Dienstag, 19. Juli 2016

Rezension ~ Häkelenten tanzen nicht

Titel: Häkelenten tanzen nicht
Autorinnen: Jennifer Wolf, Alexandra Fuchs
Seiten: 251 Seiten
Verlag: Impress
Genre: Jugendbuch, Liebe





Inhalt:
Sam möchte eigentlich nur seinem Freund Frank eine WhatsApp Nachricht schreiben, die jedoch aus Versehen bei Alice landet. Alice möchte eigentlich nicht antworten, tut es aber dennoch, als Sam seinen Fehler nicht bemerkt. An dieser Stelle könnte die Geschichte zwischen Sam und Alice vorbei sein, ehe sie richtig angefangen hat. Oder, sie könnte weitergehen, weil man manchmal einfach nicht will, dass etwas endet… 

Meine Meinung:
Dieses Jugendbuch weist gleich mehrere Faktoren auf, die mich sofort magisch angezogen haben. Zuerst einmal natürlich das Cover und der Titel. Da wurde ich sofort neugierig. Hinzu kam der Zusatz „Chat-Roman“, was genau mein Ding ist. Kein Wunder also, dass das Buch auf meiner Wunschliste gelandet ist. Endgültig haben musste ich es dann, als ich etwas über Sam erfahren habe, das ich in meiner Rezension bewusst verschweigen werde. 

Das Buch beginnt ohne Umschweife mit der oben beschriebenen Szene. Als Leser lernt man Sam und Alice nach und nach kennen, genauso wie die beiden sich kennen lernen. Vielleicht gibt es Vorbehalte gegenüber Chat-Romanen, weil man von der im Hintergrund ablaufenden Geschichte nichts mitbekommt, schließlich wird ja nur über Handy kommuniziert. Das ist aber gar nicht der Fall, weil Alice und Sam sich nicht kennen und ausschließlich über das Handy kommunizieren. Es gibt also nichts, was man als Leser verpassen könnte. Ich hatte nie das Gefühl etwas nicht mitbekommen oder zeitliche Lücken zu haben. 

Sam und Alice sind beide 18 Jahre alt und im Grunde ganz normale junge Erwachsene. Man könnte zu Sam etwas entscheidendes sagen, etwas, dass ihn irgendwie besonders macht. Ich wusste das aus einer Rezension schon vorher und habe mich aber nicht arg gespoilert gefühlt, weil es wirklich früh aufgedeckt wird. Dennoch möchte ich es hier nicht erwähnen, weil es eine Überraschung ist, die man so aus dem Klappentext oder dem Beginn der Handlung nicht erwarten kann. Die Einarbeitung des Ganzen hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich mochte den Umgang der Autorinnen mit der Thematik.  Durch eine gute Freundin weiß ich, dass es ein sensibles Thema ist und die Darstellung mochte ich hier sehr gern.

Im Großen und Ganzen habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, weil viele Gespräche sehr realistisch dargestellt wurden. Sowohl in Sam als auch in Alice habe ich mich öfter wieder erkannt und manche der Nachrichten hätten genau so von mir an jemand anderen gehen können. Trotz der guten Unterhaltung hatte ich ab und zu ein paar Probleme mit der Handlung. Zum einen hatte die Geschichte für mich kleine Logikfehler, aber es waren keine großen Sachen, nur Ungenauigkeiten. Beispielweise schreibt Alice bereits Mitte März ihre letzte Abiturprüfung, geht aber danach noch zur Schule. Da Bildung in Deutschland Ländersache ist, kann ich meine Abiturzeit nur bedingt mit der anderer Schüler vergleichen, aber ich möchte diesen Punkt doch anzweifeln. Ein größeres Problem hatte ich dann aber mit den Albernheiten. Ich hatte es mal in einer anderen Rezension angesprochen: Albernheit funktioniert für mich in Geschichten nicht. Diese Szenen waren zwar durchaus realistisch, aber es liest sich einfach seltsam. So etwas funktioniert wenn man selbst albern ist, wenn man in der Situation steckt, aber darüber zu lesen kommt bei mir nicht an. Leider. 

Das Ende ging mir für meinen Geschmack ein wenig zu schnell. Es gab die ein oder andere schöne Entwicklung, aber ich hatte leider das Gefühl mich mitten im Endspurt zu befinden und dann plötzlich mit qualmenden Sohlen abzubremsen, weil ich ja doch schon am Ziel angekommen bin. 

Fazit:
Eine sehr süße Liebesgeschichte, die mich aus meiner negativen Stimmung herausholen konnte. Es wird ein interessantes Thema angesprochen, weshalb ich mich überwiegend gut unterhalten konnte.



6 Kommentare:

  1. Wir hatten ja schon über das Buch gesprochen und nach deiner Rezension bin ich erst recht neugierig geworden :) Ich hatte mal in der Leseprobe reingeschaut und war von der Thematik, die du hier nicht verrätst (fies! :D) doch positiv überrascht. Mal schauen, ob ich das Buch lesen werde (ob heimlich oder nicht ;)) und wie es mir dann gefällt :)

    Liebe Grüße,
    Sarah

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    1. Na ich will ja niemanden spoilern ;) Kann ja dann jeder selbst nachlesen worum es geht :D

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  2. Alexandra Fuchs20. Juli 2016 um 12:16

    Hey :)
    Danke für deine tolle Rezension ^-^
    Das mit dem Abitur im März war bei mir damals wirklich so :) Und ich musste danach tatsächlich noch bis Mitte Juni in die Schule. Das hatte unsere Lektorin damals auch angesprochen.
    Schön, dass es dir gefallen hat! Ich freue mich sehr ♡

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    1. Okay, dann will ich nichts gesagt haben ;) Ich habe das nur noch nie gehört und hab schon mit Leuten aus den unterschiedlichsten Bundesländern über ihr Abitur gesprochen. Es ist aber auch irgendwie sinnlos, oder? Wahrscheinlich langweilen sich da Schüler und Lehrer.

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  3. Hallo Julia, :)
    ich mochte das Buch auch sehr und fand die Thematik auch sehr gut. :) Schön zu lesen, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. :)

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Das Thema war wirklich schön gewählt. Es sollte viel mehr Bücher über solche Menschen geben.

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