Autor: Sebastian Fitzek
Seiten: 558 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Inhalt:
Ein Mann wacht in einem U-Bahnschacht auf, neben ihm kniet
ein Obdachloser. Oscar. Der Mann kann sich nicht daran erinnern wer er ist,
woher er kommt und wieso eine Kugel ein Loch in seine Schulter gerissen hat. In
seiner Handinnenfläche steht ein Name. Noah. Ist er Noah und wenn ja, warum
kann er sich nicht erinnern?
Meine Meinung:
Nach der Augendilogie wollte ich unbedingt mehr von
Sebastian Fitzek lesen und konnte dieses Buch daher nicht bei den
Mängelexemplaren liegen lassen. Nach mehreren positiven Stimmen zu dem Buch,
musste es dann dran glauben.
Das Positive zuerst: Die Spannung und das Tempo. Der Autor
hat es einfach drauf seine Leser ans Buch zu fesseln, selbst wenn es einem
inhaltlich nicht gefällt. Die Kapitel sind sehr kurz, sodass man wirklich durch
die Seiten fliegt („Ach, eins geht noch“) und die wechselnden Handlungsorte
sorgen zusätzlich für Spannung.
Auch die Charaktere konnten mich überzeugen, weil sie
einfach irgendwie sympathisch waren, auch wenn manche ganz schön schlechte Eigenschaften
hatten. Die, die ich ganz besonders mochte, haben natürlich wieder nicht
überlebt oder es geht ihnen am Ende verdammt beschissen, aber ein Thriller mit
Happy End wäre ja auch doof. Zumindest von Fitzek.
Mein größter Kritikpunkt, so blöd das vielleicht klingt, ist
die Handlung. Hier wird wirklich alles reingepackt. Es ist
gesellschaftskritisch (auf so vielen Ebenen!), es ist politisch und
Verschwörungstheorien darf man auch nicht vergessen. Mir war das einfach zu
viel von allem. Das schlimmste an diesem ganzen Kuddelmuddel war diese
Gesellschaftskritik. Man darf mich jetzt gern als naiv oder ignorant bezeichnen
und sagen, dass ich bin wie alle anderen und sich deshalb nie was ändern wird,
aber ich hatte permanent das Gefühl der Autor steht hinter meinem Stuhl, haut
mir sein Buch auf den Kopf und sagt: „Du musst ein besserer Mensch werden“.
Zwar sagt der Autor im Nachwort, dass das gar nicht unbedingt seine Absicht
war, aber ich hatte die ganze Zeit das Gefühlt getadelt zu werden. Natürlich
ist es nicht schlecht, wenn ein Buch einen dazu anregt sein Verhalten zu ändern
und bewusster zu leben. Trotzdem habe ich mich hier für einen Thriller
entschieden – der in Maßen kritisch sein darf – und nicht für ein Sachbuch zum
Thema nachhaltiges Leben.
Fazit:
Zwar ist das Buch gewohnt spannend und schnell zu lesen,
auch die Charaktere konnten mich überzeugen, aber die permanent geschwungene
Moralkeule hat mein Leseerlebnis deutlich gemildert.
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