Sonntag, 11. Oktober 2015

Rezension ~ Bis ans Ende der Geschichte

Titel: Bis ans Ende der Geschichte
Originaltitel: The Storyteller
Autorin: Jodi Picoult
Seiten: 560 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Roman, Holocaust




Inhalt:
Sage ist 25 und besucht nach dem Tod ihrer Mutter eine Trauergruppe. Sie arbeitet nachts als Bäckerin bei einer Ex-Nonne, die regelmäßig Visionen hat und verdeckt ihr Gesicht immer mit den Haaren um ihre Narben zu verstecken. In der Trauergruppe lernt sie Josef kennen, einen 95-jährigen  Mann, über den jeder nur Gutes zu berichten weiß. Doch Josef vertraut Sage sein Geheimnis an, denn als junger Mann war er ein SS-Offizier und arbeitete im Konzentrationslager Auschwitz. Er bittet Sage um einen letzten Gefallen und für die junge Frau stellen sich Fragen nach Schuld und Vergebung, nach Strafe und Erlösung.

Meine Meinung:
Seit Anfang des Jahres lese ich gern Picoult Bücher in Leserunden mit anderen Bloggern. Als wir uns dann für ihr neuestes Buch entschieden haben, war ich nur mäßig gespannt, weil ich das Thema nicht so interessant finde und mich auch der Original-Klappentext nicht so angesprochen hat.

Nach den ersten Seiten fühlte ich mich in meiner Meinung bestätigt. Zwar bin ich besser in die Geschichte gekommen als bei den letzten Büchern der Autorin, jedoch konnte mich die Handlung nicht vollkommen begeistern. Die Protagonisten waren nicht sonderlich sympathisch, aber auch gegenteiliges kann man nicht berichten. Stellenweise schienen auch Sages Handlungen nicht so ganz nachvollziehbar. 

Gut gefallen hat mir aber wie immer der wechselnde Blickwinkel. Üblicherweise kündigt die Autorin dies nicht deutlich durch Überschriften an, jedoch wurde hier ein anderer Blickwinkel durch den Titel und eine andere Schriftart kenntlich gemacht. Das hat mir gut gefallen.

Besonders hervorheben möchte ich die Geschichte von Minka, Sages Großmutter, die mich vollkommen eingenommen hat. Sie ist Jüdin und wuchs während des Kriegs in Polen auf. Das was sie zu erzählen hat, ist nicht einfach zu ertragen, aber dafür auch unglaublich spannend, interessant und fesselnd, etwas das ich sonst vermisst habe. Mir hätte ein Buch allein über Minkas Geschichte vollkommen ausgereicht, die Story um Josef und Sage konnte da absolut nicht mithalten. Diesem Teil der Geschichte würde ich glatte fünf Big Bens geben. 

Das Ende hat mir dann wieder nicht so gut gefallen, es wurden nicht alle Entwicklungen deutlich genug erklärt, andere Sachen waren so zu erwarten und irgendwie habe ich das fulminante Finale der Picoult Bücher vermisst. 

Fazit:
Ein Buch, dessen Bewertung mir schwer fällt, weil nur die Geschichte in der Geschichte wirklich großartig war. Man hätte es bei dieser belassen sollen. Die Einblicke ins polnische Getto, in das Leben im Konzentrationslager haben mir sehr gut gefallen. Mit der Geschichte drum herum konnte ich nicht so viel anfangen, was an vielen Dingen lag, wie an den Protagonisten, den teilweise fehlenden Emotionen und unzureichenden Erklärungen. Ich empfehle lieber andere Bücher der Autorin.


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