frau Freitags, dass sie doch echt nette Schüler hat. Wo da der Zusammenhang ist? Keine Ahnung. 

Ein anderes Mal geht es um den Kunstunterricht. Die Schüler sollen mit Graffiti ihren Namen schreiben. Ein Junge malt oder schreibt zuerst einen Penis. Frau Freitag fordert ihn dazu auf etwas Neues zu machen. Er schreibt das Wort Vagina. Ende der Geschichte. Soll das lustig sein, weil da die Worte Vagina und Penis vorkommen? Oder soll das zeigen, dass es in einem gewissen Alter normal ist, dass sich bei Jugendlichen alles um das Thema Sex, Geschlecht und Identität geht? Für mich steht diese Episode einfach leer im Raum, weil es wirklich endet sobald der Schüler das Blatt mit dem Wort Vagina abgibt. Das macht die Geschichte sehr unfertig. 

Fazit:
Die Mischung aus unterhaltsamen und weniger unterhaltsamen Episoden, macht das Hörbuch zu einer netten Unterhaltung für zwischendurch. Wer schon positive Erfahrungen mit Frau Freitag gemacht hat, hat sicher auch an diesem Teil Spaß. Wer bisher nicht so angetan war, wird auch hier nichts neues entdecken.



Titel: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
Autor: Jorge Bucay
Sprecher: Edgar M. Böhlke
Minuten: 408 Minuten
Verlag: Der Hörverlag
Genre: Erzählungen




Ich wünschte ich wüsste noch, durch wen ich auf diese Geschichtensammlung aufmerksam geworden bin. Hab ich aber vergessen. Ich bin eigentlich kein Fan von Kurzgeschichten, aber ich dachte, wenn es sinnstiftende Erzählungen sind, ist es vielleicht doch etwas für mich. Durch die kurzen, voneinander unabhängigen Kapitel war das Hörbuch ideal für mich, da ich im Moment nicht die Lust habe lange am Stück zu hören.

Mit diesem Hörbuch erging es mir ähnlich wie mit Frau Freitag. Auch wenn beide Hörbücher fast gar nichts gemeinsam haben. Die Rahmenhandlung ist folgende: Ein junger Mann, Demian, besucht regelmäßig eine Gestalttherapie bei Jorge. Nein, der Name ist kein Zufall. Jorge erzählt Demian kurze Geschichten um Gefühle, Gedanken und Ansichten zu verdeutlichen.

Einige der Geschichten haben mir sehr gut gefallen, mich zum Nachdenken angeregt und mich berührt. Aber es gab eben auch das gegenteilige Gefühl. Ich mochte Jorge nicht so gern, weil ich manchmal das Gefühl hatte er blickt auf Demian oder die Menschen im Allgemeinen herab. So nach dem Motto: „Ach du dummes Schaf. Du bewegst dich immer nur der in der Herde und hast keine Ahnung vom Leben außerhalb“.

Der Sprecher Edgar M. Böhlke konnte mich hingegen vollkommen überzeugen. Er hat eine ganz wunderbare Erzählstimme, die hervorragend zu Geschichten, Märchen und dergleichen passt.

Fazit:
Der wunderbar ausgewählte Erzähler kann den unsympathischen Psychiater leider nicht vollkommen aufwiegen. Dennoch empfehle ich das Hörbuch gern an Menschen, die kurze Geschichten zum Nachdenken mögen. 


Donnerstag, 29. Juni 2017

Aktion ~ Gemütliches Lesemiteinander

Hallo zusammen,

die liebe Livia veranstaltet heute wieder ihr Gemütliches Lese-Miteinander und ich bin wieder mit Freuden dabei. Es geht um 18.00 Uhr los, aber es darf gern später angefangen werden. Das Motto lautet: Das Auge liest mit, sommerliche Cover. Es darf auch unabhängig vom Motto gelesen werden.

Welches Buch liest du heute und auf welcher Seite startest du?  

"Shari Hanford war zur falschen Zeit am falschen Ort. Jetzt ist sie die Hauptzeugin in einem Mordfall. Sie hat den Killer gesehen, er hat sie gesehen – nur einer von ihnen kann überleben.
US-Marshall Marcus O´Malley soll Shari beschützen. Er ahnt nicht, dass dieser brisante Auftrag sein Leben für immer verändern wird. Als er herausfindet, wer wirklich hinter dem Mordkomplott steht, beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit ..."
(Quelle: Verlagsseite)

Ich werde heute "Der Beschützer" von Dee Henderson beginnen. Es handelt sich hierbei um den dritten Teil einer Reihe, aber die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, daher keine Angst vor Spoilern. Ich habe das Buch von einer lieben Freundin zu meinem Geburtstag am Montag geschenkt bekommen und freue mich jetzt richtig drauf.  Ich glaube, das ist im Moment genau die richtige Lektüre für mich.

Wo liest du? Zeigst du uns vielleicht deinen Leseplatz? 

Ich lese auf meinem Bett.

Was gönnst du dir heute zum Abendessen? Hast du dir zusätzlich noch einen speziellen Snack zubereitet?
Ich esse abends meistens nur Rohkost. Heute gibt es Paprika und ein bisschen Thunfisch. Außerdem hat mir besagte Freundin die Schokolade auf dem Foto geschickt, die wird auch probiert. Es handelt sich dabei um vegane white nougat crisp Schokolade. Rice choc mit Haselnusskrokant. Ich bin kein Fan von Nougat (außer als Nutella;)), aber ich mag gern Krokant.

Hast du in letzter Zeit ein Buch mit einem tollen, sommerlichen Cover gelesen oder gibt es sonst ein Buch, dessen sommerliches Cover dir sehr gut gefällt/gefallen hat?
Bei meinen gelesenen Büchern waren  zwar durch die Kissing-Reihe von Katrin Bongard sommerliche Cover dabei, die finde ich aber nicht herausragend. Grundsätzlich finde ich die Cover vom Lyx Verlag ja immer sehr schön.

 Ich glaube, die Geschichte spielt eher im Frühling, aber ich finde das Cover durchaus sommerlich. Viel Licht, glückliche Menschen und endlich wieder Fahrrad fahren

Dieses Cover finde ich mega schön. Der Himmel ist so sommerlich und auch das Getreide... Diese Weite erinnert mich auch sehr an Sommer und Urlaub. Das Buch steht auf meiner Wunschliste und wenn ich es so sehe, habe ich gleich wieder Lust es zu kaufen.

Auch dieses Cover gefällt mir. Das erinnert mich auch an einen Urlaub vor vielen Jahren, denn von mir gibt es auch ein Bild in einer Wildblumenwiese :D

Das war eine kleine Auswahl an sommerlichen Covern. Die letzten beiden Bücher standen recht weit vorn auf meiner Wunschliste, daher hab ich die genommen. Es gibt sicher noch jede Menge mehr auf meiner Wunschliste, aber sie sind vermutlich alle mit echten Menschen auf dem Cover. Ich hab dafür nun mal ein Faible :D

Die ersten drei Kapitel in meinem Buch sind gelesen. Es wird zwar anfangs sehr viel mit Namen um sich geworfen, da man als Leser mitten in einer Sicherheitsbesprechung für die Bundesrichterkonferenz landet, aber sonst gefällt es mir gut. Der Mord ist auch schon passiert, jetzt geht es darum den flüchtigen Täter zu stellen und die Verletzten zu versorgen.

Gibt es ein Buch mit einem sommerlichen oder einfach sonst sehr bunten Cover, das dich enttäusch hat?
Puuuuh. Da fällt mir spontan nichts ein. Außer vielleicht "Auf vier Pfoten ins Glück", welches ich oben schon gezeigt habe. Das war nicht schlecht, aber auch nicht so toll wie es sich angehört hat. Sonst muss ich leider passen.

Heute morgen dachte ich noch der Tag würde gar nicht rumgehen und jetzt ist eine Stunde so schnell vorbei, dass ich gar nicht weiß wo die Zeit hin ist. Ich habe gegessen und ein paar Seiten gelesen, aber sonderlich weit bin ich nicht gekommen. Jetzt werde ich erstmal stöbern und nebenher Fußball hören.

Welches Buch mit einem sommerlichen Cover beinhaltete eine gar nicht sommerliche Geschichte? Oder gibt es ein Buch, dessen sommerliches Cover einfach gar nicht zum Inhalt gepasst hat? 
An dieser Stelle verweise ich auf Livias Antwort :P Tatsächlich ist bei mir auch "Cottage gesucht, Held gefunden" das einzige Buch welches mir einfällt. Es gibt dort Schneeverwehungen ohne Ende und da packen die Seesterne auf das Cover? Dieser Sinn erschließt sich mir bis heute nicht, aber man muss ja nicht alles verstehen.

Buchtechnisch läuft es bei mir ganz gut. Ich habe jetzt 76 Seiten gelesen und mag es sehr gern. Die Charaktere sind wieder sehr sympathisch, die Handlund recht spannend... ich freu mich aufs weiterlesen. Habe ich euch eigentlich erzählt, dass es sich hierbei um ein christliches Buch handelt. Klingt jetzt irgendwie seltsam. Jedenfalls wird in diesem Buch der christliche Glaube transportiert und das ist für mich eine erholsame Abwechslung zu meiner sonstigen Lektüre.

Nun ist die Gelegenheit gekommen, einen Buchtipp zu platzieren. Ausserdem würde es mich total interessieren, welches der heute Abend vorgestellten Bücher du dir am liebsten sofort schnappen und in deinem Garten lesen möchtest :-) 
Das Problem am vielen Lesen ist ja leider, dass man sich spontan nicht mehr an Bücher erinnern kann. Ich jedenfalls. Kennt ihr "Stadt, Land, Vollpfosten" ? Das ist wie Stadt, Land, Fluß, nur mit anderen Kategorien. Wisst ihr was für mich die schwerste Kategorie ist? Bücher.
So geht es mir gerade mit dieser Frage auch. Empfehlungen ja, sommerlich... ehm... hm... also... Mir fällt da aber doch was ein.

"Eine Kleinstadt in New Hampshire: Adele, liebenswert, sensibel und seit ihrer Scheidung todunglücklich, lebt mit ihrem 13-jährigen Sohn Henry völlig zurückgezogen in einem kleinen Haus, das sie nur selten verlässt. Bis Henry sie zu einem Einkaufstrip überredet, der ihrer beider Leben für immer verändern wird. Denn im Supermarkt wird Henry von einem Mann angesprochen, der offensichtlich verletzt ist. Er bittet um Hilfe, und Adele nimmt ihn mit nach Hause. Dort stellt sich heraus, dass Frank, ihr überaus höflicher und rücksichtsvoller Besucher, ein entflohener Sträfling ist. Für ein langes, heißes Septemberwochenende gewähren die beiden ihm Zuflucht. Und während Henry in Frank den lange vermissten Vaterersatz findet, entwickelt sich zwischen Frank und Adele eine zarte, innige Liebe. Eine Liebe, für die sie einen hohen Preis zahlen werden ..." (Quelle: Verlagsseite)
Bei diesem Buch hat es mir vor allem der Schreibstil angetan. Mehr dazu in meiner Rezension. Vielleicht kennt ihr das Buch auch in der filmischen Umsetzung als "Labour Day" mit Kate Winslet.

So, Fußball ist zu Ende. Ich kann mich jetzt also nochmal auf euch und das Buch konzentrieren :D

Bei mir waren es heute 108 Seiten. Damit bin ich sehr zufrieden, zumal mir das Buch auch gut gefällt. Ich freue mich, das Buch morgen zu beenden.
Danke an Livia für die Organisation und an alle anderen für die netten Kommentare :)

Mittwoch, 28. Juni 2017

Rezension ~ Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer 
Originaltitel: The Crucifix Killer  
Autor: Chris Carter 
Reihe: Hunter & Garcia #1 
Seiten: 479 Seiten 
Verlag: Ullstein 
Genre: Thriller, Los Angeles/USA



Inhalt:
Robert Hunter ist studierter Psychologe, arbeitet aber als Profiler und Detective bei der Mordkommission Los Angeles. Erst seit kurzem arbeitet er mit Carlos Garcia zusammen, der gerade erst in Hunters Abteilung gewechselt ist. Ihr erster Fall führt die Ermittler in eine abgelegene Hütte, in der eine Frau gefoltert und ermordet wurde. In ihren Nacken wurde ein Kreuz geritzt und Hunter ist sich sicher: Der Kruzifix-Killer hat wieder zugeschlagen. Der Killer, den Hunter bereits zwei Jahre zuvor verhaftet zu haben glaubte.


Meine Meinung:
Spricht man mit leidenschaftlichen Thriller Lesern, so taucht in den meisten Fällen früher oder später der Name „Chris Carter“ auf. Sein Ermittlerduo Hunter & Garcia ist bekannt und erfolgreich und den ganzen positiven Stimmen wollte ich natürlich auf den Grund gehen. Nach meinem Smoky Barrett Flop hatte ich große Sorge, aber ich wollte es einfach wissen. 

Die Geschichte beginnt mit Hunter, der mitten in der Nacht aus dem Bett geworfen wird. Völlig verkatert und neben ihm eine sexy Frau, wird er mit einem Leichenfund konfrontiert. Ich bin kein Freund von Alkohol, erst Recht nicht in solchen Mengen wie Hunter sie zu sich nimmt und stehe daher trinkenden Personen eher distanziert gegenüber. Ich weiß nicht warum, aber Hunter war mir dennoch gleich sympathisch. Er ist bisweilen stur, trifft ihm Verlauf der Geschichte eine Entscheidung die ich für vollkommen falsch halte, besonders in seiner Position und er trinkt zu regelmäßig, aber ich mochte ihn.  Auch Garcia konnte sofort bei mir punkten, weil er sehr authentisch wirkt. Er ist gerade erst zum Morddezernat gewechselt, was ihn einerseits psychisch fordert (immer wieder die Warum-Frage: „Warum ist jemand zu solchen grausamen Tagen fähig?“), aber andererseits ist er dadurch sehr ehrgeizig, unverbraucht und kniet sich voll rein. 

Die Handlung hat mir dann leider nicht so gut gefallen. Zunächst ist auch diese Geschichte nicht frei von Blut und Gewalt. Hier wird nicht nur mit Messer und Pistole gemordet, sondern es wird gefoltert, gespielt, gelitten. Das muss man wissen und das muss man abkönnen. Wobei ich die Szenen als weniger explizit empfunden habe, wie sie zum Beispiel ein Veit Etzold schreibt. Weiterhin ist die Geschichte um den Kruzifix-Killer zwar nicht langweilig, aber eben auch nicht so richtig spannend. Zum Glück wusste ich diesmal nicht gleich wer der Täter ist (auch wenn ich zwischendurch tatsächlich an diese Person dachte), aber es war auch nicht die riesen Überraschung am Ende. Insgesamt fehlte mir einfach die Spannung, dieses Gefühl, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. 

Fazit:
Ein Thriller, der mich eher durch die Protagonisten, als durch den Fall überzeugen konnte. Ich hoffe, der zweite Fall wird spannender und zieht mich mehr in seinen Bann.