Samstag, 27. Mai 2017

Rezension ~ Das Küstengrab

Titel: Das Küstengrab 
Autor: Eric Berg 
Seiten: 413 Seiten 
Verlag: Limes 
Genre: Krimi, Poel 





Inhalt:
Seit einem schweren Autounfall, bei dem ihre Schwester ums Leben kam, leidet Lea unter einer schweren Amnesie. Einige Erinnerungen konnte sie bereits wieder erlangen, aber vor allem der Zeitraum rund um den Unfall liegen in dichtem Nebel. Gegen den Rat ihrer Psychotherapeutin begibt sie sich auf die Insel Poel, ihrer alten Heimat und Ort des Unfalls. Mit Hilfe ihrer alten Freunde versucht sie nicht nur die unmittelbare Vergangenheit aufzuarbeiten, welche zu dem Unfall führte, sondern auch die Zeit ihrer Jugend, als sich die Freunde noch nahestanden. Eins ist klar: Etwas Schreckliches ist passiert, doch wer trägt die Verantwortung und wem kann man überhaupt trauen?

Meine Meinung:
Das Buch stand schon sehr lang auf meiner Wunschliste, obwohl ich immer wieder gezweifelt habe, ob das Buch nicht vielleicht zu „leicht“ für mich ist. Eine Rezension von Carina hat mich jedoch überzeugt es auf meiner Wunschliste zu lassen. 

Ich muss leider sagen, dass mich mein Gefühl doch nicht ganz getäuscht hat. Von Beginn an hatte ich das Gefühl so etwas schon mal gelesen zu haben. In der Mitte hat sich das wieder etwas gelegt, aber dann kamen wieder Szenen wo ich dachte, dass ich das ja schon kenne. Und wenn ich es noch nirgendwo gelesen habe, dann kam es bestimmt schon in einer Produktion eines öffentlich-rechtlichen Senders vor.

Mir ist klar, dass bei der Masse an verfügbaren Büchern das Rad nicht neu erfunden werden kann und das verlange ich auch gar nicht. Aber so leid es mir tut: Für mich war das eine typische „Freunde treffen sich nach etlichen Jahren wieder und realisieren, dass ihre ach so tolle Freundschaft doch irgendwie mies war“ Geschichte. Ich will nicht behaupten, dass ich von Anfang an wusste, wer was getan hat. Das wäre gelogen. Aber so gewisse Sachen deuten sich von vorneherein an und werden dann im Laufe der Geschichte immer konkreter, sodass mich am Ende nichts wirklich überraschen konnte.

Schwierigkeiten hatte ich auch mit den diversen Andeutungen: „Zu diesem Zeitpunkte konnte noch niemand ahnen, dass…“ „Schon bald würden hier….“ (keine Originalzitate!) Man erwartet da endlich mal eine dolle Wendung oder überhaupt Action und dann werden die Sachen die da wie eine dunkle Gewitterwolke angekündigt werden, ganz am Ende in einem abschließenden/zusammenfassenden Kapitel aufgelöst. Das hat mich sehr enttäuscht, weil diese Andeutungen auf kommende Szenen hinweisen, die aber tatsächlich nicht dargestellt, sondern nur von einem Protagonisten am Ende erzählt werden. Weiß jetzt keiner was ich meine, aber es war halt ein Spannungsaufbau der nicht genutzt wurde. 

Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass dieses Buch schlecht ist. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen beendet, da es sich wirklich toll lesen lässt. Es konnte nur meinen Erwartungen nicht gerecht werden und mich nicht überraschen.

Fazit:
Für Gelegenheitsspannungsleser und Strandurlauber ist es eine empfehlenswerte Lektüre. Mich konnte das Buch leider inhaltlich nicht besonders überraschen. Schade. 

2 Kommentare:

  1. Ah, da muss ich auch gleich noch einen Kommentar hinterlassen :-)

    Das Buch hätte ich fast nicht erkannt. Ich habe es vor ein paar Jahren mit einem anderen Cover als Leseexemplar gelesen und es hat mich auch enttäuscht. Wenn ich mich richtig erinnere aus den gleichen Gründen wie dich.

    Ist das Buch nach dieser Rezension dann trotzdem drei Big Bens wert? Nur als Frage, ich finde es immer schwierig, Bewertungen in Punkte oder was immer anzugeben, weshalb ich mich auf Empfehlungen beschränke.

    Ganz liebe Grüsse
    Livia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab auch das gelbbraune Cover. Aber das blaue ist wohl das aktuelle.

      Es stimmt, die Bewertung in Punkten fällt mir auch nicht immer leicht. Das System ist aber für mich praktikabler als eines ohne. Deshalb bleib ich (noch) dabei, obwohl es sicher nicht perfekt ist.
      Die drei Punkte hat das Buch deshalb bekommen, weil es okay ist. Drei ist ja quasi der Mittelwert und wenn mich ein Buch unterhält gibt es vier oder sogar fünf Big Bens. Wenn mich Dinge wirklich stören gibt es zwei Big Bens und wenn ich mich nur noch drüber aufrege, gibt es einen. Demzufolge sind drei Big Bens alles, was okay war, was mich aber nicht überzeugen konnte. Das Buch ist ja okay und ich möchte nichte vom Kauf abraten, so wie das bei zwei oder weniger der Fall war, deshalb hier drei. Aber es stimmt natürlich, dass man das nicht immer so genau einordnen kann und da ziemlich viel gefühlsmäßig passiert.

      Löschen

Bitte beachtet, dass durch das Hinterlassen eines Kommentars möglicherweise Daten (z. B. IP-Adresse) gespeichert werden. Mit dem Absenden eures Kommentars erklärt ihr euch mit den Datenschutzbestimmungen einverstanden. Informationen zum Datenschutz findet ihr unter folgendem Link: Datenschutz.