Donnerstag, 30. Juni 2016

Rezension ~ Das Tagebuch der Anne Frank

Titel: Das Tagebuch der Anne Frank
Originaltitel: Het Achterhuis
Autorin: Anne Frank 
Seiten: 288 Seiten 
Verlag: Lizenzausgabe Bertelsmann 
Genre: Biografie, 2. Weltkrieg




Inhalt:
Anne Frank war 13 Jahre alt, als sie sich mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor den Nazis in einem Hinterhaus versteckte. Zwei Jahre lang lebten acht Personen auf engstem Raum, immer in Angst entdeckt zu werden und gleichzeitig voller Hoffnung das Versteck bald verlassen zu können um wieder ein normales Leben zu führen. In ihrem Tagebuch hält Anne Frank ihre Gedanken und Gefühle fest, die sie während der zwei Jahre überkommen. 

Meine Meinung:
Wahrscheinlich gibt es im deutschsprachigen Raum niemanden, der nicht schon von Anne Frank gehört hat. Ihr Tagebuch ist eines der bekanntesten Zeitzeugen Dokumente der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten, weshalb das Lesen für mich ein absolutes Muss ist. 

Das Tagebuch beginnt, kurz bevor Familie Frank in das Hinterhaus zieht. Man lernt Anne und ihre Familie kennen und erfährt ein bisschen über ihre Welt. Ziemlich schnell dreht sich dann alles um das Leben im Versteck und die Stimmung wird ein bisschen gedrückter. Obwohl die Situation nicht leicht ist, hat mich Annes positive Stimmung sehr überrascht. Sie lässt sich nicht unterkriegen, lernt fleißig, gibt die Hoffnung nicht auf und ist fest davon überzeugt, bald wieder zur Schule gehen zu können.

Ein bisschen überrascht hat mich, dass der Krieg selbst eine eher untergeordnete Rolle spielt. 
Natürlich wären sie in ohne den Krieg nicht in dieser Lage gewesen und Anne beschreibt ab und an den Fliegeralarm und wie sie vor dem Radio sitzen. Aber ich habe dennoch viel mehr in diese Richtung gewartet. Im Grunde genommen ist es einfach ein Buch über ganz normale Teenagerprobleme einer 13-jährigen. 

Im Gegensatz zu der neuen Standardausgabe sind in meinem Buch etwas weniger Bilder und vor allem das Nachwort ist um einiges kürzer. Das hat mir leider nicht so gefallen, da einem doch interessante Informationen fehlen. Während in meinem Nachwort nur kurz auf Annes Tod und das Überleben ihres Vaters eingegangen wird, erfährt man im Nachwort der Standardausgabe auch das wesentliche über die Schicksale der anderen Hausbewohner. Diese Informationen waren für mich wichtig und offen gestanden auch das traurigste am ganzen Buch. Ich hatte wirklich Angst mit dem Inhalt nicht umgehen zu können, aber erst beim Nachwort habe ich Rotz und Wasser geheult und die Ungerechtigkeit der Welt verflucht. 

Fazit:
Ein wichtiges Dokument der Judenverfolgung zu Zeiten des Nationalsozialismus, dass man einfach kennen muss.

4 Kommentare:

  1. Es ist irre lange her, dass ich das Buch gelesen habe ... kann mich auch nur noch schemenhaft erinnern. Ich weiß aber noch, dass ich auch fand, dass zu viel auf die Teenagerprobleme eingegangen wurde und zu wenig auf die Rahmenbedingungen, so nenn ich das mal. Aber inwieweit man an so einem Buch Kritik üben kann, ist eine andere Frage.
    Trotzdem finde ich, dass man es kennen sollte.

    Liebe Grüße,
    Sarah

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    1. Das war gar nicht mal so als Kritik gemeint, dass es zu viel um Teenagerprobleme geht. Das hat sich nur einfach nicht meinen Erwartungen gedeckt.

      Ich bewerte aus diesem Grund wahre Geschichten/Biografien nicht in Punkten, weil das anderen Büchern gegenüber nicht fair wäre und auch dem gelesenen Buch gegenüber nicht. Aber ich finde schon, dass man bei solchen Büchern Kritik üben kann. Wenn jemand seine Lebensgeschichte aufschreibt, kann ich natürlich nicht sagen wie unrealistisch die Handlung ist, aber ich kann sagen ob es einfach und verständlich war oder nicht.

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  2. Ich hab es zuletzt zu Schulzeiten in der Hand gehalten. Aber eigentlich gehört es als mahnendes Beispiel in jedes Bücherregal. Wird also Zeit, dass ich das nachhole ;)

    Kann mich auch noch an die Stimmung erinnern und eben, dass es eigtl wie ein Tagebuch einer normalen jungen heranwachsenden Frau klingt :(
    Das Ende hat mich damals am meisten schockiert, wollte nicht wahr haben, dass sie letztlich doch keine Chance hatten (bis auf den Vater)...

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    1. Ich fand es gar nicht so schlimm, dass es vor allem um Annes Innenleben geht, nur hatte ich einfach nicht damit gerechnet.
      Ich wusste schon vorher, dass nur Otto Frank das Konzentrationslager überlebt hat. Ich war also vorgewarnt. Mich hat tatsächlich am meisten Peters Tod berührt, weil ich ihn am meisten mochte und dann zu lesen, dass er drei Tage (!!) vor der Befreiung des Lagers gestorben ist... das fand ich furchtbar.

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