Mittwoch, 11. Januar 2017

Rezension ~ Ein ganzes halbes Jahr

Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Originaltitel: Me before you
Autorin: Jojo Moyes
Reihe: Lou Clark #1
Seiten: 544 Seiten
Verlag: Rowohlt 
Genre: Roman, Krankheit 



Inhalt:
Die 26-jährige Lou verliert ihren Job in einem Café. Das ist eine Katastrophe, da sie mit dem Geld wesentlich zum Familieneinkommen beiträgt, von dem immerhin fünf Erwachsene und ein Kind leben müssen. Nach einigem Suchen findet sie eine neue Beschäftigung bei Will. Dem übellaunigen, mürrischen, gemeinen und querschnittsgelähmten Will. Für beide keine einfache Situation, aber manchmal muss man eben sich zusammenraufen. 

Meine Meinung:
Das Buch wird/wurde sehr gehypt, was für mich ein Grund war, das Buch nicht lesen zu wollen. Außerdem hatte ich furchtbares über das Ende gehört (wahlweise, dass es zum Heulen war, oder auch moralisch nicht vertretbar) und nach einem Spoiler hatte ich dann gar keine Lust mehr. Aber Mitreden wollte ich dann doch und so hat das Buch auf einer langen Zugfahrt seine Chance bekommen und wäre aussortiert worden, hätte ich es auch da nicht begonnen.

Auch wenn viele das anders sehen, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Es ist keiner, an den man sich erinnert, aber ich fand das Buch angenehm und flüssig zu lesen. 

Das ist wohl auch das positivste was ich zu dem Buch sagen kann. Die Protagonisten waren nicht mein Fall. Von Lou war ich wahnsinnig enttäuscht. In jeder Rezension wird sie als flippig oder durchgeknallt oder bunt oder ähnliches bezeichnet. Bunt trifft es vielleicht noch, weil ihr Kleidergeschmack vielleicht nicht der neuesten Mode entspricht (und auch nicht der vergangenen), aber das war es dann auch. Abgesehen davon, habe ich sie als Frau wie jede andere empfunden. 

Will hatte zwischendurch wirklich seine netten Momente. Stichwort: Hummelstrumpfhose. Aber die meiste Zeit ist er doch ein Ekel. Sein Unfall war schlimm und das er danach nicht fröhlich durch die Gegend rollt ist klar. Aber er drängt Lou immer wieder seine Vorstellung vom Leben auf, ohne sich zu fragen, ob das auch ihre Vorstellung ist. 

Die anderen Charaktere waren durchweg egoistisch. Ich möchte euch nicht spoilern, daher sage ich nichts weiter dazu. Außer, dass ich zwischendurch den englischen Titel „Me before you“ in einem ganz neuen Licht gesehen habe. Denn jeder stellt seine Interessen vor diejenigen aller anderen.

Was und wieviel ich zu dem Ende sagen soll: Keine Ahnung. Zunächst Mal fand ich sowohl den Epilog, als auch das letzte Kapitel vollkommen überflüssig. Traurig und/oder zum Heulen war es auch nicht. Wichtiger ist aber noch, was am Ende passiert. Im ersten Moment fand ich es gut und vor allem realistisch. Ich habe verstanden warum jemand tut, was er tut. Mittlerweile sehe ich das differenzierter. Was passiert finde ich immer noch nachvollziehbar und die Alternative wäre wahrscheinlich nicht realistischer gewesen. Aber… Will verhält sich im Vorfeld dieser Ereignisse meiner Meinung nach (!!!) falsch. Er behandelt Lou unmöglich, sagt Dinge, die man so nicht sagen sollte. 

Ich habe ganz gemischte Gefühle was das Ende und die Botschaft die quasi vermittelt wird, angeht und werde daher auch das Buch nicht mit Big Bens bewerten. Das fühlt sich für mich nicht richtig an.

Fazit:
Ein schwieriger Fall. Im Nachhinein hätte ich das Buch lieber nicht gelesen, weil ich das Ende nicht so gern gelesen habe und mich daran einiges stört. Auch die Protagonisten mochte ich nicht. Der Schreibstil war aber angenehm zu lesen.

4 Kommentare:

  1. Hallo Julia,

    hm, auch wenn du jetzt nicht begeistert klingst, es hat dich anscheinend nicht kalt gelassen. Mir hat's extrem gut gefallen, aber damals wurde es noch gar nicht gehypt und ich hatte es per Zufall - fast frisch aus der Druckerei - in der Hand.

    Schön, dass du dem Buch eine Chance gegeben hast und meiner Meinung nach hast du in allen Punkten Recht, auch wenn ich diese eher positiv sehe. Und ja, am Ende ist mir tatsächlich ein Tränchen ausgekommen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Nein, es hat auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt. Und das ist immer gut, auch wenn mir das Buch nicht so sehr gefallen hat.

      Das Ende spaltet sehr die Gemüter. Aber Marketingtechnisch ist das sicher nicht schlecht.

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  2. Huhu,
    hm das Buch hab ich seit Ewigkeiten auf englisch auf dem SUB. Erst hab ich es nie gelesen, weil ich immer dem deutschen Buch den Vorzug gegeben habe und jetzt bin ich von jemanden gespoilert wurden, der den Film geschaut hat, so dass ich jetzt erst recht keine Lust mehr habe, wenn ich schon weiß wie es ausgeht. Also gehts mir fast wie dir und ich bin mir auch nicht so sicher ob und wenn ja wann ich es mal lesen werde.

    Viele Grüße, Julia

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    1. Die Spoiler sind echt blöd. Weißt du "nur" was mit den Protagonisten passiert, sodass du dir immerhin den Weg dahin und die kontroverse Diskussion erlesen kannst und weißt du alles?
      Vielleicht kannst du den Film schauen und wenn der dir super gefällt, wirst du vielleicht fürs Buch motiviert?

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