Dienstag, 28. Februar 2017

Rezension ~ Herzbeben zu Dritt

Titel: Herzbeben zu dritt
Autor: C. Griethe
Reihe: Herzbeben #1
Seiten: 234 Seiten
Genre: Gayromance





Inhalt:
Ryan möchte mit Beginn seines Studiums ausziehen, doch benötigt er dafür einen finanziellen Zuschuss seiner Eltern. Diesen bekommt er nur dann, wenn er ein Praktikum in einer Kindertagesstätte absolviert. Dort trifft er nicht nur auf die altkluge Annalena und den an Fortpflanzung interessierten Max, sondern auch auf die stille Lilly, die überraschend Vertrauen in ihn findet. Und dann ist da auch noch ihr großer Bruder Jaden… 

Meine Meinung:
Ich mag es immer gern, wenn Kinder eine größere Rolle in Büchern spielen. Das bringt ein bisschen Abwechslung in die Geschichte und ist meist recht unterhaltsam. Auch hier bringen die Kinder den ein oder anderen Knaller. Lilly ist wirklich einer süßer Schatz, auch wenn sie sich meiner Auffassung nach nicht immer altersgemäß verhalten hat. Natürlich entwickelt sich jedes Kind anders, aber für gerade erst zwei Jahre, quatscht sie sehr viele zusammenhängende Sätze. 

Jaden mochte ich total gern. Über ihn erfährt man auch ein bisschen mehr als Ryan, was ihn den Leser ein bisschen näher bringt. 

Ryan als Hauptprotagonist ist zwar sympathisch, aber blass. Man erfährt nichts über seine Hobbys, sein Studienfach und generell alles was vor und auch nach dem Praktikum liegt. Das fand ich doch recht Schade. Sein Verhalten den Kindern gegenüber hat mir überwiegend gut gefallen und ich fand es auch realistisch. Es gibt allerdings eine Szene, die doch sehr unrealistisch ist. Leider gibt es in der Realität Menschen die Kinder so behandeln, aber die arbeiten sicher nicht in der Kita. 

Was mich leider sehr gestört hat, ist der Umgang mit Ryans plötzlicher Homo-/Bisexualität. Wenn man bis zum Alter von 20 Jahren nur Interesse an Frauen hatte, dann nimmt man es nicht einfach so hin, wenn man plötzlich Gefühle für einen Mann entwickelt. Es wurde kaum reflektiert was das bedeutet (Wie gehe ich damit um? Wie sage ich es meinen Freunden/meinen Eltern? Was bedeutet das für meine Zukunft?...) und so dargestellt, als sei das überhaupt keine große Sache. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist das nichts Schlimmes oder Besonderes, wenn man sich in das gleiche Geschlecht verliebt. Aber wenn das zuvor noch nie so war, dann ist es doch erstmal etwas über das man nachdenkt. Auch alle anderen Protagonisten gehen so mit Ryans Sexualität um. Seine Mutter etwa, die ihm erst deutlich zu verstehen gibt, dass sie gern Oma wäre, nur um dann kaum Kenntnis von einem Kuss zwischen Jaden und Ryan zu nehmen. 

Außerdem stimmt hier für mich wieder der Spruch „Manchmal ist weniger mehr“. Immer wieder gibt es zwischen Ryan und Jaden Situationen, wo sie sich wie fünfjährige Verhalten, denen man die Schippe weggenommen hat. Da fällt ein Wort, oder man belauscht ein Telefonat und alles wird in Frage gestellt, anstatt mal ein Gespräch zu Ende zu führen. Das war wirklich nervig. Sie sind mit 18 und 20 zwar noch jung, aber gerade Jaden sollte in seiner Position so ein Verhalten nicht an den Tag legen. 

Fazit:
Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Leider hat die Umsetzung nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Das Verhalten der Protagonisten – besonders von Ryan – war manchmal nur schwer nachvollziehbar und unrealistisch. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Julia,
    hm... das Buch hört sich von der Idee her wirklich sehr gut an. Mit deiner Bemerkung zu der unrealistischen Szene hast du mich sehr neugierig gemacht. Allerdings fürchte ich, dass du wohl nicht mehr verraten kannst ohne zu spoilern?
    Schade, dass die gute Grundidee mit einigen Schwächen zu kämpfen hat.

    Dennoch hast du meine Neugierde auf das Buch geweckt.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hey Tanja,

      ich finde es auch grundsätzlich nicht schlecht, aber man hätte es meiner Meinung nach in einigen Punkten realistischer gestalten sollen.
      Nein, eigentlich ist das kein Spoiler. Ryan packt eines der Kinder an den Hosenträgern und raunzt es dann ziemlich an bzw. droht dem Kind. Das wirkt eher wie eine Szene die man unter Teenagern vermuten würde und nicht wie zwischen einem jungen Erwachsenen und einer Vierjährigen.

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