Donnerstag, 11. Mai 2017

Rezension ~ Sweet Surprise - Der Mann aus dem Koffer

Titel: Sweet Escape - Der Mann aus dem Koffer
Autorin: Karin Koenicke
Reihe: New York Lovestories #6
Seiten: 358 Seiten
Genre: Liebesroman, Natur
ebook only





Reiheninformation:
Diese Rezension ist spoilerfrei. Man muss die anderen Teile der New York Lovestories nicht gelesen haben, um dieses Buch lesen/verstehen zu können. Durch Sweet Surprise spoilert man sich nicht in Bezug auf die anderen Bücher. Man trifft lediglich auf alte Bekannte. 

Inhalt:
Melissa ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Gut, ein Mann würde zum absoluten Glück noch fehlen, aber Männer interessieren sich eben nicht für Frauen wie sie eine ist. Sie trägt praktische Klamotten, die Haare zum Zopf gebunden, eine Brille und umgibt sich am liebsten mit Pflanzen. Als ihre Freundin Sandy sie zu einer Kofferversteigerung mitnimmt, wird ihr Leben plötzlich turbulent. Der Koffer gehört dem attraktiven Patrick, der auf Jazzmusik und gehobene Literatur steht. Da Melissa dank des Koffers weiß was Patrick mag, sollte es doch ein leichtes sein ihn auf sie aufmerksam zu machen. Getreu dem Motto: gleich und gleich gesellt sich gern, gibt sich Melissa als eine Frau aus, die sie eigentlich gar nicht ist. 

Meine Meinung:
Ich kenne bereits vier Geschichten der New York Lovestories Reihe, welche mich aller mehr oder weniger begeistern konnten. Meiner Sehnsucht nach Frühling ist es zu verdanken, dass ich mich für die Leserunde beworben und gewonnen habe. 

Melissa war mir anfangs sehr sympathisch. Sie ist ruhig und unscheinbar und herrlich normal. Ihre einzige Macke ist es, mit ihren Pflanzen intensive Gespräche zu führen, aber dadurch habe ich sie nur noch mehr ins Herz geschlossen. Im Verlauf der Geschichte hat sie mir leider nicht mehr so gefallen, da sie meiner Meinung nach falsche Entscheidungen getroffen hat. Es heißt zwar, dass im Krieg und der Liebe alles erlaubt sei, aber das sehe ich anders. Um euch ein Beispiel zu nennen, das zwar eher eine Kleinigkeit ist, aber dafür nicht spoilert: Sie liest einen Brief, der eindeutig nicht für sie bestimmt ist, ohne dass sie auch nur auf den Gedanken kommt, dass das nicht in Ordnung sein könnte. Später liest eine andere Person einen Brief, der eigentlich für Melissa bestimmt ist und da ist es dann plötzlich nicht mehr in Ordnung. 

Patrick hat mir da ein bisschen besser gefallen, auch wenn ich seine Reaktionen am Ende ebenfalls nicht mehr so nachvollziehen konnte. Mir hat seine Hintergrundgeschichte sehr gut gefallen und ich finde es nachvollziehbar, dass er so geworden ist wie er ist und nicht anders.
Die Nebencharaktere kennt man zum Teil aus anderen Büchern der Reihe, zum Teil nicht. Melissas beste Freundin Sandy war nicht mein Fall, aber dafür hatte ich wieder jede Menge Spaß mit Violetta. Allein für diese alte Dame lohnt sich die Reihe. 

Die Aufmachung ist der Autorin auch hier wieder sehr gut gelungen. Jedes Kapitel wird durch eine bestimmte Pflanze eingeleitet. Pflanzen werden bestimmte Eigenschaften oder Bedeutungen zugeschrieben, die immer hervorragend zum Kapitel passen. So ist auch Melissas Name ganz sicher kein Zufall, sondern eine perfekte Beschreibung ihres Charakters. Für Koch- und Backinteressierte (also nicht für mich 😉) gibt es am Ende auch wieder zum Buch passende Rezepte. 

Ich habe bereits erwähnt, dass ich die Reaktionen der Protagonisten am Ende leider nicht mehr so nachvollziehbar fand. Das ist natürlich eine Frage wie man persönlich mit solchen Konflikten umgeht, wie schnell man verzeihen kann, was einem wichtig ist. Wenn man Melissa und/oder Patrick ähnlich ist, kann man ihre Reaktionen vielleicht verstehen, andere können das nicht. Für mich war der Konflikt bei den Protagonisten zu schnell vergeben und vergessen und daher empfinde ich das Ende auch als unrund. Es passiert viel Ärger und dann heißt es: „Ach egal, ich lieb dich.“ Das ist natürlich ein bisschen überspitzt formuliert, denn es wird schon reflektiert. Aber ich hätte mir vielleicht ein „Es war blöd was du gemacht hast, aber ich liebe dich und deshalb gebe ich dir noch eine Chance“ gewünscht. 

Fazit:
Das Buch erzeugt eine wunderbar frühlingshafte Stimmung und ist daher bei dem anhaltend schlechten Wetter zu empfehlen. Die letzten 60 bis 80 Seiten haben die Bewertung bei mir leider kaputt gemacht, weshalb ich bei 3,5 Sternen lande, da das aber nicht geht, runde ich auf 4 auf. Wegen der Aufmachung, der Pflanzen, des Frühlings, der warmen Sonnenstrahlen und nicht wegen der Protagonisten. 

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