Originaltitel: Nicola - A second chance to live
Autorin: Nicola Owen
Seiten: 351 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Biografie, Krankheit
Inhalt:
Nicola Owen ist ein Mädchen wie jedes andere. Bis sie in die
Pubertät kommt. Danach ist nichts mehr wie es war. Sie wird von Depressionen
geplagt, Phasen der Völlerei und des Hungers wechseln sich ab. Ihre Familie
leidet zunehmend unter Nicolas Verhalten, doch immer wieder gibt es auch gute
Momente. Als Nicola schließlich zum wiederholten Male ihr Elternhaus in Brand
steckt, muss sie ins Gefängnis. Doch ihre Eltern weigern sich zu glauben, dass
ihre Tochter eine geisteskranke Psychopathin ist…
Meine Meinung:
Mich hat der Klappentext sofort angesprochen (der allerdings
den Grund für Nicolas Verhalten verrät, also wer nicht gespoilert werden will,
sollte ihn meiden), weil ich diese Ursache für solch extremes Verhalten
spannend finde.
Das Buch ist beinahe 30 Jahre alt, was das Leseerlebnis
schon besonders macht. Es wird viel über Briefe korrespondiert und als Nicolas
Familie einen Hinweis auf die Ursache für ihr Verhalten erhält, können sie
nicht einfach Google befragen. Stattdessen geht ihr Vater Ed in die Bibliothek
und wälzt mühsam medizinische Fachliteratur. Das allein ist schon spannend.
Die Geschichte von Nicola ist nicht ganz einfach zu lesen.
Es fallen böse Worte und auch Gewalt gegen sich selbst spielt eine Rolle.
Letztlich muss man sich immer wieder klar machen, dass Nicola krank ist und für
alles was sie getan hat, nichts konnte. Auch wenn das damals erstmal niemand
wusste.
Die Erzählweise hat mir persönlich nicht gefallen. Manche
Passagen werden aus der Ich-Perspektive von Nicola erzählt, andere aus der
Dritten Perspektive. Das war nicht ganz so gut gelöst, da es mich gerade am
Anfang verwirrt hat. Später macht es natürlich Sinn, während Nicola im
Gefängnis sitzt, bekommt sie natürlich nicht mit, was ihr Vater tut, aber in
ihrer Kindheit und Jugend fand ich es verwirrend. Außerdem wird wahnsinnig oft
das Wort „obschon“ verwendet. Natürlich wurden vor 30 Jahren andere Worte
verwendet, aber die Häufigkeit stört extrem.
Im Epilog hätte ich mir eventuell noch einen größeren
Ausblick gewünscht. Wie geht es Nicola nach ihrer Diagnose? Welche Gedanken hat
sie darüber usw.? Einiges wird zwar beschrieben, aber ein bisschen
ausführlicher hätte es sein dürfen.
Fazit:
Eine Biografie über eine junge Frau, deren Wesen sich nach
Eintritt in die Pubertät vollkommen verändert. Empfehlenswert für diejenigen,
die sich für das Thema interessieren. Speziell bei Interesse für hormonelle
Erkrankungen.
Guten morgen,
AntwortenLöschendas Buch hat mich sehr nachdenklich hinterlassen. Das eine Pupertät so ausarten kann, erschreckt mich. Mir tat Nicole irgendwie leid, denn sie wußte ja, das etwas nicht mit ihr stimmte.
Liebe Grüße
Anja vom kleinen Bücherzimmer
Hallo Anja,
Löschenstimmt, das ist schon erschreckend. Glücklicherweise verläuft es ja bei den meisten nicht ganz so extrem ;)
Liebe Grüße
Julia