Donnerstag, 30. Juni 2016

Rezension ~ Das Tagebuch der Anne Frank

Titel: Das Tagebuch der Anne Frank
Originaltitel: Het Achterhuis
Autorin: Anne Frank 
Seiten: 288 Seiten 
Verlag: Lizenzausgabe Bertelsmann 
Genre: Biografie, 2. Weltkrieg




Inhalt:
Anne Frank war 13 Jahre alt, als sie sich mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor den Nazis in einem Hinterhaus versteckte. Zwei Jahre lang lebten acht Personen auf engstem Raum, immer in Angst entdeckt zu werden und gleichzeitig voller Hoffnung das Versteck bald verlassen zu können um wieder ein normales Leben zu führen. In ihrem Tagebuch hält Anne Frank ihre Gedanken und Gefühle fest, die sie während der zwei Jahre überkommen. 

Meine Meinung:
Wahrscheinlich gibt es im deutschsprachigen Raum niemanden, der nicht schon von Anne Frank gehört hat. Ihr Tagebuch ist eines der bekanntesten Zeitzeugen Dokumente der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten, weshalb das Lesen für mich ein absolutes Muss ist. 

Das Tagebuch beginnt, kurz bevor Familie Frank in das Hinterhaus zieht. Man lernt Anne und ihre Familie kennen und erfährt ein bisschen über ihre Welt. Ziemlich schnell dreht sich dann alles um das Leben im Versteck und die Stimmung wird ein bisschen gedrückter. Obwohl die Situation nicht leicht ist, hat mich Annes positive Stimmung sehr überrascht. Sie lässt sich nicht unterkriegen, lernt fleißig, gibt die Hoffnung nicht auf und ist fest davon überzeugt, bald wieder zur Schule gehen zu können.

Ein bisschen überrascht hat mich, dass der Krieg selbst eine eher untergeordnete Rolle spielt. 
Natürlich wären sie in ohne den Krieg nicht in dieser Lage gewesen und Anne beschreibt ab und an den Fliegeralarm und wie sie vor dem Radio sitzen. Aber ich habe dennoch viel mehr in diese Richtung gewartet. Im Grunde genommen ist es einfach ein Buch über ganz normale Teenagerprobleme einer 13-jährigen. 

Im Gegensatz zu der neuen Standardausgabe sind in meinem Buch etwas weniger Bilder und vor allem das Nachwort ist um einiges kürzer. Das hat mir leider nicht so gefallen, da einem doch interessante Informationen fehlen. Während in meinem Nachwort nur kurz auf Annes Tod und das Überleben ihres Vaters eingegangen wird, erfährt man im Nachwort der Standardausgabe auch das wesentliche über die Schicksale der anderen Hausbewohner. Diese Informationen waren für mich wichtig und offen gestanden auch das traurigste am ganzen Buch. Ich hatte wirklich Angst mit dem Inhalt nicht umgehen zu können, aber erst beim Nachwort habe ich Rotz und Wasser geheult und die Ungerechtigkeit der Welt verflucht. 

Fazit:
Ein wichtiges Dokument der Judenverfolgung zu Zeiten des Nationalsozialismus, dass man einfach kennen muss.

Dienstag, 28. Juni 2016

Sammelsurium zum Monatsende

Hallo zusammen,

ich finde es unglaublich, dass der Monat schon wieder rum ist. Wo ist die Zeit hin? Nun gut, diesen Monat war auch so viel los, dass die Zeit echt gerast ist. Dazu später mehr.

Was habe ich im Juni gelesen?
Mitternachtsweg - Benjamin Lebert
Fame Junkies - Morton Rhue
Ramses - Der Tempel der Ewigkeit (#2)
Ich könnte am Samstag - Mark Watson
Beim Leben meiner Schwester - Jodi Picoult
Das Tagebuch der Anne Frank - Anne Frank
+ Porträt eines Süchtigen als junger Mann - Bill Clegg
+ About a boy - Nick Hornby

Ich habe das Gefühl, ich habe in der Auflistung was vergessen, aber laut meiner Exceltabelle stimmt es so. Na ja wir werden es auch überleben wenn nicht ;) Es war wieder einmal ein durchwachsener Monat. Fame Junkies hat mir sehr gut gefallen und Morton Rhue ist definitiv einer meiner Lieblingsautoren geworden. Auch Mitternachtsweg hat mich sehr beeindruckt, vor allem sprachlich. Der zweite Ramses Band hat mir wieder gut gefallen und ich möchte gern im August mit Band drei weiter machen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ich könnte am Samstag, Beim Leben meiner Schwester und About a boy haben mich nicht so überzeugen können. Für mehr Informationen schaut gern bei den Rezensionen vorbei, die bis auf Anne Frank bereits alle veröffentlicht sind. Die beiden Biografien bewerte ich wie üblich nicht, aber ich kann sie empfehlen.

Was war diesen Monat nicht so schön?
Wer aufgepasst hat wird feststellen, dass ich üblicherweise mit den guten Sachen beginne. Die guten Sachen waren aber eher eine Verbesserung der schlechten Sachen, weshalb ich mal damit anfange.

Habe ich nicht noch im Mai gesagt, dass für den Juni nichts geplant ist und ich alles auf mich zukommen lasse? Tja, Gott hat das wohl wörtlich genommen, denn es ist einiges auf mich zugekommen (ich will nicht sagen alles, denn ich weiß, vielen geht es schlechter als mir). In meiner Familie ist sehr viel Trubel, weil mein Opa ins Krankenhaus kam und mittlerweile klar ist, dass meine Großeltern nicht mehr allein und ohne weiteres in ihrem Haus wohnen können. Mittlerweile geht es ihm besser und ein Plan steht, wie ihre Wohnsituation zukünftig sein soll, aber man weiß ja nie, ob das alles so klappt.

Das blödeste war dann aber die Wohnung. Den Eltern meiner Mitbewohnerin gehört die Wohnung in der wir zu zweit leben, aber durch einen Todesfall in der Familie werden sie die Wohnung verkaufen. Der Zeitpunkt ist sehr blöd, weil ich jetzt im Juli umziehe und falls ich einen Studienplatz bekomme im August wieder umziehen muss. Jippieh. Ich weise nochmal darauf hin, dass meine Familie 500km weit entfernt wohnt, also mal eben umziehen ist nicht, selbst wenn ich keine eigenen Möbel habe. Ziemlich nervig, aber kann man nicht ändern.

Mein Studium erfüllt mich momentan auch nicht, weshalb ich mich mal wieder für andere Masterstudiengänge beworben habe. Drückt mir bitte ganz doll die Daumen, dass es klappt.

Was gab es positives diesen Monat?

Ich habe glücklicherweise schnell ein Wohnheimzimmer bekommen und musste mich nicht in 100.000 WGs vorstellen. Zwar bringt das viel Rennerei und auch ein bisschen Ärger und Entbehrungen mit sich, aber ich bin dennoch sehr dankbar.

Ansonsten waren es mal wieder die kleinen Dinge, die mich aufgemuntert haben. Sei es jemand der mir zuhört und Anteil nimmt (egal ob im persönlichen Gespräch, per Whats App, Instagram oder in ausführlichen Mails), seien es die Menschen, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben oder die wenigen Sonnenstrahlen, ein schönes Fußballspiel oder ein guter Film.

Einen echten Glücksmoment hatte ich beim Public Viewing (letztes Gruppenspiel gegen Nordirland), das ich mit einer Freundin gesehen habe. Mich hat das Wetter wirklich sehr runtergezogen und obwohl ich gar nicht der Mensch bin, der sich draußen viel bewegt, brauche ich Sonne und Luft für mein Wohlbefinden. Dieses wochenlange grau und der Regen haben mich sehr demotiviert und runtergezogen. Beim Public Viewing kam dann pünktlich zum Anstoß die Sonne raus und ich habe wie ein Schwamm die Wärme in mich aufgesogen. Klingt vermutlich blöd, aber ich habe wirklich gespürt wie gut mir die Wärme tut, wie ich auflebe, wie ich... ja wachse, möchte ich fast schon sagen. Ich war motivierter, zufriedener und definitiv besser gelaunt.

Und sonst so?
Ich habe durch Zufall die TKKG Let's Plays von Schwerelos auf YouTube entdeckt und damit ziemlich viel Zeit zugebracht. Ich finde LPs eigentlich dämlich, aber Josh hat eine sehr angenehme Stimme und einen trockenen und sarkastischen Humor. Mit TKKG verbinde ich sehr viel, in meiner Kindheit habe ich alle Teile gespielt, oft mit meiner Nachbarin von gegenüber. Mir hat dieses Stück Kindheit in den traurigen Momenten sehr getröstet.

Ich wäre gern wieder in der Schule, weil ich gerade jetzt gern SoWi hätte. In der Oberstufe haben wir uns ein halbes Jahr mit Europa beschäftigt, mit der Geschichte der EU, wie sie aufgebaut ist, welche Wege es für die EU gibt und so weiter. Ich würde so gern mit meiner damaligen Lehrerin (die ich nach wie vor anbete ;)) den "Brexit" durchkauen, um das Gefühl zu haben gut informiert zu sein.

Facebook war im Juni ein großes Thema bei mir. Ich habe hin und her überlegt mich ganz abzumelden, meinen privaten Account zu löschen und stattdessen einen Buchaccount zu machen oder doch den aktuellen Mix zu belassen. Letztlich habe ich etwa 50 Kontakte gelöscht und fühl mich mittlerweile etwas besser.

Zum Gucken
In der Uni habe ich mit einer Freundin "The Danish Girl" gesehen. Zwar verrät der Trailer die ein oder andere interessante Szene, aber mich hat der Trailer sofort angefixt und ich konnte den Abend gar nicht abwarten. Der Film hat mich so begeistert, so berührt, so.... nachdenklich gemacht. Eine absolute Empfehlung von mir. Unbedingt angucken.

Ausblick auf den Juli
Ich werde bis zum 02. August vier Klausuren schreiben müssen, ein Referat muss noch gehalten werden und der Umzug steht im Juli ebenfalls an. Ihr könnt es euch denken, Lesezeit ist nicht so wirklich vorhanden. Ich habe (noch) vor, diesmal noch strenger zu sein und abgesehen von dem einen Leserunden Buch nicht zu lesen. In den letzten Jahren habe ich in den Klausurenphasen letztendlich doch immer zum Buch gegriffen und zwar deutlich weniger gelesen, aber gelesen. Diesmal kommen die Hammerklausuren aber erst zum Schluss und daher ist Lesen eigentlich nicht drin. Es klingt vermutlich sehr streng und das ist es auch, aber ich weiß aus Erfahrung, dass mich die Bücher ablenken. Hinterher fühle ich mich nur schlecht, weil ich dem Buch nicht die Aufmerksamkeit schenken kann die es verdient und weil ich Angst habe, nicht genug gelernt zu haben. Eine Leseliste gibt es also für den Juli definitiv nicht, einen Monatsrückblick wahrscheinlich auch nicht und nach momentanem Stand auch nur Sonntags einen Post. Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem treu, denn im August steht nur eine Hausarbeit an, für die ich aber viel Zeit habe, sodass ich im August sehr viel lesen kann und möchte.



Rezension ~ About a boy

Titel: About a boy
Originaltitel: About a boy
Autor: Nick Hornby
Seiten: 288 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Genre: Roman




Inhalt:
Der Mittdreißiger Will lebt schon sein ganzes Leben von den Einnahmen eines Weihnachtsliedes, welches sein Vater in den 30er Jahren komponierte. Will hat nie arbeiten müssen und so lebt er sein Leben. Ein paar lose Bekanntschaften, keine ernsten Beziehungen – erst Recht nicht zu Frauen – ab und an ein paar leichte Drogen und ansonsten in den Tag hinein leben. So sieht Wills Leben aus, zumindest vor dem Tag der toten Ente. An diesem Tag lernt er den 12-jährigen Marcus kennen, der Will als seinen Freund auserkoren hat und plötzlich verändert sich Wills Leben. 


Meine Meinung:
Das Buch und vor allem aber auch der Film, ist sehr bekannt. Um mal wieder ein bisschen Englisch zu lesen, habe ich zu diesem Buch gegriffen, da es auch als Schullektüre verwendet wird und ich somit auf eine gut verständliche Sprache gehofft habe. 

Die Kapitel wechseln meist zwischen Marcus und Will, sodass man beide Charaktere kennen lernen kann. Irgendwie zumindest, denn gerade Will erscheint total langweilig und farblos. Sicher hängt das auch ein bisschen mit seinem Leben zusammen, da er keiner Arbeit nachgeht und auch keine Hobbys zu haben scheint. Er lebt einfach in den Tag hinein und ich habe noch immer Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie er seit Schulende seine Zeit verbracht hat. Natürlich ist Arbeit nicht alles, aber wenn man 365 Tage Freizeit im Jahr hat, dann muss man diese doch sinnvoll füllen. 

Über Marcus erfährt man da schon ein bisschen mehr, aber irgendwie war auch er mir nicht sonderlich sympathisch. Er ist ein Sonderling, die anderen Schüler meiden oder mobben ihn und seine Familie ist… nun ja, ein bisschen durchgeknallt. Seine Mutter ist depressiv, aber komischerweise kommt keiner auf die Idee ihr wirklich zu helfen und sein Vater dreht sich gern mal einen Joint. Auch wenn Marcus dabei ist. 

Die Handlung hat sich größtenteils sehr gezogen und obwohl das ein oder andere passiert ist, war es recht langweilig. Am Ende frage ich mich auch, wo mich die Geschichte hinführen sollte? Was soll ich aus diesem Buch mitnehmen? Dass jeder einen Freund braucht? Dass man Beziehungen bzw. Bindungen zu anderen Menschen eingehen muss, sich aber auch davon lösen muss, wenn sie einem nicht gut tun? Dass man sich selbst treu bleiben muss? Ich weiß wirklich nicht so genau, wohin das Buch wollte. 

Die Sprache war sehr gut verständlich und ich hatte kaum Probleme mit dem Englisch. Die Übersetzung ist meinem Empfinden nach sehr eng am Buch gehalten, sodass man sehr gut beide Versionen parallel lesen kann, falls man sich nicht zutraut, komplett die englische Version zu lesen. Ich habe zwischendurch auch gewechselt, was ohne Problem ging. 

Fazit:
Ein insgesamt eher langweiliges Buch, das so farblos und eintönig ist, dass ich mich nicht einmal über etwas aufregen kann. 
 

Sonntag, 26. Juni 2016

Sammelsurium ~ Jodi Picoult

Hallo zusammen,

in meinem heutigen Gedankensammelsurium, soll es um Jodi Picoult gehen bzw. mein spezielles Verhältnis zu dieser Autorin. Falls ihr noch nichts von ihr kennt oder mit ihr nichts anfangen könnt, lest ihr hoffentlich trotzdem weiter, denn vielleicht gibt es bei euch einen Autor oder eine Autorin, die meiner Picoult entspricht. Das würde mich sehr interessieren.

Der Grund für diesen Post ist der, dass ich erst vor kurzem die Leserunde zu Picoults Beim Leben meiner Schwester beendet habe. Das Buch hat mich nicht ganz so überzeugen können und letztlich habe ich es mit drei Big Bens bewertet. Dennoch hat mich das Buch sehr beschäftigt, zum einen natürlich durch den Austausch mit den anderen, aber auch weil das Ende noch immer meinen Blutdruck in gefährliche Bereiche bringt. Um jetzt aber mal auf den Punkt zu kommen: Mir ist aufgefallen, dass ich viele Bücher der Autorin mit eher mittelmäßigen Bewertungen abschließe und dennoch mit Spannung und Freude die Leserunden zu ihren Büchern abwarte. Warum ist das so? Man sollte doch meinen, dass man nach einigen eher schlechten bis mittelmäßigen Büchern, vielleicht durchsetzt mit sehr wenigen Perlen, mal genug von der Autorin hat. Oder zumindest nur noch mäßig begeistert an das nächste Buch rangeht. Mach ich aber nicht. Ich finde das ein wenig seltsam oder zumindest nachdenkenswert (wahrscheinlich gibt es das Wort nicht, aber egal), denn eigentlich entspricht das nicht meinem gewohnten Verhalten.

Zum Überblick mal die Bücher die ich von der Autorin schon gelesen habe und wie ich sie fand. In chronologischer Reihenfolge:
Auf den zweiten Blick (ohne Bewertung, da vor langer Zeit gelesen, aber in meiner Erinnerung sehr langweilig)
Die Macht des Zweifels ☼ ☼ ☼ ☼ ☼
Neunzehn Minuten ☼ ☼ ☼ ☼
In einer regnerischen Nacht ☼ ☼
Bis ans Ende der Geschichte ☼ ☼ ☼
Beim Leben meiner Schwester ☼ ☼ ☼

Die Macht des Zweifels ist das (bisher) einzige Buch der Autorin, das mich vollkommen überzeugt hat. Neunzehn Minuten ist mit vier Big Bens auch nicht schlecht bewertet, aber ich erinnere mich daran, dass ich doch Schwierigkeiten hatte, in das Buch zu finden. Auch drei Big Bens ist keine Wertung wo ich euch allen von den Bücher abraten möchte, aber es ist für mich persönlich auch keine Wertung, bei der ich euch das Buch ans Herz legen möchte.

Warum also freue ich mich immer wieder auf die Leserunden? Warum kaufe ich gern Bücher der Autorin? Warum beginne ich gern Bücher der Autorin und warum gehe ich immer positiv und mit dem Gefühl eine tolle Geschichte geboten zu bekommen an ihre Bücher ran?

Ich glaube, das liegt vor allem an ihrer Themenauswahl. Wer sich mal ein paar Bücher angesehen hat, der weiß, Picoult schreibt keine 08/15 Bücher. Da geht es um Sterbehilfe, um Glasknochen, das Recht am eigenen Körper, Kindesmissbrauch, Kriegsverbrechen und und und. Manches ist für mich nicht leicht zu lesen, aber ich finde die moralischen und ethischen Fragen die Picoult in ihren Büchern aufwirft, immer sehr spannend. Auch deshalb machen mir die Leserunden solchen Spaß. Wir sind selten alle einer Meinung und durch den Austausch wird man "gezwungen" auch andere Perspektiven einzunehmen und vielleicht seine Meinung zu differenzieren. Vielleicht ist das auch ein Grund für meine positiven Empfindungen in Bezug auf die Bücher? Ich weiß, dass ich auch bei einem "schlechten" Buch etwas mitnehmen kann, anders als es vielleicht bei anderen Flops ist. Da wäre es ja mal spannend zu wissen, wie ich über Picoult denke, wenn ich ihre Bücher allein lese. Aber das will ich nicht mehr ausprobieren ;)
Wenn ich an die wenigen Bücher zurückdenke, die ich bereits von der Autorin gelesen habe fällt mir auf, dass ich oft nicht in das Buch hinein gefunden habe und manchmal auch das Gefühl hatte, es geht nicht vorwärts. Auch bei solchen Problemen können die moralischen Konflikte helfen, mit der Geschichte voran zu kommen.

Letztlich kann ich nicht genau erklären, warum ich tatsächlich noch immer so großes Interesse an Jodi Picoult habe, aber ich glaube schon, dass die speziellen Themen einen großen Anteil daran tragen. Das macht mich einfach immer neugierig, sodass ich die kleine Enttäuschung vom vorherigen Mal in den Hintergrund rücken kann.

Mich interessiert natürlich jetzt, ob ihr bereits Bücher von der Autorin kennt und wie ihr sie findet. Noch viel brennender interessiert mich aber, ob ihr auch solche Autoren habt, bei denen ihr wenig oder vielleicht sogar keine Highlights hattet, die ihr aber trotzdem immer wieder gern lest. Vielleicht bin ich auch einfach nur ein bisschen gaga?

Donnerstag, 23. Juni 2016

Rezension ~ Porträt eines Süchtigen als junger Mann

Titel: Porträt eines Süchtigen als junger Mann
Originaltitel: Portrait of an Addict as a Young Man
Reihe: Biografie #1
Autor: Bill Clegg
Seiten: 272 Seiten
Verlag: Fischer
Genre: Biografie



Inhalt:
Bill Clegg ist ein Literaturagent mit eigenem Büro, einem festen Kundenstamm und einer guten Partnerin. Auch privat scheint es nicht schlecht zu laufen, da er mit seinem Lebensgefährten in einer eigenen Wohnung lebt. Doch mit Anfang 30 gerät er in die Crack-Sucht und nach und nach kommt sein Leben ins Wanken. 


Meine Meinung:
Ich lese ab und an gern Erfahrungsberichte oder Biografien und nachdem ich mich eine Zeitlang eher mit dem Leben in anderen Ländern beschäftigt habe, hat die Drogenproblematik mal ein bisschen Abwechslung gebracht.

Es ist nicht unbedingt einfach in die Geschichte hinein zu finden, da man sofort mitten im Geschehen, sprich beim Crackrauchen, ist. Hinzu kommt, dass Cracksüchtige eine eigene Sprache haben bzw. das Pfeife befüllen, das Rauchen und der anschließende Rausch mit eigenen Worten belegt sind. Anfangs war es da schwierig zu folgen, weil er ist im Verlauf einige Worte erklärt werden bzw. sich aus dem Zusammenhang erschließen. 

Die Handlung ist größtenteils sehr wirr und man springt oft in die Vergangenheit und wieder zurück. Das muss man sicherlich mögen und auch mir, die ich sonst keine Probleme mit Zeitsprüngen habe, war es manchmal zu viel. Ungefähre Zeitangaben hätten das Lesen erleichtert. Trotzdem muss ich sagen, dass mich dieses Hin und Her gar nicht so sehr gestört hat, weil es einfach wahnsinnig gut zur Handlung passt. Bis zuletzt wird nicht alles aufgeklärt und der Leser bleibt zurück mit vielen Fragen. Welche Erlebnisse und Menschen gab/gibt es wirklich? Litt der Autor aufgrund seines Drogenkonsums an Verfolgungswahn oder waren wirklich Personen – aus welchen Gründen auch immer – hinter ihm her? Für den Autor scheinen viele Dinge im Dunkeln zu liegen, auch er kann nicht Realität von Rausch unterscheiden und daher natürlich auch nicht die Fragen des Lesers beantworten. 

Am Ende ging es mir fast ein wenig zu schnell und ich hätte gern noch einige Erklärungen gehabt. Ich denke, ich verrate nicht zu viel wenn ich sage, dass sich der Autor in Therapie begeben hat. Hätte er das nicht, würde es das Buch nicht geben. Nur fehlte mir eine Begründung warum er es getan hat und wie er letztlich aus dem Sumpf herausgekommen ist. Es war nicht seine erste Therapie, aber alle anderen hat er meist nach wenigen Tagen wieder abgebrochen oder er ist rückfällig geworden. Hier hätte es gern noch ausführlicher sein können. 

Fazit:
Eine lesenswerte Biografie über einen ehemals Cracksüchtigen, die aufzeigt, dass Drogen nicht nur in der unteren Gesellschaftsschicht zu finden sind.

Dienstag, 21. Juni 2016

Rezension ~ Beim Leben meiner Schwester

Titel: Beim Leben meiner Schwester
Originaltitel: My Sister's Keeper
Autorin: Jodi Picoult
Seiten: 480 Seiten
Verlag: Piper
Genre: Roman, Leukämie




Inhalt:
Die 13-jährige Anna möchte selbst über ihren Körper bestimmen. Bisher entschieden immer ihre Eltern über ihre Blutspende, ihre Knochenmarkspende und nun ihre Nierenspende. Annas Schwester Kate ist an Leukämie erkrankt und nur sie kann ihr helfen. Aber was, wenn Anna nicht länger Ersatzteillager sein möchte? Was, wenn Anna ihrer Schwester keine Niere spenden möchte?


Meine Meinung:
Ich habe von der Autorin bereits einige Bücher gelesen und auch wenn ich oft nur mittelmäßige Bewertungen vergeben habe, greife ich aufgrund der interessanten Themenauswahl immer gern zu den Büchern. Hier haben mich vor allem die moralischen Konflikte sehr angesprochen, von denen ich einige bereits im Englisch-LK besprochen habe. Darf man ein Kind zeugen, vorrangig um damit das Leben eines anderen Kindes zu retten? Und darf man sich einer Nierenspende verweigern, auch wenn das für den Patienten den Tod bedeutet?

Ich wusste, dass es für mich kein einfaches Buch wird, weil es in meiner engen Familie schon Krebserkrankungen gab. Daher hat es mich insbesondere sehr mitgenommen, als es konkret um das Thema Sterben ging. Insgesamt muss ich jedoch sagen, dass ich mit viel mehr Emotionen gerechnet habe oder eher gesagt mit mehr Beklemmung, mit mehr Traurigkeit. 

Die Protagonisten haben mir teilweise sehr gut gefallen, teilweise aber auch nicht. Sara, die Mutter der Mädchen zum Beispiel, wurde mir nicht sehr sympathisch. Natürlich kann ich nicht erahnen wie ich mich in ihrer Situation verhalten würde und ich kann auch verstehen, dass sie nur ihr Kind retten will. Welche Mutter will das nicht? Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass sie etwas lernt, oder dass sie ihren Kindern überhaupt nur zuhört. Der Vater hat mir da schon besser gefallen, da er mir vom Charakter zugänglicher war und ich seine Gedanken eher nachempfinden konnte.

Die Handlung an sich war zwar interessant, aber gerade die erste Hälfte hat ich kaum Lust zum Buch zu greifen. Vermutlich hängt das aber nur zum Teil mit der Geschichte zusammen und der Rest ist eher meiner privaten Situation geschuldet. Im Großen und Ganzen kommt man trotz mäßig interessantem Inhalt gut durch, da das Buch in Wochentage eingeteilt ist und die Perspektiven häufig wechseln. Das muss man sicherlich mögen, mir hat es sehr gut gefallen.

Das Ende hat mir schlussendlich alles versaut. Vielmehr kann und will ich nicht dazu sagen, da einige von euch das Buch vielleicht noch nicht gelesen haben, aber mir hat es absolut nicht gefallen. Ich habe das Gefühl, die Autorin zieht sich damit aus der Affäre und ja… ich fand es irgendwie unpassend. 

Fazit:
Das kann Picoult wirklich besser. Spannende Konflikte, die aber leider durch die mäßige Handlung nicht ganz zur Geltung kommen. Das Ende hat mir absolut nicht gefallen und ich rege mich noch immer darüber auf. Schade.