Titel: Die Falle
Autorin: Melanie Raabe
Seiten: 352 Seiten
Verlag: btb
Genre: Krimi
Inhalt:
Seit mehr als zehn Jahren hat die 38-jährige Linda Conrads ihr Haus nicht mehr verlassen. Die Autorin lebt sehr zurückgezogen, bekommt wenig Besuch, gibt keine Interviews. Doch dann sieht sie den Mörder ihrer Schwester im Fernsehen. Den Mörder, den nur sie je gesehen hat, den Mörder, der nie gefasst wurde. Sie muss wissen, was damals mit ihrer Schwester geschah und lockt den Mörder in eine Falle…
Meine Meinung:
Das Buch wurde bei seinem Erscheinen viel diskutiert und nach durchwachsenen Meinungen, habe ich es erstmal nicht auf meine Wunschliste gesetzt. Meine Tante war nach einer Lesung der Autorin jedoch angetan und hat mir das Buch ausgeliehen. Es sei zu Beginn nicht so toll, aber nach etwa der Hälfte sei es dann sehr spannend, so ihre Meinung.
Nach den Worten meiner Tante habe ich wirklich mit einem ziemlich öden Anfang gerechnet, aber so schlimm habe ich es glücklicherweise nicht empfunden. Es beginnt langsamer als ich es von meinen sonstigen Thrillern gewohnt bin, aber gerade durch den Schreibstil wird viel wieder wettgemacht. Der Schreibstil ist relativ ungewöhnlich, gerade für das Genre. Man muss ihn definitiv mögen, daher verweise ich bei Unsicherheit gern auf die Leseprobe. Die Sätze sind oft kurz und folgen schnell aufeinander. Da bleibt nicht viel Zeit um Luft zu holen. Aber man kommt eben schnell vorwärts.
Was man neben dem Schreibstil noch mögen muss, sind die vielen Wechsel. Wechsel von Gedanken und Gespräch. Mal von Satz zu Satz, mal pro Kapitel. Es ist nicht immer zu unterscheiden, was Realität ist und was den Gedanken der labilen Linda entspringt. Gerade das macht aber den Reiz aus, weil man sich als Leser Gedanken machen muss, ob man Linda glaubt. Hat sie den Mörder ihrer Schwester wirklich gesehen oder ist sie durch die lange Isolation einfach vollkommen verrückt geworden?
Insgesamt hat mich das Buch positiv überrascht und ich hab es gern gelesen. Hier und da haben mich zwar die etwas zu detaillierten Beschreibungen und das ständige Hin und Her gestört, aber im Großen und Ganzen hatte ich meine Freude an der Geschichte.
Fazit:
Wer eher einen psychologischen Krimi, statt einen gewalttätigen Thriller sucht, sollte sich das Buch näher anschauen.
Donnerstag, 6. Oktober 2016
4 Kommentare:
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Hallo Julia,
AntwortenLöschenschön, dass du dich drüber getraut hast. Ich fand es sehr gut, habe es aber als Hörbuch gehört, da fallen detaillierte Beschreibungen wohl weniger auf.
Liebe Grüße,
Nicole
Ja, kann gut sein, dass da die Ausschweifungen weniger auffallen. Ich fand es auch vor allem am Anfang so ätzend. Später ging es eigentlich.
LöschenHey Julia,
AntwortenLöschenmir ging es wie Deiner Tante - allerdings habe ich nicht durchgehalten und das Buch nach wenigen Seiten wieder aus der Hand gelegt. Vielleicht hätte ich doch etwas weiterlesen sollen. Aber nach dem ganzen Hype, der jetzt plötzlich um das Buch entfacht ist (so scheint es mir), habe ich irgendwie weniger Lust darauf. Vielleicht sollte ich es wie Nicole mal als Hörbuch versuchen.
Liebe Grüße! Melli
Zu Beginn muss man schon ein bisschen durchhalten, auch wenn es einem nicht so gefällt. Aber später fand ich es dann doch überraschend gut. Vielleicht ist das Hörbuch tatsächlich eine Alternative.
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