Dienstag, 30. Mai 2017

Rezension ~ Tausend strahlende Sonnen

Titel: Tausend strahlende Sonnen
Originaltitel: A Thousand Splendid Suns
Autor: Khalend Hosseini 
Seiten: 395 Seiten 
Verlag: Fischer 
Genre: Roman, Afghanistan




Inhalt:
Afghanistan in den 70er Jahren. Die 15-jährige Mariam wird mit dem dreißig Jahre älteren Raschid verheiratet. Für sie beginnt eine furchtbare Zeit, denn Raschid ist ganz sicher kein Traummann. Viele Jahre später wird die junge und schöne Laila Raschids Zweitfrau. Zunächst können Mariam und Laila wenig miteinander anfangen, doch schon bald schließen sie Freundschaft und wagen sogar die Flucht.

Meine Meinung:
Ich kenne bereits „Drachenläufer“, welches ich toll, aber auch sehr hart fand. Ich war also gleichermaßen neugierig wie auch ängstlich, aber dennoch bin ich mir sicher, dass ich alles von Hosseini lesen will.

Die Geschichte beginnt mit der 15-jährigen Mariam, die mit ihrer Mutter in einer Hütte im Wald wohnt. Der Leser erfährt viel über ihr Leben dort, über ihre Eltern und deren Ansichten. Ich mochte sie sofort. Die Ungerechtigkeit die sie erfährt, hat mich als Leser sehr wütend gemacht und ich habe immer wieder versucht mir vorzustellen wie sie sich fühlt. Was sie alles durchgemacht hat, als sie so alt gewesen ist wie ich jetzt bin… und wie würde es mir gehen, wäre ich jetzt bereits seit acht Jahren verheiratet? Später wechselt die Perspektive und wir begleiten Laila über viele Jahre. Dadurch ist mir Mariam ein bisschen fremd geworden, aber es ist auch realistisch, dass die junge Mariam nicht mehr viel mit der Mariam zu tun hat, die wir erleben als Laila Raschids Zweitfrau wird.

Lailas Schicksal war für mich noch schlimmer als Mariams. Sie ist sehr klug und sympathisch und eine starke Persönlichkeit. Man ahnt schon früh was sie so durchmachen wird und es hat mich stellenweise so traurig gemacht.

Man lernt in Hosseinis Büchern sehr viel über die Geschichte Afghanistans und das Leben der Menschen dort. Manchmal ist es vielleicht ein bisschen zu politisch, vor allem für jüngere Leser die sich zum Beispiel an die Sowjetunion nur noch aus Geschichtsbücher erinnern, aber im Großen und Ganzen hatte ich selten das Gefühl zu sehr mit Fakten zugeballert zu werden.

Ich hätte mir ein Glossar gewünscht, da sich nicht alle Ausdrücke (ich weiß leider nicht ob sie Paschto oder Dari oder vielleicht etwas anderes sind) aus dem Kontext erschließen. Ich finde es aber wunderbar, dass überhaupt so viele Begriffe verwendet werden, da es die Geschichte viel authentischer macht. Außerdem hätte der Titel für mich deutlicher werden können. In einem Nachwort erwähnt der Autor woher der Titel stammt, aber ich erinnere mich nicht, dass es im Buch vorkam. Das finde ich schade.

Fazit:

Ich empfehle das Buch jedem, der Interesse an einer vielseitigen Geschichte hat. Einer Geschichte, die hoffen lässt und traurig macht. Eine Geschichte die in einer anderen Kultur spielt. Eine Geschichte die gleichermaßen historisch und aktuell ist.


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