Originaltitel: Shaman
Autor: Noah Gordon
Reihe: Ärztedynastie Cole #2
Seiten: 638 Seiten
Verlag: Heyne
Genre: Historisch, Medizin
Reiheninformation:
Diese Rezension ist spoilerfrei. Es handelt sich um den
zweiten Band – sofern man ihn so bezeichnen möchte – der Cole Ärztedynastie.
Dieser Band spielt 800 Jahre nach dem ersten Band, weshalb man weder auf den
ersten Band gespoilert wird, noch Vorwissen nötig ist.
Inhalt:
Nachdem er um sein Leben fürchten muss, flieht Robert Judson
Cole aus Irland nach Amerika. Wie schon seine Vorfahren, geht er ganz in seiner
Arbeit als Arzt auf. Auch sein Sohn Robert Jefferson Cole strebt ein
Medizinstudium an. Doch das ist alles andere als einfach, verliert er doch nach
einer Krankheit sein Gehör.
Meine Meinung:
„Der Medicus“ ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und
auch den Film finde ich wirklich klasse. Nachdem die Folgebände nicht mehr so
gut sein sollen, wollte ich mich erst nicht daran wagen, aber als ich das Buch
im öffentlichen Bücherschrank gesehen habe, musste ich es mitnehmen.
Ich tue mich ein bisschen schwer damit, den Schamanen als
Fortsetzung zum Medicus zu sehen. Natürlich geht es weiterhin um die Coles und
ihre besondere Gabe, aber zwischen beiden Handlungen liegen 800 Jahre.
Im Grunde genommen werden hier zwei Geschichten erzählt. Die
von Robert Judson Cole und die von seinem Sohn Robert Jefferson, der auch
Shaman genannt wird. Gerade von letzterem hätte ich gern mehr gelesen, da mich
seine Taubheit sehr interessiert hat. Doch auch der Vater hat einiges erlebt,
was wirklich spannend ist.
Ich finde die Entwicklung der Medizin so faszinierend,
obwohl mich der Mensch und seine Anatomie nicht so interessiert. Als Soziologin
liegt mein Augenmerk eher auf dem gesellschaftlichen Zusammenleben. Der Autor
schafft es aber wunderbar einem die Besonderheiten der Zeitepoche näher zu
bringen und das Interesse zu wecken. Schon im Medicus war es die Entdeckung
eines menschlichen Körpers von Innen und im Schamanen beispielsweise die Erkenntnis,
dass Hygiene unerlässlich ist.
Leider gab es auch hier einige Passagen, die etwas langatmig
waren. Vor allem war das bei der Geschichte der Indianerfrau Makwa-Ikwa der
Fall. Zwar lernt man durch ihre vollkommen andere Lebensweise auch einiges,
aber dieser große Indianerabschnitt hätte meiner Meinung nach besser geteilt
werden können. Auch der Sezessionskrieg nimmt einen gewissen Raum ein.
Natürlich wäre es nicht gut, so ein Ereignis zu ignorieren, aber da ich den
Krieg weniger spannend fand, hätte es für mich ruhig etwas weniger sein können.
Fazit:
Zwar konnte der Schamane aufgrund des Handlungsortes nicht
mit dem Medicus mithalten, dennoch hat mich auch dieser Band sehr überzeugt.
Die Charaktere mochte ich gern und vor allem hat es der Autor wieder geschafft,
meine Faszination für die menschliche Anatomie zu wecken.
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